Hechte mit Pose fangen
Wenn die Pose plötzlich abtaucht und die Schnur durchs Wasser schneidet, passiert etwas Magisches. Posenangeln auf Hecht ist spannend, visuell fesselnd – und extrem erfolgreich, wenn du die Technik beherrschst.

Wenn die Pose plötzlich abtaucht und die Schnur durchs Wasser schneidet, passiert etwas Magisches. Posenangeln auf Hecht ist spannend, visuell fesselnd – und extrem erfolgreich, wenn du die Technik beherrschst.
Wenn du am Wasser stehst und die rote Pose ruhig auf der Oberfläche treibt, ist die Spannung fast greifbar. Unter der Wasseroberfläche schwebt dein Köderfisch in perfekter Tiefe – und wartet darauf, dass ein Hecht zuschlägt. Dann passiert es: Die Pose beginnt zu zucken, legt sich aufs Wasser, verschwindet mit einem Ruck in der Tiefe. Dieser Moment macht süchtig.
Posenangeln auf Hecht kombiniert das Beste aus zwei Welten: die Ruhe des Ansitzangelns mit der visuellen Spannung eines sichtbaren Bisses. Du siehst jeden Kontakt, jede Attacke – und kannst im perfekten Moment reagieren. Keine andere Hechtmethode bietet dir diese unmittelbare, sichtbare Verbindung zum Geschehen unter Wasser.
Aber: Posenangeln funktioniert nicht überall gleich gut. Es braucht die richtige Montage, die passende Pose, die korrekte Tiefeneinstellung – und vor allem das richtige Timing beim Anhieb. Ein zu früher Anhieb und der Hecht lässt den Köder los. Ein zu später Anhieb und der Fisch hat den Köder bereits tief geschluckt.
In diesem Guide erfährst du, wie du die Posenmontage richtig aufbaust, welche Pose für welche Situation passt, wie du den Köderfisch optimal präsentierst und wann der perfekte Moment für den Anhieb ist. Vom kompletten Anfänger bis zum erfahrenen Hechtangler – hier findest du alles, was du brauchst.
Der Aufbau der Posenmontage folgt einem klaren Prinzip: Einfachheit siegt. Je weniger Komponenten zwischen dir und dem Hecht sind, desto sensibler spürst du den Biss – und desto weniger Widerstand merkt der Hecht beim Nehmen des Köders.
Die Standard-Montage besteht aus wenigen, aber entscheidenden Komponenten:
Diese Reihenfolge ist nicht willkürlich. Jedes Element hat seinen Platz aus gutem Grund:
Der Stopper definiert die Tiefe. Schiebst du ihn weiter nach oben, sinkt der Köderfisch tiefer. Die Pose läuft beim Wurf bis zum Blei durch und stoppt erst beim Stopper – das ermöglicht weite, saubere Würfe.
Das Blei sitzt direkt über dem Wirbel. Diese Position sorgt dafür, dass der Köderfisch natürlich horizontal schwebt, ohne dass die Montage kippt oder sich verdreht. Zu viel Blei und die Pose wird zu sensibel – sie taucht schon bei leichter Strömung ab. Zu wenig Blei und die Pose liegt flach auf dem Wasser, zeigt keine saubere Bissanzeige.
Das Stahlvorfach ist non-negotiable. Hechtgebisse sind wie Rasierklingen. Ein einziger Biss reicht, um normale Schnur durchzutrennen. 50-70cm Länge sind ideal: Lang genug, dass der Hecht das Stahlvorfach nicht mit dem Maul erreicht, aber kurz genug für natürliche Köderfischbewegung.
Baue die Montage zu Hause vor, nicht erst am Wasser. Nimm dir Zeit für saubere Knoten – am Wasser bei Wind und schlechtem Licht wird es frustrierend.
Verwende einen Clinch-Knoten für den Wirbel an der Hauptschnur (5-6 Windungen). Für das Stahlvorfach an den Drillingen reicht ein einfacher Schlaufenknoten – ziehe ihn fest, bis das Vorfach-Material leicht geknickt ist.
Teste die Montage in einer Badewanne oder flachen Schüssel: Die Pose sollte aufrecht stehen, das Blei am Grund liegen, der Köderfisch horizontal schweben. Wenn die Pose kippt oder flach liegt, ist die Bebleiung falsch.
