Kapitaler Breitkopfaal gefangen mit Grundel als Köderfisch

Aale angeln mit Köderfisch

Der Köder für kapitale Breitkopfaale

Der Köder für kapitale Aale

Köderfische sind kein universeller Aalköder wie der Tauwurm. Sie fangen seltener, dafür aber deutlich größere Aale. Während du mit Tauwurm viele kleine Spitzkopfaale bis 50cm fängst, sprechen Köderfische gezielt räuberische Breitkopfaale an – die Exemplare mit dem breiten Maul, die sich auf Fische als Hauptnahrung spezialisiert haben.

Die Strategie ist einfach: Mit Köderfisch sortierst du die kleinen Aale aus. Statt 10 Bissen und 7 kleinen Aalen bekommst du vielleicht nur 2 Bisse – aber mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit auf ein kapitales Exemplar zwischen 60 und 80cm. Wenn du gezielt auf große Aale fischst und bereit bist, auf Bissfrequenz zugunsten von Durchschnittsgröße zu verzichten, führt kein Weg am Köderfisch vorbei.

Besonders Grundeln haben sich in den letzten Jahren als moderner Top-Köder etabliert. Diese invasiven Kleinfische sind in vielen Gewässern zur Hauptnahrung von Raubfischen geworden – und Breitkopfaale haben sich darauf eingestellt. Viele Angler berichten, dass sie ihre größten Aale beim Zanderangeln mit Grundeln als Beifang fangen. Auch ich selbst habe meine stattlichsten Aalexemplare nicht beim gezielten Aalangeln mit Tauwurm gefangen, sondern beim Zanderangeln mit Grundel am Rhein.

Meine Erfahrung am Rhein: Die größten Aale fange ich fast immer beim Zanderangeln mit Grundeln – nicht beim gezielten Aalansitz mit Wurm! Das sagt viel über die Wirksamkeit von Köderfischen auf kapitale Exemplare aus. Wenn ich gezielt nur große Aale fangen wollte, würde ich ausschließlich mit Grundeln fischen.

Breitkopfaal – der Räuber unter den Aalen

Aale kommen in zwei verschiedenen Formen vor: Spitzkopfaale und Breitkopfaale. Der Unterschied liegt nicht in der Art, sondern in der Ernährung – und damit in der Kopfform.

Spitzkopfaale haben ein schmales, zierliches Maul und ernähren sich bevorzugt von Würmern, Schnecken, Maden, Aas und Insektenlarven. Sie sind die "Friedfisch-Fraktion" unter den Aalen und reagieren hervorragend auf Tauwurm und kleinere Naturköder.

Breitkopfaale dagegen haben ein breites, kraftvolles Maul mit ausgeprägten Kiefermuskeln. Sie sind Raubfische und ernähren sich bevorzugt von kleinen Fischen, Krebsen und größeren Beutetieren. Genau diese Exemplare sprechen auf Köderfische an.

Die Kopfform ist keine feste genetische Eigenschaft, sondern entwickelt sich durch die Ernährung: Ein Aal, der sich früh auf Fische spezialisiert, entwickelt ein breiteres Maul und stärkere Kiefermuskulatur. Deshalb fängst du mit Köderfischen fast ausschließlich Breitkopfaale ab 60cm aufwärts – die Exemplare, die seit Jahren Fische jagen.

Warum Köderfische größere Aale bringen

Der Mechanismus ist simpel: Ein 5-8cm langer Köderfisch ist zu groß für einen 40cm-Spitzkopfaal mit zartem Maul. Er passt schlicht nicht rein. Für einen 70cm-Breitkopfaal ist dieser Happen aber perfekte Größe – genau das, was er täglich jagt.

Mit Köderfisch filterst du also gezielt nach Größe und Aaltyp. Das erklärt, warum viele Angler berichten: "Mit Wurm 10 Aale, mit Köderfisch nur 2 – aber beide über 60cm."

Welche Köderfische eignen sich?

