Belly Boot Angeln
Erreiche die besten Angelstellen ohne Boot – lautlos, flexibel und effektiv

Erreiche die besten Angelstellen ohne Boot – lautlos, flexibel und effektiv
Wenn du das erste Mal mit einem Belly Boot aufs Wasser gleitest, spürst du sofort den Unterschied. Kein Motorenlärm, kein schweres Rudern – nur du, deine Rute und die Stille des Gewässers. Während andere Angler am Ufer stehen und verzweifelt versuchen, den Schilfgürtel zu erreichen, paddelst du entspannt genau dorthin, wo die Hechte lauern.
Das Belly Boot – oder Float Tube – ist die perfekte Lösung für Angler, die mehr vom Gewässer wollen. Versunkene Bäume, abgelegene Buchten, weit entfernte Barschberge – plötzlich sind all diese Hotspots erreichbar. Und das Beste: Du brauchst weder einen Bootsführerschein noch einen Anhänger. Alles passt in den Kofferraum.
Hier erfährst du alles über Ausrüstung, Technik und Sicherheit beim Belly Boot Angeln. Von der Kaufentscheidung über die richtige Paddeltechnik bis zu den rechtlichen Regelungen – dieser Guide hilft dir beim Einstieg.
Ein Belly Boot ist ein aufblasbares Schwimmgerät, in dem du sitzt und mit Flossen paddelst. Der Name kommt daher, dass du quasi mit dem Bauch (engl. 'belly') im Wasser sitzt – auch wenn moderne Modelle längst nicht mehr so tief im Wasser liegen.
Es gibt drei Grundformen: U-Form, V-Form und Ponton-Belly-Boote. Die alten U-förmigen Modelle sind heute kaum noch im Einsatz, weil sie ineffizient sind und der ganze Körper im Wasser hängt. Die V-Form bietet schon bessere Steuerung, aber die klaren Sieger sind Ponton-Boote. Bei diesen liegt der Schwerpunkt auf der Wasseroberfläche, nur die Oberschenkel hängen im Wasser. Das bedeutet deutlich weniger Kraftaufwand beim Paddeln und bessere Kontrolle.
Die größten Vorteile des Belly Boots liegen auf der Hand: Mobilität und Unauffälligkeit. Du erreichst Gewässerstellen, die vom Ufer aus unmöglich sind, ohne eine teure Bootslizenz zu benötigen. Float Tubes erzeugen kaum Geräusche, sodass du Fische viel weniger aufschreckst als mit einem Motorboot oder sogar beim Waten.
Wenn du ins Belly Boot Angeln einsteigen willst, brauchst du nicht viel – aber das Richtige. Die Grundausstattung umfasst das Boot selbst, eine Wathose, Flossen, eine Schwimmweste und eine Pumpe. Insgesamt kommst du mit etwa 450€ auf ein komplettes Setup.
Beim Kauf des Boots achte unbedingt auf ein Mehrkammersystem – mindestens zwei voneinander getrennte Luftkammern. Bei einem Leck sinkt das Boot so nicht komplett ab. Von Booten mit nur einer Kammer wird dringend abgeraten.
Bewährte Einsteigermodelle sind das Outcast Fish Cat 4 und das günstigere Jenzi V-Boot. Für schmale Budgets bietet das Decathlon FLTB-9 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Rechne mit 100-500€ je nach Modell und Ausstattung.
Beim Thema Wathose gilt: Nicht zu teuer kaufen. Durch das ständige Paddeln scheuert jede Wathose früher oder später im Schritt durch – selbst teure Modelle. Neopren-Wathosen sind ideal für kaltes Wasser im Frühjahr und Herbst. Im Sommer greifst du besser zu atmungsaktiven Modellen, da dir sonst zu warm wird. Kleine Löcher kannst du mit StormSure reparieren – das funktioniert zuverlässig und spart Geld.
Flossen sind absolut essentiell – ohne sie kommst du nicht vom Fleck. Größere Flossen eignen sich für weite Strecken und Gegenwind, kleinere Modelle sind wendiger. Bewährte Marken sind Hart, Rapala Fins und Mares. Die Flossen ziehst du über deine Watschuhe. Rechne mit etwa 50€ für ein solides Paar.
