Aalangeln mit Grundmontage bei Nacht am Rhein

Aale angeln beim Grundangeln

Die Methode für 90% aller Aalangler

Grundangeln auf Aal: Die Standardmethode schlechthin

Es ist 21:30 Uhr, die Dämmerung ist gerade durchgebrochen. Deine drei Grundruten liegen auf den Rod-Pods, die Bissanzeiger leuchten grün, die Schnüre sind gespannt. Du sitzt am Rheinufer, wartest. Plötzlich piept es – langsam, bedächtig, dann schneller. Der Swinger zieht nach oben. Du greifst zur Rute, wartest den perfekten Moment ab (nicht zu früh!), schlägst kraftvoll an – und sofort spürst du das unverkennbare Gewicht eines kapitalen Aals. Jetzt bloß nicht drillen, sondern sofort rausheben – besonders an Steinpackungen, sonst ist der Fisch verloren!

Grundangeln ist die mit Abstand gebräuchlichste Methode zum Aalangeln – über 90% aller Aalangler schwören darauf, egal ob am Fluss, See, Kanal oder Teich. Das Prinzip ist einfach: Du präsentierst deinen beköderten Haken mit Bleigewicht direkt am Gewässergrund, wo sich Aale als Grundfische hauptsächlich aufhalten. Der Köder liegt dort, wo die Aale jagen – und dein sensibler Bissanzeiger meldet jeden noch so zaghaften Biss.

Aber Grundangeln ist nicht gleich Grundangeln. Es gibt zwei grundlegend unterschiedliche Montageformen: Laufbleimontage (der Aal spürt keinen Widerstand) und Festbleimontage (Selbsthak-Effekt, ideal bei Strömung). Die Wahl zwischen diesen beiden entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg – abhängig von Gewässertyp, Strömung und Aalverhalten.

In diesem umfassenden Guide erfährst du alles über Grundangeln auf Aal: die richtige Ausrüstung, Montagen im Detail, Köderauswahl, beste Angelzeiten, Hotspot-Suche in Fluss und See, Bissanzeiger-Systeme und die richtige Technik. Inklusive persönlicher Erfahrungen vom Rhein und dem wichtigsten Tipp für Steinpackungen: Sofort rausheben, nicht drillen!

Die richtige Ausrüstung fürs Aal-Grundangeln

Grundangeln auf Aal braucht keine High-Tech-Ausrüstung – aber die richtigen Komponenten machen den Unterschied zwischen verlorenen Fischen und erfolgreichen Nächten.

Rute: Eine kräftige Grundrute oder Allroundrute mit 2,70-3,60m Länge (Standard: 3,20-3,60m) und Wurfgewicht 60-100g. Wichtig: Sensibler Spitzenteil zur Bisserkennung, aber genug Rückgrat im unteren Bereich, um Aale aus Hindernissen herauszuholen. Aale werden nicht gedrillt, sondern schnell herangezogen – sonst setzen sie sich in Steinen oder Wurzeln fest.

Rolle: Stationärrolle Größe 4000-6000 mit robustem Getriebe und zuverlässiger Bremse. Noch besser: Freilaufrolle – damit kann der Aal ungehindert Schnur nehmen, ohne Widerstand zu spüren. Das verhindert, dass vorsichtige Aale den Köder wieder ausspucken.

Schnur: Monofile 0,30-0,35mm als Hauptschnur, monofile 0,30-0,40mm oder Fluorocarbon als Vorfach. Keine geflochtene Schnur! Geflochtene geht bei Belastung durch Steine, Muscheln und Krebse schnell kaputt. Mono ist abriebfester und verzeiht mehr.

Haken: Größe 6-8 für Tauwürmer und Madenbündel, Größe 1/0 für Köderfische. Sehr scharfe Haken verwenden – Aale haben zähes Maul.

Bleigewichte: Je nach Gewässer unterschiedlich. Stillwasser: 20-50g, langsam fließende Gewässer: 50-80g, starke Strömung (Rhein, Elbe): 60-200g. Bewährte Formen: Birnenblei (universal), Sargblei (ideal bei Strömung – rollt nicht weg), Tiroler Hölzl (bei Schlamm oder Kraut – versinkt nicht).