Die goldene Regel lautet: Verwende Fische, die im Gewässer vorkommen. Aale fressen am liebsten das, was sie kennen. Wenn Grundeln das Gewässer dominieren, sind Grundeln der beste Köder. Wenn Lauben massenhaft vorkommen, funktionieren Lauben hervorragend.

Wichtig ist die Körperform: Nur schlanke, schmale Köderfische eignen sich für Aal. Hochrückige Fische wie Karauschen oder Brassen sind zu dick und passen nicht ins Aalmaul – selbst kapitale Exemplare tun sich schwer damit.

Die besten Köderfische für Aal im Vergleich

KöderfischEmpfehlung
Grundeln
Top-Köder
Lauben
Klassiker
Rotaugen
Bewährt
Barsche
Geheimtipp
Verfügbarkeit
Sehr gutGutGutMittel
Fängigkeit
Natürliche Beute
Haltbarkeit am Haken
Geruchsintensität
HochMittelMittelHoch
Ideale Größe
5-8cm6-8cm7-10cm5-8cm
Beste Saison
GanzjährigMai-SepJun-OktAug-Sep

Grundeln – der moderne Top-Köder

Grundeln (Schwarzmund-, Kessler- und Marmorgrundel) sind in vielen Gewässern zur Plage geworden – und zur Hauptnahrung von Raubfischen. Aale haben sich blitzschnell darauf eingestellt. Wenn du ausgenommene Aale aufschneidest, sind sie oft vollgestopft mit Grundeln.

Vorteile:

  • Aale kennen sie als tägliche Nahrung
  • Sehr fest am Haken, halten lange
  • Gut zu beschaffen (einfach selbst fangen)
  • Funktionieren ganzjährig

Anköderung: Grundeln besitzen eine Schwimmblase – deshalb musst du sie mehrfach durchstechen, sonst treiben sie auf. Viele Angler trennen den Kopf ab und legen die Grundel direkt auf den Grund. Das funktioniert hervorragend.

Lauben (Ukelei) – der Klassiker

Lauben sind schlank, silbrig und eine natürliche Hauptbeute vieler Aale. Sie sind in fast allen Gewässern vorhanden und können einfach mit Stipprute gefangen werden.

Vorteile:

  • Natürliche Beute in fast allen Gewässern
  • Schlanke Körperform, perfekt fürs Aalmaul
  • Einfach zu beschaffen

Nachteil: Lauben sind relativ weich und lösen sich schneller vom Haken als festere Fische.

Rotaugen – bewährt und zuverlässig

Kleine Rotaugen (7-10cm) sind ein bewährter Aalköder. Sie sind robust, halten gut am Haken und kommen in fast jedem Gewässer vor.

Tipp: Rotaugen lassen sich gut einfrieren. Frisch eingefrorene Köderfische stehen lebenden Fischen in Fängigkeit kaum nach.

Barsche – Geheimtipp für dicke Raubaale

Kleine Barsche (5-8cm) haben eine feste Haut und halten bombenfest am Haken. Sie sind besonders für das Einfrieren geeignet und werden von kapitalen Breitkopfaalen gerne genommen.

Vorteil: Beim Auftauen bleiben Barsche fest, während andere Köderfische matschig werden.

Weitere geeignete Köderfische

  • Stinte: Besonders fettreich, starker Geruch
  • Gründlinge: Klein, schmal, ideal
  • Rotfedern: Wie Rotaugen, etwas schlanker
  • Kaulbarsche: Schmale Körperform

An der Küste:

  • Tobiasfische, Sandaale, Sprotten
  • Junge Heringe (sehr fettreich!)
  • Makrelen-Fetzen (intensive Duftbomben)

Optimale Köderfischgröße

Die Größe des Köderfisches bestimmt die Größe des Fangs – aber auch die Bissfrequenz. Je größer der Köder, desto größer der Aal, aber desto seltener die Bisse.

Optimale Größe: 5-8cm

Diese Größe ist der beste Kompromiss. Sie ist groß genug, um kleine Spitzkopfaale auszusortieren, aber klein genug, dass auch 60cm-Aale sie problemlos nehmen können.

