Barbenfutter im Futterkorb für Feederangeln

Feedern: Präzise Friedfisch-Jagd

Mit Futterkorb und sensiblen Spitzen lockst du kapitale Brassen, Karpfen und Schleien direkt an deinen Köder. Die Königsdisziplin des modernen Friedfischangelns.

Wenn die Rutenspitze plötzlich zu zucken beginnt und sich dann kraftvoll krümmt, weißt du: Ein kapitaler Fisch hat deinen Köder gefunden. Beim Feedern erlebst du diesen Moment besonders intensiv, denn die sensible Spitze überträgt jeden Biss direkt auf deine Rute. Was diese Methode so erfolgreich macht? Futter und Köder liegen immer in unmittelbarer Nähe zueinander – ein unschlagbarer Vorteil gegenüber klassischem Grundangeln.

Der Begriff Feedern kommt vom englischen "to feed" (füttern) und beschreibt genau das: Mit jedem Wurf bringst du über den Futterkorb kontinuierlich Futter ein und baust einen konzentrierten Futterplatz auf. Die Fische sammeln sich, werden durch das Futter in Fressstimmung versetzt – und genau dort liegt dein Hakenköder. Bei Brassen, Karpfen und Schleien ist die Erfolgsquote mit dieser Technik deutlich höher als beim reinen Grundangeln.

Was Feedern besonders für Einsteiger attraktiv macht: Du brauchst keine teuren Spezialruten oder komplizierte Montagen. Eine solide Feederrute mit drei Wechselspitzen, eine normale Stationärrolle und die richtige Futterkorbauswahl reichen völlig aus. Die Technik ist schnell erlernt, aber die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt – vom schnellen Ansitz am Vereinsteich bis zur gezielten Jagd auf kapitale Barben in der Strömung.

Was ist Feederangeln und wie funktioniert es?

Beim Feedern angelst du mit einem Futterkorb statt einem einfachen Blei. Dieser Korb ist mit Futter gefüllt und dient gleichzeitig als Wurfgewicht. Nach dem Auswurf sinkt die Montage zum Grund, der Korb öffnet sich und gibt das Futter frei. Die Fische werden angelockt, fressen das Futter – und finden dabei deinen Hakenköder, der nur wenige Zentimeter vom Korb entfernt liegt.

Die Feederspitze ist das Herzstück der Methode. Sie ist extrem dünn und flexibel, wodurch sie selbst vorsichtige Bisse sofort anzeigt. Anders als bei einer Pose, die nur grobe Bewegungen zeigt, siehst du bei der Feederrute jeden noch so zaghaften Zupfer. Die meisten Feederruten werden mit drei austauschbaren Spitzen geliefert – eine leichte für Stillwasser, eine mittlere für schwache Strömung und eine schwere für starke Strömung.

Der Ablauf ist denkbar einfach: Du füllst den Korb mit Futter, wirfst aus, wartest auf den Biss. Nach ein paar Minuten holst du ein, füllst den Korb neu und wirfst erneut aus – immer an die exakt gleiche Stelle. Durch das kontinuierliche Füttern entsteht ein konzentrierter Futterplatz, der immer mehr Fische anzieht. Diese Konstanz ist der Schlüssel zum Erfolg: Während beim klassischen Grundangeln nur ein einzelner Köder am Grund liegt, baust du beim Feedern einen regelrechten "Futterteppich" auf.

Besonders effektiv ist die Methode bei Friedfischen, die in Schwärmen jagen. Brassen beispielsweise ziehen in großen Gruppen durchs Gewässer auf Nahrungssuche. Wenn der erste Fisch deinen Futterplatz findet, folgen schnell weitere – und die Fütterungskonkurrenz steigt. Die Fische werden durch das ständig verfügbare Futter in einen regelrechten Futterneid versetzt und schnappen gieriger zu. Genau in diesem Moment liegt dein Hakenköder verlockend zwischen den Futterpartikeln.

