Verschiedene Hechtmontagen mit Stahlvorfach und Kunstködern am Wasser ausgelegt

Kunstköder richtig einsetzen

Wiederverwendbare Imitationen aus Metall, Holz und Gummi – die vielseitigsten Köder für aktives Raubfischangeln auf Hecht, Zander, Barsch und mehr

Kunstköder sind wiederverwendbare Imitationen von Nährtieren wie Fischen, Insekten oder anderen Beutetieren. Sie bestehen aus Materialien wie Metall, Holz, Plastik oder Gummi und müssen im Gegensatz zu Naturködern aktiv vom Angler geführt werden, um den Jagdinstinkt der Raubfische auszulösen.

Der größte Vorteil von Kunstködern liegt in ihrer Wiederverwendbarkeit: Sie brauchen keine spezielle Lagerung, sind sofort einsatzbereit und ermöglichen es, beim Spinnfischen große Wasserflächen schnell abzusuchen – ideal für aktives Raubfischangeln.

Dieser umfassende Ratgeber erklärt dir alles Wichtige:

  • Kunstköder-Arten: Blinker, Spinner, Wobbler, Gummifische, Jerkbaits und Pilker
  • Vor- und Nachteile: Kunstköder vs. Naturköder im direkten Vergleich
  • Zielfische: Welche Kunstköder für Hecht, Zander, Barsch, Forelle?
  • Führungstechniken: Wie du Kunstköder richtig durchs Wasser bewegst
  • Farbwahl: Naturfarben vs. Schockfarben für verschiedene Bedingungen
  • Ausrüstung: Rute, Rolle und Schnur für Kunstköderangeln

Im Gegensatz zu Naturködern müssen Kunstköder aktiv geführt werden, um den Jagdinstinkt der Raubfische auszulösen. Nur durch Bewegung, Vibration und Reflexion werden sie zur vermeintlichen Beute!

Was sind Kunstköder?

Kunstköder sind künstliche Nachbildungen natürlicher Beutetiere, die durch ihre Form, Farbe, Bewegung und teilweise auch durch Geräusche oder Vibrationen Raubfische zum Angriff animieren sollen. Im Gegensatz zu Naturködern wie Würmern, Maden oder toten Köderfischen benötigen Kunstköder keine Kühlung, sind unbegrenzt haltbar und können nach Verlust oder Beschädigung problemlos ausgetauscht werden.

Abgrenzung zu Naturködern

Der wichtigste Unterschied: Naturköder wirken passiv durch Geruch und Geschmack, während Kunstköder aktiv geführt werden müssen. Sie imitieren einen flüchtenden oder kranken Beutefisch, ein zappelndes Insekt oder andere Bewegungsmuster, die Raubfische als Beute erkennen.

Wichtig zu wissen: In Deutschland ist das Angeln mit lebenden Fischen als Köder nach Tierschutzgesetz (§ 17 TierSchG) verboten, da lebende Köderfische als Tierquälerei gelten. Kunstköder und tote Naturköder wie Würmer, Maden oder Mais sind dagegen völlig unproblematisch.

Die wichtigsten Kunstköder-Arten

Kunstköder haben sich über Generationen entwickelt. Jede Kategorie hat ihre Besonderheiten, Einsatzgebiete und Zielfische. Hier sind die sechs Hauptarten:

Kunstköder-Typen im Detail

Der Blinker ist die älteste und meist angewandte Form des Kunstköders. Er besteht aus einem leicht gebogenen Metallblatt, das beim Einholen durchs Wasser torkelt und dabei Lichtreflexe erzeugt – ähnlich einem kranken oder verletzten Fisch.

Eigenschaften:

  • Material: Metall (meist Messing, Kupfer oder verchromter Stahl)
  • Bewegung: Taumelnde, torkelnde Bewegung beim Einholen
  • Führung: Gleichmäßiges Einholen, gelegentliche Pausen
  • Zielfische: Hecht, Forelle, Barsch, Seeforelle
  • Vorteil: Einfachste Handhabung, ideal für Anfänger, große Wurfweiten

Generationen von Anglern haben mit Blinkern ihre größten Fänge gemacht – sie sind zeitlos und extrem zuverlässig.