Größe für kapitale Aale: 8-10cm

Wenn du gezielt auf die ganz großen Exemplare (70-80cm+) fischst, kannst du auf 8-10cm gehen. Die Bissfrequenz sinkt deutlich, aber die Durchschnittsgröße steigt.

Faustregel: Der Köderfisch sollte fingerlang und schmal sein. Hochrückige Fische müssen kleiner gewählt werden als schlanke.

Ganze Fische oder Fetzen?

Beide Varianten funktionieren. Ganze Köderfische sind natürlicher, aber Fischfetzen haben Vorteile:

  • Sie setzen mehr Duft- und Aromastoffe frei
  • Sie passen besser ins Aalmaul
  • Der Anhieb kann früher gesetzt werden
  • Hochrückige Fische können als Fetzen verwendet werden (Rückenpartie einfach entfernen)

Mehr dazu im Abschnitt "Fischfetzen als Alternative".

Anköderung mit der Ködernadel

Die klassische Methode, um einen Köderfisch anzuködern, ist die Ködernadel. Damit ziehst du den Fisch auf das Vorfach auf und platzierst den Haken optimal.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Ködernadel durch Maul einführen Setze die Ködernadel im Maul des Köderfischs an und führe sie vorsichtig entlang des Rückgrats durch den Körper.
  2. Bei der Schwanzflosse ausführen Die Nadel sollte knapp vor der Schwanzflosse wieder austreten. So liegt der Köderfisch gestreckt und natürlich.
  3. Vorfach-Schlaufe einhängen Hänge die Schlaufe deines Vorfachs in die Öse der Ködernadel ein.
  4. Köderfisch aufziehen Ziehe die Ködernadel vorsichtig zurück – der Köderfisch rutscht dabei auf das Vorfach.
  5. Haken platzieren Der Haken wird nun im Kopfbereich des Köderfischs angebracht. Warum? Weil Aale den Köder von vorne nehmen – sie schlucken den Kopf zuerst.

Zwei Varianten der Hakenplatzierung

Variante 1: Haken aus Maulwinkel Die Hakenspitze ragt aus dem Maulwinkel heraus, die Spitze zeigt Richtung Schwanz. So bleibt der Haken frei und greift besser.

Variante 2: Haken im Schwanzbereich Manche Angler platzieren den Haken weiter hinten im Körper. Vorteil: Der Köderfisch wirkt natürlicher. Nachteil: Mehr Fehlbisse, da der Aal den Kopf zuerst nimmt.

Meine Empfehlung: Haken im Kopfbereich, Spitze frei – das bringt die beste Hakenquote.

Köderfisch präparieren für mehr Duft

  • Schwimmblase durchstechen (bei Grundeln Pflicht!)
  • Seiten anritzen – kleine Schnitte setzen Duft frei
  • Bauch öffnen – innere Organe verstärken die Lockwirkung
  • Aalöl injizieren – in die Bauchhöhle spritzen für maximale Lockwirkung

Die Grundmontage ist die Standardmethode für Köderfisch auf Aal. Sie funktioniert sowohl in Fließgewässern als auch in Seen.

Aufbau

  • Hauptschnur: 0,30-0,35mm monofile oder 0,12-0,18mm geflochtene Schnur
  • Laufblei: 30-60g je nach Strömung (Birnenblei oder Sargblei)
  • Gummiperle: Schützt den Knoten vor dem Blei
  • Tönnchenwirbel: Verhindert Schnurdrall
  • Vorfach: 28-30er monofile Schnur, 25cm Länge

Stahlvorfach – ja oder nein?

In Gewässern mit Hechtbestand ist ein 7x7-Stahlvorfach (30cm) Pflicht! Hechte beißen Köderfische genauso gerne wie Aale – und beißen monofiele Schnur problemlos durch.

In hechtfreien Gewässern kannst du auf Stahlvorfach verzichten. Vorteil: Natürlichere Köderpräsentation, weniger Widerstand beim Biss.

