Blinker Guide
Die richtige Führung und Farbwahl für einen der bewährtesten Kunstköder im Raubfischangeln

Die richtige Führung und Farbwahl für einen der bewährtesten Kunstköder im Raubfischangeln
Wenn die ersten Sonnenstrahlen über dem Wasser tanzen und sich im metallischen Schimmer meines Blinkers widerspiegeln, weiß ich: Das ist einer jener Momente, in denen die Tradition des Angelns lebendig wird. Der Blinker ist nicht nur einer der ältesten Kunstköder überhaupt - er ist auch heute noch einer der fängigsten und vielseitigsten Köder für Raubfische.
Was macht den Blinker so besonders? Seine geniale Einfachheit. Ein ovaler, meist aus Metall gefertigter Köder, der durch seine eingedrückte Form beim Einholen von Seite zu Seite taumelt und dabei einen verletzten oder kränkelnden Beutefisch imitiert. Diese taumelnde Bewegung in Kombination mit den Lichtreflexen der Metalloberfläche wirkt auf Raubfische unwiderstehlich.
Nach jahrelanger Praxis kann ich dir versichern: Blinker sind keineswegs primitiv, wie oft angenommen wird. Einen Blinker fängig zu präsentieren fordert dem Angler einiges ab. Die richtige Geschwindigkeit zu finden, bei der er perfekt taumelt ohne zu rotieren, ist eine Kunst. Zu schnell eingekurbelt dreht er sich unkontrolliert, zu langsam verliert er seine Aktion.
Der große Vorteil von Blinkern liegt in ihrer Vielseitigkeit: Sie sind echte Weitwurf-Geschosse, lassen sich in allen Wasserschichten führen und fangen über alle Jahreszeiten hinweg zuverlässig. Ob im flachen Uferbereich oder in der Tiefe, ob bei klarem Wasser oder Trübung - der Blinker passt sich an. Besonders für Anfänger sind Blinker ideal, da sie weniger anfällig für Fehler in der Führung sind als beispielsweise Gummifische.
Die Hauptzielfische für Blinker sind Hecht, Barsch und Forelle. Aber auch Zander, Wels, Rapfen, Döbel und sogar Meeresfische wie Dorsch lassen sich mit den richtigen Blinker-Modellen erfolgreich befischen. Die Größenwahl entscheidet dabei über den Zielfisch: Kleine Modelle von 3-5 cm für Barsch und Forelle, mittlere bis 10 cm für allround Einsätze, und große Blinker bis 15 cm gezielt auf kapitale Hechte.
Der Blinker gehört zu den ältesten Kunstködern überhaupt und hat seine Wurzeln bereits im 19. Jahrhundert. Ursprünglich wurden einfache Metallstücke verwendet, die man mit einem Haken versah. Die Fischer erkannten schnell, dass sich die taumelnden Metallstücke perfekt eigneten, um Raubfische anzulocken.
Die Funktionsweise ist genial einfach: Durch die ovale Form mit einer Einprägung entsteht beim Durchziehen des Wassers eine charakteristische Taumelbewegung. Der Wasserdruck wirkt auf die gewölbte Fläche und lässt den Blinker von links nach rechts pendeln. Dabei reflektiert die Metalloberfläche das Licht und erzeugt Blitze, die Raubfische aus weiter Entfernung wahrnehmen.
Diese Bewegung imitiert perfekt einen verletzten oder geschwächten Beutefisch, der sich nicht mehr gerade durchs Wasser bewegen kann. Für Raubfische ist das ein eindeutiges Signal: Hier ist leichte Beute zu machen. Der Jagdinstinkt wird geweckt, und sie attackieren den vermeintlich geschwächten Fisch.
Die Schwimmtiefe des Blinkers wird durch mehrere Faktoren bestimmt: Gewicht, Einholgeschwindigkeit und Rutenhaltung. Schwere Blinker sinken schneller und können tiefer geführt werden. Bei langsamer Führung sinkt der Köder ab, bei schnellerer steigt er auf. Mit der Rutenhaltung feinjustierst du die Lauftiefe während der Führung.

