Feedern am Rhein
Starke Strömung, kapitale Fische – mit der richtigen Technik holst du Brassen und Barben aus Deutschlands mächtigsten Fluss

Starke Strömung, kapitale Fische – mit der richtigen Technik holst du Brassen und Barben aus Deutschlands mächtigsten Fluss
Wenn deine Feederrute sich im letzten Moment krümmt und du spürst, wie ein starker Fisch gegen die Strömung kämpft, verstehst du die Faszination vom Feedern am Rhein. Der mächtige Strom fordert dich heraus – mit wechselnden Wasserständen, starker Strömung und einer beeindruckenden Artenvielfalt. Doch genau das macht ihn so spannend.
Der Rhein ist kein Gewässer für Anfänger, die zum ersten Mal eine Feederrute in die Hand nehmen. Die Strömung ist stark, bei Regen rheinaufwärts steigt der Pegel binnen Stunden, Buhnen werden überspült und das Angeln unmöglich. Aber wenn die Bedingungen stimmen – niedriger Pegelstand, milde Sommernächte, die richtige Stelle – dann erlebst du Momente, die andere Gewässer nicht bieten können.
In diesem Guide erfährst du, wie du den Rhein mit der Feederrute gezielt befischst. Von der Heavy-Feeder-Ausrüstung über die richtige Platzwahl an Buhnen und Strömungskanten bis hin zu bewährten Futtermischungen und Montagen. Du lernst, wie sich Brassen und Barben in ihrem Verhalten unterscheiden und welche Taktiken für welchen Zielfisch funktionieren.
Am Rhein kommst du mit deiner Standard-Feederrute nicht weit. Die Strömung frisst Gewicht – ein 40g-Korb, der am See perfekt funktioniert, wird hier abgetrieben wie ein Blatt im Wind. Du brauchst Equipment, das für Flüsse mit starker Strömung ausgelegt ist.
Eine Heavy-Feeder-Rute von 4,20-4,50m Länge mit 160-200g Wurfgewicht ist am Rhein Standard. Die Länge brauchst du, um bei Weitwürfen genug Hebel zu haben und die Schnur aus dem Strömungsdreieck zu halten. Das hohe Wurfgewicht ermöglicht dir, Futterkörbe von 80-200g sicher auszuwerfen.
In strömungsärmeren Buhnenbereichen reicht auch eine Medium-Feeder mit 100-120g Wurfgewicht – aber nur, wenn du gezielt zwischen den Buhnen angelst und nicht im Hauptstrom. Viele Rhein-Angler haben beide Ruten dabei und entscheiden je nach Angelplatz.
Die klassische Kombination am Rhein: Geflochtene Hauptschnur (0,12mm) mit monofilem Schlagschnur (0,28-0,30mm). Die dünne Geflochtene bietet minimalen Strömungswiderstand und überträgt jeden Biss direkt – ohne die Dehnung einer Monofilschnur. Die monofile Schlagschnur puffert beim Auswerfen schwerer Körbe und verhindert Schnurbruch.
Ein Tipp aus der Praxis: Verwende eine Schlaufenmontage mit 60cm Powergum als Schlagschnur. Das verhindert, dass beim Auswerfen von 100-140g schweren Körben die Hauptschnur reißt. Nach dem ersten Wurf fixierst du die Schnur mit der Powergum-Schlaufe im Schnurclip – so triffst du den Futterplatz bei jedem Wurf exakt.
Das Gewicht deines Futterkorbs ist einer der häufigsten Fehler beim Feedern am Rhein. Zu leicht, und der Korb treibt ab – dein Futter landet irgendwo stromabwärts, aber nicht dort, wo dein Haken liegt. Zu schwer, und du arbeitest dich beim Auswerfen ab, ohne dass es dir Vorteile bringt.
Die Faustregel: Der Korb muss gerade so schwer sein, dass er am Grund liegen bleibt. Teste mit verschiedenen Gewichten – wenn die Rutenspitze nach dem Auswerfen langsam nachgibt, treibt der Korb. Bleibt die Spitze fest gekrümmt, liegt er.
