Verschiedene Köderfische in einem Eimer für das Raubfischangeln auf Hecht und Zander

Köderfisch

Natürliche Köder für erfolgreiches Raubfischangeln auf Hecht, Zander und Wels

Köderfische sind natürliche Köder zum Fang von Raubfischen wie Hecht, Zander, Barsch und Wels. Sie gehören zu den effektivsten Angelmethoden für kapitale Fänge, da sie das natürliche Beuteschema der Räuber perfekt imitieren. Besonders tote Köderfische haben sich in der kalten Jahreszeit bewährt, wenn Raubfische weniger Energie für die Nahrungsbeschaffung aufwenden wollen.

Die Auswahl des richtigen Köderfischs hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Zielfisch: Hechte bevorzugen größere Köder (15-25 cm), Zander kleinere (8-15 cm)
  • Gewässer: Verwende Fischarten, die im Gewässer natürlich vorkommen
  • Jahreszeit: Im Winter sind große, energiereiche Köder besonders fängig
  • Montage: Posenmontage für Freiwasser, Grundmontage für tiefe Bereiche

Wichtig: Das Angeln mit lebenden Köderfischen ist in Deutschland streng verboten und kann nach Tierschutzgesetz mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet werden. Zusätzlich droht der Verlust des Fischereischeins. Verwende ausschließlich tote oder tiefgefrorene Köderfische!

Was sind Köderfische?

Köderfische sind kleine bis mittelgroße Fische, die als natürlicher Köder beim Raubfischangeln eingesetzt werden. Sie imitieren die natürliche Beute von Hecht, Zander, Barsch, Wels und Aal. Im Gegensatz zu Kunstködern bieten sie durch Geruch, Geschmack und natürliche Textur einen unwiderstehlichen Reiz für Raubfische.

Die drei Hauptzielfische beim Köderfischangeln sind:

  • Hecht: Bevorzugt große Köderfische (15-25 cm), besonders in der kalten Jahreszeit. Attackiert den Köder meist aggressiv aus dem Hinterhalt.
  • Zander: Jagt vor allem in Dämmerung und Nacht. Liebt kleinere, schlanke Köderfische (8-15 cm) am Grund. Stinte gelten als besonders fängig.
  • Wels: Nimmt sehr große Köder (20-30 cm und größer). Reagiert stark auf Geruch und nimmt den Köder oft vorsichtig auf.

Beste Köderfischarten

Die Wahl der richtigen Köderfischart ist entscheidend für den Fangerfolg. Als Faustregel gilt: Verwende Fischarten, die im Gewässer natürlich vorkommen. Raubfische kennen diese Beute und nehmen sie ohne Zögern.

Bewährte Köderfischarten:

  • Rotaugen & Rotfedern: Die Klassiker – in fast allen Gewässern heimisch, robust und langlebig
  • Lauben (Ukelei): Besonders für Zander und Barsch, silbrig glänzend, sehr attraktiv
  • Kleine Barsche: Ideal für große Hechte, sehr widerstandsfähig
  • Grundeln: In vielen Gewässern massenhaft vorhanden, hervorragend für Zander
  • Stinte: Besonders effektiv in Norddeutschland, starker Eigengeruch lockt Zander an

Geheimtipp: Tiefgefrorene Meeresfische wie Makrelen, Heringe oder Sardinen aus dem Discounter sind günstige Alternativen. Ihr unbekannter Geruch macht Hechte besonders neugierig.

