Barsch mit Pose fangen
Die klassische Methode für Anfänger und entspannte Ansitze – mit Tauwurm, Pose und der richtigen Tiefe zum Erfolg

Die klassische Methode für Anfänger und entspannte Ansitze – mit Tauwurm, Pose und der richtigen Tiefe zum Erfolg
Wenn du das erste Mal eine Pose auf dem Wasser beobachtest, wie sie langsam abtaucht und ein Barsch den Köder nimmt, verstehst du, warum diese Methode seit Generationen funktioniert. Posenangeln auf Barsch ist die klassische Einstiegsmethode – einfach zu lernen, entspannend und überraschend erfolgreich.
Ich selbst habe mit 10 Jahren viel auf Barsch geangelt. Die Pose war mein Lehrer: Sie zeigte mir, wann ein Fisch vorsichtig am Köder zupft, wann er ihn nimmt und wann der richtige Moment zum Anschlag gekommen ist. Barsche sind perfekte Anfängerfische – sie beißen aggressiv, kämpfen gut und sind exzellente Speisefische.
Doch Posenangeln ist keine reine Anfängermethode. An stark befischten Gewässern, wo Barsche bereits hunderte Gummifische gesehen haben, bringt ein langsam sinkender Tauwurm an der Pose plötzlich wieder Bisse. Die Methode ist geduldig, ruhig und natürlich – genau das, was scheue Fische überzeugt.
In diesem Guide erfährst du alles über die richtige Montage, welche Köder funktionieren, wie du die Tiefe einstellst und wo du deine Pose auswerfen solltest. Ob am Fluss, See oder kleinen Bach – Posenangeln funktioniert überall.
Hinweis: Die Schonzeiten und Mindestmaße für Barsche variieren je nach Bundesland. Aktuelle Schonzeiten ansehen →
Eine Barsch-Posenmontage ist simpel, aber jedes Detail zählt. Feststellposen mit Stift oder Gummifixierung sind ideal, weil sie eine direktere Bissanzeige bieten als Laufposen. Laufposen haben einen Nachteil: Beim Einkurbeln steigt der Köder zu schnell auf – Barsche mögen das nicht.
Die Montage von oben nach unten:
Pro-Tipp: Fluorocarbon-Vorfach reduziert die Scheuchwirkung im klaren Wasser. Barsche sind visuelle Jäger und bemerken dicke, auffällige Schnüre sofort.
Die Tragkraft der Pose richtet sich nach dem Köder: Für einen einzelnen Tauwurm reichen 6-8g, für einen kleinen Köderfisch (3-8cm) sollten es 10-12g sein. Im Fluss mit Strömung wählst du dickbäuchige Posen mit 2-3g Tragkraft – sie bleiben ruhiger auf der Wasseroberfläche.
Wenn es einen unschlagbaren Köder für Barsche gibt, dann ist es der Tauwurm. Barsche lieben die natürliche Bewegung, den Geruch und die Größe. Ein sich kringelnder Wurm im Wasser löst bei Barschen einen Beißreflex aus, dem sie kaum widerstehen können.
So köderst du den Wurm richtig an:
Alternative Köder: Wenn Tauwurm nicht verfügbar ist, funktionieren auch Mistwürmer, Maden oder kleine Köderfische (3-8cm). Barsche sind kannibalisch veranlagt – ein kleiner Artgenosse am Haken reizt große Räuber.
Wichtig beim Köderfisch: Nur tote Köderfische verwenden. Die Verwendung lebender Köderfische ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten.
Die Tiefeneinstellung entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Barsche stehen nicht immer am Grund – je nach Jahreszeit, Tageszeit und Wetter jagen sie in unterschiedlichen Wasserschichten.
Grundregel: Biete den Köder 20-30cm über Grund oder im Mittelwasser an. Im Winter sind Barsche grundnah (3,5-6m Tiefe), im Sommer ziehen sie ins Mittelwasser und jagen auch oberflächennah.
