Äschen mit Wurm angeln
Traditionelle Methode im Winter

Traditionelle Methode im Winter
Wenn du an Wurm und Angeln denkst, kommen dir wahrscheinlich zuerst Forellen oder Aale in den Sinn. Aber auch Äschen lassen sich mit Wurm fangen – und das sogar sehr erfolgreich! Besonders im Herbst und Winter ist der Wurm eine bewährte Methode, wenn Fliegenfischen aufgrund der Kälte schwierig wird.
Aber: Bevor du mit Wurm auf Äsche angelst, musst du unbedingt die Gewässerbestimmungen prüfen. An vielen Äschengewässern in Mitteleuropa ist Wurmangeln verboten – nur Fliegenfischen ist erlaubt. In Österreich gilt das besonders strikt. In Deutschland und der Schweiz gibt es mehr Gewässer, an denen Naturköder erlaubt sind, aber die Tendenz geht zum reinen Fliegenfischen.
Warum funktioniert Wurm bei Äschen? Äschen haben ein feines Geruchsorgan und ernähren sich von allem, was der Fluss anbietet – Insektenlarven, kleine Krebstiere, Maden und eben auch Würmer. Nach starken Regenfällen werden Würmer ins Wasser gespült, und Äschen kennen sie als natürliche Beute. Ein richtig präsentierter Wurm – treibend am Grund durch Gumpen und Kehrwasser – ist für Äschen oft unwiderstehlich.
Der große Vorteil: Wurmangeln mit Pose ist anfängerfreundlich. Du brauchst keine perfekte Wurftechnik wie beim Fliegenfischen, keine teuren Rutensets, keine Wurfübung. Eine einfache Bologneserute, eine sensible Pose, ein feines Vorfach und ein kleiner Wurm – fertig.
⚠️ WICHTIG: Naturköder-Verbote an Äschengewässern!
An vielen Äschengewässern in Mitteleuropa ist Wurmangeln verboten – nur Fliegenfischen ist erlaubt. In Österreich gilt das besonders strikt.
Vor dem Angeln IMMER prüfen:
Verstöße können zu hohen Strafen und Entzug des Fischereischeins führen!
Nicht jeder Wurm ist für Äschen geeignet. Äschen haben ein sehr kleines Maul – deutlich kleiner als das von Forellen. Deshalb musst du kleine Wurmarten oder kleine Wurmstücke verwenden. Große Tauwürmer funktionieren nur, wenn du sie in Stücke schneidest.
Der Rotwurm (auch Mistwurm genannt) ist mit maximal 12 cm Länge perfekt für Äschen. Er ist klein, lebhaft und sondert beim Anködern eine stark riechende gelbe Flüssigkeit ab, die Äschen aus der Ferne anlockt. Besonders im Winter und Frühjahr schwören viele Angler auf Rotwurm.
Vorteile:
Wo finden? In Komposthaufen, Schweinemist oder online bestellen. Du kannst Rotwürmer auch selbst züchten – deutlich einfacher als Tauwürmer!
Der Dendrobena (Riesenrotwurm) ist mit 8-12 cm etwas größer als der Rotwurm, aber immer noch klein genug für Äschen. Sein größter Vorteil: Er ist extrem lebhaft am Haken und bleibt lange aktiv – auch bei kaltem Wasser.
Vorteile:
Tipp: Verwende 1-2 Dendrobena gleichzeitig auf einem Haken – das verstärkt die Bewegung und lockt Äschen aus größerer Distanz an.
Der klassische Tauwurm ist mit 15-30 cm viel zu groß für das kleine Äschenmaul. Aber: Wenn du ihn in kleine Stücke schneidest (2-3 cm), funktioniert er hervorragend. Die offenen Schnittflächen geben massiv Geruchsstoffe ab.
Verwendung:
Vorteil: Viele offene Wurmenden = starker Geruch. Nachteil: Tauwurm ist größer und teurer als nötig – Rotwurm oder Dendrobena sind besser geeignet.
💡 PERSÖNLICHER TIPP AUS SCHWEDEN:
In Schweden angle ich auf Äschen mit Pose und Wurm. Ich werfe flussaufwärts, lasse die Pose über Gumpen und Kehrwasser treiben, bis sie einige Meter an mir vorbei ist. Dann wiederhole ich das 3-4 Mal und wechsle die Stelle.
Diese Methode ist gerade für Anfänger sehr erfolgreich – du brauchst keine perfekte Wurftechnik wie beim Fliegenfischen. Die Pose zeigt jeden Biss deutlich an, und du kannst gezielt vielversprechende Stellen abfischen.
Wichtig: In Deutschland und Österreich ist Wurm an vielen Äschengewässern verboten – in Schweden ist es vielerorts erlaubt. Immer vorher prüfen!
Die Montage muss fein und unauffällig sein. Äschen sind scheue Fische mit exzellentem Sehvermögen – eine grobe Montage wird sofort gemieden.