Stahlvorfach ist Pflicht! Auch wenn du denkst, dass geflochtene Schnur stark genug ist – Hechtgebisse durchtrennen jede normale Schnur wie Butter. Ein Stahlvorfach von 50-70cm Länge ist unverzichtbar, um sowohl den Fisch als auch deine Montage zu schützen.
Nicht jede Pose funktioniert überall gleich gut. Die Wahl der richtigen Pose entscheidet über Wurfeigenschaften, Bisserkennung und Köderpräsentation. Hier sind die drei wichtigsten Posentypen für Hechtangeln – und wann du sie einsetzt:
Die Pencil-Pose ist schlank, aerodynamisch und vielseitig. Ihr Name kommt von der bleistiftähnlichen Form – lang, dünn, mit wenig Widerstand im Wasser.
Vorteile:
Die Pencil-Pose ist deine erste Wahl für klassisches Posenangeln vom Ufer in Seen, Teichen und Kanälen. Tragkraft 8-15g ist ideal für Köderfische von 10-18cm Länge.
Die Segelpose hat ein kleines Segel oder eine Fahne oben – und nutzt den Wind, um systematisch große Flächen abzusuchen.
Vorteile:
Segelposen haben meist 40-70g Tragkraft – deutlich mehr als Pencil-Posen. Das liegt daran, dass sie schwimmende Köderfische oder größere tote Köderfische präsentieren.
Einschränkung: Segelposen brauchen Wind. Bei Windstille funktioniert die Drift nicht – dann greifst du zur Pencil-Pose.
Die klassische Laufpose ist rund, bauchig, oft rot-weiß – der Inbegriff der Posenangel-Nostalgie.
Vorteile:
Der Nachteil: Mehr Widerstand im Wasser als Pencil-Posen. Hechte können die Pose spüren, wenn sie vorsichtig am Köder zupfen – das kann zu Fehlbissen führen.
Klassische Laufposen sind ideal für Anfänger, die eine gut sichtbare, einfach zu bedienende Pose suchen. Für erfahrene Angler, die viele vorsichtige Hechte haben, ist die Pencil-Pose die bessere Wahl.
Wähle die Pose nur so groß wie nötig. Je größer die Pose, desto mehr Widerstand spürt der Hecht – und desto eher lässt er den Köder los.
| Eigenschaft | Top-Wahl Pencil-Pose Allrounder | Segelpose Driftmeister | Laufpose Klassiker |
|---|---|---|---|
Wurfweite | |||
Wenig Widerstand | |||
Sichtbarkeit | |||
Große Flächen | |||
Anfängerfreundlich | |||
Stillwasser |
Die Art, wie du den Köderfisch anköderst, entscheidet über deine Hakquote. Ein falsch angehakter Köderfisch dreht sich beim Wurf, kippt im Wasser oder hängt unnatürlich – und Hechte reagieren skeptisch.
Das Zwei-Drilling-System ist der Standard beim Hechtangeln mit Pose. Es kombiniert optimale Hakquote mit natürlicher Präsentation:
Nimm eine Stopfnadel oder einen spitzen Gegenstand und steche seitlich in den Köderfisch – genau hinter den Kiemen. Du hörst ein leises Zischen – die Luft entweicht aus der Schwimmblase.
Warum? Ein toter Köderfisch mit intakter Schwimmblase treibt nach oben und hängt schräg an der Montage. Ohne Luft in der Schwimmblase schwebt der Fisch horizontal – genau wie ein lebender Fisch.
Hake den oberen Drilling kurz vor der Rückenflosse ein. Setze den Haken im Rückenmuskel an – nicht zu tief (Wirbelsäule vermeiden), nicht zu flach (reißt beim Wurf aus).
Tipp: Führe den Drilling von einer Seite durch den Fisch zur anderen – so ist das Hakenöhr zentriert und der Fisch hängt gerade.
Der untere Drilling kommt an die Brustflosse – genau dort, wo die Flosse am Körper ansetzt. Dieser Drilling fängt Hechte, die den Köderfisch von vorne nehmen.
Abstand zwischen den Drillingen: 5-7cm sind ideal. Zu nah beieinander und du verlierst Hakpotenzial. Zu weit auseinander und der Köderfisch sieht unnatürlich starr aus.