So findest du die richtige Tiefe:
Wichtig: Das schrittweise Hochangeln ist die Strategie. Beginne immer am Grund und arbeite dich nach oben vor. So deckst du alle Wasserschichten ab und findest die aktiven Fische.
Im Winter (Wassertemperatur unter 10°C) bleiben Barsche träge und grundnah. Hier lohnt es sich, geduldig in 3,5-6m Tiefe anzubieten und den Köder langsam zu führen.
Posenangeln bedeutet nicht: Auswerfen, warten, hoffen. Bewegung macht den Unterschied. Ein toter Wurm, der regungslos im Wasser hängt, interessiert Barsche nur bedingt. Ein zappelnder Wurm, der steigt und sinkt, macht sie aggressiv.
Die klassische Technik:
Die Pausenlänge hängt von der Wassertemperatur ab: Bei warmem Wasser über 15°C reichen 2-3 Sekunden, bei kühlem Wasser solltest du 4-5 Sekunden warten. Zähle innerlich 'eins, zwei' oder warte, bis du den Fisch in der Rute spürst.
Der Vorteil dieser Führung: Der Köder verhält sich natürlich. Er steigt, sinkt, taumelt – wie ein verletzter Fisch oder ein Wurm, der im Wasser treibt. Barsche können dieser Bewegung kaum widerstehen.
Bewegung erzeugen ohne Schnur einzuholen: Leichtes Anzupfen der Rute bringt den Köder zum Zappeln. Das funktioniert besonders gut, wenn Barsche vorsichtig sind und nur an der Pose "spielen" ohne richtig zu beißen.
Barsche sind Strukturliebhaber. Sie stehen nicht im freien Wasser, sondern lauern an Stellen, wo sie Deckung finden und Beute jagen können. Deine Pose sollte immer in der Nähe von Strukturen landen.
Top-Hotspots:
Auch kleine Gewässer wie Bäche, Gräben und Kanäle sind unterschätzte Barsch-Spots. Hier funktioniert Posenangeln hervorragend, weil die Fische weniger Druck haben und natürliche Köder gerne nehmen.
Gewässertypen, die sich lohnen:
Barsche beißen ganzjährig, aber je nach Jahreszeit ändern sich Standorte, Aktivität und Beißzeiten. Posenangeln funktioniert das ganze Jahr – du musst nur deine Strategie anpassen.
Frühling (März-Juni): Die Laichzeit der Barsche. In vielen Bundesländern gilt eine Schonzeit (siehe Banner oben). Nach der Schonzeit sind Barsche hungrig und nehmen Würmer gierig. Beste Tiefe: 1-3m im flachen Wasser.
Sommer (Juli-September): Die produktivste Jahreszeit für Posenangeln auf Barsch. Barsche jagen aktiv, ziehen ins Mittelwasser und sind den ganzen Tag über beißfreudig. Beste Beißzeiten: Frühmorgends, spätnachmittags, Abenddämmerung bis in die Nacht.
Herbst (Oktober-November): Barsche fressen sich Reserven für den Winter an. Sie stehen oft in Schwärmen und sind aggressiv. Beste Tiefe: 2-4m, schrittweise tiefer gehen.
Winter (Dezember-Februar): Die schwierigste Zeit. Barsche sind träge, stehen grundnah (3,5-6m) und beißen nur in kurzen Fenstern. Beste Beißzeiten: Mittags bei Sonnenschein, wenn das Wasser sich leicht erwärmt. Wichtig: Geduld und Feingefühl – dünne Schnur, Fluorocarbon-Vorfach, langsame Köderführung.
Tageszeiten im Überblick:
Eine klassische Posenrute mit 3,0-3,9m Länge ist ideal. Je länger die Rute, desto weiter kommst du raus – wichtig an großen Seen. An kleinen Gewässern reicht eine 3,0m-Rute völlig aus.
Alternative: Eine leichte Spinnrute (2,4-2,7m) funktioniert ebenfalls. Match-Ruten mit feiner Spitze sind perfekt für sensible Bissanzeige.