Der Spinner besteht aus einem rotierenden Metallblatt, das sich um eine zentrale Achse dreht und dabei starke Druckwellen erzeugt. Diese Vibrationen reizen das Seitenlinienorgan der Raubfische – selbst bei schlechter Sicht.

Eigenschaften:

  • Material: Metallblatt (silber, kupfer, gold) mit Gewicht am Körper
  • Bewegung: Rotierendes Blatt erzeugt Druckwellen und Vibrationen
  • Führung: Gleichmäßiges, langsames bis mittleres Einkurbeln
  • Zielfische: Barsch, Forelle, Hecht, Seeforelle, sogar Wels
  • Vorteil: Extrem fängig für alle Raubfisch-Größen, funktioniert auch bei trübem Wasser

Bekannte Marken: Mepps, Dam, Vibrax – Spinner gehören in jede Kunstköder-Box!

Wobbler sind Hartplastik-Köder mit integrierter Tauchschaufel, die beim Einholen für wackelnde, taumelnde Bewegungen sorgt. Sie imitieren kranke oder verletzte Fische besonders realistisch.

Eigenschaften:

  • Material: Hartplastik oder Holz, oft mit realistischem Dekor
  • Bewegung: Taumelnde, wackelnde Bewegung durch Tauchschaufel
  • Führung: Gleichmäßiges Einkurbeln, gelegentliche Stopps (Stop-and-Go)
  • Lauftiefe: Je nach Tauchschaufel: 1-2 m (flach), 2-4 m (mittel), 4-8 m (tief)
  • Zielfische: Hecht, Zander, Barsch, Forelle
  • Vorteil: Sehr realistisch, verschiedene Lauftiefen, schwimmend oder sinkend

Für Einsteiger: Schwimmende Wobbler mit 1-2 m Lauftiefe sind am einfachsten zu führen und sehr fängig.

Gummifische (auch Softbaits genannt) sind seit den späten 50er Jahren im Einsatz und durch Materialvielfalt zur vielseitigsten Kategorie geworden. Sie bestehen aus weichem Gummi oder Kunststoff und werden meist auf einen Jigkopf montiert.

Eigenschaften:

  • Material: Weiches PVC, TPE oder Silikon, oft salzimprägniert
  • Bewegung: Natürliches Schwanzspiel beim Absinken und Einholen
  • Führung: Jiggen (Rutenschläge) oder Faulenzen (Kurbeln mit Pausen)
  • Montage: Auf Jigkopf, Texas-Rig, Carolina-Rig oder Offset-Haken
  • Zielfische: Zander, Hecht, Barsch, Forelle – praktisch alle Raubfische
  • Vorteil: Günstig, vielseitig, enorme Farb- und Größenvielfalt

Für Einsteiger: Gummifische sind der ideale Anfängerköder – günstig, man kann viele verschiedene für wenig Geld bekommen, und der Verlust tut nicht so weh.

Mehr Details findest du in unserem .

Jerkbaits sind Wobbler ohne Tauchschaufel. Sie haben keine Eigenbewegung und erfordern ruckartige Führung (daher der Name 'Jerk' = Ruck). Das macht sie anspruchsvoller, aber extrem effektiv für erfahrene Angler.

Eigenschaften:

  • Material: Hartplastik oder Holz, meist mit realistischem Dekor
  • Bewegung: Keine Eigenbewegung – muss durch Rutenschläge animiert werden
  • Führung: Ruckartige Rutenschläge (Twitching, Jerking), sehr aktiv
  • Zielfische: Hecht, Barsch, große Zander
  • Vorteil: Extrem aggressiv, provoziert Angriffe auch bei passiven Fischen
  • Nachteil: Anspruchsvoll, erfordert Übung und körperlichen Einsatz

Tipp: Jerkbaits sind nichts für Anfänger – erst wenn du Wobbler und Gummifische beherrschst, solltest du dich an Jerkbaits wagen.