Breite Blinker entwickeln langsame, ausgeprägte Wobbelaktionen und sind perfekt für stehende Gewässer wie Seen und Teiche. Ihre großflächige Konstruktion erzeugt starke Druckwellen, die Raubfische auch bei trübem Wasser gut orten können. Die langsame Aktion wirkt besonders auf träge Fische verführerisch.
Schlanke, schwere Blinker sind meine erste Wahl für tiefes Wasser und starke Strömung. Sie sinken schnell ab und können auch in größeren Tiefen sicher geführt werden. In Flüssen mit kräftiger Strömung behalten sie ihre Aktion auch bei höherer Einholgeschwindigkeit bei, ohne zu rotieren.
Leichte Blinker von 5-10 Gramm sind ideal für flache Gewässer oder Oberflächenfischen. Sie sinken langsam und können lange in der fängigen oberen Wasserschicht gehalten werden. Besonders für Forellen in Bächen und flachen Seen sind diese leichten Modelle perfekt geeignet.
Schwere Blinker ab 20 Gramm kommen zum Einsatz, wenn es auf Wurfweite und Tiefe ankommt. Sie erreichen auch entfernte Strukturen und können gezielt tiefe Rinnen oder Kanten befischt werden. Für kapitale Hechte in großen Seen sind diese schweren Geschosse oft die beste Wahl.
Spezialblinker mit zusätzlichen Attraktoren wie Federbüscheln am Drilling oder Spinnerblättern kombinieren verschiedene Reize. Diese Modelle können an schwierigen Tagen den entscheidenden Unterschied machen, indem sie zusätzliche visuelle und akustische Signale aussenden.
Für den Einstieg reichen 2-3 Blinker in verschiedenen Größen und Farben vollkommen aus: Silber, Gold und Kupfer in den Größen 5g, 10g und 15g. Mit dieser Grundausstattung deckst du bereits die meisten Situationen ab und kannst erste Erfahrungen sammeln.
Die korrekte Führung ist beim Blinkern entscheidend für den Erfolg. Der wichtigste Grundsatz: Richtige Blinkerführung bedeutet seitliches Baumeln ohne permanente Rotation. Jeder Blinker hat eine Geschwindigkeitsschwelle, bei deren Überschreitung er zu rotieren beginnt und unnatürlich wirkt.
Mein Tipp: Teste den Blinker auf Sicht. Wirf ihn 1-2 Meter seitlich aus, wo du ihn gut beobachten kannst. Kurbel langsam ein und steigere die Geschwindigkeit, bis du siehst, wann der Blinker anfängt zu blinken und aufzublitzen. Das ist die optimale Einholgeschwindigkeit. Präge dir diese Geschwindigkeit ein - sie ist der Schlüssel zum Erfolg.
Variiere die Geschwindigkeit während der Führung: Schnelle und langsame Phasen sowie kurze Pausen, in denen der Blinker absinkt, machen ihn für Raubfische besonders attraktiv. Diese Pausen imitieren einen Fisch, der erschöpft ist und kurz innehält - ein perfektes Angriffssignal für Räuber.
Die Yo-Yo-Technik ist besonders für Hechte erfolgreich: Durch Heben und Senken der Rutenspitze während der Schnuraufnahme variierst du die Lauftiefe. Der Blinker steigt auf und sinkt ab, wobei er sowohl horizontal als auch vertikal absucht. Diese Technik ermöglicht es dir, verschiedene Tiefenebenen in einem Wurf zu befischen.
Bei der klassischen Führung gilt: Nach dem Auswurf kurz absinken lassen, dann mit gleichmäßiger Geschwindigkeit einkurbeln. Je nach Zielfisch und Gewässer variiere ich dabei die Geschwindigkeit. Für Forellen oft schneller und aggressiver, für Hechte langsamer und mit mehr Pausen beim Spinnfischen.