Köderfischgrößen nach Zielfisch

Zielfisch
Optimale Größe
Empfehlung
Alternative
Auch fängig
Besonderheit
Jahreszeit
Zander
8-15 cm6-8 cmGrundnah
Hecht
15-25 cm10-15 cmWinter: größer
Barsch
6-10 cm4-6 cmSchwarm
Wels
20-30 cm15-20 cmAuch größer
Aal
8-12 cm6-8 cmNacht

Köderfische selber fangen

Das Selberfangen von Köderfischen ist nicht nur kostengünstig, sondern garantiert auch frische Qualität und die Verwendung heimischer Arten. Es gibt verschiedene effektive Methoden:

Methoden zum Köderfischfang

Senke (Wurfnetz)

Die Senke ist die schnellste Methode zum Fang vieler Köderfische in kurzer Zeit. Besonders effektiv in flachen Uferbereichen und an Steinpackungen.

Vorgehensweise:

  • Geeignete Stelle finden: Steinpackungen, Spundwände, Bootsstege oder verkrautete Bereiche
  • Anfüttern: Mit Brotkrümeln und Maden 10-15 Minuten vorher anlocken
  • Werfen: Senke kreisförmig auswerfen, sodass sie sich vollständig öffnet
  • Einholen: Langsam und gleichmäßig einholen, damit Fische nicht entkommen

Vorteil: Sehr effizient – oft 10-20 Fische pro Wurf. Nachteil: Erfordert etwas Übung und ist nicht an allen Gewässern erlaubt (Erlaubnis prüfen!).

Köderfische lassen sich viel schneller fangen, wenn du 10-15 Minuten vor dem ersten Versuch großzügig anfütterst. Brotkrümel und Maden im Wasser ziehen Weißfischschwärme magisch an. An Steinpackungen und Spundwänden kannst du so innerhalb von 30 Minuten genug Köderfische für einen ganzen Angeltag fangen.

Hälterung und Aufbewahrung

Die richtige Aufbewahrung von Köderfischen ist entscheidend für ihre Qualität und Fängigkeit. Es gibt verschiedene Methoden für kurzfristige und langfristige Lagerung.

Kurzfristige Hälterung (Angeltag)

  • Setzkescher: Ins Wasser gehängt, gut belüftet, schützt vor Sonne. Regelmäßig auf tote Fische kontrollieren.
  • Eimer mit Belüfter: Batteriebetriebene Luftpumpe sorgt für Sauerstoff. Wasser alle 2-3 Stunden wechseln.
  • Kühlbox: Für bereits getötete Fische. Kühl halten, aber nicht einfrieren. Hält mehrere Stunden frisch.

Langfristige Lagerung

  • Einfrieren (Standardmethode): Fische vor dem Einfrieren mit einem Tuch trocken tupfen gegen Gefrierbrand. In Gefrierbeutel portionsweise verpacken. Haltbarkeit: 3-6 Monate.
  • Vakuumieren (optimal): Verhindert Gefrierbrand komplett und erhöht Haltbarkeit auf bis zu 12 Monate. Fische bleiben fester und halten besser am Haken.
  • Salzlake (Alternative): Fische in gesättigter Salzlake einlegen. Entzieht Wasser, macht sie härter und zäher. Sehr widerstandsfähig beim Werfen.

Wichtig: Frisch getötete Fische 4 Stunden warten lassen, bis die Leichenstarre vorbei ist. Danach spielen sie natürlicher im Wasser. Aufgetaute Tiefkühlkost ist daher oft sogar fängiger als frische Fische!

Köderfisch richtig anködern

Die Anködertechnik entscheidet maßgeblich über den Fangerfolg. Eine Grundregel beim Anködern lautet: Raubfische nehmen den Köder immer vom Kopf, daher muss der Haken entgegengesetzt (Richtung Schwanz) eingeführt werden.

Anködermethoden im Detail

Der Rückenstich ist die am häufigsten verwendete Methode und funktioniert für nahezu alle Situationen.

Ausführung:

  • Einzelhaken oder Drilling unter der Rückenflosse platzieren
  • Haken knapp unter der Haut durchstechen, nicht zu tief
  • Hakenspitze sollte frei liegen für sicheren Anhieb
  • Fisch sollte waagerecht und natürlich im Wasser hängen

Vorteil: Sehr natürliches Köderspiel, ideal für Posenmontage. Nachteil: Kann beim Wurf ausreißen, besonders bei schweren Ködern.