Pilker sind schwere, längliche Metallköder, die hauptsächlich beim Meeresangeln zum Einsatz kommen. Sie sinken sehr schnell auf Grund und werden dann ruckartig eingeholt – ideal für große Tiefen.

Eigenschaften:

  • Material: Blei oder Zinn, oft verchromt oder lackiert
  • Gewicht: 40 g bis über 500 g je nach Tiefe und Strömung
  • Bewegung: Schnelles Absinken, taumelnde Bewegung beim Aufsteigen
  • Führung: Vertikales Jiggen vom Boot oder ruckartige Führung vom Ufer
  • Zielfische: Dorsch, Köhler, Pollack, Makrele (Salzwasser)
  • Vorteil: Erreichen große Tiefen, robuste Konstruktion

Hinweis: Pilker sind fast ausschließlich für Meeresangeln relevant und spielen im Süßwasser kaum eine Rolle.

Kunstköder-Arten im direkten Vergleich

Kriterium
Blinker
Klassiker
Spinner
Vibration
Vielseitig
Wobbler
Tauchschaufel
Gummifisch
Softbait
Jerkbait
Experten
Schwierigkeitsgrad
EinfachEinfachMittelMittelSchwer
Anfängerfreundlich
Preis pro Stück
3-8 €3-10 €5-20 €2-8 €10-30 €
Für Hecht geeignet
Für Zander geeignet
Für Barsch geeignet
Wurfweite
Sehr gutGutMittelSehr gutMittel

Kunstköder vs. Naturköder: Vor- und Nachteile

Die Frage 'Kunstköder oder Naturköder?' spaltet die Anglerschaft seit Jahrzehnten. Beide haben ihre Berechtigung – es kommt auf Zielfisch, Gewässer und Angelmethode an.

Kunstköder vs. Naturköder

Warum Kunstköder?

  • Wiederverwendbar: Ein Kunstköder hält viele Angeltage – kein ständiger Nachkauf nötig
  • Keine spezielle Lagerung: Keine Kühlung erforderlich, unbegrenzt haltbar
  • Aktives Angeln: Große Wasserflächen schnell absuchen beim Spinnfischen
  • Flexibilität: Schneller Köderwechsel, verschiedene Farben und Größen sofort verfügbar
  • Sauber: Keine Gerüche, kein Schmutz, kein Aufbewahren lebender Köder
  • Gezieltes Raubfischangeln: Kunstköder sprechen fast ausschließlich Räuber an

Kunstköder sind die erste Wahl für aktives Raubfischangeln, Spinnfischen und das Absuchen großer Gewässer.

Kunstköder für aktives Raubfischangeln (Spinnfischen, große Flächen absuchen) – Naturköder für passives Ansitzangeln (Grund, Pose, Friedfische). Beide Methoden haben ihre Berechtigung!

Zielfische für Kunstköder

Kunstköder sind Raubfisch-Spezialisten – aber nicht nur! Überraschenderweise lassen sich auch große Friedfische mit kleinen Kunstködern fangen.

Hauptzielfische für Kunstköder

Hecht

Große Wobbler, Gummifische (14-25 cm), Blinker ab 40g Wurfgewicht. Bevorzugt aggressive Köderführung und auffällige Farben (Firetiger, Chartreuse).

Zander

Schlanke Gummifische und Wobbler um 10 cm, bevorzugt Naturfarben (Motoroil, Grün, Gelb). Bodenkontakt ist entscheidend – sehr langsame Führung in kalten Monaten.

Barsch

Kleine Köder bis 10g Wurfgewicht: Mini-Wobbler, Spinner, Action Shads (5-10 cm). Schockfarben (Pink, Orange, UV-Grün) sind oft erfolgreich.

Forelle

Kleine Blinker und Spinner (Größe 0-2), mini Wobbler und Gummifische um 3-5 cm. Naturfarben und silber/kupfer besonders fängig.