Wichtig: Schwimmwesten sind beim Belly Boot Angeln Pflicht! Rechtlich gelten Belly Boote als Boote, daher besteht Schwimmwestenpflicht. Nutze CE-gekennzeichnete Rettungswesten mit 50-70N Auftrieb – am besten manuell auslösbar.
Beim Spinnfischen vom Belly Boot aus brauchst du kürzere Ruten als vom Ufer. Maximal 2,40m Länge mit kurzem Griff – er sollte gerade bis zum Ellenbogen reichen. Längere Ruten sind unpraktisch im engen Belly Boot und erschweren präzise Würfe.
Für Barsch: Eine 2m Ultralight-Rute bis 15g Wurfgewicht mit einer 1000-2500er Rolle ist ideal. Du wirfst kleine Gummifische und Wobbler in der Nähe von Strukturen – die Rute sollte feinfühlig sein.
Für Hecht und Zander: Hier darf es bis 2,40m mit 50g+ Wurfgewicht sein. Eine 3000er Rolle passt gut dazu. Du wirfst größere Köder über weitere Distanzen – die Rute muss das Gewicht tragen können.
Ein wichtiger Tipp: Weniger ist mehr. Der häufigste Anfängerfehler ist zu viel Gepäck. Konzentriere dich auf einen Zielfisch und beschränke die Köderauswahl auf 5-7 bewährte Muster. Gummifische mit Jigköpfen werden schnell schwer – jedes zusätzliche Gramm merkst du beim Paddeln.
Die Paddeltechnik beim Belly Boot ist schnell gelernt, braucht aber ein wenig Übung. Du sitzt rückwärts im Boot – das heißt, du schaust in die Richtung, aus der du kommst, und paddelst rückwärts in die Richtung, in die du willst. Klingt erstmal verwirrend, fühlt sich nach ein paar Minuten aber natürlich an.
Die Grundbewegung: Abwechselnd links und rechts paddeln mit gleichmäßigem Tempo. Halte die Bewegungen klein und kontrolliert – große, hektische Bewegungen kosten nur Kraft und bringen dich nicht schneller voran.
Zum Drehen bewegst du das rechte Bein rückwärts, während das linke normal weiterpaddelt. So drehst du dich nach rechts. Für Links funktioniert es umgekehrt. Eine Alternative: Leichte seitliche Gewichtsverlagerung – wenn du dich leicht nach links lehnst, drehst du langsam nach links.
Bei Wind wird es anstrengend. Auflandiger Wind – also Wind, der dich ans Ufer drückt – ist immer sicherer als ablandiger Wind, der dich aufs offene Wasser zieht. Paddele nie gegen starken Wind – das kostet zu viel Kraft und ist gefährlich. Nutze stattdessen ruhige Morgen- oder Abendstunden.
Belly Boote sind sehr anfällig für Wind, Strömung und Gezeiten. Bei starkem Wind, Nebel, Gewittern oder starken Strömungen bleibst du besser an Land. Die Sicherheit hat absolute Priorität – ein Belly Boot ist kein Hochseeboot.
Nach jedem Einsatz prüfst du das Boot auf Beschädigungen. Kleine Löcher oder Risse sofort reparieren – ein Flickset gehört zur Grundausstattung. Nach dem Angeln in Salzwasser das Boot gründlich mit Süßwasser abspülen und trocknen lassen. Lagere es kühl, trocken und ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Belly Boote sind NICHT für offenes Meer geeignet. Für Küstenangeln nur PVC-Boote mit Mehrkammerluftsystem nutzen und nur in ruhigen Gewässern ohne starke Strömung oder hohe Wellen.
Rechtlich ist das Belly Boot eine Grauzone. Es gilt als Boot, kann aber keiner deutschen Bootsklasse zugeordnet werden. Das führt dazu, dass die Regelungen regional stark unterschiedlich sind.
In NRW sind Belly Boote an LFV-Gewässern meist verboten – mit Ausnahme des Schieder Sees. In Brandenburg hingegen sind sie laut LAVB grundsätzlich erlaubt. An manchen Gewässern mit Bootsverbot gelten Belly Boote als 'Schwimmhilfen' oder 'Wathilfen' und sind trotzdem erlaubt.