Ein überraschender Tipp: Bei schwachem Bissverhalten kann ein leichterer, rollender Korb (30-50g) mehr Bisse bringen. Der Korb bewegt sich langsam mit der Strömung und hinterlässt eine Futterspur – manchmal genau das, was Barben reizt. Funktioniert aber nur bei moderater Strömung.
Die Platzwahl entscheidet über Erfolg oder Frust am Rhein. Du kannst die beste Ausrüstung und das perfekte Futter haben – wenn du an der falschen Stelle angelst, fängst du nichts. Der Rhein ist riesig, aber die Fische konzentrieren sich an bestimmten Strukturen.
Buhnen sind künstliche Steinwälle, die vom Ufer in den Strom ragen und die Strömung brechen. Zwischen zwei Buhnen entsteht ein strömungsarmer Buhnenkolk – perfekt für Brassen, die keine starke Strömung mögen. Am Buhnenkopf, wo die Hauptströmung auf die ruhige Zone trifft, jagen Barben.
Die besten Stellen:
Bereiche, wo die Fahrrinne dicht ans Ufer kommt, sind Top-Spots. Die Strömung gräbt hier tiefe Rinnen aus – Fische stehen in der Deckung und warten auf Nahrung, die vorbeitreibt. Diese Stellen erkennst du oft an starker Strömung direkt vorm Ufer und steilen Uferkanten.
Wichtig: Teste deinen Angelplatz vorher! Wirf mehrmals ohne Haken aus und prüfe, ob der Korb hängerfrei abtreiben kann. Ein einziger Hänger in Altlasten oder Steinen reißt deine Montage ab – und am Rhein liegen viele Hindernisse am Grund.
| Kriterium | Anfängerfreundlich Brassen Ruhige Fresser | Sportlich Barben Strömungsliebhaber |
|---|---|---|
Bevorzugte Strömung | Schwach bis mittel (Buhnenbereiche) | Stark (Hauptstrom, Kanten) |
Beste Angelstellen | Zwischen Buhnen, strömungsarme Kolke | Buhnenköpfe, Kiesbänke, Fahrrinne |
Futter-Aromen | Süß (Vanille, Erdbeer) | Herzhaft (Käse, würzig) |
Hakenköder | Mais, Pellets, Maden | Würmer, Käsewürfel, Maden |
Futterkorb-Gewicht | 60-100g | 100-200g |
Bisserkennung | Zupfer, dann ruhiger Zug | Harte Attacken, schnelle Flucht |
Regional-Tipps: Bewährte Rhein-Abschnitte fürs Feedern sind Mainz, Gernsheim, Köln-Langel und die Strecken Richtung Wesel. Jeder Abschnitt hat eigene Strukturen – erkundige dich bei lokalen Anglern nach den besten Buhnen und Spots.
Dein Futter muss am Rhein zwei Dinge gleichzeitig können: Es muss fest genug sein, um nicht sofort aus dem Korb gespült zu werden – aber verlockend genug, um Fische anzulocken. Standard-See-Futter versagt hier kläglich.
Die Basis jeder Rhein-Futtermischung ist Hartweizenpaniermehl. Es streckt dein Futter und sorgt für Bindung in der Strömung. Die Konsistenz sollte sich fast trocken anfühlen, aber zu stabilen Kugeln zusammenkleben. Teste am Ufer: Drück eine Futterkugel in deiner Hand zusammen – sie sollte halten, aber beim Wurf ins Wasser auseinanderbrechen.
Basis-Rezept für 3kg Futter:
Für Brassen: Süße Aromen wie Vanille, Erdbeer oder Honig funktionieren zuverlässig. Füge 200g Mais und 100g zerkleinerte Boilies hinzu – das gibt Farbe und zusätzliche Lockwirkung.