Die Posenmontage ist die traditionelle Methode zum Äschenangeln mit Wurm. Du lässt den Wurm mit der Strömung treiben – genau so, wie ein natürlicher Wurm sich im Wasser verhalten würde.
Aufbau:
Warum Goldhaken? Rot und Gelb sind typische Äschenfarben – die Fische erkennen diese Farben als natürlich. Viele erfahrene Angler schwören auf kleine Goldhaken.
Warum Blei nahe am Wurm? Wenn das Blei zu weit vom Köder entfernt ist, schlucken Äschen den Wurm oft komplett. Blei 25-30 cm über dem Wurm reduziert Fehlbisse und sorgt dafür, dass der Haken im vorderen Maulbereich sitzt – du kannst die Äsche sicher abhaken.
In tiefen Gumpen (über 1,5 m) funktioniert eine einfache Grundmontage oft besser als die Pose.
Aufbau:
Alternative: Tiroler Hölzl-Montage mit 10-20 g am Anti-Tangel-Boom und 40-50 cm Vorfach. Funktioniert gut in starker Strömung.
Die klassische Winterfischerei auf Äschen – historisch bewährt seit Generationen. Du wirfst die Pose stromabwärts aus, lässt sie kontrolliert treiben und zupfst phasenweise leicht an der Schnur.
Taktik:
Rute: Bologneserute 8 m mit sensibler Spitze für Posenangeln in starker Strömung. Die lange Rute ermöglicht präzise Köderführung und gute Kontrolle über die Pose.
In Schweden: Pose mit Wurm über Gumpen und Kehrwasser treiben – genau wie im persönlichen Tipp beschrieben. Regionale Taktik, die besonders für Anfänger gut funktioniert.
In tiefen Gumpen (über 1,5 m) stehen Äschen besonders im Winter und Herbst – dort suchen sie wärmeres Wasser. Eine Grundmontage erreicht diese Bereiche zuverlässiger als eine Pose.
Aufbau:
Präsentation: Wurm über Grund treiben lassen – verzögertes Fischen mögen Äschen nicht. Der Wurm muss sich natürlich mit der Strömung bewegen.
Tipp: Nach Auswerfen langsam einkurbern mit Pausen – bringt Bewegung in den Wurm. Rekord-Äsche (51 cm) wurde mit kleinem Würmchen über Grund gefangen!
Die Art, wie du den Wurm ankö derst, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Äschen haben ein sehr kleines Maul – falsch angeköderte Würmer führen zu vielen Fehlbissen.
So geht's richtig:
Warum kompakt? Ein hängender Wurm an zu kleinen Haken fängt schlecht. Die Wurmspitze muss den Haken perfekt abdecken – sonst beißen Äschen zu, ohne dass der Haken greift.
Wichtig: Die perfekte Präsentation ist entscheidend. Äsche beißt nur bei einwandfreier Darbietung. Ein schlampig montierter Wurm wird ignoriert.
Nach 5 Würfen Wurm wechseln! Äschen mögen nur frische, lebendige Würmer. Ein toter oder ausgelaugter Wurm verliert seine Anziehungskraft. Tausche den Wurm regelmäßig aus, auch wenn er noch am Haken sitzt.
Wurm mit Fließgeschwindigkeit treiben lassen – verzögertes Fischen mögen Äschen nicht. Der Wurm muss sich natürlich mit der Strömung bewegen, als wäre er wirklich vom Regen ins Wasser gespült worden.
Über Grund treiben: Wurm sollte knapp über dem Grund oder leicht darauf treibend präsentiert werden. Das ist natürliches Verhalten – Würmer sinken nach dem Eintrag ins Wasser zu Boden.
Äschen stehen nicht überall im Fluss. Sie bevorzugen bestimmte Bereiche, die Nahrung, Schutz und Sauerstoff bieten. Hier sind die Hot Spots:
Gumpen – tiefe Bereiche über 1,5 m – sind besonders im Herbst und Winter Top-Spots. Äschen ziehen sich in die Tiefe zurück, wo das Wasser etwas wärmer ist. Mit Grundangeln oder langer Pose erreichst du diese Bereiche.
Äschen lieben Kehrwasser – dort konzentriert sich Nahrung, und die Strömung ist weniger stark. Perfekt zum Treiben mit Pose und Wurm.
Dort, wo schnelle und langsame Strömung aufeinandertreffen, stehen oft Äschen. Sie nutzen die ruhigere Seite als Standplatz und schießen in die Strömung, wenn Futter vorbeizieht.
Äschen nutzen tiefe Rinnen als Hauptwechsel. Hier entlang zu fischen bringt oft gute Ergebnisse.
Hier fallen Insekten und Larven ins Wasser – ein natürlicher Futterplatz. Äschen patrouillieren in solchen Bereichen.