Wurfgewicht: 10-30g für Barsch-Posen völlig ausreichend. Wichtiger ist eine weiche, nachgiebige Spitze – sie zeigt selbst vorsichtige Bisse an.
Eine Stationärrolle in 2000-4000er Größe ist perfekt. Die Rolle sollte um die 200g wiegen – leicht genug für entspanntes Angeln, robust genug für größere Barsche.
Wichtig: Eine fein justierbare Bremse. Barsche haben weiche Mäuler – eine zu harte Bremse führt zu Ausschlitzern. Stelle die Bremse so ein, dass sie bei starkem Zug nachgibt.
Übersetzung: Eine Rolle mit 5,0:1 bis 5,5:1 Übersetzung ist ideal. Schnellere Rollen (6,0:1+) sind nicht nötig – beim Posenangeln kurbelst du langsam und kontrolliert.
Monofile Schnur: 0,18-0,22mm Durchmesser. Monofil hat Dehnung – das verzeiht Fehler beim Anhieb und federt Kopfschläge im Drill ab.
Geflochtene Schnur: 0,08-0,13mm Durchmesser. Geflochten hat keine Dehnung – du spürst jeden Zupfer sofort. Ideal bei großer Distanz (30m+), weil die Schnur dünner ist und weniger Strömungswiderstand hat.
Pro-Tipp: Spare nicht an der Schnur! Billige Geflechtschnüre haben ungleichmäßige Durchmesser – das kostet Wurfweite und führt zu Perücken. Investiere in Markenqualität.
Ein Fluorocarbon-Vorfach zwischen Hauptschnur und Haken reduziert die Scheuchwirkung. Fluorocarbon ist nahezu unsichtbar im Wasser – ideal für scheue Barsche in klarem Wasser.
Länge: 40-60cm. Durchmesser: 0,17-0,25mm je nach Barschgröße. Für kleine Barsche (unter 30cm) reicht 0,17mm, für große Exemplare (40cm+) wähle 0,25mm.
Wichtig: Fluorocarbon ist steifer als Monofil. Befeuchte die Knoten vor dem Zuziehen, sonst rutschen sie auf.
Eine spezielle Variante des Posenangelns ist das Stippen. Hier verwendest du eine Stipprute (3-4m) ohne Rolle – die Schnur ist direkt an der Rutenspitze befestigt. Das klingt primitiv, ist aber extrem effektiv für Barsche.
Vorteile beim Stippen:
Köder beim Stippen: Halbfinger Dendros (kleine Tauwurmstücke) oder Rotwurmbündel funktionieren hervorragend. Auch Maden oder kleine Köderfischstücke sind fängig.
Das Stippen ist besonders an kleinen Gewässern mit viel Struktur erfolgreich. Du kannst den Köder präzise in Lücken zwischen Steinen oder unter überhängenden Ästen anbieten – dort, wo größere Montagen hängen bleiben würden.
Viele Anfänger wählen zu große Haken (Gr. 2 oder 1). Barsche nehmen den Köder, spüren den Widerstand und spucken ihn aus.
Eine 15g-Pose platscht laut auf und scheucht Barsche. Wähle die kleinstmögliche Tragkraft.
Der natürliche Reflex ist, sofort anzuschlagen. Genau das führt dazu, dass du den Köder dem Barsch aus dem Maul ziehst. Zähle 'eins, zwei' und schlage dann an.
Viele Angler werfen aus und warten. Bewegung ist der Schlüssel – zuppeln, zupfen, einkurbeln mit Pausen.
Barsche stehen nicht immer am Grund. Beginne grundnah, arbeite dich alle 15 Minuten 50cm höher – so findest du die aktiven Fische.
Wenn die Wassertemperatur unter 10°C sinkt, werden Barsche träge und vorsichtig. Sie stehen grundnah, fressen nur sporadisch und reagieren auf hektische Köder kaum.
Pro-Tipp: Mittags bei Sonnenschein ist die beste Zeit. Das Wasser erwärmt sich leicht, Barsche werden aktiver.