Bei längeren Würfen oder größeren Köderfischen neigt der Fischkörper dazu, sich zu krümmen. Das sieht unnatürlich aus und verschlechtert die Wurfeigenschaften.
Lösung: Führe einen dünnen Holzspieß (Zahnstocher oder Schaschlikspieß) vom Maul bis zur Schwanzflosse durch den Körper. Der Spieß hält den Fisch gerade und verhindert Knicke.
Wichtig: Der Spieß darf nicht zu dick sein – sonst beschädigst du das Fleisch und der Köderfisch verliert Stabilität.
Nicht jeder Köderfisch funktioniert gleich gut. Hechte haben Vorlieben – und die sind überraschend konsistent:
Größe: 10-18cm sind optimal. Kleinere Köderfische fangen kleinere Hechte. Größere Köderfische ab 20cm selektieren auf kapitale Exemplare – aber die Bissfrequenz sinkt.
Lebende Köderfische sind in Deutschland verboten! Die Verwendung lebender Köderfische ist nach dem Tierschutzgesetz nicht erlaubt. Verwende ausschließlich tote Köderfische – die sind laut Statistik ohnehin erfolgreicher. Hechte fressen als 'Gewässerpolizei' bevorzugt verletzte oder tote Fische, weil sie leichte Beute sind.
Die richtige Tiefe ist entscheidend. Zu flach und die Hechte ignorieren den Köder. Zu tief und er verschwindet im Kraut oder liegt im Schlamm.
Die Grundregel: 0,5 bis 1 Meter über Grund. Diese Tiefe ist ideal, weil Hechte ihre Beute von unten attackieren. Ein Hecht steigt problemlos 2-3 Meter auf, um einen Köderfisch zu nehmen – aber er jagt selten nach unten.
Bevor du anfängst zu angeln, musst du die Gewässertiefe kennen. Hier ist die einfachste Methode:
Sobald du die Grundtiefe kennst, ziehe 50cm bis 1 Meter ab – das ist deine Angeltiefe.
Ein Profi-Trick, den viele übersehen: Tote Köderfische immer 30cm übertiefig einstellen. Was bedeutet das?
Wenn deine ideale Angeltiefe 2 Meter über Grund ist (Gewässertiefe 4 Meter, Köder bei 2 Meter), stellst du den Stopper auf 2,30 Meter. Der Köderfisch sinkt 30cm tiefer als geplant – aber die Pose bleibt noch aufrecht, weil sie genug Auftrieb hat.
Vorteil: Wenn ein Hecht den Köder nimmt und hochsteigt, legt sich die Pose aufs Wasser, bevor sie abtaucht. Du bekommst eine eindeutige, zweistufige Bissanzeige: Erst legt sich die Pose flach, dann verschwindet sie. Das gibt dir Zeit, den perfekten Anhieb-Moment abzupassen.
Ohne diese Übertiefung taucht die Pose sofort ab – du hast keine Vorwarnung und verschläfst oft den Anhieb.
Hechte ändern ihre Standtiefe mit den Jahreszeiten:
Wenn die Pose abtaucht, ist der natürliche Reflex: Sofort anschlagen! Genau das ist oft der Fehler. Hechte nehmen Köderfische auf unterschiedliche Weise – und das Timing beim Anhieb entscheidet, ob du den Fisch hakst oder ihn verlierst.
Hechte sind Lauerjäger. Sie attackieren nicht wie Forellen im Vollsprint – sie schießen aus dem Hinterhalt vor, schnappen den Köderfisch quer ins Maul, schwimmen ein paar Meter weiter und drehen den Fisch dann im Maul, um ihn kopfüber zu schlucken.
Dieser Ablauf dauert 5-15 Sekunden:
Wenn du sofort beim ersten Zucken anschlägst, ziehst du den Köder dem Hecht aus dem Maul. Wenn du zu lange wartest, hat der Hecht den Köder tief geschluckt – das ist weder gut für den Fisch noch für dich.
Mit dem Zwei-Drilling-System hast du einen entscheidenden Vorteil: Du musst nicht warten, bis der Hecht den Köder schluckt. Der obere Drilling sitzt bereits außen am Fisch – sobald der Hecht zubeißt, ist ein Drilling im Maul.