Für Barben: Herzhafte, käsehaltige Mischungen sind unschlagbar. Käsearoma oder geriebener Hartkäse (50-100g) im Futter machen Barben verrückt. Ergänze mit Maden oder Caster – aber Vorsicht: Seit der Grundel-Invasion verzichten viele Angler auf lebende Futterbestandteile, da Grundeln das Futter sofort plündern.
Im Winter (Oktober bis März) änderst du die Strategie komplett. Die Fische fressen weniger, der Stoffwechsel läuft langsamer. Verwende Futter mit niedrigem Nährstoffgehalt und füge 100g Salz pro kg Futter hinzu – das reizt die Fische, ohne sie zu sättigen. Verzichte auf Maden und setze auf kleine Mengen.
Seit der Invasion der Grundeln im Rhein haben sich Futter-Strategien geändert. Viele Angler verzichten auf Maden und Pinkies im Futter, da Grundeln diese sofort leerfressen. Setze stattdessen auf größere Hakenköder wie Wurm-Mais-Kombinationen, Pellets oder Käsewürfel – die Grundeln ignorieren sie meist.
Die Startfütterung legt den Grundstein für deinen Erfolg. Wirf 10-12 volle Futterkörbe ohne Haken an deinen Angelplatz. Das klingt nach viel – ist es auch. Aber am Rhein treibt Futter in der Strömung schnell ab, du musst einen soliden Futterteppich aufbauen.
Wichtig: Triff genau die gleiche Stelle! Clippe deine Schnur nach dem ersten Wurf im Schnurclip ein – so landet jeder Korb am gleichen Punkt. Weicht dein Futterplatz um Meter ab, verdünnst du die Lockwirkung.
Am Rhein brauchst du keine komplizierten Montagen. Die Strömung, die Distanz und die Kraft der Fische verlangen nach robusten, zuverlässigen Setups. Zwei Montagen decken 95% aller Situationen ab: Die Schlaufenmontage und die Inline-Montage.
Die Schlaufenmontage ist Standard am Rhein. Sie ist schnell gewechselt, verhedderungsfrei und fängig. Du verbindest deine Hauptschnur mit einer kleinen Schlaufe (Loop-to-Loop) mit dem Vorfach – bei Hängern oder Verschleiß tauschst du nur das Vorfach, nicht die ganze Montage.
Aufbau:
Die Vorfachlänge von 80-100cm ist ein guter Ausgangspunkt. Aber du musst sie nach dem Bissverhalten anpassen – ein zu langes Vorfach führt zu Fehlbissen, ein zu kurzes schreckt vorsichtige Fische ab.
Anpassungsregel: Maden ausgelutscht, aber kein Biss? Vorfach zu lang. Die Fische saugen den Köder ein, merken den Widerstand und spucken ihn aus. Verkürze auf 60-70cm.
Eindeutige Bisse, aber kein Fisch am Haken? Vorfach zu kurz. Die Fische spüren den Korb zu früh und lassen los. Verlängere auf 100-120cm.
Für Brassen: Haken Größe 12-14 mit 0,18-0,20mm Vorfach. Brassen haben relativ kleine Mäuler – ein zu großer Haken führt zu Fehlbissen.
Für Barben: Haken Größe 8-10 mit 0,20-0,25mm Vorfach. Barben kämpfen härter als Brassen und nehmen größere Köder – das Vorfach muss standhalten.
Die Köderwahl am Rhein ist einfacher als an vielen Seen. Die Fische sind weniger wählerisch – sie müssen in der Strömung schnell Nahrung aufnehmen und haben keine Zeit für Spielchen. Klassiker funktionieren zuverlässig.
Ein Tipp aus der Praxis: Kombiniere Köder! Wurm + 2 Maiskörner oder 3 Maden + 1 Pellet bieten Farbkontrast und unterschiedliche Aromen – das macht Fische neugierig und hält Grundeln fern.