Wels

Große Spinner, voluminöse Gummifische und Wobbler. Welse reagieren auf starke Vibrationen – Spinner sind extrem effektiv.

Seeforelle

Blinker und Spinner in mittlerer Größe, Wobbler mit 2-4 m Lauftiefe. Bevorzugt kühlere Gewässer und natürliche Farben.

Brasse, Rotfeder, Plötze (Überraschung!)

Auch große Friedfische lassen sich mit Mini-Spinnern (Größe 0-1) und winzigen Wobblern (3 cm) fangen – ein oft übersehener Trick!

Auch große Brassen, Rotfedern und Plötze lassen sich mit Mini-Spinnern (Größe 0-1) und winzigen Wobblern um 3 cm überlisten – prinzipiell kann jede Art mit Kunstködern gefangen werden!

Farbwahl bei Kunstködern

Die richtige Farbwahl kann den Unterschied zwischen Schneidertag und Sternstunde ausmachen. Sie richtet sich nach Gewässertrübung, Lichtverhältnissen und Zielfisch.

Die bewährte Faustregel:

  • Klares Wasser + helles Wetter: Naturfarben wie weiß, braun, blau, grün, silber, realistische Dekore
  • Trübes Wasser + dunkles Wetter: Schockfarben wie neongelb, neongrün, pink, rot, orange
  • Nachtangeln: Schwarze Köder funktionieren durch hohen Kontrast zur Wasseroberfläche

Geheimtipp: Markenköder haben oft bessere Schwimmeigenschaften als No-Name-Produkte. Bei der Farbwahl gilt: Immer selbst am eigenen Gewässer testen – jedes Gewässer ist anders!

Führungstechniken für Kunstköder

Kunstköder müssen aktiv geführt werden, um den Jagdinstinkt der Raubfische auszulösen. Die wichtigsten Techniken:

Grundprinzipien der Köderführung

  • Immer Kontakt zum Köder halten: Keine Schnurbögen bilden lassen – du musst jede Bewegung spüren
  • Einholgeschwindigkeit variieren: Mal schnell, mal langsam, Pausen einlegen
  • Bewegungsmuster testen: Gleichmäßig einholen, ruckartig ziehen, Stop-and-Go
  • Eher langsam führen: Viele Anfänger kurbeln zu schnell – Raubfische bevorzugen oft träge Beutefische
  • Strukturreiche Bereiche absuchen: Schilfkanten, Seerosenfelder, Steine, versunkene Bäume – dort lauern die Räuber

Führungstechniken nach Ködertyp

Blinker und Spinner sind die einfachsten Kunstköder in der Führung – perfekt für Anfänger.

Führung:

  • Auswerfen und absinken lassen (bei Blinker 2-3 Sek.)
  • Gleichmäßig einholen – Spinner: sobald er im Wasser ist, Blinker: nach kurzer Absinkphase
  • Gelegentliche Pausen einlegen (1-2 Sekunden)
  • Geschwindigkeit variieren – mal schneller, mal langsamer

Tipp: Spinner müssen sofort nach dem Eintauchen einkurbeln, damit das Blatt rotiert. Blinker können auch mit Pausen gefischt werden.

Die Köderführung variieren ist entscheidend – Einholgeschwindigkeit wechseln, Pausen einlegen, unterschiedliche Bewegungen testen. Probiere aus, was die Fische bevorzugen – jeder Tag ist anders!

Ausrüstung für Kunstköderangeln

Kunstköderangeln – besonders Spinnfischen – erfordert spezielles Equipment. Die wichtigsten Komponenten:

Spinnrute

  • Länge: 2,40 - 2,70 m (je nach Gewässer und Zielfisch)
  • Wurfgewicht: 10-40 g für Allround, 5-15 g für Barsch/Forelle, 20-80 g für Hecht
  • Aktion: Schnelle bis semi-parabolische Spitze für gute Köderkontrolle

Stationärrolle

  • Größe: 2500-4000 (je nach Rute und Zielfisch)
  • Übersetzung: 5,0:1 bis 6,2:1 (schnelle Einholung)
  • Bremse: Feinfühlig einstellbar, min. 5 kg Bremskraft

