Spinnfischen auf Zander
Die aktive Jagd auf Glasaugen mit Gummifisch, Jig und der richtigen Technik

Die aktive Jagd auf Glasaugen mit Gummifisch, Jig und der richtigen Technik
Wenn die Dämmerung über dem Wasser hängt und dein Gummifisch über den Grund hüpft, passiert etwas Magisches. Ein harter Schlag in der Rute. Du setzt den Anhieb. Die Schnur schneidet durchs Wasser. Und dann: das unverwechselbare Kopfschütteln eines Zanders. Genau dafür liebst du das Spinnfischen.
Zander gehören zu den spannendsten Zielfischen beim Spinnfischen. Anders als beim stationären Ansitzangeln bist du ständig in Bewegung, suchst aktiv nach den Glasaugen und präsentierst deinen Köder direkt in ihrer Fresszone. Das Spinnfischen kombiniert körperliche Aktivität mit taktischem Denken – und genau das macht den Reiz aus.
In diesem Guide erfährst du alles, was du für erfolgreiches Spinnfischen auf Zander brauchst: Von der richtigen Ausrüstung über die fängigsten Techniken bis zu den besten Hotspots und Zeiten. Egal ob du Einsteiger bist oder deine Technik verfeinern willst – hier bekommst du praxiserprobtes Wissen, das am Wasser funktioniert.
Bevor du ans Wasser gehst, brauchst du die passende Spinnrute. Für Zander hat sich eine Länge von 2,40 bis 3,00 Metern bewährt. Die längere Variante ist besonders am Fluss von Vorteil – sie gibt dir mehr Kontrolle über die Schnur und erlaubt weitere Würfe. Das Wurfgewicht sollte zwischen 5 und 30 Gramm liegen, damit du flexibel auf verschiedene Bedingungen reagieren kannst.
Die Spitzenaktion ist beim Zanderangeln entscheidend. Eine steife Spitze gibt dir den direkten Grundkontakt, den du brauchst, um das Absinken des Köders zu spüren. Gleichzeitig hat die Rute genug Rückgrat für einen kraftvollen Anhieb ins harte Knochenmaul des Zanders.
Bei der Angelrolle greifst du am besten zu einer Stationärrolle der Größe 2500 bis 3000. Die Übersetzung sollte zwischen 5:1 und 6:1 liegen – nicht zu schnell, damit du beim Faulenzen die Kontrolle behältst. Eine gut einstellbare Bremse ist Pflicht, denn beim Drill kapitaler Zander muss die Bremse sauber arbeiten.
Als Angelschnur hat sich geflochtene Schnur durchgesetzt. Der Durchmesser von 0,12 bis 0,15 Millimeter ist ideal – dünn genug für weite Würfe, stark genug für jeden Zander. Die fehlende Dehnung gibt dir direkten Kontakt zum Köder und einen knallharten Anhieb.
Wichtig: Zwischen Hauptschnur und Köder gehört ein Fluorocarbon-Vorfach mit 0,24 bis 0,26 Millimeter Durchmesser. Fluorocarbon ist im Wasser nahezu unsichtbar und schützt gleichzeitig vor scharfen Kanten und Muschelbänken. Ich verwende am Rhein grundsätzlich mindestens 80 Zentimeter Vorfach – besser einen Meter, dann bist du auf der sicheren Seite.
Spare nicht an der Schnur! Billige Geflechtschnüre haben oft ungleichmäßige Durchmesser – das kostet Wurfweite und führt zu Perücken. Eine hochwertige Schnur hält mehrere Saisons und macht den Unterschied zwischen Frust und Fangerfolg.
Gummifische sind aus gutem Grund der Standardköder beim Spinnfischen auf Zander. Sie imitieren perfekt die natürliche Beute – kleine Fische, die über den Grund schwimmen. Die Größe macht dabei den entscheidenden Unterschied: 12 bis 16 Zentimeter sind optimal für die meisten Situationen.
Achte auf schlanke Körper mit dünner Schwanzwurzel. Zander bevorzugen Köder mit Low Action Tail – also einem Schwanz, der nicht zu wild ausschlägt, sondern subtile Bewegungen macht. Bewährte Modelle sind der Keitech Swing Impact FAT, Fox Rage Slick Shad oder der KingLui von Monkey Lures.
Bei der Farbwahl gilt eine einfache Regel: In klaren Gewässern funktionieren natürliche Dekore wie Weißfisch oder Barsch am besten. In trüben Gewässern darfst du zu hellen oder knalligen Farben greifen – Chartreuse, Pink oder klassisches Weiß erregen dann die Aufmerksamkeit der Zander.