Beim Lippenstich wird der Haken durch beide Lippen oder nur die Oberlippe geführt.

Ausführung:

  • Variante 1: Haken von unten durch Unterlippe, dann durch Oberlippe
  • Variante 2: Nur durch Oberlippe für noch freiere Bewegung
  • Wichtig: Nicht zu weit hinten, sonst wird der Maul-Schließmuskel verletzt

Vorteil: Sehr lebhaftes Spiel im Wasser, besonders bei leichter Strömung. Nachteil: Weniger sicher beim Wurf, Fisch kann sich drehen.

Die Nasenanköderung ist besonders sicher und ermöglicht weite Würfe ohne Ausreißen.

Ausführung:

  • Haken durch die Nasenlöcher des Köderfischs führen
  • Oder knapp vor den Augen durch den Schädel (nicht zu tief)
  • Hakenöhr sollte in Richtung Schwanz zeigen

Vorteil: Extrem sicher beim Wurf, auch für große und schwere Köder. Nachteil: Weniger natürliches Spiel, eher für passive Grundmontage.

Das Doppelhaken-System verwendet zwei Drillinge für maximale Hakchancen bei großen Raubfischen.

Montage:

  • Drilling 1: Im Bereich der Rückenflosse oder Bauchflosse
  • Drilling 2: Kurz vor der Schwanzflosse
  • Verbindung: Mit Stahlvorfach oder starkem Hardmono

Vorteil: Maximale Bissausbeute, besonders bei vorsichtigen Hechten. Nachteil: Aufwendigere Montage, höherer Materialaufwand.

Das Aufziehen mit Ködernadel ist die sicherste Methode für Grundmontagen in starker Strömung.

Ausführung:

  • Ködernadel am Hakenöhr oder Vorfach befestigen
  • Nadel im Maul des Köderfischs einführen
  • Vorsichtig durch den ganzen Fisch bis zum Schwanz ziehen
  • Haken liegt am Schwanzende, Nadel wieder lösen
  • Optional: Drilling zusätzlich im Kopfbereich für Sicherheit

Vorteil: Absolut sicher, kann nicht ausreißen, auch für sehr weite Würfe. Nachteil: Benötigt Ködernadel, etwas zeitaufwendiger.

Verwende Drillinge der Größe 4 bis 8, wobei Größe 6 ein guter Standardwert ist. Kleinere Drillinge fassen besser im Hechtmaul und werden argloser aufgenommen. Bei Zandern reichen oft schon Einzelhaken der Größe 2-4 völlig aus.

Präparation für mehr Lockwirkung

Durch gezielte Präparation lässt sich die Lockwirkung von Köderfischen deutlich steigern:

  • Einschneiden der Flanken: Mit mehreren flachen Schnitten treten Körpersäfte schneller aus und bilden eine Duftwolke.
  • Bauchschnitt: Ein Längsschnitt am Bauch setzt besonders viel Geruch frei. Ideal für Wels und Aal.
  • Schwanzflosse entfernen: Verlangsamt das Absinken und erzeugt taumelnde Bewegung wie ein verletzter Fisch.
  • Balsaholz-Trick: Einen dünnen Balsaholzstab in den Köderfisch stecken für Auftrieb. Der Köder steht mit Kopf nach unten am Grund wie gründelnde Beute – besonders effektiv in leichter Strömung.

Montagen für Köderfische

Die Wahl der richtigen Montage hängt von Gewässer, Zielfisch und Angelbedingungen ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Posenmontage und Grundmontage.

