Kapitaler Herbstzander aus tiefem Hafenbecken mit bunten Bäumen im Hintergrund

Zanderangeln im Herbst

Oktober und November sind die absoluten Top-Monate für kapitale Zander. Sinkende Wassertemperaturen, klareres Wasser und der Fressrausch vor dem Winter machen den Herbst zur goldenen Saison.

Wenn die Blätter sich färben und die ersten kalten Nächte kommen, beginnt für Zanderangler die beste Zeit des Jahres. Das Wasser kühlt ab, der Sauerstoffgehalt steigt, und die Zander wissen: Der Winter naht. Jetzt heißt es fressen, fressen, fressen – und genau diese Fressphase macht den Herbst zur absoluten Hochsaison für kapitale Fänge.

Im Gegensatz zum Sommer, wo du oft nur in der Dämmerung Erfolg hast, beißen Zander im Herbst auch tagsüber. Die kühleren Temperaturen und das trübere Licht lassen die lichtscheuen Räuber aus der Deckung kommen. Und wenn du die richtigen Hotspots kennst, stehen deine Chancen auf einen Meter-Zander so gut wie nie.

In diesem Guide erfährst du alles über die goldene Herbstsaison: Warum gerade Oktober und November die besten Monate sind, wo du die dicksten Zander findest, welche Köder und Techniken funktionieren – und wie sich das Zanderverhalten im Laufe des Herbstes verändert.

Warum der Herbst die beste Jahreszeit für Zander ist

Wenn du Zander am Rhein fängst – und der Zander ist definitiv mein Lieblingsfisch – dann merkst du den Unterschied sofort: Im Sommer stehst du oft stundenlang am Wasser und hoffst auf die Dämmerung. Im Herbst dagegen kannst du auch mittags eine dicke Überraschung erleben.

Der Grund dafür ist simpel: Sinkende Wassertemperaturen verändern das gesamte System. Wenn die Temperatur von 20°C im Spätsommer auf 12-15°C im Oktober fällt, passieren drei entscheidende Dinge:

  • Der Sauerstoffgehalt steigt deutlich an – kälteres Wasser kann mehr Sauerstoff binden, und genau das aktiviert die Zander. Sie werden beweglicher, jagen aktiver.
  • Das Wasser wird klarer – Algenblüten verschwinden, Schwebstoffe setzen sich ab. Paradoxerweise macht das klarere Wasser die Zander weniger scheu, weil auch das Licht schwächer wird und die Tage kürzer.
  • Die Zander fressen sich Reserven an – sie wissen instinktiv: Der Winter kommt. Große Happen wie Grundeln oder dicke Brutfische lohnen sich jetzt besonders, weil sie viel Energie bringen.

Das Ergebnis: Zander sind den ganzen Tag über aktiv. Nicht nur in der Dämmerung, sondern auch bei bedecktem Himmel am Nachmittag oder sogar bei Sonnenschein, wenn du die richtigen Stellen befischst.

Ein weiterer Faktor ist die Wanderung der Zander: Im Sommer ziehen viele Zander in den sauerstoffreichen Hauptstrom. Im Herbst dagegen kehrt sich das um – sie wandern zurück in Nebengewässer, Altarme und Hafenbecken, wo die Temperaturen etwas höher bleiben und die Strömung schwächer ist. Genau diese Übergangszonen sind im Oktober und November absolute Hotspots.

Oktober und November sind statistisch die fängigsten Monate fürs Zanderangeln. Die Kombination aus steigendem Sauerstoff, Fressrausch und aktiven Zandern macht diese zwei Monate zur absoluten Prime Time – besser als jede andere Jahreszeit.

Die besten Hotspots für Herbstzander

Im Herbst ändert sich nicht nur das Verhalten der Zander, sondern auch ihre bevorzugten Aufenthaltsorte. Während sie im Sommer oft mitten in der Strömung jagen, ziehen sie sich jetzt in ruhigere Bereiche mit leichter Strömung zurück.

Hafenbecken und Hafeneinfahrten

Hafenbecken sind im Herbst mein absoluter Favorit. Warum? Sie bieten höhere Wassertemperaturen als der Hauptstrom – manchmal nur 2-3 Grad Unterschied, aber das reicht. Zander lieben diese Übergangszonen, wo sich warmes und kaltes Wasser mischen.

