Barsche mit Dropshot fangen
Die Finesse-Technik für träge Fische: Köder tanzt verführerisch über dem Grund, während das Blei am Boden liegt

Die Finesse-Technik für träge Fische: Köder tanzt verführerisch über dem Grund, während das Blei am Boden liegt
Wenn du das erste Mal mit Dropshot auf Barsche angelst, wirst du überrascht sein, wie anders diese Methode ist. Kein hektisches Jiggen, kein schnelles Einkurbeln – stattdessen minimale Bewegungen, maximale Wirkung. Der Köder schwebt über dem Grund und zuckt verführerisch auf der Stelle, während das Blei ruhig am Boden liegt. Genau das macht Dropshot zur perfekten Technik für beißfaule Barsche in kalten Monaten oder an schwierigen Tagen.
Besonders vom Boot ist Dropshot unschlagbar effektiv. Du lässt die Montage vertikal ab, spürst jeden Grundkontakt und kannst gezielt Strukturen abfischen. In Schweden, wo ich jedes Jahr unterwegs bin, ist Dropshot die Standardmethode für Barsche – und das aus gutem Grund. Mit einem kleinen Gummifisch oder einem echten Wurm am Haken holst du selbst aus scheinbar leeren Bereichen kapitale Fische raus.
In diesem Guide erfährst du alles über die Dropshot-Montage, welche Köder funktionieren, wie du den Köder richtig führst und wann die Technik am besten läuft. Egal ob vom Boot oder vom Ufer – nach diesem Artikel weißt du, wie du mit Dropshot mehr Barsche fängst.
Die Dropshot-Montage ist simpel, aber genial. Das Blei sitzt am Schnurende, der Haken 15-50cm darüber an einem Seitenarm. Wenn die Montage am Grund liegt, steht der Köder frei im Wasser und kann mit minimalen Bewegungen animiert werden – ohne dass das Blei sich bewegt.
Die klassische Montage besteht aus:
Pro-Tipp: Binde den Haken mit einem Palomarknoten – er sitzt bombenfest und der Haken steht schön senkrecht vom Vorfach ab. Das ist wichtig für die perfekte Köderpräsentation.

40cm ist der Standard – aber variiere je nach Situation! Bei beißfaulen Fischen auf 15cm reduzieren (Köder näher am Blei = weniger aufdringlich). Bei scheuen Barschen oder im Freiwasser bis zu 1m verlängern (Köder schwebt weiter oben). Experimentiere bis die Barsche beißen!
Die Köderwahl entscheidet beim Dropshot oft über Erfolg oder Misserfolg. Anders als beim Jiggen brauchst du keine schweren Gummis mit massivem Schaufelschwanz – stattdessen funktionieren zarte, filigrane Köder am besten. Sie erzeugen schon bei minimaler Bewegung verführerische Vibrationen im Wasser.
Meine Top-3-Köder für Dropshot auf Barsch:
Wichtig bei der Ködergröße: 90% der Angler nutzen Gummis zwischen 7-10cm. Größer funktioniert auch, filtert aber kleinere Barsche raus. Für Riesen-Barsche ab 40cm kannst du durchaus 12-15cm Köder probieren.
Diese Farben solltest du immer dabei haben – sie decken 90% aller Situationen ab:
Der größte Fehler beim Dropshot: Zu viel Bewegung! Anders als beim Jiggen oder Twitchbaits musst du hier extrem zurückhaltend arbeiten. Das Blei bleibt am Grund liegen – nur der Köder soll sich bewegen.
So führst du den Dropshot-Köder richtig:
Wichtig: Nicht jiggen! Das Blei bleibt am Grund, nur der Köder bewegt sich. Diese minimalistische Präsentation macht Dropshot zur perfekten Methode für beißfaule Barsche.
Viele Bisse kommen in der Pause! Nach 3-4 Zuckbewegungen 2-5 Sekunden komplett stoppen. Der Köder schwebt regungslos im Wasser – für vorsichtige Barsche ist das der perfekte Moment zum Attackieren. Zähle innerlich "eins, zwei, drei" und warte ab.
Vom Boot ist Dropshot unschlagbar effektiv. Du kannst vertikal fischen, hast direkten Grundkontakt und spürst jeden Biss sofort. In Schweden fische ich fast ausschließlich vom Boot – und genau so wird Dropshot traditionell eingesetzt.
Tipp aus Schweden: Nutze ein Echolot, um Barsch-Hotspots zu finden. Wenn du eine Kante oder ein Krautfeld siehst, positioniere das Boot darüber und fische vertikal. Die Barsche stehen oft direkt an solchen Strukturen.
Vom Ufer funktioniert Dropshot auch, erfordert aber Anpassungen. Du musst weiter werfen, die Montage schräg durchs Wasser führen und hast weniger direkten Kontakt zum Grund.
Vom Ufer ist Dropshot weniger präzise als vom Boot – aber definitiv fängig! Besonders an steilen Kanten, Schilfkanten oder Steinpackungen funktioniert die Methode hervorragend.
Dropshot ist ganzjährig einsetzbar – aber seine wahren Stärken spielt die Methode bei trägen, beißfaulen Barschen aus. Genau dann, wenn andere Techniken versagen, holst du mit Dropshot noch Fische raus.