Rot und Gelb sind typische Äschenfarben – die Fische erkennen diese Farben als natürlich. Viele erfahrene Angler schwören auf kleine Goldhaken (rot/gelb), weil sie in der Natur vorkommende Insektenfarben imitieren.
Dieser Farbcode gilt übrigens auch für Fliegen – rot, gelb, orange sind klassische Äschenfarben beim Fliegenfischen.
Nach 5 Würfen! Äschen mögen nur frische, lebendige Würmer. Ein toter oder ausgelaugter Wurm verliert seine Anziehungskraft. Tausche den Wurm regelmäßig aus, auch wenn er noch am Haken sitzt.
Frische ist entscheidend – das unterscheidet erfolgreiche von erfolglosen Anglern.
Blei zu weit vom Köder entfernt! Wenn das Blei mehr als 50 cm über dem Wurm sitzt, schlucken Äschen den Köder oft komplett, bevor du den Biss bemerkst.
Lösung: Blei 25-30 cm über dem Wurm platzieren – dann sitzt der Haken meist im vorderen Maulbereich und du kannst die Äsche sicher abhaken.
An vielen Äschengewässern in Mitteleuropa verboten! In Österreich gilt besonders strikt: Nur Fliegenfischen. In Deutschland und der Schweiz gibt es mehr Gewässer, an denen Naturköder erlaubt sind – aber die Tendenz geht zum reinen Fliegenfischen.
IMMER vorher prüfen:
Verstöße können zu hohen Strafen und Entzug des Fischereischeins führen!
Vorfachdurchmesser reduzieren! Äschen haben exzellentes Sehvermögen. Wenn sie den Wurm ignorieren, probiere ein dünneres Vorfach (0,12-0,14 mm) oder Fluorocarbon (fast unsichtbar im Wasser).
Alternative: Lange Vorfächer 3-5 m mit dünnen Spitzen unter 0,16 mm bei besonders scheuen Äschen.
Sauerstoffschuld durch zu langen Kampf! Äschen haben die Eigenheit, bis zur Sauerstoffschuld zu kämpfen – das kann tödlich enden, besonders im Sommer bei warmem Wasser.
Lösung:
Ein zu langer Drill kann die Äsche irreparabel schädigen – auch wenn sie beim Abschlagen noch lebt.
Mistwurm/Rotwurm im Winter – intensiver Geruch durch gelbe Flüssigkeit, perfekte Größe.
Dendrobena – sehr lebhaft am Haken, kälteresistent, robuster.
Tauwurm – nur als kleine Stücke (2-3 cm) verwenden, sonst zu groß.
Fazit: Rotwurm ist oft die beste Wahl – klein, intensiver Geruch, perfekt fürs kleine Äschenmaul.
In tiefen Gumpen über 1,5 m – dort suchen sie wärmeres Wasser. Äschen brauchen sauerstoffreiches, kaltes Wasser (optimal 4-6°C zum Laichen), aber im Spätherbst/Winter ziehen sie in tiefe, etwas wärmere Bereiche.
Pose oder Grundangeln? In tiefen Gumpen funktioniert Grundangeln oft besser – die Pose kann bei großer Tiefe schwer zu kontrollieren sein.
Pose ist die klassische Methode – funktioniert hervorragend in Gumpen und Kehrwasser bis ca. 1,5 m Tiefe. Anfängerfreundlich, visuell spannend.
Grundangeln funktioniert in tiefen Gumpen besser – du erreichst Bereiche, die mit Pose schwer zu befischen sind.
Fazit: Probiere beide Methoden und finde heraus, was in deinem Gewässer besser funktioniert!
Klein! Äschen haben ein sehr kleines Maul – deutlich kleiner als Forellen. Verwende:
Hakengröße 10-14 – nicht größer! Auch mit kleinen Haken kannst du kapitale Äschen fangen.
Wurm ist ein traditioneller und effektiver Köder für Äschen – besonders im Herbst und Winter, wenn Fliegenfischen aufgrund der Kälte schwierig wird. Die Methode ist anfängerfreundlich: Du brauchst keine perfekte Wurftechnik, keine teuren Rutensets, keine jahrelange Übung. Eine einfache Pose, ein feines Vorfach, ein kleiner Wurm – fertig.
Aber: An vielen Äschengewässern in Mitteleuropa ist Wurmangeln verboten – nur Fliegenfischen ist erlaubt. Prüfe IMMER vorher die Gewässerordnung! Verstöße können zu hohen Strafen und Entzug des Fischereischeins führen.
Die wichtigsten Tipps nochmal zusammengefasst:
Wo Wurmangeln erlaubt ist, ist es eine hervorragende Methode für Anfänger – visuell spannend mit der treibenden Pose, weniger technisch anspruchsvoll als Fliegenfischen, und sehr erfolgreich. Pack deine Wurmdose, prüfe die Gewässerordnung, und erlebe die traditionelle Äschenfischerei mit Wurm!
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