Posenmontage

Ideal für: Stillgewässer, langsam fließende Flüsse, Freiwasserangeln auf Hecht

  • Pose: 15-40 g Tragkraft je nach Köderfischgröße
  • Hauptschnur: 0,30-0,40 mm monofile Schnur
  • Vorfach: Stahlvorfach 50-70 cm (bei Hecht Pflicht!)
  • Bebleiung: Birnenblei oder Olivenblei direkt über dem Vorfach
  • Haken: Drilling Größe 4-8 je nach Ködergröße

Tiefeneinstellung: Den Köderfisch etwa 50 cm über dem Grund oder in mittlerer Wassertiefe anbieten. Bei Hechten auch knapp unter der Oberfläche fängig.

Grundmontage

Ideal für: Zanderangeln, starke Strömung, tiefe Gewässer, Nachtangeln auf Aal

  • Laufblei-Montage: Birnenblei 30-60 g läuft frei auf Hauptschnur, Gummistopper verhindert Kontakt mit Wirbel
  • Hauptschnur: 0,30-0,35 mm oder geflochtene Schnur 0,15-0,20 mm für besseren Kontakt
  • Vorfach: Bei Hecht Stahlvorfach, bei Zander feines Stahlvorfach oder 0,40 mm Hardmono
  • Vorfachlänge: 50-100 cm je nach Vorsicht der Fische

Wichtig bei Zander: Köderfisch immer grundnah anbieten! Zander jagen bevorzugt am Grund und in Dämmerung/Nacht. Ein leichtes Anheben und Absenken des Köders ("Zupfen") erhöht die Bissrate.

Posenmontage vs. Grundmontage

Kriterium
Posenmontage
Für Hecht
Grundmontage
Für Zander
Gewässertyp
Stillgewässer, SeenFlüsse, Kanäle
Strömung
Keine bis schwachAuch stark
Tiefenbereich
Freiwasser bis GrundNur Grund
Bewegung
Natürlich durch StrömungStatisch oder zupfen
Bisserkennung
Pose taucht abSchnur strafft sich
Vorteil
Große ReichweiteWind-unabhängig

Bei Gewässern mit Hecht-Bestand ist ein Stahlvorfach (mindestens 50 cm, besser 70 cm) absolut notwendig. Die rasiermesserscharfen Zähne des Hechts durchtrennen monofilen Schnur und Hardmono mühelos. Für reines Zanderangeln kann feines Stahlvorfach (1x7 Litze) oder 0,40-0,50 mm Hardmono verwendet werden.

Zielfische mit Köderfisch

Köderfische sind für verschiedene Raubfische effektiv. Jede Art hat ihre eigenen Vorlieben bezüglich Größe, Präsentation und Angelzeit.

Hecht

  • Ködergröße: 15-25 cm, im Winter auch größer
  • Beste Köder: Rotaugen, Rotfedern, Barsche, Makrelen (TK)
  • Montage: Posenmontage in allen Tiefen, Freiwasser bis Krautgrenze
  • Beste Zeit: Ganzjährig, besonders Frühjahr und Herbst
  • Hotspots: Schilfkanten, Krautfelder, versunkene Bäume, Bootsanlegestellen

Zander

  • Ködergröße: 8-15 cm, schlank und langgestreckt
  • Beste Köder: Stinte, Lauben, Grundeln, kleine Rotaugen
  • Montage: Grundmontage mit Laufblei, Köder am Grund
  • Beste Zeit: Dämmerung und Nacht, ganzjährig
  • Hotspots: Steinpackungen, Brückenpfeiler, Kanten, Buhnenköpfe

Wels

  • Ködergröße: 20-30 cm und größer, auch Fischfetzen
  • Beste Köder: Große Rotaugen, Brassen, Makrelen (TK)
  • Montage: Schwere Grundmontage, präpariert mit Einschnitten
  • Beste Zeit: Nacht, besonders Sommermonate
  • Hotspots: Tiefe Gumpen, Buhnenfelder, Hafenbecken

Erfolgsrezept für Köderfischangeln

Heimische Fischarten verwenden

Rotaugen, Rotfedern und Grundeln sind in den meisten Gewässern natürlich und werden arglos genommen