Haken

  • Größe: 2-6 je nach Köderfischgröße
  • Typ: Langschenklige Wurmhaken oder stabile Karpfenhaken
  • Empfehlung: Gamakatsu Aalhaken Größe 2 – blitzscharfe Spitze, stabil genug für große Aale

Wichtig beim Grundangeln

  • Rollenbügel öffnen! Der Aal darf beim Biss keinen Widerstand spüren. Viele Angler lassen die Schnur frei laufen (mit Clip gesichert gegen Wegziehen der Rute).
  • Geduld beim Anhieb: Warte ab, bis der Aal wirklich abzieht – oft nimmt er den Köder zuerst vorsichtig auf und schwimmt davon. Erst nach der zweiten Flucht setzt du den Anhieb.

Grundeln – der Spezialköder für kapitale Aale

Grundeln verdienen einen eigenen Abschnitt, weil sie in vielen Gewässern die natürliche Hauptnahrung von Aalen geworden sind. Seit der Invasion der Schwarzmundgrundel, Kesslergrundel und Marmorgrundel haben sich Raubfische – inklusive Breitkopfaale – massiv auf diese Kleinfische spezialisiert.

Warum Grundeln so erfolgreich sind

1. Natürliche Beute In Rhein, Main, Donau und vielen Kanälen dominieren Grundeln den Gewässergrund. Aale fressen sie täglich. Wenn du einen gefangenen Aal aufschneidest, ist der Magen oft vollgestopft mit Grundeln.

2. Perfekte Größe Grundeln sind mit 5-8cm genau die richtige Größe für Breitkopfaale. Klein genug für 60cm-Aale, groß genug, um Spitzkopfaale auszusortieren.

3. Fest am Haken Grundeln haben eine sehr feste Haut. Sie halten bombenfest am Haken und lösen sich auch nach Stunden nicht.

4. Einfach zu beschaffen Du musst keine Köderfische kaufen – einfach mit kleiner Grundmontage und Wurm an den Fluss, und innerhalb von Minuten hast du Grundeln gefangen.

Anköderung von Grundeln

Methode 1: Kopf abtrennen Viele erfolgreiche Aalangler trennen den Kopf der Grundel ab und ködern nur den Körper an. Vorteil: Mehr Duftfreisetzung, der Köderfisch liegt flach am Grund.

Methode 2: Mit Ködernadel aufziehen Wie bei anderen Köderfischen: Mit Ködernadel vom Maul durch den Körper ziehen, Haken im Kopfbereich platzieren.

WICHTIG: Grundeln haben eine Schwimmblase! Du musst sie mehrfach durchstechen oder den Bauch öffnen, sonst treibt die Grundel auf statt am Grund zu liegen.

Grundeln mehrfach einschneiden

Schneide die Grundel an mehreren Stellen ein – das setzt intensive Duftstoffe frei. Je mehr Schnitte, desto stärker die Lockwirkung. Das funktioniert besonders in Fließgewässern hervorragend, weil die Strömung den Duft großflächig verteilt.

Fischfetzen als Alternative

Fischfetzen sind oft vorteilhafter als ganze Köderfische – besonders beim Aalangeln. Warum?

Vorteile von Fischfetzen

1. Mehr Duftfreisetzung Ein angeschnittener Fischfetzen setzt massiv mehr Duft- und Aromastoffe frei als ein ganzer Fisch. Die offenen Schnittflächen verteilen Blut, Fett und Gewebeflüssigkeit im Wasser – eine intensive Geruchsspur für die sensible Aalnase.

2. Passt besser ins Aalmaul Ein fingerbreiter Streifen passt perfekt ins Maul eines Aals – auch kleinere Exemplare können ihn problemlos nehmen.

3. Früherer Anhieb möglich Bei ganzen Köderfischen musst du warten, bis der Aal den Fisch geschluckt hat. Bei Fetzen kannst du früher anhaken, da der Köder schneller im Maul ist.

4. Hochrückige Fische nutzbar Karauschen und Brassen sind als ganze Köderfische zu dick – aber als Rückenfilet-Streifen hervorragend geeignet. Einfach die hochrückige Partie entfernen.

Welche Fische eignen sich?