Die bewährte Schlaufenmontage

Die Schlaufenmontage ist die beliebteste und einfachste Montage beim Feedern. Sie kommt ohne Perlen, Stopperknoten oder zusätzliche Wirbel aus – nur Hauptschnur, Futterkorb und Vorfach. Das macht sie nicht nur anfängerfreundlich, sondern auch äußerst robust.

So bindest du die Montage: Am Ende deiner Hauptschnur bindest du eine etwa 10-15 cm lange Schlaufe. In diese Schlaufe hängst du den Futterkorb mit einem Karabiner ein. Das Vorfach befestigst du mit einem kleinen Wirbel direkt am Korb oder bindest es fest an die Hauptschnur oberhalb der Schlaufe. Vorfachlänge: 40-80 cm je nach Gewässer und Zielfisch. Bei vorsichtigen Fischen wie Schleien eher länger, bei gierigen Brassen kürzer.

Der Vorteil dieser Montage: Sie lässt sich problemlos durch die Rutenringe ziehen, was beim Landen großer Fische Gold wert ist. Außerdem kannst du den Futterkorb blitzschnell wechseln – etwa wenn die Strömung stärker wird und du ein schwereres Gewicht brauchst. Einfach Karabiner öffnen, neuen Korb einhängen, fertig.

Nutze den Schnurclip an deiner Rolle! Wirf einmal zur gewünschten Stelle, clippe die Schnur ein – ab jetzt landet jeder Wurf exakt am gleichen Punkt. Ab 30 Meter Entfernung ist präzises Werfen ohne Clip nahezu unmöglich. Diese kleine Funktion macht den Unterschied zwischen einem schwachen und einem konzentrierten Futterplatz.

Method Feeder: Die Selbsthakmontage für große Fische

Das Method Feeder Angeln stammt aus Großbritannien und wurde in den 1990er-Jahren entwickelt. Anders als beim klassischen Feedern wird hier das Futter nicht in einem offenen Korb eingebracht, sondern fest um einen flachen, meist ovalen Korb gepresst. Der Köder liegt auf einem extrem kurzen Vorfach (nur 8-12 cm!) direkt am Futterklumpen.

Der entscheidende Trick: Ab einem Korbgewicht von 30 Gramm funktioniert die Montage als Selbsthaker. Wenn der Fisch den Köder nimmt und sich vom Futterplatz entfernt, spürt er das Gewicht des Korbs und versucht zu fliehen – dabei hakt er sich selbst. Du musst keinen Anhieb setzen, sondern merkst den Biss erst, wenn sich die Rutenspitze bereits kraftvoll krümmt.

Method Feeder ist besonders effektiv auf Karpfen, Schleien und große Brassen. Die Fische finden einen konzentrierten Futterhaufen, fressen sich durch die Partikel – und der Hakenköder liegt mitten im "Buffet". Bei Karpfen funktionieren Mini-Boilies oder Pellets hervorragend, bei Brassen sind 2-3 Maden oder Mais die erste Wahl.

Ein wichtiger Unterschied zur normalen Feedermontage: Das Method Feeder Vorfach ist bewusst kurz gehalten. Viele Einsteiger machen den Fehler, ein 40-50 cm Vorfach zu verwenden – das verhindert den Selbsthakeffekt. Halte dich strikt an 8-12 cm Vorfachlänge, dann klappt es auch mit dem automatischen Anhieb.

Method Feeder Futter selbst machen

Fertiges Method Feeder Futter kostet oft 10-15 Euro pro Kilo – dabei kannst du eine hochwirksame Mischung für unter 2 Euro selbst herstellen. Das Rezept stammt aus der Karpfenszene und hat sich tausendfach bewährt.

Die Zutaten:

  • 8 Scheiben Weißbrot mit Rinde (ca. 200g)
  • 200g Katzentrockenfutter (günstige Sorte reicht)
  • 1 Prise Salz

Gib alle Zutaten in einen Mixer oder eine Küchenmaschine und mixe sie zu feinen Krümeln. Das war's! Das Brot sorgt für die richtige Bindung, das Katzentrockenfutter bringt Aroma und Protein, das Salz verstärkt den Lockeffekt. Am Wasser gibst du etwas Wasser hinzu, bis die Masse gut formbar ist und sich fest um den Korb pressen lässt.