Weiteres: Wirbel (verhindert Verdrallungen), Gummiperle (schützt Knoten vor Blei), engmaschiger Kescher (idealerweise gummiertes Netz), Aaltöter zum humanen Töten, Kopflampe fürs Nachtangeln.

Laufbleimontage: Für vorsichtige Aale ohne Widerstand

Die Laufbleimontage ist die erste Wahl in Stillgewässern und langsam fließenden Gewässern. Das Blei läuft frei auf der Hauptschnur – der Aal kann fast widerstandslos Schnur nehmen, ohne das Gewicht des Bleis zu spüren. Das ist entscheidend bei vorsichtigen Aalen, die jeden Widerstand sofort bemerken und den Köder wieder fallen lassen.

Aufbau Schritt für Schritt:

  1. Laufblei (20-50g, je nach Gewässer) auf die Hauptschnur fädeln
  2. Gummiperle auffädeln – schützt den Knoten vor dem Blei
  3. Wirbel anknoten
  4. Vorfach (40-60cm, monofile 0,30mm) am Wirbel befestigen
  5. Haken (Größe 6-8) ans Vorfach knoten
  6. Köder (Tauwurm) aufziehen

Vorteile:

  • Aal spürt fast keinen Widerstand bei Köderaufnahme
  • Ideal für scheue, vorsichtige Fische
  • Perfekt in Stillwasser und Seen
  • Weniger Fehlbisse durch sensible Präsentation

Nachteile:

  • Angler muss selbst anschlagen (nicht selbsthakend)
  • Bei starker Strömung weniger geeignet (Blei rollt weg)
  • Erfordert aufmerksames Beobachten der Bissanzeiger

Pro-Tipp: In Seen mit vorsichtigen Aalen das Vorfach bis 100cm verlängern – noch natürlichere Präsentation, noch weniger Widerstand.

Vorfach, Haken und Bleigewicht: Die Details zählen

Vorfachlänge ist oft Diskussionsthema – aber weniger wichtig als gedacht. Entscheidend ist: Der Aal muss freien Schnurlauf haben (Freilaufrolle oder offener Bügel), dann funktionieren verschiedene Längen. Starke Strömung: 30-40cm (kurz verhindert Verdrallung), Fluss Standard: 40-60cm, Stillwasser: bis 100cm (für sensible Aale).

Hakengröße: 6-8 für Würmer, 1/0 für Köderfische. Nicht zu klein wählen – Aale haben zähes Maul, kapitale Exemplare brauchen stabile Haken. Sehr scharfe Haken sind Pflicht – Aale schlucken tief, der Anhieb muss sitzen.

Bleigewicht richtig wählen:

  • Stillwasser/See: 20-50g (leicht reicht)
  • Langsame Flüsse: 50-80g
  • Rhein, Elbe (Strömung): 60-100g, bei Hochwasser bis 200g
  • Bei Schlamm/Kraut: Tiroler Hölzl verwenden – versinkt nicht

Wirbel zwischen Hauptschnur und Vorfach sind Pflicht – verhindert Verdrallungen beim Aaldrehen. Gummiperle schützt Knoten vor dem herabgleitenden Blei.

Grundangeln im Fluss vs. See: Unterschiede kennen

GewässertypAktive Aale
Fluss mit Strömung
Rhein, Elbe, Main
Vorsichtige Aale
Stillwasser / See
Baggersee, Vereinssee
Beste Montage
Festbleimontage (Selbsthak)Laufbleimontage (widerstandslos)
Bleigewicht
60-100+ g (schwer)20-50 g (leicht)
Bleiformen
Sargblei (rollt nicht weg)Birnenblei (universal)
Vorfachlänge
30-60 cm (nicht zu lang)Bis 100 cm (sensibel)
Rutenaufstellung
Hoch (Schnur aus Wasser)Normal (Schnur im Wasser ok)
Freilauf Pflicht?
Nachtaktivität
Weniger ausgeprägtSehr ausgeprägt

Hotspots finden: Wo stehen die Aale?

Aale sind Versteckjäger – tagsüber verkriechen sie sich in Spalten, unter Steinen, in Wurzeln. Nachts kommen sie raus und jagen am Grund. Die besten Hotspots bieten Deckung und Nahrung.