Faustregel: Maximal 10 Sekunden warten nach dem Abtauchen der Pose.
Praktische Umsetzung:
Der häufigste Fehler: Zu lange warten. Nach 15-20 Sekunden hat der Hecht den Köder oft tief geschluckt – dann wird das Lösen des Hakens schwierig und gefährlich für den Fisch.
Manchmal läuft es nicht nach Schema. Hier sind die häufigsten Abweichungen:
Fall 1: Pose zuckt, taucht aber nicht ab. Der Hecht hat den Köder vorsichtig genommen und steht jetzt still. Warte 5-10 Sekunden – oft folgt ein zweiter Ruck und die Pose verschwindet. Wenn nichts passiert: Leicht an der Schnur zupfen, um den Köder zu bewegen – das provoziert oft den endgültigen Biss.
Fall 2: Pose verschwindet sofort ohne Vorwarnung. Aggressiver Hecht, der den Köder sofort nimmt. Hier darfst du schneller reagieren – zähle bis drei und schlage an.
Fall 3: Pose taucht ab und kommt wieder hoch. Der Hecht hat den Köder losgelassen – entweder war die Montage zu auffällig oder er hat den Haken gespürt. Prüfe die Montage, wechsle eventuell den Köderfisch.
Bevor du anschlägst, straffe die Schnur langsam, bis du Widerstand spürst. Wenn du mit lockerer Schnur anschlägst, verpufft die Kraft im Durchhang – der Haken sitzt nicht. Straffe Schnur überträgt die volle Kraft des Anhiebs direkt in den Haken.
Posenangeln funktioniert das ganze Jahr – aber die Erfolgsquote variiert stark mit den Jahreszeiten. Hechte ändern ihr Verhalten je nach Wassertemperatur, Laichzeit und Nahrungsangebot.
Der Herbst ist die beste Zeit für kapitale Hechte beim Posenangeln. Die Wassertemperatur sinkt, Hechte gehen in den Fressrausch vor dem Winter – sie müssen Reserven anfressen für die kalten Monate.
Warum Herbst so gut funktioniert:
Hotspots im Herbst: Stark abfallende Uferkanten (Dropoffs), absterbende Krautbestände, mitteltiefe Bereiche mit Struktur (versunkene Bäume, Steine).
Nach der Schonzeit (meist Februar-April, je nach Bundesland) beginnt die zweite Hochphase. Hechte haben gerade abgelaicht und stehen in flachem, erwärmtem Wasser in Ufernähe.
Vorteile im Frühjahr:
Hotspots im Frühjahr: Flache Buchten (1-3m Tiefe), Schilfkanten, aufkommende Krautfelder, Einläufe und Zuflüsse (bringen Sauerstoff und Nahrung).
Im Hochsommer wird Posenangeln auf Hecht zur Herausforderung. Flaches Wasser wird zu warm (über 22°C), Hechte ziehen sich zurück – und es gibt überall Nahrung. Dein Köderfisch ist nur eine Option unter vielen.
Trotzdem:
Im Sommer ist Spinnfischen oft effektiver als Posenangeln – aktive Köderführung provoziert Reaktionsbisse.
Winterhechte sind träge, langsam, stehen tief – aber große Exemplare sind möglich. Wassertemperaturen unter 10°C verlangsamen den Stoffwechsel, Hechte fressen nur noch sporadisch.
Posenangeln im Winter erfordert:
Ehrlich gesagt: Im Winter ist Posenangeln eine Nischenoption. Die meisten Hechtangler wechseln zu vertikalen Methoden (Jiggen vom Boot) oder pausieren bis zum Frühjahr.
Die Schonzeiten für Hechte variieren je nach Bundesland. In den meisten Bundesländern gilt eine Schonzeit von Februar bis April, um den Laichvorgang zu schützen. Aktuelle Schonzeiten ansehen →
Nach der Schonzeit beginnt eine der besten Phasen. Hechte stehen in flachem, erwärmtem Wasser (1-3m Tiefe) und sind vom Ufer leicht zu erreichen.
Köderfischgröße: 12-18cm. Pencil-Posen 8-12g.