Feedern vs. Method Feeder: Die Unterschiede

KriteriumFür Einsteiger
Klassisches Feedern
Vielseitig
Method Feeder
Spezialisiert
Futterkorb
Offener Korb, Futter löst sichFlacher Korb, Futter fest gepresst
Vorfachlänge
40-80 cm8-12 cm (sehr kurz!)
Anhieb nötig?
Zielfische
Alle FriedfischeKarpfen, Schleien, große Brassen
Schwierigkeit
EinfachMittel
Gewässer
Fluss & StillwasserHauptsächlich Stillwasser

Die richtige Ausrüstung zum Feedern

Eine solide Feederrute hat eine Länge von 3,60 bis 3,90 Meter und ein Wurfgewicht von 60-100 Gramm. Für die meisten Situationen ist eine mittelharte Rute mit 80 Gramm Wurfgewicht ideal – damit kommst du sowohl im Stillwasser als auch in mittlerer Strömung zurecht. Die Rute sollte unbedingt mit drei Wechselspitzen geliefert werden: leicht (grün), mittel (gelb), schwer (rot oder orange).

Als Rolle reicht eine normale Stationärrolle der Größe 3000-4000 völlig aus. Manche Angler bevorzugen Freilaufrollen, falls überraschend ein großer Karpfen einsteigt – aber für den Anfang ist das kein Muss. Wichtig ist eine fein justierbare Bremse, damit du auch beim Drill vorsichtiger Fische die Schnur kontrolliert abgeben kannst.

Bei der Schnur hast du zwei Optionen:

  • Monofile Schnur 0,20-0,25 mm: Dehnt sich bei Bissen und federt Fluchten ab – ideal für Einsteiger und beim Angeln mit der Pose als Backup
  • Geflochtene Schnur 0,08-0,12 mm: Keine Dehnung, überträgt jeden Biss direkt auf die Rutenspitze – perfekt für weite Würfe und sensible Bisserkennung. Kombiniere sie mit einer monofilen Schlagschnur 0,25-0,30 mm, um Schnurbruch beim Wurf zu vermeiden

Spare nicht an der Schnur! Billige geflochtene Schnüre haben oft ungleichmäßige Durchmesser – das kostet Wurfweite und führt zu Perücken. Eine gute Geflochtene von Markenherstellern hält jahrelang und zahlt sich durch weniger Schnurabrieb und bessere Wurfeigenschaften aus.

Ausrüstungs-Checkliste für Feederangler

Feederrute 3,60-3,90m mit 60-100g Wurfgewicht

Drei Wechselspitzen (leicht, mittel, schwer)

Stationärrolle Größe 3000-4000

Monofile oder geflochtene Schnur (siehe Empfehlungen oben)

Futterkörbe in verschiedenen Gewichten (20-100g)

Rutenhalter oder Rod Pod

Futtereimer und Futtersieb

Hakenvorfächer Größe 10-16

Köder: Maden, Mais, Würmer, Pellets

Fertigfutter oder Zutaten für selbstgemachtes Futter

Maßband und Hakenlöser

Kescher mit langem Griff

Die richtige Korbgröße für jede Situation

Die Wahl des Futterkorbs hängt stark vom Gewässer ab. Im Stillwasser reichen meist leichte Körbe von 20-40 Gramm. Sie sinken langsam ab, wirbeln dabei wenig Sediment auf und verschrecken die Fische nicht. Im Fluss mit Strömung brauchst du deutlich schwerere Körbe – 60 bis 150 Gramm je nach Strömungsstärke. Ein zu leichter Korb wird einfach weggetrieben und dein Futterplatz verteilt sich über eine zu große Fläche.