Schnur

  • Geflochtene Schnur: 0,10 - 0,15 mm, keine Dehnung, bessere Bisserkennung
  • Fluorocarbon-Vorfach: 0,8 - 1,2 m Länge, 0,25 - 0,40 mm (je nach Zielfisch)
  • Stahlvorfach: Nur bei Hecht wegen scharfer Zähne (alternativ dickes Fluorocarbon 0,50+ mm)

Zubehör

  • Köderbox mit verschiedenen Kunstködern (Start: 10-15 Köder)
  • Hakenlöser, Arterienklemme oder Zange
  • Maßband und ggf. Setzkescher
  • Polbrille (reduziert Spiegelungen, schützt Augen)

Tipps für Einsteiger

Kunstköderangeln kann am Anfang überwältigend wirken – so viele Köder, Farben, Größen! Hier sind die wichtigsten Tipps für den Start:

Die besten Einsteiger-Tipps

Starter-Set zusammenstellen

Beginne mit 3-4 Ködertypen: 2 Gummifische (Natur + Schock), 1 kupferfarbener Spinner, 1 schwimmender Wobbler (1-2m Tiefe). Das reicht für die ersten Erfolge!

Einfache Köder zuerst

Spinner und Blinker sind am einfachsten – einfach auswerfen und einkurbeln. Gummifische mit Faulenzer-Technik sind ebenfalls anfängerfreundlich. Jerkbaits erst später!

Langsam führen

Der häufigste Anfängerfehler: Zu schnelles Einkurbeln! Raubfische bevorzugen oft träge, verletzte Beutefische. Lieber zu langsam als zu schnell.

Strukturreiche Bereiche fischen

Schilfkanten, Seerosenfelder, Steine, versunkene Bäume – dort lauern Hechte und Barsche. Zwischen den Halmen wimmelt es von Kleinfischen.

Hänger gehören dazu

Wer nicht hängt, fischt nicht am Grund! Hänger sind normal – nutze günstige Gummifische zum Üben, bevor du teure Wobbler riskierst.

Drillinge gegen Einzelhaken tauschen

Bei vielen Hängern: Drillinge gegen Einzelhaken tauschen. Reduziert Verluste deutlich, besonders bei kleinen Ködern. Bei Fehlbissen kannst du zurückwechseln.

Markenköder lohnen sich

Kunstköder von renommierten Herstellern haben oft deutlich bessere Schwimmeigenschaften als No-Name-Produkte – der Aufpreis lohnt sich!

Farben am eigenen Gewässer testen

Jedes Gewässer ist anders. Teste verschiedene Farben und merke dir, was funktioniert. Führe ein kleines Angeltagebuch – welche Farbe, welches Wetter, welcher Erfolg?

Kunstköder selber machen ist gar nicht so kompliziert – ähnlich wie Fliegenfischer ihre Fliegen binden. Es gibt Anleitungen und sogar 3D-Druck-Vorlagen für selbstgemachte Wobbler!

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Für Einsteiger eignen sich besonders Gummifische in Natur- und Schockfarben (z.B. weiß und neongrün), kupferfarbene Spinner sowie schwimmende Wobbler mit 1-2 m Lauftiefe. Diese sind einfacher zu führen als anspruchsvolle Jerkbaits und sehr fängig. Gummifische sind zudem günstig – der Verlust bei Hängern tut nicht so weh.

Bei klarem Wasser und hellem Wetter natürliche Farben (weiß, braun, blau, grün) verwenden. Bei trübem Wasser Schockfarben (neongelb/-grün, pink, rot) einsetzen. Geheimtipp: Schwarze Köder funktionieren nachts gut durch hohen Kontrast. Teste immer selbst am eigenen Gewässer – jedes Gewässer ist anders!