Feststellposen mit Stift oder Gummifixierung sind ideal. Die Tragkraft richtet sich nach dem Köder: 6-8g für Wurm, 10-12g für Köderfisch. Im Fluss mit Strömung funktionieren dickbäuchige Posen mit 2-3g Tragkraft am besten – sie bleiben ruhiger auf der Oberfläche.
Die Tiefe hängt von der Jahreszeit ab. Grundregel: 20-30cm über Grund oder im Mittelwasser. Im Winter stehen Barsche grundnah (3,5-6m), im Sommer ziehen sie höher (2-4m). Die beste Strategie: Schrittweise vom Grund hochangeln – beginne am Grund und arbeite dich alle 15 Minuten 50cm höher, bis du die aktiven Fische findest.
Posenangeln funktioniert ganzjährig. Die produktivste Zeit ist Sommer und Herbst (Juli-November), wenn Barsche aktiv jagen. Im Frühling ist während der Laichzeit Vorsicht geboten (Schonzeiten beachten). Im Winter wird es schwieriger – Barsche sind träge, beißen nur in kurzen Fenstern. Geduld und Feingefühl sind dann entscheidend.
Die besten Beißzeiten sind frühmorgends beim Sonnenaufgang und spätnachmittags bis zur Dämmerung. Im Sommer sind auch Abenddämmerung bis in die Nacht erfolgreich, besonders bei Vollmond. Im Winter sind die Beißfenster kürzer – mittags bei Sonnenschein ist dann die beste Zeit.
Neben Tauwurm funktionieren Mistwürmer, Maden und kleine Köderfische (3-8cm). Barsche sind kannibalisch veranlagt – ein kleiner Artgenosse am Haken reizt große Räuber. Wichtig: Nur tote Köderfische verwenden – lebende Köderfische sind in Deutschland verboten. Auch Rotwurmbündel beim Stippen sind fängig.
Ein klassisches Problem! Die Lösung: Breiter Fahrradschlauch oder Gummiband über den Wurm ziehen. So sitzt der Wurm fest am Haken, auch bei kräftigen Würfen. Wichtig: Den Wurm nur einmal im Kopfbereich durchstechen – so kann er sich frei bewegen und kringeln.
Absolut! Posenangeln ist an stark befischten Gewässern sogar besonders erfolgreich. Barsche, die bereits hunderte Kunstköder gesehen haben, sind skeptisch. Ein natürlicher Tauwurm an dünner Fluorocarbon-Schnur ist für sie unverdächtig. Wichtig: Feingefühl – dünne Schnur (0,17-0,20mm), kleine Haken (Gr. 6-8), langsame Köderführung.
Ja, eine leichte Spinnrute (2,4-2,7m) funktioniert hervorragend. Wichtig ist eine weiche, nachgiebige Spitze, die selbst vorsichtige Bisse anzeigt. Spinnruten sind handlicher als lange Posenruten – ideal an kleinen Gewässern mit Bäumen und Büschen am Ufer.
Posenangeln auf Barsch ist einfach zu lernen, aber schwer zu meistern. Du brauchst keine teure Ausrüstung, keine komplizierten Montagen, keine geheimen Spots. Eine Pose, ein Wurm, die richtige Tiefe – das reicht.
Doch genau in dieser Einfachheit liegt die Kunst. Die Tiefe schrittweise anpassen, den Köder bewegen statt nur warten, die richtigen Beißzeiten erkennen – das macht den Unterschied zwischen einem Fisch und zehn Fischen.
Als ich mit 10 Jahren am Ufer saß und auf die Pose starrte, habe ich diese Geduld gelernt. Barsche beißen nicht immer sofort. Manchmal zupfen sie vorsichtig, spielen mit dem Köder, testen ihn. Und dann – plötzlich – taucht die Pose ab und dein Herz setzt für einen Moment aus.
Top-3-Tipps zum Abschluss:
Posenangeln auf Barsch ist entspannt, lehrreich und verdammt fängig. Probiere es aus – du wirst verstehen, warum diese Methode seit Generationen funktioniert.
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