Zu Beginn einer Session nutzt du größere Körbe und wirfst häufig – etwa alle 2-3 Minuten. So baust du schnell einen konzentrierten Futterplatz auf. Nach 15-20 Würfen wechselst du auf kleinere Körbe und verlängerst die Intervalle auf 5-10 Minuten. Jetzt geht es nur noch darum, die Fische am Platz zu halten, nicht um massives Anfüttern.

Im Winter gilt eine besondere Regel: Je kälter das Wasser, desto kleiner der Futterkorb. Bei Wassertemperaturen unter 10°C werden Friedfische träge und fressen nur noch sporadisch. Zu viel Futter sättigt sie, ohne dass sie deinen Hakenköder finden. Nutze Mini-Körbe mit 15-25 Gramm und setze auf hochwertige, proteinreiche Futtermischungen statt auf Masse.

Häufiger Fehler: Zu früher Anhieb! Wenn die Feederrute zuckt, ist der natürliche Reflex, sofort anzuschlagen. Genau das führt dazu, dass du den Köder dem Fisch aus dem Maul ziehst. Warte, bis die Spitze sich richtig krümmt oder mehrmals hintereinander zuckt – dann sitzt der Haken perfekt.

Das perfekte Futter: Konsistenz ist alles

Die Futterkonsistenz entscheidet über Erfolg oder Misserfolg beim Feedern. Ist das Futter zu trocken, löst es sich bereits beim Aufprall auf der Wasseroberfläche – die Fische finden nur noch Krümel am Grund. Ist es zu nass, bleibt es im Korb kleben und wird nicht freigegeben. Die goldene Regel: Das Futter muss sich zu einer stabilen Kugel pressen lassen, sich aber am Grund innerhalb von 3-5 Minuten komplett aus dem Korb lösen.

Der Konsistenz-Test geht so: Forme eine Futterkugel in Tennisballgröße und wirf sie ins Wasser. Zerplatzt sie sofort an der Oberfläche, ist das Futter zu trocken – gib löffelweise Wasser hinzu und mische erneut. Sinkt die Kugel zum Grund, hol sie mit einem Kescher wieder raus. Löst sie sich dort komplett auf, ist die Konsistenz perfekt. Bleibt ein harter Kern übrig, war das Futter zu fest gepresst oder zu nass.

Für Stillwasser sollte das Futter eher locker und leicht sein, sodass es sich langsam auflöst und eine attraktive Duftwolke bildet. Im Fluss brauchst du klebriges, kompaktes Futter, das der Strömung standhält. Hier hilft ein Trick: Mische etwas Lehm oder spezielle Binder ins Futter – das erhöht die Klebkraft und verhindert, dass die Strömung dein Futter sofort wegspült.

Eine besonders effektive Methode ist die Sandwich-Technik: Fülle eine Schicht Futter in den Korb, dann eine Lage Maden oder Mais, dann wieder Futter. So bringst du größere Futterpartikel ein, die die Fische länger am Platz halten. Brassen und Karpfen lieben diese Methode, weil sie beim Wühlen immer wieder auf Leckerbissen stoßen.

Köderauswahl nach Zielfisch

Top-Köder für Brassen

Brassen sind Schwarmfische und reagieren hervorragend auf klassische Friedfischköder. Die bewährtesten Köder sind:

  • 2-3 Maden: Der Allrounder, funktioniert ganzjährig. An kleinen Haken (Größe 14-16) optimal
  • Caster (verpuppte Maden): Top-Köder im Sommer, selektiert größere Brassen aus
  • Dosenmais: 2-3 Körner auf den Haken, besonders im Hochsommer erfolgreich
  • Rotwurm: Bringt auch große Brassen, Vorsicht vor Grundeln in manchen Gewässern

Wichtig: Brassen haben kleine Mäuler. Ein zu großer Haken (Größe 10 oder größer) kostet dich die Hälfte der Bisse. Setze auf feine Haken der Größe 14-16 und dünne Vorfächer um 0,14-0,16 mm.