Hecht: Große Wobbler/Gummifische 10-20 cm, ab 40g Wurfgewicht. Zander: Schlanke Gummis/Wobbler um 10 cm. Barsch/Forelle: Kleine Spinner/Wobbler bis 10g. Wels: Große Spinner und Gummifische. Gummiköder sind Allrounder für alle Raubfische!

Kunstköder müssen aktiv geführt werden – Einholgeschwindigkeit variieren, Pausen einlegen, unterschiedliche Bewegungen testen. Wichtig: Immer Kontakt zum Köder halten (keine Schnurbögen) und eher langsam führen. Viele Anfänger kurbeln zu schnell – Raubfische bevorzugen oft träge, verletzte Beutefische.

Kunstköder sind wiederverwendbar, brauchen keine Kühlung und ermöglichen schnelles Absuchen großer Wasserflächen beim Spinnfischen. Naturköder haben natürlichen Geruch und höhere Anziehungskraft, sind aber begrenzt haltbar und nur für stationäres Angeln geeignet. Kunstköder = aktives Raubfischangeln, Naturköder = passives Ansitzangeln.

Geflochtene Schnur wird dringend empfohlen! Sie hat keine Dehnung, sodass du den Köderkontakt viel besser spürst und Bisse direkter erkennst. Ein Fluorocarbon-Vorfach (0,8-1,2 m) sorgt für Abriebfestigkeit und reduziert die Sichtbarkeit im Wasser. Bei Hecht: Stahlvorfach oder dickes Fluorocarbon (0,50+ mm) gegen scharfe Zähne.

Hänger gehören zum Kunstköderangeln dazu – wer nicht hängt, fischt nicht am Grund! Reduziere Hänger durch leichtere Jigköpfe, nutze Drillinge gegen Einzelhaken (weniger Hakenpunkte), oder montiere den Gummifisch weedless (Haken im Rücken versteckt). Bei extrem hängergefährdetem Grund: Texas- oder Carolina-Rig verwenden.

Ja! Auch große Friedfische lassen sich mit Kunstködern fangen. Bei Brassen, Rotfedern und Plötzen funktionieren Mini-Spinner (Größe 0-1) sowie kleine Gummifische oder Wobbler um 3 cm Länge sehr gut. Prinzipiell lässt sich jede Art mit Kunstködern überlisten – man muss nur die richtige Größe und Führung finden!

Fazit: Kunstköder – vielseitig und zeitlos erfolgreich

Kunstköder sind seit Generationen der Standard für aktives Raubfischangeln. Ihre Wiederverwendbarkeit, Vielseitigkeit und die Möglichkeit, große Wasserflächen schnell abzusuchen, machen sie zur ersten Wahl beim Spinnfischen auf Hecht, Zander, Barsch und Forelle.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:

  • Richtige Köderwahl: Blinker und Spinner für Anfänger, Wobbler und Gummifische für Allrounder, Jerkbaits für Experten
  • Farbwahl nach Bedingungen: Natur bei klar/hell, Schock bei trüb/dunkel, immer am eigenen Gewässer testen
  • Aktive Führung: Geschwindigkeit variieren, Pausen einlegen, eher langsam als schnell
  • Kontakt halten: Keine Schnurbögen, jede Bewegung spüren – geflochtene Schnur hilft enorm
  • Strukturen abfischen: Schilfkanten, Seerosenfelder, Steine – dort lauern die Räuber

Ob du gerade erst anfängst oder schon Erfahrung hast: Kunstköder bieten endlose Möglichkeiten zur Optimierung und Spezialisierung. Von den klassischen Blinkern, mit denen Generationen von Anglern ihre größten Fänge gemacht haben, bis zu modernen Gummifischen mit UV-Aktivität – die Vielfalt ist enorm.

Experimentiere mit verschiedenen Typen, Farben und Führungstechniken – und vergiss nicht: Kunstköder müssen aktiv geführt werden, um zu funktionieren. Mit diesem Wissen bist du bestens gerüstet für deine nächste erfolgreiche Kunstköder-Session!

Entdecke weitere Angelköder und Techniken, um dein Raubfischangeln auf das nächste Level zu heben!