  • Heringe und Makrelen: Extrem fettreich, intensive Duftbomben (auch gefroren)
  • Rotaugen und Rotfedern: Bewährte Süßwasserfische
  • Barsche: Feste Haut, halten gut am Haken
  • Salzwasserfische: Forellen, Sardinen – ausgezeichnete Lockwirkung

Zubereitung

  • Etwa fingerbreite Streifen schneiden
  • Schwanzstücke besonders geeignet (kompakt, halten gut)
  • Mit Blut und Innereien verschmieren für maximale Lockwirkung
  • Je fettiger der Fisch, desto mehr Geruch – Makrele und Hering sind Top!

Tipp: Aalöl injizieren

Spritz etwas Aalöl direkt in die Schnittflächen oder in die Bauchhöhle. Das verstärkt die Lockwirkung nochmals massiv. Aalöl gibt es im Angelgeschäft und ist speziell für Aale entwickelt.

Beste Angelzeit für Köderfisch auf Aal

Köderfische funktionieren nicht das ganze Jahr über gleich gut. Es gibt Phasen, in denen sie deutlich erfolgreicher sind als Tauwurm und Made.

Top-Monate: Juni bis Oktober

Juni bis September ist die absolute Hochphase für Köderfisch auf Aal. Die Wassertemperatur liegt konstant über 15°C, Aale sind hochaktiv und jagen intensiv. Besonders kapitale Breitkopfaale sind in dieser Zeit auf Fischjagd.

September/Oktober ist nochmals ein Highlight: Brutfischschwärme erreichen 5-10cm Größe, und Aale folgen diesen Schwärmen. In dieser Phase fressen sie sich Fettreserven für den Winter an – und sind besonders auf Fisch fixiert.

Tageszeit: Dämmerung bis 1 Uhr nachts

Die beste Beißzeit liegt zwischen Abenddämmerung und 1 Uhr nachts. Besonders die ersten 2-3 Stunden nach Einbruch der Dunkelheit sind Gold wert. Im Hochsommer (Juli/August) ist die Zeit zwischen 21:30 und 01:00 Uhr optimal.

Eine zweite Beißphase kann zwischen 3 Uhr morgens bis Morgendämmerung auftreten – aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

Wetterbedingungen

  • Schwülwarme Nächte mit Regen: Perfekt!
  • Gewitter: Besonders anregend – vor und nach Gewittern sind Aale extrem aktiv
  • Bedeckter Himmel: Ideal für Nachtansitze
  • Warme Regentage: Top-Bedingungen

Tipps für kapitale Aale mit Köderfisch

Im Gewässer vorkommende Fische verwenden

Aale fressen am liebsten, was sie kennen – lokale Köderfische sind immer erste Wahl.

Rollenbügel offen lassen

Der Aal darf beim Biss keinen Widerstand spüren – Freilauf ist Pflicht!

Köderfisch stündlich wechseln

Nach 1-2 Stunden wird der Geruch abstoßend statt attraktiv – frischer Köder bringt mehr.

Keine Fremdgerüche!

Sonnencreme, Mückenschutz, Zigaretten – alles Gift für den Köder. Hände waschen vor dem Anködern.

Geduld beim Anhieb

Warte die zweite Flucht ab – erst dann sitzt der Haken richtig.

Köderfisch kühl lagern

Geruchsveränderungen sind fatal – Köderfische in Kühlbox mit Eis lagern.

Stahlvorfach in Hechtgewässern

30cm Stahlvorfach schützt vor Hecht-Bissen und großen Aalen mit scharfen Zähnen.

Nicht zu tief fischen

Auch knietiefes Wasser kann Top-Spots haben – Aale jagen im Flachwasser!

Besonderheiten im Fließgewässer

In Flüssen wie Rhein, Main, Donau und großen Kanälen gelten besondere Regeln für Köderfisch auf Aal.

Grundmontage ist Standard

In Fließgewässern ist die Grundmontage mit Laufblei die Standardmethode. Das Gewicht muss schwer genug sein, um in der Strömung liegen zu bleiben (oft 40-60g).