Der Jigkopf sollte zum Gewässer passen. In stehenden Gewässern reichen oft 10 bis 12 Gramm aus. Im Fluss mit Strömung brauchst du 14 bis 20 Gramm, damit der Köder am Grund bleibt und nicht zu schnell abtreibt. An ruhigen Buchten oder Hafeneinfahrten kannst du sogar mit 5 Gramm arbeiten – so leicht und langsam wie möglich lautet die Devise, solange du noch Grundkontakt hast.
Ein Tipp aus der Praxis: Stinger – also Zusatzdrillinge am Ende des Gummifischs – sind kein Nice-to-have, sondern echte Fisch-Versicherungen. Gerade große Zander attackieren den Köder oft von hinten, und ohne Stinger verlierst du viele Fische. Ich habe am Rhein die Erfahrung gemacht, dass bei Zandern über 70 Zentimeter der Stinger häufig den entscheidenden Hakenkontakt bringt.
Die Faulenzermethode ist die beliebteste Technik beim Zanderangeln – und das aus gutem Grund. Entwickelt vom deutschen Angler Jörg Strehlow, ist sie extrem anfängerfreundlich und gleichzeitig hocheffektiv. Du brauchst keine komplexe Rutenführung zu beherrschen, sondern arbeitest hauptsächlich mit der Rolle.
So funktioniert die Faulenzermethode: Nach dem Auswerfen lässt du den Köder auf Grund sinken, bis die Schnur erschlafft. Dann gibst du 2 bis 3 schnelle Kurbelumdrehungen und lässt den Köder wieder absinken. Die Rute bleibt dabei ruhig – die ganze Arbeit macht die Rolle.
Der Clou: 90 Prozent der Bisse kommen in der Absinkphase. Der Zander folgt dem aufsteigenden Köder mit den Augen und schnappt zu, sobald er wieder absinkt. Dieses Auf-und-Ab-Spiel über dem Grund imitiert perfekt einen verletzten oder flüchtenden Beutefisch.
Im Winter kannst du die Methode anpassen: Dann reicht oft schon eine halbe Kurbelumdrehung aus. Die Zander sind träger und bevorzugen langsamere, subtilere Köderführungen. Genau hier liegt die Stärke der Faulenzermethode – du kannst sie perfekt an die Aktivität der Fische anpassen.
Wichtig beim Biss: Viele Anfänger machen den Fehler, sofort hart durchzuziehen. Besser ist es, kurz zu warten, bis du den Fisch in der Rute spürst, und dann einen kräftigen Anhieb zu setzen. Zander haben harte Knochenmäuler – was bei Forellen funktioniert, klappt beim Zander nicht. Die Bremse sollte deshalb nicht zu weich eingestellt sein.
Beim Jiggen arbeitest du hauptsächlich mit der Rute. Die Technik ist etwas anspruchsvoller als die Faulenzermethode, aber bei aktiven Zandern – etwa in der Dämmerung oder im Sommer – oft erfolgreicher. Der Köder macht steilere, aggressivere Sprünge, die bei fresslustigen Fischen den Jagdinstinkt wecken.
Die klassische Variante: Du hältst die Rute auf etwa 30 Grad, lässt den Köder auf Grund sinken. Nach dem Grundkontakt reißt du die Rute auf 45 bis 50 Grad hoch – der Köder springt vom Grund. Dann senkst du die Rute wieder ab, kurbelst dabei die lockere Schnur ein und lässt den Köder erneut auf Grund sinken.
Es gibt auch eine Variante mit der Rolle: Statt die Rute zu bewegen, gibst du 2 bis 3 schnelle Kurbelumdrehungen bei ruhig gehaltener Rute. Der Effekt ist ähnlich, aber die Köderführung wird etwas flacher. Welche Variante besser läuft, musst du am Wasser ausprobieren – manchmal bevorzugen die Zander steile Sprünge, manchmal flache.
Wann Jiggen, wann Faulenzen? Als Faustregel gilt: Bei aktiven Fischen in warmen Monaten oder zur Dämmerung probiere zuerst das Jiggen mit zackigen Sprüngen. Bei passiven Fischen im Winter oder tagsüber ist die Faulenzermethode oft die bessere Wahl. Am Ende entscheidet aber das Wasser – sei flexibel und wechsle die Technik, wenn es nicht läuft.