Besonders die Einfahrten zu Häfen sind Top-Spots: Hier trifft die leichte Strömung aus dem Fluss auf das ruhige Hafenwasser, und genau an dieser Strömungskante lauern die Zander auf Beute. Befische diese Kante mit Gummifischen in 12-15 cm Länge – das ist genau die richtige Größe für herbstliche Zander.

Altarme und Nebengewässer

Im Oktober beginnt die Rückwanderung aus dem Hauptstrom. Zander, die den Sommer über im sauerstoffreichen Fluss verbracht haben, ziehen jetzt zurück in Altarme und Nebengewässer. Die Übergänge – also die Stellen, wo der Altarm in den Fluss mündet – sind absolute Magneten für kapitale Zander.

Auch wenn du denkst, eine Stelle ist tot, weil du wochenlang keinen Fisch gefangen hast – bleib dran. Meine Erfahrung am Rhein: Hotspots können wochenlang leer sein, und plötzlich, wenn die Wanderung beginnt, explodiert die Stelle förmlich.

Buhnenfelder und Strömungskanten

Buhnen sind Klassiker fürs Zanderangeln, aber im Herbst kommt es auf die richtige Buhnenseite an. Such dir Buhnenfelder mit festem Grund – Sand, Kies oder Steinpackung sind ideal. Schlammiger Untergrund bringt im Herbst deutlich weniger.

Befische vor allem die Strömungskanten direkt hinter den Buhnenköpfen. Hier ist die Strömung am stärksten, und genau hier stehen oft große Zander auf der Lauer. Ein weiterer Geheimtipp: Natorampen – also natürliche Übergänge zwischen flachem und tiefem Wasser. Sie wirken wie Magneten auf Zander, und du kannst auch 100 Meter hinter einer solchen Rampe noch gute Stellen finden.

Totholz und versunkene Strukturen

Im Oktober ziehen sich Zander tagsüber gerne in tiefere Bereiche mit Deckung zurück. Bäume, Totholz und versunkene Boote sind perfekte Verstecke – aber auch perfekte Hängerfallen. Meine Lösung: Dropshot.

Mit Dropshot kannst du deinen Köder direkt über dem Hindernis schweben lassen, ohne dass das Blei auf Grund schleift. Das Risiko für Hänger sinkt drastisch, und du kannst Bereiche befischen, die andere Angler meiden. Besonders im tiefen Wasser – 4-6 Meter Tiefe – ist Dropshot im Herbst unschlagbar.

Kaimauern und verankerte Boote

Wenn du ein Boot hast, probier Vertikalangeln an Kaimauern aus. Die senkrechten Wände bieten Deckung und Schatten, und Zander stehen hier oft direkt an der Mauer. Auch verankerte Boote im Hafen sind Top-Spots – der Schatten unter den Booten zieht Zander magnetisch an.

Die Technik: Lass den Gummifisch langsam absinken, gib ihm kleine Zupfer mit der Rutenspitze und lass ihn wieder sinken. Diese Vertikalführung ist im Herbst extrem fängig, weil Zander jetzt weniger jagen und mehr auf langsam sinkende Beute reagieren.

Hotspot-Checkliste Herbst

Hafenbecken mit 2-3°C höherer Wassertemperatur als Hauptstrom

Einfahrten zu Häfen – Strömungskanten zwischen ruhig und fließend

Übergänge zwischen Fluss und Altarmen/Nebengewässern

Buhnenfelder mit festem Grund (Sand, Kies, Stein)

Totholz in 4-6 Meter Tiefe (mit Dropshot befischen)

Kaimauern und verankerte Boote (Vertikalangeln vom Boot)

Die richtigen Köder für den Herbst

Im Herbst darfst du eine Nummer größer wählen. Während im Frühjahr 8-10 cm Gummifische Standard sind, solltest du jetzt auf 12-15 cm setzen. Der Grund ist einfach: Die Brutfische sind gewachsen, und Zander wollen jetzt energiereiche Happen, die sich lohnen.

Gummifische: Größe und Farbe

Die optimale Länge liegt bei 12-15 cm. Kleinere Köder bringen im Herbst deutlich weniger Bisse von kapitalen Zandern. Bei der Farbe kommt es auf die Wasserbedingungen an:

  • Klares Wasser, Sonnenschein: Naturfarben wie Motoroil, Braun-Grün oder Silver – imitieren Grundeln und Brutfische perfekt.
  • Trübes Wasser, Dämmerung: UV-aktive Schockfarben wie Chartreuse, Hot Orange oder Firetiger – diese Farben leuchten im trüben Wasser und werden sofort gesehen.