Fluss-Hotspots:

  • Buhnenfelder (ruhigere Bereiche zwischen Strömung)
  • Steinpackungen am Ufer (perfekte Verstecke in Spalten)
  • Überhängende Bäume/Büsche (Schatten, Insekten fallen ins Wasser)
  • Strömungskanten (Übergang schnell/langsam)
  • Außenkurven (tiefere Bereiche)
  • Unterhalb Wehre (viel Sauerstoff, Nahrung)
  • Einläufe Nebenflüsse (Nahrung wird eingespült)

See-Hotspots:

  • Versunkene Bäume (Totholz)
  • Krautfelder und Seerosen (Deckung und Beute)
  • Schilf und überhängende Büsche
  • Stege und Bojen (Schatten, künstliche Strukturen)
  • Abfallende Kanten (Tiefenübergänge)
  • Größere Steine am Grund (Versteck)

Persönliche Erfahrung: Ich angle am Rhein fast ausschließlich knapp vor Steinpackungen – dort stehen die Aale, warten auf vorbeitreibende Nahrung. Aber Vorsicht: Wenn du einen Biss hast, SOFORT rausheben! Aale setzen sich in Sekunden in den Steinen fest – dann ist der Fisch verloren. Nicht drillen, sondern kompromisslos ziehen. Das ist mein wichtigster Tipp für Steinpackungen!

Köder fürs Grundangeln: Was funktioniert am besten?

Beim Grundangeln hast du die freie Köderwahl – und Tauwurm ist Köder Nummer 1. 90% aller Aalfänge beim Grundangeln gehen auf Tauwurm – er ist natürlich, aromatisch, robust am Haken und wird fast immer akzeptiert.

Top-Köder fürs Grundangeln:

  • Tauwurm: Der Klassiker, funktioniert immer, fängt auch große Aale
  • Mistwurm: Sehr aromatisch (gelbe Flüssigkeit), als Bündel anbieten
  • Köderfisch: Kleine Grundeln (8-10cm), Rotaugen, Moderlieschen – Top für Breitkopfaale
  • Fischfetzen: Makrele hat intensiven Geruch, lockt über große Distanzen
  • Madenbündel: Frühjahr (nach Weißfischlaichzeit) sehr fängig
  • Garnelen: Geheimtipp, Teil natürlicher Ernährung
  • Hühnerherzen: Blut und Aroma – fängt selektiv Aal

Wichtig: Köderfisch fängt die großen Breitkopfaale (80+ cm), während Würmer die Masse bringen. Ich habe meine größten Aale beim Zanderangeln mit Grundeln gefangen – stattliche Exemplare, die den Köderfisch komplett verschlungen hatten.

Köderangelei-Tipp: Tauwurm mit Wurmnadel längs aufziehen – hält besser, rutscht nicht in Strömung. In Stillwasser mehrfach durchstechen. Kombination Tauwurm + Fischfetzen erhöht Attraktivität durch doppelten Geruch.

Bissanzeiger beim Grundangeln: Akustisch und optisch

Aalangeln findet nachts statt – ohne gute Bissanzeiger verpasst du jeden Biss. Die Kombination aus akustisch und optisch ist ideal.

Klassisch und bewährt:

  • Aalglöckchen an Rutenspitze klemmen – altbewährt, funktioniert immer
  • Knicklicht kombiniert mit Glöckchen – perfekt für Nacht
  • Rutenspitze beobachten – ausschlagende Spitze zeigt Bisse optisch

Elektronisch (modern):

  • Elektronische Bissanzeiger erkennen auch zaghafte und Fallbisse besonders gut
  • Gut mit Freilaufrolle kombinierbar
  • Askon Aal/Waller-Bissanzeiger erkennt Neigungswinkel-Änderungen

Optische Einhänge (Old School):

  • Silberpapier, Flaschendeckel, Sektkorken in Schnur hängen
  • Affenkletterer gleitet auf Metallstange – schaukelt nicht im Wind

Wichtig: Kombination akustisch (Glöckchen/Pieper) + optisch (Knicklicht/LED) ist ideal. Du wirst sofort geweckt wenn's piept, siehst aber auch welche Rute läuft.

Technik und Ablauf: So angelst du richtig

Montage vorbereiten: Laufblei- oder Festbleimontage je nach Gewässer fertig binden, Köder (Tauwurm) frisch aufziehen.