Die Rutenhaltung beeinflusst die Lauftiefe: Mit hoher Rutenposition führst du den Blinker flacher, mit niedriger Position tiefer. Nutze dies, um gezielt verschiedene Wasserschichten abzusuchen. Wenn du Hechte vermutest, die oft am Grund stehen, halte die Rute niedrig. Für aktive Räuber in mittlerer Tiefe hebe die Rute an.
Achte auf den Moment kurz vor dem Einholen am Ufer: Viele Bisse kommen in den letzten Metern, wenn der Blinker bereits dicht vorm Ufer ist. Lass ihn nicht einfach aus dem Wasser gleiten, sondern führe ihn konsequent bis kurz vor deine Füße. Hechte folgen dem Köder oft lange und attackieren erst im letzten Moment.
Die Farbwahl beim Blinkern ist gewässerabhängig und sollte sich nach den Sichtverhältnissen richten. Im Laufe meiner Angeljahre habe ich festgestellt, dass die richtige Farbe oft den entscheidenden Unterschied macht.
In klarem Wasser sind natürliche Töne wie Silber, Gold und Kupfer die beste Wahl. Diese Farben imitieren perfekt die natürlichen Köderfische und schrecken misstrauische Raubfische nicht ab. Silber reflektiert das Licht ähnlich wie die Schuppen von Weißfischen, Gold erinnert an Rotaugen oder kleine Brassen.
Bei trübem Wasser hingegen sind grelle Farben wie Rot, Orange, Gelb oder Fluo-Farben erfolgversprechender. Diese auffälligen Töne erzeugen starke Kontraste und sind auch bei schlechten Sichtverhältnissen gut erkennbar. Nach Regenfällen oder in natürlich trüben Gewässern greife ich immer zu diesen Signalfarben.
Zweifarbige Blinker kombinieren die Vorteile beider Welten: Eine Seite in natürlicher Farbe, die andere in greller Signalfarbe. Bei jeder Taumelbewegung wechselt die sichtbare Farbe, was einen zusätzlichen Reiz ausübt. Diese Modelle sind besonders vielseitig einsetzbar.
Kupfer hat sich als Allrounder etabliert: Weder zu auffällig noch zu dezent, funktioniert diese Farbe in fast allen Gewässern und bei verschiedensten Bedingungen zuverlässig. Wenn ich unsicher bin, welche Farbe ich wählen soll, starte ich oft mit Kupfer.
Schwarze Blinker sind eine interessante Option für Dämmerung und bewölkte Tage. Sie erzeugen eine klare Silhouette gegen den helleren Himmel, wenn Raubfische von unten nach oben schauen. Besonders für Forellen in der Abenddämmerung kann diese Farbe sehr erfolgreich sein.
| Bedingung | Empfohlene Farben | Wirkung |
|---|---|---|
Klares Wasser | Silber, Gold, Kupfer | Natürliche Imitation |
Trübes Wasser | Rot, Orange, Fluo | Starker Kontrast |
Dämmerung | Schwarz, Dunkelgrün | Klare Silhouette |
Sonniges Wetter | Silber, Perlmutt | Lichtreflexion |
Bewölkt | Gold, Kupfer, Orange | Sichtbarkeit |
Die richtige Montage ist beim Blinkern entscheidend für optimales Köderspiel und sichere Drills. Die Grundmontage ist denkbar einfach, aber ein paar Details machen den Unterschied.
Ein Stahlvorfach von 30-50 cm ist beim Hechtangeln absolut notwendig. Die scharfen Hechtzähne trennen jede normale Angelschnur in Sekundenbruchteilen. Verwende ein flexibles Stahlvorfach mit mindestens 7 kg Tragkraft. Zu steife Vorfächer beeinträchtigen das Köderspiel negativ.