Posenangeln auf Hecht sieht einfach aus – aber es gibt viele kleine Fehler, die deine Fangchancen ruinieren. Hier sind die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:
Viele Angler wählen zu große Posen, weil sie denken: "Größer ist besser sichtbar." Das stimmt – aber der Hecht spürt auch den Widerstand. Eine 25g-Pose für einen 12cm-Köderfisch ist wie ein Anker – der Hecht merkt sofort, dass etwas nicht stimmt.
Lösung: Wähle die Pose nur so groß wie nötig. Faustregel: Köderfischgröße in cm ÷ 2 = Tragkraft in Gramm. 12cm-Köderfisch = 6g-Pose.
Die Pose taucht ab – und du schlägst sofort an. Ergebnis: Der Hecht hat den Köder quer im Maul, du ziehst ihn raus, bevor die Haken greifen.
Lösung: Zähle innerlich bis fünf, nachdem die Pose abgetaucht ist. Straffe dann die Schnur langsam, bis du Widerstand spürst – erst dann anschlagen.
Zwei-Drilling-System verkürzt Wartezeit auf maximal 10 Sekunden – aber 5 Sekunden Minimum einhalten!
Ein Drilling irgendwo am Fisch eingehakt – und beim Wurf dreht sich der Köderfisch wie ein Propeller. Hechte ignorieren so einen unnatürlichen Köder.
Lösung: Zwei-Drilling-System korrekt aufbauen:
Zu tief und der Köderfisch liegt im Kraut oder Schlamm. Zu flach und Hechte ignorieren ihn. Die richtige Tiefe ist entscheidend – und viele Angler raten einfach.
Lösung: Immer loten! Verwende ein Lotblei, finde die Grundtiefe, stelle den Stopper 0,5-1m über Grund ein. Für tote Köderfische: 30cm übertief einstellen (Pose legt sich flach beim Biss, bevor sie abtaucht).
Faustregel: Lieber zu flach als zu tief. Hechte steigen 2-3m auf, jagen aber selten nach unten.
"Geflochtene Schnur ist stark genug" – Nein! Hechtgebisse durchtrennen jede normale Schnur wie Butter. Ein einziger Biss und dein Fisch ist weg – mit Haken im Maul.
Lösung: Stahlvorfach ist Pflicht. 50-70cm Länge, 7-10kg Tragkraft. Flexibles Vorfach für natürliche Bewegung – kein starres Stahlseil.
Zu kurzes Vorfach (unter 40cm) = Hecht erreicht die Hauptschnur mit dem Maul. Zu langes Vorfach (über 80cm) = Köderfisch bewegt sich unnatürlich starr.
Du wirfst aus, wartest stundenlang – aber es beißt nichts. Nicht, weil die Montage falsch ist, sondern weil keine Hechte da sind.
Lösung: Strukturen suchen! Hechte stehen nicht zufällig irgendwo – sie brauchen Deckung und Beute. Ideale Spots:
Beste Tageszeit: Morgen- und Abenddämmerung. Mittags (11-15 Uhr) bei Sonnenschein in flachen, erwärmten Bereichen.
Die richtige Ausrüstung macht den Unterschied zwischen einem entspannten Angeltag und endlosen Frustrationen. Hier ist das Setup, das funktioniert:
Längere Ruten für weite Würfe, mittleres Wurfgewicht für Posen und Köderfische.
Genug Schnurfassung für 150m geflochtene Schnur, starke Bremse für große Hechte.
Keine Dehnung für direkte Bissanzeige, hohe Tragkraft (10-12kg).
Flexibles Stahlvorfach, keine starre Stahlseile – natürliche Köderbewegung.
Mehrere Größen mitnehmen – je nach Köderfischgröße wählen.
Vor jedem Angeltag Hakenspitzen prüfen – stumpfe Haken kosten Fische.
Etwa 2/3 der Posentragkraft als Blei verwenden.
Mehrere Stopper mitnehmen – sie rutschen manchmal oder reißen.
Verhindert Schnurdrall, ermöglicht schnellen Vorfachwechsel.
Köderfische kühl halten – verdorbener Fisch fängt nicht.
Minimum 60cm Durchmesser – große Hechte passen sonst nicht rein.
Lange Arterienklemme oder spezielle Hakenlöser für tief sitzende Haken.
Posenangeln auf Hecht ist mehr als nur eine Angelmethode – es ist ein Erlebnis. Die Spannung, wenn die Pose ruhig treibt. Das Herzklopfen, wenn sie zu zucken beginnt. Der Adrenalinschub, wenn sie plötzlich verschwindet und die Schnur durchs Wasser schneidet.