Neben Faulenzen und Jiggen gibt es zwei weitere Köderführungen, die du kennen solltest. Das Schleifen funktioniert in Zeitlupe: Du ziehst den Köder extrem langsam über den Grund, sodass eine kleine Staubwolke entsteht. Diese Methode ist besonders über steinigem oder kiesigem Untergrund erfolgreich.
Die Staubwolke macht neugierig und das Klackern des Bleikopfs auf Steinen erzeugt Geräusche, die Zander aus der Entfernung wahrnehmen. Gerade in großen Flüssen wie dem Rhein, wo ich oft unterwegs bin, kann das Schleifen an Steinpackungen echte Sternstunden bescheren. Die Zander stehen zwischen den Steinen und reagieren auf das Geräusch wie auf eine Glocke zum Abendessen.
Das Einleiern ist die einfachste Methode: Du kurbelst den Köder gleichmäßig ein, ohne Pausen oder Sprünge. Das klingt langweilig, funktioniert aber erstaunlich gut – besonders nachts oder wenn die Zander im Mittelwasser jagen. Viele erfahrene Angler schwören darauf, weil die Technik unaufgeregt ist und den Köder lange in der Fresszone hält.
Experimentiere mit der Geschwindigkeit: Mal langsam, mal etwas schneller. An manchen Tagen wollen die Zander es hektisch, an anderen bevorzugen sie gemütliche Köder. Das Schöne am Spinnfischen ist, dass du in wenigen Minuten verschiedene Techniken durchprobieren kannst, bis du den Schlüssel zum Erfolg gefunden hast.
Die besten Spots im Fluss zu kennen, macht oft den Unterschied zwischen Schneider und Erfolg. Buhnenfelder sind absolute Top-Adressen: Der Strömungsschatten hinter den Buhnen zieht Zander magisch an. Dort können sie mit minimalem Energieaufwand auf vorbeitreibende Beute lauern.
Fische die Buhne systematisch ab: Starte im ruhigen Bereich direkt hinter der Buhne, arbeite dich dann zur Strömungskante vor. Genau an dieser Übergangszone zwischen Strömung und Ruhe stehen oft die dicksten Fische. Am Rhein habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch 50 bis 100 Meter hinter der Buhne noch gute Stellen sein können – Zander nutzen die gesamte Struktur.
Außenkurven sind ebenfalls Hotspots. Durch die Strömungsdynamik bilden sich dort tiefere Bereiche und Muschelbänke, die wiederum Kleinfische anziehen – die perfekte Nahrungsquelle für Zander. Auch Einläufe von Nebenflüssen sind vielversprechend: Die Strömung bringt Sauerstoff und Nahrung mit sich.
Natorampen – also natürlich abfallende Steinpackungen – sind neben Buhnen ein super Hotspot. Im Sommer ziehen Zander oft in flache Bereiche direkt an die Steinpackung. Ich habe in den Abendstunden schon mehrfach beobachtet, wie Zander bis vor meine Füße kommen und dort jagen – ein Spektakel, das du nicht vergisst.
Wichtiger Tipp: Gib eine Stelle nicht zu schnell auf! Hotspots können wochenlang keinen Fisch bringen und dann plötzlich Sternstunden bescheren. Zander sind Standorttreu, aber ihre Aktivität schwankt stark. Manchmal reicht es, zur richtigen Tageszeit wiederzukommen – dann beißen sie wie verrückt.
Timing ist beim Zanderangeln alles. Die beste Tageszeit ist eine Stunde vor und nach der Dämmerung – morgens und abends. In diesen magischen Momenten werden Zander aktiv und ziehen auf die Jagd. Die niedrige Lichtintensität gibt ihnen mit ihren lichtempfindlichen Augen einen Vorteil gegenüber ihrer Beute.
Nachtangeln auf Zander ist ebenfalls hochspannend und oft erfolgreicher als gedacht. Besonders bei Vollmond drehen die Glasaugen richtig auf. Verwende dann dunkle oder UV-aktive Köder – die Silhouette gegen den helleren Himmel ist für Zander gut zu erkennen. Führe den Köder oberflächennah und langsam, denn nachts ziehen Zander ins Flachwasser ans Ufer.
Ein Geheimtipp für die Nacht: Lichtquellen wie Straßenlaternen, Hafenbeleuchtung oder beleuchtete Brücken ziehen Beutefische an – und damit auch die Zander. Solche urbanen Hotspots werden oft unterschätzt, können aber echte Goldgruben sein.
Die beste Jahreszeit ist der Herbst. Die Zander fressen sich vor dem Winter voll und sind extrem aktiv. Auch das Frühjahr nach der Schonzeit ist top – die Fische sind ausgehungert nach der Laichzeit und nehmen fast alles, was vor ihr Maul kommt. Im Hochsommer kann es schwieriger werden, aber gerade in den frühen Morgenstunden oder spät abends lohnt sich der Versuch.