Stahlvorfach empfohlen

In großen Flüssen ist ein 30cm langes Stahlvorfach fast Pflicht – nicht nur wegen Hechten, sondern auch wegen kapitaler Aale, die mit scharfen Zähnen die Schnur durchtrennen können.

Top-Plätze im Fluss

  • Künstliche Steinpackungen: Uferbefestigungen aus Basalt oder Granit sind Aal-Hotspots
  • Buhnenköpfe: Strömungsberuhigte Bereiche hinter Buhnen
  • Häfen und Einfahrten: Ruhige Buchten ohne starke Strömung
  • Altarme: Seitengewässer mit langsamer Strömung

Köderfisch vs. Wurm im Fluss

In Flüssen funktioniert Tauwurm oft besser als Köderfisch – außer im August/September, wenn Fischbrut 5-10cm erreicht hat. Dann schalten Aale auf Fischjagd um, und Köderfische (besonders Grundeln) werden zur ersten Wahl.

Wichtig: In Deutschland ist die Verwendung lebender Wirbeltiere als Köder nach Tierschutzgesetz grundsätzlich nicht gestattet – informiere dich über die aktuellen Regelungen in deinem Bundesland. Du darfst ausschließlich tote Köderfische verwenden. Die Regelungen können je nach Bundesland variieren. Informiere dich vor Ort über die gültigen Vorschriften – Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen können rechtliche Konsequenzen haben.

Tote Köderfische – genauso fängig!

Die gute Nachricht: Tote Köderfische sind genauso fängig wie lebende – oft sogar besser! Warum?

Ein toter Köderfisch setzt mehr Duft- und Aromastoffe frei als ein lebender. Frische Fischfetzen, die leicht angeritzt sind, verteilen intensive Geruchsspuren im Wasser – perfekt für die sensible Aalnase.

Frisch oder gefroren?

Frische Köderfische sind ideal – aber nicht immer verfügbar. Gefrorene Köderfische funktionieren hervorragend, wenn du einige Regeln beachtest:

  • Frisch einfrieren: Köderfische direkt nach dem Fang einfrieren
  • Am Tag des Auftauens verwenden: Aufgetaute Fische nicht wieder einfrieren!
  • Kühl lagern: In Kühlbox mit Eis transportieren
  • Keine Fremdgerüche: Keine Plastiktüten mit Geruch verwenden

Frisch eingefrorene Köderfische stehen fangfrischen Fischen in nichts nach. Viele erfahrene Angler bevorzugen sogar gefrorene Fische, weil sie:

  • Immer verfügbar sind (kein spontanes Fangen nötig)
  • Gleichmäßige Qualität haben
  • Sich besser portionieren lassen (als Fetzen)

Haltbarkeit am Haken

Tote Köderfische halten am Haken genauso gut wie lebende – besonders Barsche und Grundeln mit fester Haut. Nach 1-2 Stunden solltest du den Köder aber wechseln, da der Geruch sonst abstoßend wird.

Häufige Fragen zu Köderfisch auf Aal

Die besten Köderfische sind Grundeln, Lauben, Rotaugen und Barsche. Grundeln sind aktuell der Top-Köder, weil sie in vielen Gewässern zur Hauptnahrung von Aalen geworden sind. Ideal sind schlanke Fische mit 5-8cm Länge. Hochrückige Fische wie Karauschen oder Brassen eignen sich nicht.

Faustregel: Verwende Fische, die im Gewässer vorkommen – Aale fressen am liebsten, was sie kennen.

Die optimale Größe liegt bei 5-8cm. Das ist groß genug, um kleine Spitzkopfaale auszusortieren, aber klein genug, dass auch 60cm-Breitkopfaale ihn problemlos nehmen können.

Für gezieltes Angeln auf kapitale Aale (70-80cm+) kannst du auf 8-10cm gehen – die Bissfrequenz sinkt, aber die Durchschnittsgröße steigt deutlich.

Die klassische Methode ist die Ködernadel: Nadel durch Maul einführen, entlang Rückgrat durch den Körper ziehen, bei Schwanzflosse ausführen. Vorfach-Schlaufe einhängen und Köderfisch aufziehen. Haken im Kopfbereich platzieren, da Aale den Köder von vorne nehmen.