Zwischen Hauptschnur und Vorfach sollte ein hochwertiger Wirbel montiert werden. Er verhindert, dass sich die Schnur durch die Rotation des Blinkers verdrallt. Wähle einen Wirbel, der mindestens die gleiche Tragkraft hat wie dein Vorfach.
Bei Barsch-Montagen verzichte ich auf metallische Kleinteile wo möglich, da sie zusätzlichen Spielraum verursachen und das Köderspiel negativ beeinflussen können. Hier reicht oft ein einfacher Fluorocarbon-Vorfach von 30 cm Länge.
Die Rute sollte 2 Meter lang sein mit einem Wurfgewicht von 10-60 Gramm. Eine mittlere bis semi-parabolische Aktion ist ideal, da sie sowohl genügend Rückgrat für weite Würfe bietet als auch beim Drill Federn kann.
Als Rolle verwende ich 1500er bis 3000er Modelle mit Frontbremse. Die Bremse muss gleichmäßig und feinfühlig arbeiten, da besonders Hechte nach dem Anschlag oft heftige Fluchten zeigen.
Bei der Schnurwahl bevorzuge ich monofile Schnur gegenüber geflochtener beim Blinkern, da sie nicht so leicht verdrallt. Eine 0,25-0,30 mm starke monofile Schnur mit mindestens 8 kg Tragkraft ist optimal. Die Dehnung der monofilen puffert zudem harte Kopfschläge beim Drill ab.
Hecht ist der klassische Zielfisch für Blinker. Verwende größere Modelle bis 15 cm Länge für kapitale Exemplare. Das Gewicht sollte zwischen 15 und 30 Gramm liegen, um auch in tieferen Bereichen oder bei Strömung die Kontrolle zu behalten. Hechte lieben das aggressive Taumeln größerer Blinker und attackieren oft aus dem Hinterhalt.
Für Barsch wähle kleine Modelle von 3-5 cm mit einem Gewicht um 16 Gramm. Barsche jagen in Schwärmen und reagieren besonders gut auf schnell geführte, kleine Blinker in Silber oder Gold. Die kompakte Größe entspricht ihrer natürlichen Beute wie kleinen Brütlingen.
Forellen beißen je nach Jahreszeit unterschiedlich: Im Winter kleine Blinker 2-4 Gramm langsam mit Pausen führen, im Sommer aggressiv und schnell mit Modellen bis 10 Gramm einkurbeln. Forellen sind sehr aktive Jäger und folgen dem Blinker oft über weite Strecken.
Zander lassen sich mit mittleren Blinkern von 8-12 cm fangen, allerdings bevorzugen sie meist Gummifische. Wenn du es dennoch probieren willst, führe den Blinker sehr grundnah und langsam mit längeren Pausen beim Grundangeln. Besonders in der Dämmerung können Blinker auch bei Zandern erfolgreich sein.
Für Wels, Rapfen und Döbel werden spezielle Blinker-Modelle angeboten. Rapfen bevorzugen schlanke, schnell geführte Blinker, die kleine Lauben imitieren. Döbel reagieren gut auf mittlere Größen in natürlichen Farben.
Im Meer fangen Blinker Dorsch, Pollack und Köhler. Hier werden oft schwerere Modelle ab 30 Gramm benötigt, um die nötige Tiefe zu erreichen. Die salzige Umgebung verlangt nach rostfreien Materialien - achte auf entsprechende Qualität.
Versteckte Angelplätze die vom Ufer schwer erreichbar sind oder wo Bäume ins Wasser ragen, sind ideale Hecht-Spots für Blinker. Die Weitwurf-Eigenschaften ermöglichen es dir, auch entfernte Strukturen zu erreichen, die andere Angler mit kürzeren Würfen nicht befischen können.