Die besten Jahreszeiten für Dropshot auf Barsch:
Tiefe: Dropshot funktioniert in 30cm Flachwasser genauso wie in 10m Tiefe. Passe das Bleigewicht an: 5-7g flach, 15-20g tief. Die Vielseitigkeit macht Dropshot so wertvoll.
| Kriterium | Krautkanten Flachwasser (0,5-3m) Sommer & Frühjahr | Kanten Mitteltiefe (3-7m) Herbst & Frühjahr | Freiwasser Tiefenwasser (7m+) Winter & Sommer |
|---|---|---|---|
Bleigewicht | 5-7g | 7-12g | 15-20g |
Abstand Blei-Haken | 15-30cm | 30-50cm | 50-150cm |
Köderführung | Sehr sanft | Mittel | Langsam & pausenreich |
Beste Jahreszeit | Frühjahr/Sommer | Ganzjährig | Winter/Sommer |
Vom Boot reichen 2m, vom Ufer besser 2,4m. Weiche Spitze gibt dir beste Bisserkennung und sanfte Köderanimation.
Eine sensible Bremse ist wichtig – Barsche haben weiche Mäuler. Die Rolle sollte leicht laufen und gut ausbalanciert sein.
Geflecht überträgt jeden Biss direkt. Keine Dehnung = maximale Kontrolle über den Köder.
Unter Wasser nahezu unsichtbar. Schützt vor Hängern und ist abriebfester als Geflecht.
Für 7-10cm Gummis sind Größe 2-4 perfekt. Der Offset-Bogen ermöglicht weedless-Rigging.
Verschiedene Gewichte dabei haben! 5-7g für flach, 10-15g für mittel, 15-20g für tief.
Klingt oldschool, funktioniert aber hervorragend: Dropshot mit einem echten Dendrobena-Wurm am Haken. Besonders für große Barsche ist diese Methode extrem effektiv. Der Wurm liegt nicht am Grund, sondern schwebt über dem Blei – das ist für Barsche eine unwiderstehliche Präsentation.
Warum Wurm statt Gummifisch?
In Schweden nutze ich oft Wurm, wenn die Barsche wählerisch sind oder ich gezielt große Fische suche. Die Köderführung bleibt gleich: Sanft zucken, lange Pausen, minimale Bewegung. Der Wurm macht den Rest.
Kunstköderverbot? An vielen Forellenteichen und Privatgewässern sind Kunstköder nicht erlaubt. Mit Dropshot + echtem Wurm umgehst du diese Einschränkung legal – und fängst trotzdem mit moderner Finesse-Technik!
Standard sind 40cm. Bei beißfaulen Fischen auf 15cm reduzieren (Köder näher am Grund). Bei scheuen Barschen oder im Freiwasser bis 1m+ verlängern. Experimentiere, bis die Barsche beißen!
Für normale Barsche (20-30cm) sind 7-10cm Gummis ideal. Für größere Barsche (35cm+) kannst du auf 10-15cm gehen. Kleiner filtern oft kleine Barsche raus, größere Köder bringen größere Fische.
Ja, aber mit Anpassungen: Längere Rute (2,4m), längerer Abstand (bis 50cm), schwereres Blei (7-10g). Vom Ufer musst du weiter werfen und die Montage schräg durchs Wasser führen – weniger präzise als vom Boot, aber definitiv fängig!
Dropshot funktioniert ganzjährig, aber besonders gut im Winter, Herbst und Frühjahr – wenn Barsche träge sind. Auch im Sommer erfolgreich, besonders hinter Krautkanten oder in der Tiefe.
Universalfarben: GreenPumpkin, Chartreuse, Motoroil. Bei trübem Wasser auf leuchtende Farben (Chartreuse, Orange) setzen, bei klarem Wasser auf natürliche Töne (GreenPumpkin, Watermelon).
Absolut! Dendrobena-Würmer funktionieren hervorragend am Dropshot-Haken. Besonders für große Barsche und an Gewässern mit Kunstköderverbot eine Top-Alternative. Die Köderführung bleibt gleich.
Barsche beißen beim Dropshot oft sehr vorsichtig. Du spürst einen leichten Zug, Zupfer oder Widerstand. Manchmal wird die Schnur auch nur schlaff, weil der Barsch nach oben schwimmt. Bei jedem ungewöhnlichen Kontakt: Sofort Anhieb!
Von 30cm bis 15m+ ist alles möglich. Flachwasser (0,5-3m): 5-7g Blei. Mittlere Tiefe (3-7m): 10-15g. Tiefenwasser (7m+): 15-20g. Passe den Abstand an: Tiefer = längerer Abstand (bis 1,5m im Freiwasser).
Dropshot ist eine der raffiniertesten Finesse-Techniken für Barsche – und genau das macht sie so erfolgreich. Während andere Angler hektisch jiggen und kurbeln, präsentierst du deinen Köder minimal, verführerisch, unwiderstehlich. Besonders an schwierigen Tagen, bei trägen Fischen oder hohem Angeldruck ist Dropshot oft die einzige Methode, die noch funktioniert.
Vom Boot ist Dropshot unschlagbar – du fischt vertikal, spürst jeden Biss sofort und kannst Strukturen gezielt abfischen. Vom Ufer erfordert die Technik mehr Anpassung, funktioniert aber ebenfalls hervorragend. Egal ob mit Gummifisch, Pintail oder echtem Wurm: Die Köderführung bleibt gleich. Minimale Bewegung, lange Pausen, voller Erfolg.
Meine Top-3-Tipps für Dropshot auf Barsch:
Wenn du beim nächsten Trip ans Wasser fährst, pack eine Dropshot-Montage ein. Du wirst überrascht sein, wie viele Barsche sich mit dieser unaufdringlichen Methode überlisten lassen – auch an Tagen, an denen sonst nichts geht.