Alternative bei Grundeln: Kopf abtrennen und Körper direkt auf den Haken ködern – funktioniert hervorragend!

Ja – oft sogar besser! Tote Köderfische setzen mehr Duft- und Aromastoffe frei als lebende. Frisch eingefrorene Köderfische stehen fangfrischen in nichts nach.

Wichtig: Nach deutschem Tierschutzrecht ist die Verwendung lebender Wirbeltiere als Köder grundsätzlich nicht erlaubt – prüfe die Regelungen in deinem Bundesland. Du darfst nur tote Köderfische verwenden!

Die beste Zeit ist Juni bis Oktober, besonders September, wenn Brutfischschwärme 5-10cm erreichen und Aale ihnen folgen. Die Top-Tageszeit liegt zwischen Abenddämmerung und 1 Uhr nachts, besonders die ersten 2-3 Stunden nach Sonnenuntergang.

Wetter: Schwülwarme Nächte mit Regen und Gewitter sind ideal.

Beides funktioniert! Fischfetzen haben aber Vorteile: Sie setzen mehr Duft frei, passen besser ins Aalmaul, und du kannst den Anhieb früher setzen. Außerdem kannst du hochrückige Fische als Fetzen verwenden (Rückenpartie entfernen).

Ganze Köderfische wirken natürlicher und halten oft besser am Haken.

Das ist normal und gewollt! Mit Köderfisch sortierst du gezielt nach Größe. Du fängst seltener, dafür aber deutlich größere Aale. Während Tauwurm viele kleine Spitzkopfaale bringt, sprechen Köderfische gezielt räuberische Breitkopfaale ab 60cm an.

Wenn du viele Bisse willst, nimm Tauwurm. Wenn du kapitale Exemplare willst, nimm Köderfisch.

In Gewässern mit Hechtbestand: Ja, unbedingt! Ein 30cm langes 7x7-Stahlvorfach schützt vor Hechtbissen. In hechtfreien Gewässern kannst du auf Stahlvorfach verzichten – die Köderpräsentation ist dann natürlicher.

Auch kapitale Aale haben scharfe Zähne und können monofile Schnur durchtrennen – ein Stahlvorfach schadet nie.

Fazit: Köderfisch für kapitale Breitkopfaale

Köderfische sind kein Allround-Köder wie der Tauwurm. Sie fangen seltener, dafür aber deutlich größere Aale. Wenn du bereit bist, auf Bissfrequenz zugunsten von Durchschnittsgröße zu verzichten, sind Köderfische die erste Wahl für kapitale Breitkopfaale.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Grundeln sind der moderne Top-Köder – Aale haben sich auf sie spezialisiert
  • 5-8cm Köderfischgröße ist optimal (für kapitale Aale 8-10cm)
  • Anköderung mit Ködernadel vom Maul durch den Körper, Haken im Kopfbereich
  • Grundmontage mit Laufblei ist Standard, in Hechtgewässern Stahlvorfach verwenden
  • Fischfetzen sind oft vorteilhafter als ganze Köderfische (mehr Duft!)
  • Beste Zeit: Juni bis Oktober, Dämmerung bis 1 Uhr nachts
  • Tote Köderfische sind genauso fängig wie lebende (und in Deutschland vorgeschrieben!)

Meine persönliche Erfahrung am Rhein zeigt: Die größten Aale kommen beim Zanderangeln mit Grundeln als Beifang – nicht beim gezielten Aalansitz mit Wurm. Das spricht Bände über die Wirksamkeit von Köderfischen auf kapitale Exemplare.

Wenn du gezielt nur große Aale fangen willst und bereit bist, dafür weniger Bisse in Kauf zu nehmen, führt kein Weg am Köderfisch vorbei.

Weitere Aalköder im Überblick:

  • Tauwurm – Der verlässlichste Aalköder für alle Größen
  • Made – Für Spitzkopfaale und Frühjahrsangeln

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