Auswerfen: Gezielt an Hotspot (Steinpackung, Buhnenkopf, Krautkante) werfen. Nicht zu weit draußen angeln – maximal 5-10m vom Ufer reichen oft. Aale jagen ufernah.

Rute ablegen: Auf Rod-Pod, Rollenbügel öffnen ODER Freilauffunktion nutzen – Aal muss ungehindert Schnur nehmen können. Schnur mit Schlaufe in Gummiring oder Haarnadel fixieren – verhindert, dass Schnur unkontrolliert abläuft.

Bissanzeiger montieren: Glöckchen an Rutenspitze, Knicklicht befestigen, elektronischen Bissanzeiger einstellen. Rutenspitze hoch aufstellen (besonders bei Strömung) – hält Schnur aus dem Wasser, reduziert Strömungsdruck.

Auf Biss warten: Bei Aalangeln brauchst du Geduld. Beste Zeit: 21:30-01:00 Uhr (2-3 Std nach Dämmerung) und 03:00-05:30 Uhr (bis Morgendämmerung). Dazwischen oft Beißpause.

Anhieb setzen:

  • Laufblei: Selbst kräftig anschlagen wenn Bissanzeiger läuft
  • Festblei: Aal hakt sich meist selbst, trotzdem Anhieb setzen zur Sicherheit

Drill: NICHT drillen! Aal schnell und direkt heranziehen, bevor er sich in Hindernissen festsetzt. Besonders an Steinpackungen: Sofort rausheben! Wenn sich ein Aal in der Steinpackung festsetzt, bleibt er dort – das ist mein wichtigster Tipp aus jahrelanger Rhein-Erfahrung.

Landen: Mit engmaschigem Kescher landen, Aal auf Abhaksmatte legen, sofort töten (Aaltöter), maßnehmen. Untermaßige Aale vorsichtig zurücksetzen.

Häufige Probleme beim Grundangeln lösen

Problem: Dein Blei versinkt im schlammigen Grund oder verschwindet im Kraut – Köder liegt nicht dort wo er soll, Aale finden ihn nicht.

Lösung: Tiroler Hölzl statt normalem Grundblei verwenden. Das Tiroler Hölzl ist ein hohler Kunststoffstab mit Bleigewicht im Inneren – es versinkt nicht im Schlamm und bleibt auf Kraut liegen. Der Köder schwebt über dem Grund und ist perfekt präsentiert.

Alternative: Montage mit Auftriebskörper – ein Köder liegt am Grund, ein zweiter schwebt in Augenhöhe der Aale. Verhindert auch, dass sich Wurm im Boden verkrümmelt.

Problem: Bissanzeiger läuft, du schlägst an – aber kein Fisch am Haken. Der Aal hat den Köder nur angetestet oder zu vorsichtig genommen.

Lösung: Von Laufblei zu Festblei wechseln – der Selbsthak-Effekt erhöht die Hakquote deutlich. Vorfach verkürzen auf 40-50cm für schnelleren Selbsthak-Effekt. Hakengröße anpassen – eventuell kleinere Haken (Größe 8-10) für vorsichtige Aale.

Alternative: Köder verkleinern – statt ganzer Tauwurm nur halben verwenden, schlanke Fischfetzen statt dicke. Sehr scharfe Haken verwenden – stumpfe Haken durchdringen zähes Aalmaul nicht.

Problem: An vielen Gewässern (besonders Rhein, Elbe) sind Grundeln zur Plage geworden – sie attackieren den Köder, beißen ihn ab, verhindern Aalfänge.

Lösung: Weiter draußen angeln (mehr Strömung, weniger Grundeln), Ansitz ab 21 Uhr (Grundeln werden nachts ruhiger), Köderfisch statt Wurm (Grundeln mögen keine toten Fische), direkt an Strömungskante (Grundeln meiden starke Strömung).

Persönliche Erfahrung: Am Rhein angle ich oft direkt an der Strömungskante – dort stehen die Aale, Grundeln sind seltener. Und die Grundeln die da sind, werden selbst zum fängigen Köder für kapitale Aale!

Problem: Bei Steinpackungen, Totholz oder starker Strömung verfängt sich die Montage ständig – viele Bleiverluste, Frust.