Die goldene Regel: Immer beim Gewässerbetreiber oder Verein nachfragen, bevor du aufs Wasser gehst. Manche Vereine interpretieren die Regeln kulant, andere streng. Eine höfliche Anfrage im Vorfeld spart Ärger und eventuell Bußgelder.
Ein Bootsführerschein ist für Belly Boote nicht erforderlich. Sie gelten als Schwimmhilfen und fallen damit nicht unter die Führerscheinpflicht – zumindest in den meisten Bundesländern.
Vom Belly Boot aus kannst du auf alle gängigen Raubfische in Stillgewässern angeln: Hecht, Zander, Barsch und Forelle. Auch Karpfen, Weißfische und sogar Welse sind möglich – wobei Welse vom Belly Boot aus echte Kraftakte sind.
An der Küste stehen Meerforelle, Dorsch, Hornhecht und Wolfsbarsch auf dem Programm. Allerdings nur in geschützten Buchten oder ruhigen Küstenabschnitten – offenes Meer ist tabu.
Der große Vorteil beim Belly Boot: Du kannst dich direkt an die Fische heranpirschen. Faule Hechte, die Köder vom Ufer aus ignorieren, attackieren plötzlich, wenn du dich mit dem Belly Boot an Schilfgürtel, Seerosenfelder oder versunkene Bäume heranpaddelst. Diese bevorzugten Standplätze werden durch das lautlose Boot deutlich weniger gestört als beim Waten oder mit einem Motorboot.
Hechte lieben Strukturen – und genau da kommst du mit dem Belly Boot hin. Paddele dich langsam an Schilfkanten, Seerosenfelder und versunkene Bäume heran. Die Kunst ist, den Köder parallel zur Struktur zu führen, nicht frontal darauf zu.
Beste Köder: Größere Gummifische (10-15cm) in natürlichen Farben, Jerkbaits und große Wobbler. Bei Oberflächenködern erlebst du spektakuläre Attacken – wenn ein Hecht den Köder von unten durchbricht, ist das ein unvergesslicher Moment.
Timing: Frühe Morgenstunden oder späte Abendstunden sind ideal. Mittags werden Hechte träge – dann lohnt sich eher die Barschjagd.
Nicht jedes Gewässer eignet sich gleich gut fürs Belly Boot. Ideal sind ruhige Seen, Weiher und geschützte Buchten ohne starke Strömung oder Schiffsverkehr. Große Talsperren wie die Biggetalsperre oder Edertalsperre bieten riesige Flächen mit vielen Strukturen – hier kannst du tagelang neue Spots erkunden.
Kleinere Vereinsgewässer sind oft perfekt: Wenig Trubel, überschaubare Größe und meist gute Fischbestände. Frage beim Verein nach, ob Belly Boote erlaubt sind – viele Vereine sind kulant, wenn du höflich nachfragst und die Sicherheitsregeln einhältst.
Forellenteiche sind ebenfalls interessant, vor allem im Frühjahr und Herbst. Viele Betreiber erlauben Belly Boote gegen einen kleinen Aufpreis – hier kannst du gezielt auf Forellen mit der Fliegenrute oder Spinnrute angeln.
Meide große Flüsse mit starker Strömung. Belly Boote sind für Stillgewässer konzipiert – Strömung kostet enorm viel Kraft und ist gefährlich. Auch Gewässer mit viel Motorbootverkehr sind keine gute Wahl – die Wellen und der Lärm machen das Angeln unangenehm und gefährlich.
| Kriterium | Top-Wahl Seen & Talsperren Ideal | Vereinsgewässer Gut geeignet | Flüsse Nicht empfohlen |
|---|---|---|---|
Strömung | |||
Fischvielfalt | |||
Sicherheit | |||
Erlaubnis | Regional prüfen | Verein fragen | Meist verboten |
Kraftaufwand | Mittel | Gering | Sehr hoch |
Nein, für Belly Boote wird kein Bootsführerschein benötigt. Sie gelten rechtlich als Schwimmhilfen und fallen nicht unter die Führerscheinpflicht – zumindest in den meisten Bundesländern. Trotzdem gelten sie als Boote, weshalb Schwimmwestenpflicht besteht.