Seit die Grundeln den Rhein bevölkern, musst du deine Köder anpassen. Kleine Maden und Pinkies werden sofort geplündert. Setze auf größere Kombi-Köder: Ganzer Tauwurm + 2 Maiskörner, Käsewürfel (1x1cm) oder große Pellets (10mm+). Grundeln ignorieren diese Happen meist – Brassen und Barben lieben sie.
Der Rhein verändert sich mit den Jahreszeiten dramatisch. Wasserstände schwanken, Temperaturen beeinflussen das Fressverhalten, und die Fische wandern. Wer die Jahreszeiten-Strategie versteht, fängt konstanter.
Im Frühjahr erwachen die Fische aus der Winterruhe. Die Wassertemperaturen steigen auf 10-15°C, und Brassen sowie Barben werden aktiv und hungrig. Sie ziehen in flachere Bereiche, um sich auf die Laichzeit vorzubereiten.
Beste Stellen: Strömungsarme Buhnenbereiche, flache Kiesbänke mit Sonneneinstrahlung. Köder: Maden und Wurm funktionieren jetzt hervorragend, da die Fische Protein für die Laichzeit brauchen.
Im Hochsommer wird es schwierig. Niedrige Pegelstände, Hitze und hohe Wassertemperaturen versetzen viele Fische in eine Art Sommerstarre. Tagsüber ist wenig los – die Fische ziehen sich in tiefere, kühlere Bereiche zurück.
Beste Zeit: Dämmerung und Nacht. Wenn die Temperaturen sinken, werden die Fische aktiv. Warme Sommernächte mit niedrigem Pegel sind perfekt – angle von Sonnenuntergang bis Mitternacht.
Persönlich empfehle ich dir: Wenn der Pegel niedrig steht und die Temperaturen über 25°C klettern, mach lieber eine Pause. Die Fische sind 'vernagelt' und beißen kaum. Investiere deine Zeit lieber im Herbst.
Der Herbst ist die beste Jahreszeit zum Feedern am Rhein. Nach den ersten Frösten im Oktober werden Brassen und Barben extrem aktiv. Sie fressen sich Reserven für den Winter an – und das merkst du.
Wassertemperaturen zwischen 10-18°C sind ideal. Die Fische ziehen in großen Schwärmen durch die Buhnen und nehmen fast jeden Köder. Mais, Wurm, Pellets – alles funktioniert. Nutze diese Zeit!
Winterangeln am Rhein ist nichts für jeden. Die Temperaturen sind niedrig, die Fische träge, die Bissfrequenz gering. Aber die Fische, die beißen, sind oft kapitale Exemplare.
Strategie: Futter mit niedrigem Nährstoffgehalt und 100g Salz pro kg Futter. Kleine Portionen, lange Pausen zwischen den Würfen. Die Fische stehen in strömungsarmen Buhnenbereichen – nicht im Hauptstrom.
Köder: Roter Wurm oder Maden – nichts Spektakuläres, aber zuverlässig. Geduld ist alles im Winter.
Der häufigste Fehler: Du nimmst deine See-Ausrüstung mit 40-60g Körben und wunderst dich, warum nichts funktioniert. Die Strömung treibt zu leichte Körbe ab – dein Futter landet überall, nur nicht an deinem Haken.
Lösung: Starte mit 100g und teste. Wenn die Rutenspitze nach dem Auswerfen langsam nachgibt, ist der Korb zu leicht. Wechsle auf 120-140g, bis die Spitze fest gekrümmt bleibt. Ja, das ist schwer – aber am Rhein brauchst du Heavy-Feeder-Equipment.
Viele Angler werfen aus und warten 10-15 Minuten auf einen Biss. Am See funktioniert das – am Rhein nicht. Die Strömung trägt dein Futter weg, und nach 5 Minuten ist dein Futterplatz leer.
Lösung: Aktives Feedern alle 3-5 Minuten. Ja, das ist anstrengend. Aber genau das macht das Rhein-Feedern aus – du bist aktiv dabei, hältst den Futterplatz am Leben und lockst Fische an. Wenn du passiv angeln willst, such dir ein stilles Gewässer.