Meine Erfahrung: Im Herbst funktionieren beide Farbwelten gut. Pack sowohl Naturköder als auch UV-Farben ein und wechsle je nach Bedingungen. Wenn du unsicher bist, starte mit einer Naturfarbe – die bringt fast immer Bisse.

Köderführung: Von aktiv bis passiv

Im Herbst verändert sich die optimale Köderführung je nach Monat:

  • Früher Herbst (September bis Mitte Oktober): Aktives Jiggen mit kräftigen Sprüngen. Die Zander sind noch sehr aggressiv und jagen aktiv.
  • Später Herbst (Ende Oktober bis November): Faulenzen wird effektiver. Der Stoffwechsel der Zander sinkt, und sie bevorzugen langsam sinkende Köder.

Beim Faulenzen kurbelst du die Schnur nur ein, ohne die Rute zu bewegen. Der Gummifisch hebt durch die Kurbelumdrehungen ab, sinkt dann wieder – ein extrem natürliches Köderspiel. Diese passive Methode ist im späten Herbst oft erfolgreicher als aggressives Jiggen.

Wobbler: Die unterschätzte Waffe

Im Sommer fische ich am Rhein oft mit flach laufenden schlanken Wobblern direkt an der Steinpackung – und genau diese Technik funktioniert auch im Herbst hervorragend. Der Trick: sehr langsam einkurbeln.

Wobbler dürfen im Herbst mehr Aktion haben als Gummifische – die taumelnde Bewegung von Flanke zu Flanke imitiert einen kranken Fisch perfekt. Besonders in der Dämmerung und nachts sind Wobbler extrem fängig, weil Zander die Druckwellen mit ihrem Seitenlinienorgan wahrnehmen.

Führe den Wobbler monoton und langsam, ohne große Pausen. In flacheren Bereichen – 1-2 Meter Tiefe – kannst du nachts mit dieser Methode richtig große Zander fangen.

Dropshot: Für schwierige Stellen

Wie schon erwähnt ist Dropshot im Herbst eine Top-Methode für Totholz und Strukturen. Verwende kleine Gummifische in 8-10 cm Länge – deutlich kleiner als beim normalen Jiggen. Das Dropshot-Blei liegt am Grund, der Köder schwebt darüber und bewegt sich bei jedem Zupfer verführerisch.

Diese Technik ist besonders vom Boot aus genial: Du kannst Kaimauern, versunkene Bäume und andere schwer zu befischende Spots präzise und hängerfrei absuchen. Im tiefen Wasser – 4-6 Meter – oft die einzige Möglichkeit, überhaupt einen Biss zu bekommen.

Köder-Vergleich: Früher vs. Später Herbst

KriteriumAktiv
Früher Herbst
September – Mitte Oktober
Passiv
Später Herbst
Ende Oktober – November
Ködergröße
12-15 cm12-15 cm
Köderführung
Aktives JiggenFaulenzen
Wobbler effektiv
Dropshot wichtig
UV-Farben
Naturfarben

Tageszeiten: Wann beißen Zander im Herbst?

Der große Vorteil im Herbst: Du bist nicht mehr auf die Dämmerung angewiesen. Während du im Sommer oft bis 21 Uhr warten musst, kannst du im Oktober auch mittags Erfolg haben – besonders bei bedecktem Himmel.

Tagsüber: Tiefe Bereiche befischen

Mit fallenden Temperaturen ziehen sich Zander tagsüber in tiefere Regionen zurück. Such Bereiche mit 4-6 Meter Tiefe, idealerweise mit festem Grund und Deckung (Totholz, Kanten, Strukturen).

Auch wenn die Sonne scheint, kannst du Zander fangen – du musst nur die richtigen Stellen kennen. Hafenbecken sind tagsüber besonders gut, weil das Wasser dort etwas wärmer bleibt und die Zander sich wohler fühlen.

Dämmerung: Prime Time

Die 1-2 Stunden vor und nach Sonnenuntergang sind im Herbst immer noch die absolut beste Zeit. Zander ziehen jetzt aus den tiefen Bereichen in flachere Zonen – 2-3 Meter Tiefe – und jagen aktiv.