Lösung: Tiroler Hölzl als Blei verwenden – verfängt sich seltener als normale Bleie. Nicht zu schwere Montage – je leichter, desto weniger Hänger. Gezielt knapp vor Hindernisse werfen statt direkt rein.

Alternative: Sollbruchstelle einbauen – Blei mit dünnerem Vorfach befestigen, bei Hänger reißt nur Blei ab, Hauptmontage bleibt erhalten. Spart Geld und Zeit.

Checkliste fürs Aal-Grundangeln

Grundrute 3,20-3,60m (WG 60-100g)

Sensibler Spitzenteil, kräftiges Rückgrat

Freilaufrolle 4000-6000

Für widerstandslosen Schnurlauf

Monofile Schnur 0,30-0,35mm

Hauptschnur und Vorfach

Bleie: Birnen-, Sargblei, Tiroler Hölzl

20-100g je nach Gewässer

Haken Größe 6-8 (sehr scharf!)

Größe 1/0 für Köderfische

Wirbel und Gummiperlen

Verhindert Verdrallung, schützt Knoten

Tauwürmer (frisch!)

Köder Nummer 1 fürs Grundangeln

Köderfische (Grundeln, Rotaugen)

Für kapitale Breitkopfaale

Bissanzeiger: Glöckchen + Knicklicht

Oder elektronisch mit LED

Rod-Pod oder Rutenhalter

Stabile Ablage, hoch aufstellen

Kopflampe mit Rotlicht

Beide Hände frei beim Haken lösen

Kescher (engmaschig, gummiert)

Schonend für Fisch, leicht zu reinigen

Aaltöter und Maßband

Humanes Töten, Schonmaß prüfen

Abhaksmatte

Schützt Schleimhaut des Aals

Beste Zeiten fürs Grundangeln auf Aal

Jahreszeit: Die Hauptsaison läuft von Mai bis September – Wassertemperatur über 10°C ist zwingend nötig. April und Oktober funktionieren auch, aber kapitale Fänge sind seltener. November bis März: Winterruhe, gezielter Ansitz lohnt nicht.

Tageszeit: Aale sind nachtaktiv – das Grundangeln findet praktisch ausschließlich nachts statt. Die beste Zeit ist 21:30-01:00 Uhr (2-3 Stunden nach Dämmerung) und 03:00-05:30 Uhr (bis Morgendämmerung). Zwischen 01:00-03:00 Uhr gibt es oft eine Beißpause – das wurde von vielen Anglern bestätigt (manche Seen sind Ausnahme).

Wetter: Warme, feuchtschwüle Tropennächte mit bewölktem Himmel sind ideal. Je dunkler die Nacht, desto besser – Neumond ist oft fängiger als Vollmond. Nach Regenschauer besonders gut (spült Nahrung ins Wasser). Bei schwül-gewittriger Luft können Aale auch tagsüber aktiv werden. Trübes Sommer-Hochwasser: Aale ganzen Tag aktiv.

Mondphasen: Viele Aalangler berichten von besseren Fängen bei Neumond (dunkelste Nächte). Vollmond-Nächte sind oft schwieriger – aber keine absolute Regel.

Häufig gestellte Fragen zum Grundangeln

Kommt auf Gewässertyp an. In Stillgewässern und Seen ist die Laufbleimontage erste Wahl – Aale sind dort vorsichtiger, der widerstandslose Schnurlauf erhöht Bissausbeute. In Flüssen mit Strömung (Rhein, Elbe) funktioniert die Festbleimontage oft besser – der Selbsthak-Effekt kompensiert viele Fehlbisse, schweres Blei verankert sich gegen Strömung.

Persönlich nutze ich am Rhein Festblei mit Sargblei (80g) – rollt nicht weg, Aale haken sich selbst. Im Vereinssee Laufblei mit 30g Birnenblei – sensible Präsentation für scheue Fische.

Nicht weit! Viele Angler werfen zu weit raus – dabei jagen Aale ufernah. Maximal 5-10 Meter vom Ufer reichen in den meisten Gewässern völlig aus. Gezielt an Hotspots werfen (Steinpackung, Buhnenkopf, Krautkante) ist wichtiger als Wurfweite.

Ausnahme: In sehr flachen Gewässern oder bei hohem Angeldruck können weitere Würfe (20-30m) nötig sein – aber die Regel ist: Kurze Distanz, präziser Wurf auf Hotspot.