Feedern im Fluss: Strömung meistern

Das Feedern in der Strömung ist anspruchsvoller als im Stillwasser, aber auch deutlich erfolgversprechender. Warum? Weil Fische in Flüssen aktiver sind und mehr Nahrung aufnehmen als in stehenden Gewässern. Besonders Barben und Döbel lieben die Strömung und reagieren hervorragend auf Feedermontagen.

Die größte Herausforderung: Das Futter muss der Strömung standhalten. Nutze klebriges Futter mit Lehmanteil und schwere Futterkörbe von 60-150 Gramm, je nach Strömungsstärke. Ein zu leichter Korb wird einfach weggetrieben – dein Futterplatz verteilt sich über Hunderte Meter und die Fische finden deinen Köder nicht.

Die besten Angelstellen im Fluss:

  • Strömungskanten: Dort wo schnelle auf ruhige Strömung trifft, sammeln sich Fische. Sie können sich ausruhen und trotzdem von der Nahrung profitieren, die die Strömung anspült
  • Kehrwasser: Hinter Buhnen oder Brückenpfeilern entstehen strömungsarme Bereiche – perfekte Ruhezonen für Friedfische
  • Rinnen und Vertiefungen: Tiefere Bereiche im Flussbett ziehen große Fische an, besonders im Winter
  • Ufernähe bei Hochwasser: Bei starker Strömung ziehen sich Fische ins ruhigere Uferwasser zurück – oft reichen 10-15 Meter Wurfweite

Ein wichtiger Tipp für das Feedern in der Strömung: Nutze geflochtene Schnur. Sie hat keine Dehnung und wird weniger von der Strömung erfasst als monofile Schnur. Das führt zu direkterer Bissanzeige und weniger Schnurbogen, der deine Montage vom Futterplatz wegtreiben würde.

Häufige Fragen zum Feederangeln (FAQ)

Beim Feedern bringt der Futterkorb kontinuierlich Futter direkt zum Köder, während beim klassischen Grundangeln nur mit einem Blei geangelt wird. Der entscheidende Vorteil: Futter und Köder liegen beim Feedern immer in unmittelbarer Nähe, was die Fangchancen deutlich erhöht. Außerdem ist die Feederspitze wesentlich sensibler als eine normale Rutenspitze und zeigt selbst vorsichtigste Bisse an.

Die typischen Zielfische beim Feedern sind Brassen, Karpfen, Schleien, Rotaugen, Barben und andere Friedfische. In manchen Gewässern beißen auch Aale auf Feedermontagen, besonders nachts. Selbst Raubfische wie Zander können überraschen, wenn sie sich Köder wie Würmer schnappen. Die Methode ist äußerst vielseitig und funktioniert praktisch auf jeden Fisch, der Grundköder nimmt.

Nein, eine normale Stationärrolle der Größe 3000-4000 reicht völlig aus. Wichtig ist eine fein justierbare Bremse und eine ordentliche Schnurverlegung, damit du präzise werfen kannst. Manche Angler bevorzugen Freilaufrollen, falls überraschend große Karpfen einsteigen – diese können bei einem Biss Schnur abziehen, ohne dass die Rute ins Wasser gezogen wird. Für den Einstieg ist das aber kein Muss.

Das Futter muss beim Zusammendrücken eine stabile Kugel formen, sich aber am Grund innerhalb von 3-5 Minuten komplett aus dem Korb lösen. Der Konsistenz-Test: Forme eine Futterkugel und wirf sie ins Wasser. Zerplatzt sie sofort an der Oberfläche, ist das Futter zu trocken. Hol die Kugel nach ein paar Minuten mit dem Kescher wieder raus – löst sie sich komplett auf, ist die Konsistenz perfekt. Bleibt ein harter Kern, war das Futter zu fest oder zu nass.

Method Feeder ist eine Selbsthakmontage ab 30 Gramm Korbgewicht. Du musst keinen Anhieb setzen, da sich der Fisch durch das Gewicht des Korbs selbst hakt, sobald er mit dem Köder abzieht. Das macht die Methode besonders effektiv auf große, vorsichtige Fische wie Karpfen und Schleien. Der Köder liegt auf einem sehr kurzen Vorfach (8-12 cm) direkt am fest gepressten Futterklumpen – die Fische fressen sich durch das Futter und finden unweigerlich den Hakenköder.