In stehenden Gewässern wie Seen und Teichen führe ich Blinker langsam und gleichmäßig. Die Fische haben hier Zeit, den Köder zu verfolgen und zu inspizieren. Breite Blinker mit ausgeprägter Taumelaktion sind ideal. Befische gezielt Strukturen wie Schilfkanten, versunkene Bäume oder Kanten - dort lauern die Räuber beim Posenangeln.
An Flüssen und fließenden Gewässern nutze schwerere Blinker, die auch bei Strömung stabil laufen. Werfe schräg gegen die Strömung und lass den Blinker mit dem Wasser abtreiben - eine sehr natürliche Präsentation. Die Kehrwasser hinter Steinen oder Buhnen sind Hotspots, in denen Raubfische auf vorbeitreibende Beute warten.
In flachen Bereichen und Uferzonen verwende leichte Blinker, die du oberflächennah führen kannst. Besonders im Sommer, wenn sich Beutefische in den flachen, warmen Bereichen aufhalten, sind hier die Raubfische aktiv. Führe den Blinker parallel zum Ufer entlang von Schilfgürteln oder überhängender Vegetation.
Tiefe Bereiche erfordern schwere Blinker, die schnell absinken. Zähle nach dem Auswurf die Sekunden, bis der Blinker Grund hat - so kannst du reproduzierbar verschiedene Tiefenebenen befischen. An Abbruchkanten zwischen flachem und tiefem Wasser konzentrieren sich oft die Raubfische.
Bei bewölktem Himmel und leichtem Regen sind Raubfische oft aktiver als bei strahlendem Sonnenschein. Die reduzierten Lichtverhältnisse geben ihnen Sicherheit, und sie jagen aggressiver. Nutze diese Bedingungen für intensive Angelstunden mit lebhaften Führungen.
In stark befischten Gewässern wechsle häufiger die Köderfarben und probiere ungewöhnliche Varianten. Die Fische haben dort schon viele Standard-Blinker gesehen und können vorsichtig sein. Zweifarbige oder speziell gemusterte Modelle können den Durchbruch bringen.
Im Winter bei kaltem Wasser verlangsame die Führung deutlich. Die Fische sind träger und möchten keine energieraubenden Verfolgungsjagden starten. Langsame, taumelnde Bewegungen mit langen Pausen sind jetzt erfolgreicher als schnelle Aktionen.
Im Frühling erwacht das Leben im Gewässer. Die Wassertemperaturen steigen, und die Raubfische werden nach dem Winter wieder aktiver. Mittlere Geschwindigkeit mit gelegentlichen Pausen ist jetzt ideal. Die Fische jagen wieder, sind aber noch nicht so aggressiv wie im Sommer.
Befische flache, sich schnell erwärmende Bereiche wie Buchten und Schilfzonen. Hier sammelt sich die Brut, und die Räuber folgen. Goldene und kupferfarbene Blinker funktionieren besonders gut, da das Wasser oft noch etwas trüb von der Schneeschmelze ist.
Ein Blinker ist ein meist ovaler Kunstköder aus Metall, der durch seine eingedrückte Form beim Einholen von Seite zu Seite taumelt. Diese Bewegung imitiert einen verletzten oder kranken Beutefisch und lockt Raubfische zum Angriff. Die reflektierende Metalloberfläche erzeugt zusätzlich Lichtblitze, die Raubfische aus weiter Entfernung anlocken.
Hauptsächlich Hecht, Barsch, Forelle und Zander. Aber auch Wels, Rapfen, Döbel, Huchen sowie Meeresfische wie Dorsch, Pollack und Köhler lassen sich mit speziellen Blinker-Modellen erfolgreich befischen. Die Größenwahl entscheidet über den Zielfisch.
Langsam genug, dass er von Seite zu Seite baumelt statt zu rotieren. Am besten testest du den Blinker auf Sicht 1-2 Meter seitlich und beobachtest, wann er beim Einholen blinkt und aufblitzt - das ist die richtige Einholgeschwindigkeit. Jeder Blinker hat seine eigene optimale Geschwindigkeit.