Du wirfst aus, der Korb bleibt hängen, Montage ab. Frustrierend – und vermeidbar. Am Rhein liegen Altlasten, Steine und Holz am Grund. Wenn du nicht vorher testest, verlierst du ständig Montagen.
Lösung: Wirf 5-6 Mal ohne Haken aus und teste, ob der Korb hängerfrei abtreiben kann. Finde eine 'Bahn', auf der keine Hindernisse liegen. Clippe diese Distanz im Schnurclip ein – jetzt weißt du, dass deine Montage sicher ist.
Die Rutenspitze zuckt – du reißt die Rute hoch – und hast nichts am Haken. Zu früher Anhieb ist der Klassiker beim Feedern. Die Fische saugen den Köder ein, testen ihn, und wenn du jetzt anschlägst, ziehst du ihnen den Köder aus dem Maul.
Lösung: Warte, bis die Rutenspitze sich richtig krümmt. Ein kurzes Zucken ignorierst du. Erst wenn die Spitze deutlich nach unten geht oder der Fisch abzieht – dann schlägst du an. Zähle innerlich 'eins, zwei' nach dem ersten Zucken. Das gibt dem Fisch Zeit, den Köder richtig zu nehmen.
Du holst ein und die Maden sind ausgelutscht, aber kein Fisch am Haken. Oder: Eindeutige Bisse, aber nichts gefangen. Beides deutet auf falsche Vorfachlänge hin.
Lösung: Passe die Vorfachlänge an. Maden leer, kein Fisch? Vorfach zu lang (80cm) – verkürze auf 60cm. Bisse ohne Fisch? Vorfach zu kurz (60cm) – verlängere auf 100cm. Das Vorfach ist nie 'perfekt' – es muss zum Gewässer und Fischverhalten passen.
Du füllst dein Futter mit Maden und Pinkies, wirfst aus – und binnen Sekunden ist alles leer. Grundeln plündern Futter mit Lebendködern gnadenlos. Seit ihrer Invasion am Rhein ist diese Taktik veraltet.
Lösung: Verzichte auf Maden im Futter. Setze stattdessen auf Pellets, Hanf und Mais. Als Hakenköder: Wurm-Mais-Kombination (zu groß für Grundeln), Käsewürfel oder große Pellets (10mm+). Die Grundeln lassen diese Köder meist in Ruhe – Brassen und Barben nicht.
Eine Heavy-Feeder-Rute von 4,20-4,50m Länge mit 160-200g Wurfgewicht ist für die starke Strömung des Rheins optimal. Die Länge gibt dir Hebel für Weitwürfe und hält die Schnur aus dem Strömungsdreieck. In ruhigeren Buhnenbereichen kann auch eine Medium-Feeder mit 100-120g Wurfgewicht ausreichen – aber nur, wenn du gezielt zwischen den Buhnen angelst.
Das Gewicht richtet sich nach der Strömung: 60-80g in strömungsarmen Buhnen, 100-120g im Hauptstrom, bei extremer Strömung bis 200g. Der Korb muss gerade so schwer sein, dass er am Grund liegen bleibt. Teste mit verschiedenen Gewichten – wenn die Rutenspitze nach dem Auswerfen nachgibt, ist der Korb zu leicht.
Die bewährte Kombination: Geflochtene Hauptschnur (0,12mm) mit monofilem Schlagschnur (0,28-0,30mm). Die dünne Geflochtene bietet weniger Strömungswiderstand und überträgt jeden Biss direkt ohne Dehnung. Die monofile Schlagschnur puffert beim Auswerfen schwerer Körbe und verhindert Schnurbruch. Bei Method-Feedern solltest du komplett auf monofile Schnur setzen.