Frische oder TK-Qualität

Frisch gefangene oder vakuumierte Tiefkühlware – niemals verdorbene Fische verwenden

Richtige Größe wählen

Kleine Köder für Zander (8-15 cm), große Köder für Hecht (15-25 cm)

Passende Montage

Posenmontage für Stillgewässer, Grundmontage für Strömung und Zander

Stahlvorfach bei Hecht

Mindestens 50 cm Stahlvorfach gegen die scharfen Zähne

Präparation erhöht Lockwirkung

Einschneiden der Flanken setzt Duftstoffe frei und lockt Räuber an

Zur richtigen Zeit angeln

Dämmerung und Nacht für Zander, Herbst und Winter für kapitale Hechte

Geduld beim Anschlag

Besonders bei Hecht: Erst bei deutlichem Abzug anschlagen, nicht zu früh

Beste Zeit für Köderfischangeln

Die kalte Jahreszeit (Spätherbst und Winter) ist die absolute Prime-Time für das Angeln mit toten Köderfischen. In dieser Zeit ist weniger natürliche Nahrung verfügbar, und Raubfische wollen Energie sparen. Ein passiv am Grund liegender toter Köderfisch wird daher deutlich bereitwilliger genommen als im Sommer.

Saisonale Besonderheiten:

  • Frühjahr (März-Mai): Hechte sehr aktiv vor und nach der Schonzeit, fressen sich Reserven an
  • Sommer (Juni-August): Zander in der Dämmerung und nachts, Hechte eher träge in der Mittagshitze
  • Herbst (September-November): Absolute Top-Zeit! Alle Raubfische fressen für den Winter, kapitale Fänge möglich
  • Winter (Dezember-Februar): Tote Köderfische besonders fängig, große Köder bevorzugt, längere Wartezeiten einplanen

Tageszeit: Zander beißen hauptsächlich in der Dämmerung und Nacht. Hechte sind tagaktiv, besonders in den Morgenstunden und späten Nachmittag. Welse jagen vorwiegend nachts.

Tiefgefrorene Makrelen, Heringe und Sardinen aus dem Supermarkt sind eine günstige und effektive Alternative. Ihr für einheimische Raubfische unbekannter Geruch macht besonders Hechte neugierig. Einfach portionsweise einfrieren und wie normale Köderfische verwenden. Die öligen Fischarten geben intensiven Geruch ab!

Rechtliche Aspekte und Tierschutz

Beim Angeln mit Köderfischen sind strenge Tierschutz- und Fischereivorschriften zu beachten:

  • Lebende Köderfische verboten: In Deutschland ist das Angeln mit lebenden Köderfischen nach Tierschutzgesetz streng verboten. Verstöße werden mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet.
  • Tötung vor Verwendung: Köderfische müssen vor dem Anködern fachgerecht getötet werden (Kiemenschnitt oder Herzstich).
  • Fangerlaubnis: Für den Fang von Köderfischen ist ein gültiger Fischereischein und Gewässererlaubnis erforderlich.
  • Mindestmaße beachten: Auch bei Köderfischen müssen die Mindestmaße eingehalten werden (in der Regel keine Schonmaße bei Weißfischen, trotzdem Gewässerordnung prüfen!).
  • Transport: Lebende Köderfische dürfen nur in geeigneten, belüfteten Hälterungen transportiert werden.
  • Senken und Reusen: In vielen Gewässern genehmigungspflichtig oder verboten – immer vorher bei der Gewässerverwaltung informieren!

Häufige Fragen zum Köderfischangeln (FAQ)

Rotaugen, Rotfedern, Lauben, kleine Barsche und Grundeln sind ideal, da sie in den meisten Gewässern natürlich vorkommen. Stinte sind besonders effektiv für Zander, vor allem in Norddeutschland. Tiefgefrorene Meeresfische wie Makrelen und Heringe sind günstige Alternativen mit unbekanntem Geruch, der Hechte neugierig macht.