Im Sommer habe ich am Rhein oft beobachtet, wie Zander abends bis vor meine Füße kommen – im Herbst ist das Phänomen noch ausgeprägter. Das klarere Wasser und die schwächere Sonne geben den Zandern mehr Sicherheit, und sie jagen deutlich aggressiver.

Nachtangeln: Die große Chance

Im Herbst wird Nachtangeln richtig spannend. Das klare Wasser und die kühleren Temperaturen begünstigen nächtliche Jagdzüge. Zander ziehen in flache Bereiche – 1-2 Meter Tiefe – und jagen dort Brutfische.

Die beste Technik nachts: Wobbler langsam und monoton führen. Die Druckwellen des Wobblers locken Zander aus der Deckung, selbst wenn sie den Köder nicht sehen. Ein weiterer Geheimtipp: Vollmond-Phasen. 2-3 Tage vor und nach Vollmond sind besonders erfolgversprechend.

Herbst-Strategien nach Tageszeit

Tiefe Bereiche mit Deckung

Zander stehen tagsüber in 4-6 Meter Tiefe mit Deckung. Such nach Totholz, Kaimauern oder versunkenen Strukturen.

Beste Methoden:

  • Dropshot an Totholz und Kanten
  • Vertikalangeln vom Boot an Kaimauern
  • Langsames Faulenzen mit großen Gummifischen

Tipp: Bei bedecktem Himmel oder leichtem Regen sind Zander tagsüber deutlich aktiver als bei Sonnenschein.

Ausrüstung fürs Herbst-Zanderangeln

Im Herbst brauchst du robustere Ausrüstung als im Frühjahr – die Zander sind größer, kräftiger und ziehen härter. Hier die wichtigsten Komponenten:

Rute: Länge und Wurfgewicht

Eine Spinnrute mit 2,70-3,00 Meter Länge ist ideal fürs Uferangeln. Das Wurfgewicht sollte bei 20-60 Gramm liegen – ausreichend für große Gummifische, aber noch sensibel genug für vorsichtige Bisse.

Wichtig: Die Rute sollte eine schnelle Spitzenaktion haben. Beim Jiggen und Faulenzen brauchst du direkten Kontakt zum Köder, und eine weiche Rute verzögert den Anhieb.

Rolle: Größe und Bremse

Eine Stationärrolle in der 3000er- bis 4000er-Größe ist perfekt. Die Bremse sollte fein justierbar sein – kapitale Herbstzander machen oft kraftvolle Fluchten, und eine zu grobe Bremse führt zu Schnurbruch oder Ausschlitzen.

Achte auf eine hohe Schnureinzugrate – 80-90 cm pro Kurbelumdrehung sind ideal fürs Jiggen und Faulenzen. So hast du ständig Kontakt zum Köder und merkst jeden Biss sofort.

Schnur: Geflochtene oder Monofile?

Klare Empfehlung: Geflochtene Schnur. Sie hat keine Dehnung, und genau das brauchst du fürs Zanderangeln – du spürst jeden Biss sofort und kannst blitzschnell anschlagen.

Die Tragkraft sollte bei 0,12-0,15 mm (ca. 8-12 kg) liegen. Dünner ist besser für Wurfweite, dicker für Sicherheit bei kapitalen Zandern. Ein wichtiger Hinweis: Spare nicht an der Schnur! Billige Geflechtschnüre haben oft ungleichmäßige Durchmesser – das kostet Wurfweite und führt zu Perücken.

Vorfach: Fluocarbon oder Stahl?

Beim Zanderangeln reicht ein Fluorocarbon-Vorfach völlig aus. 60-80 cm Länge mit 0,30-0,35 mm Durchmesser sind ideal. Fluocarbon ist nahezu unsichtbar im Wasser und schreckt vorsichtige Zander nicht ab.

Wenn du an hecht-reichen Gewässern angelst, kannst du ein dünnes Stahlvorfach verwenden – aber das reduziert die Bisshäufigkeit bei Zandern leicht. Meine Erfahrung: Lieber das Risiko eines Hechtbisses eingehen und mehr Zanderbisse bekommen.