Buhnenköpfe, Strömungskanten und Bereiche wo die Fahrrinne nah ans Ufer kommt sind Top-Spots. Kiesbänke (am Ufer sichtbar) ziehen besonders Barben an. Für Brassen: strömungsarme Bereiche zwischen den Buhnen. Bewährte Regionen: Mainz, Gernsheim, Köln-Langel, Strecken Richtung Wesel. Erkundige dich bei lokalen Anglern nach den besten Buhnen.
Mischungen mit Hartweizenpaniermehl für starke Bindung in der Strömung. Basis: 2kg Feeder-Grundfutter + 1kg Hartweizenpaniermehl + 200g Pellets + 100g Hanf. Für Barben: käsehaltige Mischungen mit würzigen Aromen. Für Brassen: süße Aromen (Vanille, Erdbeer) mit Mais und Pellets. Im Winter: Futter mit niedrigem Nährstoffgehalt + 100g Salz pro kg.
Am Rhein ist aktives Feedern alle 3-5 Minuten Standard. Die Strömung trägt dein Futter schnell ab – wenn du nicht regelmäßig nachfütterst, löst sich dein Futterplatz auf. Bei starker Strömung alle 3 Minuten, bei schwacher Strömung alle 5 Minuten. Bei ersten Bissen die Frequenz auf 2-3 Minuten erhöhen – die Fische sind da und du hältst sie im Bereich.
Für Brassen: Mais (2-3 Körner), Maden (2-3 Stück), Pellets (8-10mm), Wurm-Mais-Kombination. Für Barben: Tauwurm (ganzer Wurm), Käsewürfel (1x1cm), Maden-Bündel (4-6 Stück), Frolic. Tipp: Kombiniere Köder für Farbkontrast und verschiedene Aromen – das macht Fische neugierig und hält Grundeln fern.
Der Herbst (September bis November) ist die beste Jahreszeit. Nach den ersten Frösten im Oktober werden Brassen und Barben extrem aktiv und fressen sich Reserven für den Winter an. Auch das Frühjahr (März bis Mai) ist gut, wenn die Wassertemperaturen auf 10-15°C steigen. Im Hochsommer eher Dämmerung und Nacht nutzen – tagsüber sind die Fische bei Hitze und niedrigen Pegeln träge.
Verzichte auf Maden und Pinkies im Futter – Grundeln plündern diese Lebendköder sofort. Setze stattdessen auf Pellets, Hanf und Mais im Futter. Als Hakenköder: Größere Kombi-Köder wie ganzer Tauwurm + 2 Maiskörner, Käsewürfel (1x1cm) oder große Pellets (10mm+). Diese Happen sind zu groß für Grundeln, aber perfekt für Brassen und Barben.
Standard ist 80-100cm Vorfachlänge. Passe sie nach Bissverhalten an: Wenn Maden ausgelutscht sind, aber kein Fisch am Haken – Vorfach zu lang, verkürze auf 60cm. Bei eindeutigen Bissen ohne gefangenen Fisch – Vorfach zu kurz, verlängere auf 100-120cm. Das Vorfach ist nie 'perfekt' – es muss zum Fischverhalten passen.
Feedern am Rhein ist kein Spaziergang. Die Strömung frisst Gewicht, wechselnde Wasserstände machen Planung schwierig, und die Fische sind wählerisch. Aber genau das macht die Faszination aus – wenn du einen kapitalen Brassen oder eine kämpfende Barbe am Haken hast, weißt du, dass du dir diesen Fang verdient hast.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Der Rhein bietet etwas, das kleinere Gewässer nicht können: Das Gefühl, gegen einen mächtigen Fluss zu bestehen. Wenn du nach Stunden des aktiven Feederns einen kapitalen Fisch landest und die Strömung spürst, die an deiner Schnur zerrt – dann verstehst du, warum Angler immer wieder an den Rhein zurückkehren.
Pack deine Heavy-Feeder ein, check den Pegelstand, such dir eine gute Buhne – und erlebe, was der Rhein zu bieten hat. Es wird anstrengend. Es wird fordernd. Aber es wird sich lohnen.
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