Im Winter wird das Spinnfischen zur Geduldsprobe. Die Zander sind träge, die Bisse seltener. Aber wenn du zur richtigen Zeit am richtigen Spot bist, kannst du auch in der kalten Jahreszeit erfolgreich sein. Setze auf größere Köder (16 bis 20 Zentimeter), denn die Beutefische sind dann ebenfalls größer und die Zander sparen Energie, indem sie gezielt große Happen fressen.
Die Schonzeiten für Zander variieren je nach Bundesland. In den meisten Regionen liegt sie zwischen Februar und Mai. Aktuelle Schonzeiten ansehen →
Die beliebteste Technik beim Zanderangeln. Perfekt für Einsteiger und erfahrene Angler gleichermaßen.
Wichtig: 90% der Bisse kommen in der Absinkphase! Konzentriere dich auf den Moment, wenn die Schnur wieder erschlafft.
Die Faulenzermethode ist ideal für Einsteiger. Du arbeitest hauptsächlich mit der Rolle: 2-3 Kurbelumdrehungen, dann absinken lassen. Die Rute bleibt dabei ruhig – keine komplexe Rutenführung nötig. Die Technik ist nicht nur einfach zu lernen, sondern auch extrem fängig bei passiven Zandern. 90% der Bisse kommen in der Absinkphase, du hast also genug Zeit zu reagieren.
Für die meisten Situationen sind 12 bis 16 Zentimeter perfekt. Im Herbst und Winter kannst du größere Köder zwischen 16 und 20 Zentimetern verwenden, da die natürlichen Beutefische dann ebenfalls größer sind und die Zander gezielt große Happen fressen, um Energie zu sparen. Achte auf schlanke Körper mit Low Action Tail – Zander bevorzugen subtile Bewegungen statt wildes Schwanzspiel.
Beide Techniken haben ihre Stärken. Jiggen funktioniert besser bei aktiven Zandern – in der Dämmerung, im Sommer oder wenn die Fische in Fresslaune sind. Die zackigen, steilen Sprünge wecken den Jagdinstinkt. Faulenzen ist die bessere Wahl bei passiven Fischen – im Winter, tagsüber oder wenn die Zander träge sind. Die flacheren, ruhigeren Sprünge wirken dann natürlicher. Meine Empfehlung: Starte mit Faulenzen und wechsle zum Jiggen, wenn es nicht läuft.
Die goldenen Stunden sind jeweils eine Stunde vor und nach der Dämmerung – morgens und abends. In diesen Momenten werden Zander richtig aktiv. Auch Nachtangeln ist sehr erfolgreich, besonders bei Vollmond. Beste Jahreszeit ist der Herbst, wenn sich die Fische vor dem Winter vollfressen. Das Frühjahr nach der Schonzeit ist ebenfalls top – die Zander sind ausgehungert und nehmen fast alles.
Buhnenfelder sind absolute Hotspots – der Strömungsschatten zieht Zander magisch an. Fische den gesamten Bereich ab, von der ruhigen Zone direkt hinter der Buhne bis zur Strömungskante. Auch Außenkurven mit Muschelbänken, Einläufe von Nebenflüssen und Natorampen (natürliche Steinpackungen) sind vielversprechend. Nachts ziehen Zander ins Flachwasser ans Ufer – dann kannst du sie in nur einem Meter Tiefe fangen.
In klaren Gewässern funktionieren natürliche Dekore wie Weißfisch oder Barsch am besten. In trüben Gewässern greife zu hellen oder knalligen Farben – Chartreuse, Pink oder klassisches Weiß erregen die Aufmerksamkeit. Im Frühjahr nach der Schonzeit können auch Schockfarben wie Neongelb oder Grün funktionieren. Für die Nacht empfehle ich dunkle oder UV-aktive Köder, die eine gute Silhouette gegen den Himmel bilden.
Ja, definitiv! Fluorocarbon ist im Wasser nahezu unsichtbar und gibt dir einen entscheidenden Vorteil – gerade in klaren Gewässern oder bei vorsichtigen Fischen. Außerdem schützt es vor scharfen Kanten an Steinen und Muschelbänken. Die geflochtene Hauptschnur würde dort schnell durchscheuern. Verwende mindestens 80 Zentimeter Vorfach mit 0,24 bis 0,26 Millimeter Durchmesser – besser einen Meter, dann bist du auf der sicheren Seite.