Ausrüstungs-Checkliste Herbst

Spinnrute 2,70-3,00 m, WG 20-60 g

Schnelle Spitzenaktion für direkten Köderkontakt

Stationärrolle 3000-4000, feine Bremse

80-90 cm Schnureinzug pro Umdrehung

Geflochtene Schnur 0,12-0,15 mm

Keine Dehnung für sofortigen Bisserkennung

Fluorocarbon-Vorfach 60-80 cm

0,30-0,35 mm, nahezu unsichtbar

Gummifische 12-15 cm (Natur + UV)

Beide Farbwelten einpacken

Jigköpfe 15-30 g

Gewicht je nach Strömung und Tiefe

Dropshot-Set (Blei, Haken)

Für Totholz und schwierige Spots

Wobbler 10-13 cm flachlaufend

Für Nachtangeln und flache Bereiche

Häufige Fehler beim Herbst-Zanderangeln

Auch wenn der Herbst die einfachste Jahreszeit fürs Zanderangeln ist, gibt es typische Fehler, die dich Fische kosten. Hier die wichtigsten – und wie du sie vermeidest:

Fehler 1: Zu kleine Köder

Im Frühjahr sind 8-10 cm Standard, aber im Herbst darfst du größer denken. 12-15 cm Gummifische bringen deutlich mehr Bisse von kapitalen Zandern. Warum? Die Brutfische sind gewachsen, und Zander wollen jetzt energiereiche Happen.

Wenn du nur kleine Köder dabei hast, verpasst du die dicksten Fische. Pack immer eine gute Auswahl an großen Gummifischen ein – du wirst den Unterschied sofort merken.

Fehler 2: Hotspot zu früh aufgeben

Das ist mein häufigster Fehler: Eine Stelle aufgeben, weil es nicht sofort klappt. Am Rhein habe ich gelernt: Hotspots können wochenlang leer sein – und plötzlich, wenn die Wanderung beginnt, steht dort ein dicker Zander nach dem anderen.

Mein Tipp: Bleib am Ball. Wenn du eine gute Stelle identifiziert hast (Hafeneinfahrt, Altarm-Übergang, Natorampe), dann besuche sie regelmäßig. Im Oktober kann sich das Bild von einem Tag auf den anderen ändern.

Fehler 3: Zu aggressive Köderführung im Spätherbst

Im frühen Herbst funktioniert aggressives Jiggen hervorragend. Aber Ende Oktober, wenn die Temperaturen weiter sinken, wird der Stoffwechsel der Zander träger. Jetzt ist Faulenzen oft die bessere Wahl.

Wenn du merkst, dass die Bisse ausbleiben, verlangsame die Führung. Lass den Gummifisch länger absinken, mach längere Pausen. Passive Köderführung ist im Spätherbst oft der Schlüssel zum Erfolg.

Fehler 4: Nur eine Köderfarbe dabei

Im Herbst wechseln die Bedingungen schnell: Morgens klar, mittags trüb, abends wieder klar. Wenn du nur Naturfarben oder nur UV-Farben dabei hast, limitierst du dich selbst.

Pack beide Farbwelten ein – Naturfarben für klares Wasser und Sonne, UV-aktive Schockfarben für trübes Wasser und Dämmerung. So bist du auf alle Situationen vorbereitet.

Fehler 5: Zu viel Theorie, zu wenig Praxis

Ich habe am Anfang den Fehler gemacht, mich zu sehr auf Theoriewissen zu versteifen. "Zander stehen bei 15°C in 4 Meter Tiefe" – solche Faustregeln sind hilfreich, aber sie ersetzen nicht deine eigenen Erfahrungen.

Mein Tipp: Hinsetzen und beobachten. Gerade im Sommer abends kannst du Zander oft sehen, wie sie jagen. Im Herbst ist das schwieriger, aber wenn du dir Zeit nimmst und das Wasser beobachtest, lernst du mehr als aus jedem Ratgeber.

Wichtig: Informiere dich vor dem Angeln über die Schonzeiten und Mindestmaße für Zander in deinem Bundesland. Diese variieren regional und können sich ändern.

Häufige Fragen zum Zanderangeln im Herbst

Im Herbst sinken die Wassertemperaturen auf 12-15°C, was den Sauerstoffgehalt erhöht und Zander deutlich aktiver macht. Gleichzeitig fressen sie sich Reserven für den Winter an – ein Fressrausch, der die Beißfreudigkeit massiv steigert. Zusätzlich sind Zander im Herbst auch tagsüber aktiv, nicht nur in der Dämmerung wie im Sommer.