Barsch und kleine Forellen: 3-5 cm (2-4g), Forelle allgemein: 5-8 cm (5-10g), Hecht und Zander: bis 15 cm (15-30g). Kleine Forellen brauchen leichte 2-4g Modelle, Barsch etwa 16g. Für kapitale Hechte können auch Blinker über 20g zum Einsatz kommen.
Unbedingt beim Hechtangeln, da deren scharfe Zähne normale Schnur sofort durchtrennen. Verwende ein 30-50 cm langes flexibles Stahlvorfach mit mindestens 7 kg Tragkraft. Bei reinem Barsch- oder Forellenangeln kann auf Stahlvorfach verzichtet werden - hier reicht Fluorocarbon.
Bei klarem Wasser natürliche Töne wie Silber, Gold, Kupfer. Bei trübem Wasser grelle Farben wie Rot, Orange, Gelb, Fluo-Farben. Kupfer ist ein guter Allrounder für die meisten Bedingungen. Schwarze Blinker funktionieren besonders gut in der Dämmerung.
Monofile Schnur ist beim Blinkern oft besser, da sie nicht so leicht verdrallt wie geflochtene. Die Rotation des Blinkers kann geflochtene Schnur stark beanspruchen. Verwende 0,25-0,30 mm monofile mit mindestens 8 kg Tragkraft. Ein hochwertiger Wirbel ist trotzdem wichtig.
Variiere die Geschwindigkeit - schnelle und langsame Phasen sowie kurze Pausen, in denen der Blinker absinkt. Die Yo-Yo-Technik (Heben und Senken der Rutenspitze) ist besonders für Hechte erfolgreich. Führe den Blinker bis kurz vor deine Füße - viele Bisse kommen in den letzten Metern beim Uferfischen.
Nach all den Jahren am Wasser und unzähligen gefangenen Fischen kann ich eines mit Sicherheit sagen: Der Blinker ist und bleibt einer der vielseitigsten und zuverlässigsten Kunstköder im Raubfischangeln. Seine Einfachheit ist gleichzeitig seine größte Stärke - er funktioniert über alle Jahreszeiten, in allen Gewässertypen und für verschiedenste Zielfische.
Was den Blinker besonders macht, ist seine Fehlertoleranz für Anfänger bei gleichzeitig hohem Optimierungspotenzial für Profis. Mit 2-3 Blinkern in verschiedenen Größen und Farben kannst du bereits erfolgreich starten mit Wobbler als Alternative. Die Lernkurve ist flach - schon beim ersten Ausflug kannst du Erfolge erzielen.
Die wichtigste Lektion: Finde die richtige Geschwindigkeit für deinen Blinker. Teste ihn auf Sicht, bis er perfekt taumelt und blitzt. Diese optimale Geschwindigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Zu schnell rotiert er wirkungslos, zu langsam verliert er seine Aktion.
Bleib experimentierfreudig bei der Farbwahl und Führung. Was gestern funktioniert hat, muss heute nicht zwangsläufig klappen. Gewässerbedingungen ändern sich, Fische lernen dazu. Wer bereit ist, verschiedene Ansätze zu probieren, wird langfristig erfolgreicher sein.
Vergiss nicht das Stahlvorfach beim Hechtangeln - es kostet dich mehr Fische durch Vorsicht zu verzichten, als du durch das sichtbare Vorfach verlierst. Die scharfen Hechtzähne durchtrennen normale Schnur in Sekundenbruchteilen.
Abschließend möchte ich betonen: Der Blinker ist mehr als nur ein Stück Metall mit Haken. Er ist ein Werkzeug mit Geschichte, das Generationen von Anglern begleitet hat und auch in Zukunft begleiten wird. In einer Zeit moderner Hightech-Köder beweist der Blinker, dass bewährte Klassiker ihren festen Platz in der Köderbox haben - und das völlig zu Recht.
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