Keine andere Hechtmethode bietet dir diese unmittelbare, sichtbare Verbindung zum Geschehen unter Wasser. Jeder Biss ist ein visuelles Spektakel – und wenn du den Anhieb perfekt timst, der Drill beginnt und du schließlich einen Hecht im Kescher hast, weißt du: Es hat sich gelohnt.
Die drei wichtigsten Punkte, die du mitnehmen solltest:
Und wenn du das nächste Mal am Wasser stehst, die Pose auswirfst und sie ruhig auf der Oberfläche treibt – genieße diesen Moment. Denn genau das macht Posenangeln aus: Die Ruhe vor dem Sturm, die Spannung, die Vorfreude. Und dann – wenn die Pose abtaucht – bist du bereit.
Für normale tote Köderfische sind 6-15g Tragkraft optimal. Wähle die Pose nur so groß wie nötig – Hechte spüren Widerstand und lassen den Köder los. Faustregel: Köderfischgröße in cm ÷ 2 = Tragkraft in Gramm (12cm-Köderfisch = 6g-Pose). Bei großen Köderfischen oder weiten Würfen bis 25g. Segelposen für schwimmende Präsentation: 40-70g.
Optimal sind 0,5 bis 1 Meter über Grund. Hechte attackieren ihre Beute von unten und steigen problemlos 2-3 Meter auf. Für tote Köderfische die Pose 30cm übertief einstellen – beim Biss legt sich die Pose aufs Wasser, bevor sie abtaucht (eindeutige Bissanzeige). Faustregel: Lieber zu flach als zu tief – Hechte jagen selten nach unten.
In Deutschland ist die Verwendung lebender Köderfische nach dem Tierschutzgesetz verboten! Toter Köderfisch ist laut Fangstatistik der beste Großhechtköder überhaupt. Hechte fressen als 'Gewässerpolizei' bevorzugt verletzte oder tote Fische, weil sie leichte Beute sind. Wichtig: Schwimmblase durchstechen für horizontale Schwebehaltung.
Herbst (Oktober-November) ist die Top-Zeit durch Fressrausch vor dem Winter – beste Chancen auf kapitale Hechte. Frühjahr (April-Juni) ist die zweite Hauptzeit nach der Schonzeit. Hechte stehen in Ufernähe und fressen aggressiv. Sommer ist schwierig (zu warm, viel Nahrung). Winter: große Hechte möglich, aber träge – erfordert viel Geduld.
Zwei-Drilling-System ist optimal: Oberer Drilling kurz vor der Rückenflosse, unterer Drilling an der Brustflosse. Abstand 5-7cm zwischen Drillingen. Schwimmblase durchstechen (seitlich hinter Kiemen) für natürliche horizontale Schwimmhaltung. Optional: Köderfisch mit dünnem Holzspieß versteifen gegen Krümmen beim Wurf.
Bei Zwei-Drilling-Montage maximal 10 Sekunden warten nach Posenabtauchen. Praktische Umsetzung: Pose taucht ab → innerlich bis fünf zählen → Schnur straffen bis Widerstand spürbar → kräftiger Anhieb nach oben. Häufigster Fehler: Zu früher Anhieb (Köder wird aus dem Maul gezogen) oder zu später Anhieb (Hecht hat Köder tief geschluckt).
Rotaugen (15-20cm) sind der Klassiker – robustes Beutefischprofil, hält am Haken. Kleine Brassen (12-18cm) funktionieren besonders im Frühjahr. Barsche (10-15cm) sind ideal (Hechte fressen gerne andere Raubfische). Geheimtipp: Meeresfische (Sardinen, Makrelen) – der neue, unbekannte Geruch ist für Hechte extrem interessant, besonders in stark befischten Gewässern.
Ja, absolut! Hechtgebisse durchtrennen jede normale Schnur wie Butter – auch starke geflochtene Schnüre. 50-70cm Länge, 7-10kg Tragkraft sind ideal. Lang genug, dass der Hecht das Vorfach nicht mit dem Maul erreicht, aber kurz genug für natürliche Köderfischbewegung. Verwende flexibles Stahlvorfach, keine starren Stahlseile.
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