Die optimale Länge für Gummifische liegt bei 12-15 cm. Kleinere Köder bringen deutlich weniger Bisse von kapitalen Zandern. Der Grund: Die Brutfische sind im Herbst größer geworden, und Zander bevorzugen jetzt energiereiche Happen, die sich für die Wintervorbereitung lohnen.

Tagsüber ziehen sich Zander in tiefe Bereiche mit Deckung zurück (4-6 Meter). Nachts jagen sie in flacheren Zonen (1-2 Meter). Top-Hotspots sind Hafeneinfahrten, Strömungskanten, Altarme und Totholz. Besonders Hafenbecken mit höheren Wassertemperaturen als der Hauptstrom ziehen kapitale Zander magnetisch an.

Ja, definitiv! Kühlere Temperaturen, schwächeres Licht und oft bedeckter Himmel lassen die lichtscheuen Zander auch tagsüber jagen. Befische tagsüber tiefe Bereiche mit Deckung (Totholz, Kaimauern) – besonders bei bedecktem Himmel oder Regen sind Zander erstaunlich aktiv.

Das hängt von den Bedingungen ab: Bei klarem Wasser und Sonne funktionieren Naturfarben wie Motoroil, Braun-Grün oder Silver am besten. Bei trübem Wasser oder Dämmerung sind UV-aktive Schockfarben wie Chartreuse oder Hot Orange oft fängiger. Tipp: Pack beide Farbwelten ein!

Im frühen Herbst (September bis Mitte Oktober) funktioniert aktives Jiggen hervorragend. Im späten Herbst (Ende Oktober bis November) wird Faulenzen effektiver, weil der Stoffwechsel der Zander sinkt. Für schwierige Spots wie Totholz ist Dropshot die beste Wahl – der Köder schwebt über Hindernissen ohne Hänger.

Absolut! Das klarere Herbstwasser begünstigt nächtliche Jagdzüge. Besonders 1-2 Stunden vor und nach Dämmerung sind Top-Zeiten. Nachts ziehen Zander in flache Bereiche (1-2 Meter) und jagen Brutfische. Die beste Technik: Wobbler langsam und monoton führen. Geheimtipp: 2-3 Tage vor und nach Vollmond sind besonders erfolgversprechend!

Nein, beim reinen Zanderangeln reicht ein Fluorocarbon-Vorfach (0,30-0,35 mm, 60-80 cm Länge) völlig aus. Fluocarbon ist nahezu unsichtbar im Wasser und bringt mehr Bisse. Wenn du an hecht-reichen Gewässern angelst, kannst du ein dünnes Stahlvorfach verwenden – aber das reduziert die Bisshäufigkeit bei vorsichtigen Zandern.

Fazit: Herbst ist Zander-Hochsaison

Wenn du im Jahr nur zwei Monate fürs Zanderangeln auswählen könntest, wären es Oktober und November. Keine andere Jahreszeit bietet so konstant gute Fangchancen auf kapitale Zander.

Die Kombination aus sinkenden Temperaturen, steigendem Sauerstoff und dem Fressrausch vor dem Winter macht Zander so aktiv wie sonst nie. Gleichzeitig kannst du den ganzen Tag über erfolgreich sein – nicht nur in der Dämmerung.

Meine drei wichtigsten Tipps für den Herbst:

  • Größere Köder verwenden – 12-15 cm Gummifische sind im Herbst Standard. Zander wollen jetzt energiereiche Happen, und große Köder bringen mehr Bisse von kapitalen Fischen.
  • Hotspots nicht zu früh aufgeben – eine Stelle kann wochenlang leer sein, und plötzlich, wenn die Wanderung beginnt, steht dort ein dicker Zander nach dem anderen. Bleib am Ball!
  • Köderführung anpassen – früher Herbst: aggressives Jiggen, später Herbst: passive Faulenzermethode. Je kälter das Wasser, desto langsamer solltest du führen.

Der Herbst bietet etwas, das keine andere Jahreszeit kann: Die Spannung, tagsüber einen kapitalen Zander zu fangen. Wenn dann die Rute krumm geht und du einen dicken Meter-Zander im goldenen Herbstlicht landest – dieser Moment macht süchtig.

Pack deine Ausrüstung, such dir einen guten Hotspot und nutze die goldene Saison. Der Herbst wartet – und die Zander auch.

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