Für Zander, Barsch und Forelle: finger- bis handlang (8-15 cm). Für Hecht und Wels: auch große Köder bis 25 cm oder mehr, besonders im Winter. Die Grundregel lautet: Je größer der Zielfisch, desto größer darf auch der Köder sein.

Vor dem Einfrieren trocken tupfen gegen Gefrierbrand. Vakuumieren ist optimal für längere Haltbarkeit (bis 12 Monate). Alternativ: in Salzlake einlegen für härtere Konsistenz und besseren Halt am Haken. Innerhalb einiger Monate verbrauchen. Frische Köderfische können in Setzkeschern im Wasser für den Angeltag gehältert werden.

Posenmontage für Stillgewässer und strömungsarme Bereiche, ideal für Hecht in allen Wasserschichten. Grundmontage mit Laufblei für starke Strömung und Zanderangeln. Zander immer grundnah anbieten, Hechte in allen Wasserschichten. Bei Hecht-Bestand ist ein Stahlvorfach (mindestens 50 cm) Pflicht!

Spätherbst und Winter sind optimal, da weniger Nahrung verfügbar ist und Raubfische Energie sparen wollen. Tote Köderfische sind dann besonders fängig. Zander sind besonders in Dämmerung und Nacht aktiv. Hechte beißen tagsüber, vor allem in den Morgen- und Nachmittagsstunden.

Ja, absolut! Tote Köderfische sind besonders in der kalten Jahreszeit sehr effektiv, da Raubfische dann weniger Energie für die Nahrungsbeschaffung aufbringen wollen und passiv abgelegte Köder bevorzugen. Durch Präparation mit Einschnitten treten Körpersäfte aus und bilden eine Duftwolke, die Räuber anlockt. In Deutschland ist die Verwendung lebender Köderfische ohnehin verboten.

Die gängigsten Methoden sind:

  • Rückenstich: Haken unter Rückenflosse für natürliches Spiel (Posenmontage)
  • Nosehook: Durch die Nase für weite Würfe (sehr sicher)
  • Aufziehen mit Ködernadel: Für Grundmontage in Strömung (absolut sicher)

Grundregel: Haken immer entgegengesetzt zur Schwimmrichtung einführen, da Raubfische den Köder vom Kopf nehmen.

Nein! Das Angeln mit lebenden Köderfischen ist in Deutschland streng verboten und kann nach Tierschutzgesetz mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet werden. Zusätzlich droht der Verlust des Fischereischeins. Köderfische müssen vor der Verwendung fachgerecht getötet werden (Kiemenschnitt oder Herzstich).

Fazit

Köderfische sind hocheffektive natürliche Köder für das Raubfischangeln auf Hecht, Zander, Wels und andere Räuber. Mit der richtigen Auswahl, Präparation und Montage lassen sich auch kapitale Fänge erzielen. Besonders in der kalten Jahreszeit sind tote Köderfische unschlagbar fängig, da Raubfische Energie sparen wollen und passive Beute bevorzugen.

Die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren:

  • Heimische Arten verwenden – Rotaugen, Rotfedern und Grundeln werden arglos genommen
  • Richtige Größe wählen – kleine Köder für Zander (8-15 cm), große Köder für Hecht (15-25 cm)
  • Montage anpassen – Posenmontage für Hecht im Freiwasser, Grundmontage für Zander am Grund

Beachte unbedingt die rechtlichen Vorgaben: Lebende Köderfische sind in Deutschland verboten. Verwende ausschließlich tote oder tiefgefrorene Fische und töte sie vor dem Anködern fachgerecht. Mit diesen Grundlagen, etwas Geduld und den richtigen Bedingungen steht dem Erfolg mit Köderfisch nichts mehr im Weg!