Nein, die Regelungen sind regional sehr unterschiedlich. In NRW sind Belly Boote an LFV-Gewässern meist verboten (Ausnahme: Schieder See). In Brandenburg sind sie laut LAVB grundsätzlich erlaubt. An manchen Gewässern mit Bootsverbot gelten sie als 'Schwimmhilfen' und sind trotzdem erlaubt. Immer beim Gewässerbetreiber oder Verein nachfragen, bevor du aufs Wasser gehst.
Alle gängigen Raubfische in Stillgewässern: Hecht, Zander, Barsch und Forelle. Auch Karpfen, Weißfische und sogar Welse sind möglich. An der Küste kannst du auf Meerforelle, Dorsch, Hornhecht und Wolfsbarsch angeln – allerdings nur in geschützten Buchten, nicht auf offenem Meer.
Für ein komplettes Setup rechnest du mit etwa 450€: Boot (100-500€), Wathose (ca. 50€), Flossen (ca. 50€), Schwimmweste (ca. 30€), Anker (ca. 20€) und Pumpe (10-30€). Die Angelrute kommt noch dazu – rechne mit 50-150€ je nach Qualität.
Nein, Belly Boote sind nicht für offenes Meer geeignet. Für Küstenangeln nur PVC-Boote mit Mehrkammerluftsystem nutzen – und nur in geschützten Buchten ohne starke Strömung oder hohe Wellen. Belly Boote sind für Stillgewässer konzipiert und auf offenem Meer lebensgefährlich.
Nach jedem Einsatz das Boot auf Beschädigungen prüfen und kleine Löcher sofort reparieren. Nach Salzwasser gründlich mit Süßwasser abspülen und trocknen lassen. Lagern kühl, trocken und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Nicht in praller Sonne lagern – bei Hitze dehnt sich die Luft aus und Kammern können platzen.
Beim Belly Boot scheuert jede Wathose früher oder später im Schritt durch – selbst teure Modelle. Rechne mit 1-3 Saisons je nach Nutzung. Kleine Löcher kannst du mit StormSure reparieren. Deshalb der Tipp: Nicht zu teuer kaufen – lieber alle 2 Jahre eine neue günstige Wathose als einmal eine teure, die genauso durchscheuert.
Nur bei Windstärke 0-3 aufs Wasser. Ab Windstärke 4 wird es gefährlich – du kommst kaum noch voran und wirst vom Wind getrieben. Auflandiger Wind (der dich ans Ufer drückt) ist immer sicherer als ablandiger Wind (der dich aufs offene Wasser zieht). Bei ablandigem Wind niemals rausfahren – das ist lebensgefährlich.
Das Belly Boot eröffnet dir völlig neue Möglichkeiten am Wasser. Strukturen, die vom Ufer aus unerreichbar sind, liegen plötzlich in Wurfweite. Hechte, Barsche und Zander, die sich in Schilfgürteln und Seerosenfeldern verstecken, werden angreifbar. Und das alles ohne Bootsführerschein, ohne Trailer und ohne Motorenlärm.
Die Investition von rund 450€ lohnt sich, wenn du regelmäßig an Stillgewässern angelst. Die Mobilität, die Unauffälligkeit und die Flexibilität machen das Belly Boot zu einem unverzichtbaren Werkzeug für moderne Angler. Ob am Vereinssee, der Talsperre oder dem Forellenteich – mit dem Float Tube bist du immer einen Schritt voraus.
Aber vergiss niemals die Sicherheit. Schwimmweste tragen, Wetter checken, jemanden informieren – diese Regeln sind nicht verhandelbar. Ein Belly Boot ist kein Spielzeug, sondern ein Wasserfahrzeug, das Respekt verdient.
Top-3-Tipps:
Jetzt bist du bereit für dein erstes Abenteuer im Belly Boot. Pack dein Equipment zusammen, such dir ein ruhiges Gewässer und genieß die Freiheit auf dem Wasser. Petri Heil!
Mehr Angeltechniken entdecken – finde die perfekte Methode für dein nächstes Abenteuer!