Die meisten Hänger passieren durch Unkonzentriertheit – wenn der Köder die Böschung erreicht und in Steine oder Holz gezogen wird. Bleibe konzentriert und stoppe den Einzug rechtzeitig. Wähle das Jigkopfgewicht passend zum Gewässer: So leicht wie möglich, aber schwer genug für Grundkontakt. In sehr hängerlastigen Bereichen kannst du Texas-Rigs verwenden – der Haken liegt geschützt am Köder und verhakt sich kaum.
Selbst erfahrene Angler machen beim Spinnfischen Fehler, die den Fangerfolg schmälern. Der häufigste Fehler ist eine zu weich eingestellte Bremse. Zander haben extrem harte Knochenmäuler – was bei Forellen funktioniert, reicht hier nicht aus. Stelle die Bremse straffer ein und setze einen kraftvollen Anhieb, sobald du den Fisch in der Rute spürst.
Viele Angler geben eine Stelle zu früh auf. Hotspots können wochenlang keinen Fisch bringen und dann plötzlich Sternstunden bescheren. Zander sind launisch – ihre Aktivität hängt von vielen Faktoren ab. Manchmal reicht es, zur anderen Tageszeit wiederzukommen. Halte an guten Stellen fest und probiere verschiedene Techniken, bevor du weiterziehst.
Fehlende Stinger kosten viele Fische. Große Zander attackieren den Köder oft von hinten – ohne Zusatzdrilling am Schwanzende verlierst du diese Fische. Gerade bei Zandern über 70 Zentimeter habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Stinger häufig den entscheidenden Hakenkontakt bringt.
Ein weiterer Fehler ist, zu sehr auf Theoriewissen zu vertrauen statt eigene Erfahrungen zu machen. Klar, die Basics musst du kennen – aber am Ende entscheidet das Wasser. Jedes Gewässer, jeder Tag ist anders. Sei flexibel, experimentiere mit Techniken und Ködern, und lerne aus jedem Angeltag. Die besten Angler sind die, die beobachten, anpassen und am Ball bleiben.
Die Mindestmaße für Zander variieren je nach Bundesland. In den meisten Regionen liegt es zwischen 40 und 50 Zentimetern. Aktuelle Mindestmaße ansehen →
Gummifische sind zwar die Nummer 1, aber nicht der einzige Weg zum Zander. Wobbler funktionieren besonders gut im Sommer, wenn Zander in flache Bereiche ziehen. Ich habe am Rhein bei niedrigem Wasserstand mit flach laufenden schlanken Wobblern direkt an der Steinpackung erstaunliche Erfolge gehabt.
Anders als bei Gummifischen dürfen Wobbler für Zander mehr Aktion haben – eine taumelnde Bewegung von Flanke zu Flanke ist gewollt. Führe sie sehr langsam ein, damit bei dieser niedrigen Geschwindigkeit noch ausreichend Bewegung reinkommt. Gerade in den Abendstunden im Sommer kannst du damit Zander beobachten, wie sie bis vor deine Füße kommen.
Auch Blinker und Fischfetzen an der Spinnrute sind eine Option, besonders wenn die Zander wählerisch sind. Der Vorteil: Der natürliche Geruch kann den Unterschied machen, wenn die Fische misstrauisch sind. Bedenke aber, dass die Verwendung lebender Köderfische in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten ist – verwende ausschließlich tote Köderfische.
Spinnfischen auf Zander vereint alles, was das Angeln ausmacht: Taktik, Bewegung und pure Spannung. Du bist nicht passiv am Ufer, sondern aktiv auf der Jagd. Jeder Wurf ist eine neue Chance, jeder Grundkontakt ein kleiner Nervenkitzel.
Die Grundlagen sind schnell gelernt: Eine ausgewogene Spinnrute, geflochtene Schnur mit Fluorocarbon-Vorfach, Gummifische in der richtigen Größe. Die Faulenzermethode bringt dich als Einsteiger sofort zum Erfolg. Mit der Zeit verfeinert du deine Technik, lernst die Hotspots kennen und entwickelst ein Gefühl für die besten Zeiten.
Meine drei wichtigsten Tipps:
Wenn dann bei Dämmerung dieser harte Schlag in der Rute kommt, das Kopfschütteln des Zanders spürbar wird und du einen kapitalen Glasauge im Kescher hast – dann weißt du, warum du am Wasser stehst. Das ist der Moment, für den sich jeder Wurf gelohnt hat.
Also: Rute schnappen, ans Wasser gehen und loslegen. Die Zander warten auf dich!
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