Aale sind Meister im Festsetzen – sie verkriechen sich blitzschnell in Steinspalten, Wurzeln, Totholz. Wenn du einen Aal lange drillst, gibt du ihm Zeit sich zu verankern – dann bekommst du ihn nicht mehr raus. Kompromisslos ziehen ist die einzige Methode, besonders an Steinpackungen.

Persönliche Erfahrung: Ich habe am Rhein mehrere kapitale Aale verloren, weil ich zu sanft gedrillt habe – sie haben sich in der Steinpackung festgesetzt und waren verloren. Seitdem: Anhieb, sofort rausheben, keine Gnade. Funktioniert deutlich besser.

Nicht zwingend, aber sehr empfehlenswert. Eine Freilaufrolle ermöglicht widerstandslosen Schnurlauf – der Aal kann Schnur nehmen ohne das Gewicht der Rolle zu spüren. Das verhindert, dass vorsichtige Aale den Köder wieder ausspucken.

Alternative: Rollenbügel öffnen und Schnur mit Schlaufe in Gummiring/Haarnadel fixieren – funktioniert ähnlich gut. Aber Freilaufrolle ist komfortabler und sicherer.

Tauwurm: Hält 2-3 Stunden, dann wechseln (verliert Aroma) Köderfisch: Stündlich wechseln – Geruch schlägt sonst in abstoßenden Gestank um Madenbündel: 1-2 Stunden (Maden sterben ab) Hühnerherzen: 2-3 Stunden

Wichtig: Frischer Köder ist entscheidend – Aale haben extrem feinen Geruchssinn und unterscheiden zwischen frischem Köder und Aas. Regelmäßig wechseln erhöht Fangchancen deutlich.

Grundsätzlich ja, aber Erfolg ist gering. Aale sind nachtaktiv – tagsüber verkriechen sie sich in Verstecken und verlassen diese kaum. Ausnahmen: Bei schwül-gewittriger Luft oder trübem Sommer-Hochwasser können Aale auch tagsüber aktiv werden.

Meine Empfehlung: Gezielt nachts angeln (21:30-01:00 Uhr und 03:00-05:30 Uhr) – die Erfolgsquote ist um ein Vielfaches höher als tagsüber.

Fazit: Grundangeln ist die Standardmethode für Aalangler

Grundangeln ist die am weitesten verbreitete Methode zum Aalangeln – über 90% aller Aalangler nutzen sie, und das aus gutem Grund. Sie ist einfach, effektiv und funktioniert in fast jedem Gewässer. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:

✓ Richtige Montage wählen: Laufblei in Stillgewässern (widerstandslos), Festblei in Strömung (Selbsthak-Effekt)

✓ Hotspots gezielt beangeln: Steinpackungen, Buhnenfelder, Krautkanten, überhängende Bäume – dort stehen die Aale

✓ Köderauswahl: Tauwurm ist Klassiker und fängt die Masse, Köderfisch (Grundel, Rotauge) fängt die kapitalen Breitkopfaale

✓ Beste Zeiten nutzen: 21:30-01:00 Uhr und 03:00-05:30 Uhr, warme schwüle Nächte, Mai-September

✓ Bissanzeiger richtig einstellen: Kombination akustisch (Glöckchen/Pieper) + optisch (Knicklicht/LED)

✓ Sofort rausheben! Besonders an Steinpackungen – nicht drillen, sondern kompromisslos ziehen

Persönlicher Tipp: Ich angle nur noch wenige Tage im Jahr gezielt auf Aal, da die Art stark gefährdet ist. Wenn ich gehe, dann mit Tauwurm bei Dämmerung am Rhein, gezielt knapp vor Steinpackungen. Die größten Aale habe ich aber beim Zanderangeln mit Grundeln gefangen – die sind mittlerweile eine wichtige Proteinquelle für Breitkopfaale.

Denk dran: Aale sind stark gefährdet – angle bewusst und sparsam, behandle jeden Fang respektvoll. Und wenn du einen kapitalen Aal drillst: Sofort rausheben, besonders an Steinpackungen. Sonst setzt er sich fest und du verlierst ihn. Das ist die wichtigste Lektion aus meinen Jahren am Rhein.

Tight lines und viel Erfolg beim Grundangeln!

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