Das hängt stark vom Gewässer ab. In Vereinsteichen reichen oft 20-40 Meter Wurfweite, um gute Fangplätze zu erreichen. In großen Flüssen oder Seen können auch 60-80 Meter nötig sein. Wichtiger als die Distanz ist die Präzision – nutze den Schnurclip an der Rolle, um jeden Wurf exakt an die gleiche Stelle zu legen. Ein konzentrierter Futterplatz auf 30 Metern ist erfolgreicher als ein verstreuter Platz auf 60 Metern.

Ja, Feedern funktioniert auch im Winter hervorragend! Allerdings musst du deine Taktik anpassen: Nutze kleinere Futterkörbe (15-30 Gramm), da die Fische bei kaltem Wasser weniger fressen und schnell satt werden. Setze auf proteinreiches Futter mit Maden oder Pinkies statt auf massenhaftes Anfüttern. Die besten Beißzeiten im Winter sind die wärmsten Stunden des Tages, meist zwischen 11 und 15 Uhr. Brassen und Rotaugen beißen auch bei 5°C Wassertemperatur, wenn du geduldig bist.

Für eine 4-6 stündige Session rechne mit 2-3 Kilogramm Futter im Stillwasser, im Fluss eher 3-5 Kilogramm wegen der höheren Wurffrequenz. Zu Beginn füllst du größere Körbe und wirfst alle 2-3 Minuten, um schnell einen Futterplatz aufzubauen. Nach 15-20 Würfen reduzierst du auf kleinere Körbe und wirfst nur noch alle 5-10 Minuten. Lieber etwas mehr Futter mitnehmen als zu wenig – nichts ist ärgerlicher, als mitten in der besten Beißphase ohne Futter dazustehen.

Fazit: Warum Feedern jeden Friedfischangler begeistert

Feederangeln vereint das Beste aus zwei Welten: Die Präzision und Sensibilität moderner Angeltechniken mit der Effizienz gezielten Anfütterns. Keine andere Methode bringt Futter und Köder so konstant zusammen wie das Feedern – und genau das macht den Unterschied zwischen vereinzelten Bissen und richtig guten Fangquoten.

Was die Methode so attraktiv macht: Sie funktioniert für Anfänger genauso wie für erfahrene Angler. Mit einer einfachen Schlaufenmontage, einer handvoll Maden und dem richtigen Futter kannst du bereits am ersten Tag Erfolge feiern. Gleichzeitig bietet das Feedern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfeinerung – von der Method Feeder Selbsthakmontage über spezialisierte Futtermischungen bis zur gezielten Jagd auf Barben in der Strömung.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren noch einmal zusammengefasst:

  • Präzision vor Distanz – nutze den Schnurclip und baue einen konzentrierten Futterplatz auf
  • Die richtige Futterkonsistenz – mache den Konsistenz-Test und passe das Futter ans Gewässer an
  • Geduld beim Anhieb – warte bis die Spitze sich richtig krümmt, nicht nur zuckt
  • Kleine Haken bei Brassen – Größe 14-16 bringen deutlich mehr Bisse als große Haken
  • Im Winter weniger füttern – kleine Körbe und längere Intervalle bei kaltem Wasser

Ob am ruhigen Vereinsteich oder in der kraftvollen Strömung eines Flusses – Feedern bietet dir die Kontrolle über deinen Angelplatz und maximiert deine Chancen auf kapitale Friedfische. Die sensible Rutenspitze zeigt dir jeden Biss, die kontinuierliche Futterzufuhr hält die Fische am Platz. Und wenn sich die Spitze dann kraftvoll krümmt und ein starker Fisch an der Leine zerrt – dieser Moment macht jede Stunde am Wasser zur reinen Freude.

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