Großer Barschschwarm im klaren Herbstwasser unter abfallender Uferkante

Herbst-Barsche im Fressrausch

Die beste Zeit des Jahres: Wenn sich Barsche zu Schwärmen zusammenfinden und für den Winter fressen – dein Guide für unvergessliche Fangerlebnisse von September bis November

Wenn die Wassertemperaturen in den einstelligen Bereich fallen und sich die ersten Nebelschwaden über dem Wasser bilden, passiert etwas Magisches: Barsche, die sich im Sommer noch in Kleingruppen durch das Gewässer bewegt haben, ziehen sich zu kompakten Schwärmen zusammen. Ab Mitte September beginnt der Fressrausch – Barsche fressen sich systematisch für den bevorstehenden Winter voll. Dieser Moment, wenn du auf einen solchen Schwarm triffst, ist unbeschreiblich: Biss auf Biss, Drill auf Drill, pure Angelaction.

Als Kind habe ich mit zehn Jahren zum ersten Mal einen Barsch gefangen. Ich hatte kaum Ahnung, was ich tat – einfach einen kleinen Gummifisch an einer viel zu schweren Rute durch das Wasser gezogen. Aber der Biss war so aggressiv, dass ich ihn nie vergessen habe. Heute, viele Jahre später, ist der Herbst meine absolute Lieblingsjahreszeit für Barsche. Nicht nur wegen der Fangchancen, sondern auch wegen der Atmosphäre: Das bunte Laub am Ufer, die klare Luft, das goldene Licht der tiefer stehenden Sonne.

In diesem Guide erfährst du alles, was du brauchst, um den Herbst-Fressrausch der Barsche zu nutzen: Wie du Schwärme findest, welche Köder und Montagen jetzt funktionieren, wo die besten Standorte liegen und wann die optimalen Beißzeiten sind. Von September bis November – die drei besten Monate des Jahres für Barsch-Angler.

Echolot ist im Herbst Gold wert! Ohne Fischfinder große Wasserflächen nach kompakten Barschschwärmen abzusuchen, ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wer die Schwärme nicht findet, geht ohne Bisse nach Hause.

Warum der Herbst die beste Zeit für Barsche ist

Der Herbst ist nicht einfach nur eine weitere Jahreszeit – er ist der Höhepunkt der Barschangelsaison. Was im Sommer noch vereinzelte Bisse waren, wird jetzt zu regelrechten Beißphasen. Der Grund dafür liegt im biologischen Rhythmus der Barsche: Sie spüren instinktiv, dass der Winter naht, und müssen sich Energiereserven anfressen.

Ab Mitte September, wenn die Wassertemperaturen unter 15°C fallen, beginnt eine dramatische Verhaltensänderung. Barsche, die sich im Sommer noch über große Areale verteilt haben, ziehen sich nun zu immer kompakteren Schwärmen zusammen. Wissenschaftliche Studien – unter anderem von Prof. Dr. Arlinghaus – zeigen, dass große Barsche im Herbst bei Beutezügen große Strecken zurücklegen. Sie ziehen regelrecht durch das Gewässer und sammeln alles auf, was ihnen vor die Nase kommt.

Mit sinkender Wassertemperatur wird dieser Effekt immer stärker. Die Schwärme werden dichter und leichter zu finden. Wenn du im November einen solchen Schwarm lokalisierst, kannst du teilweise Dutzende Fische in kurzer Zeit fangen – vorausgesetzt, du bleibst am richtigen Spot. Der Haken an der Sache: Wenn du den Schwarm nicht findest, kann es sein, dass du den ganzen Tag ohne einen einzigen Biss nach Hause fährst.

Ein weiterer Vorteil des Herbstes: Barsche sind im Vergleich zu anderen Raubfischen weniger temperaturempfindlich. Während Hechte und Zander bei kühlen Temperaturen oft träge werden, bleiben Barsche aktiv und aggressiv. Das macht sie zum idealen Zielfisch für die kühleren Monate.

Die besten Köder für Herbst-Barsche

Im Herbst wechseln Barsche von kleinen auf größere Nahrungsbrocken. Was im Sommer noch ein 6 cm Gummifisch war, darf jetzt 9-10 cm sein. Der Grund: Die Fische wollen mit jedem Biss möglichst viel Energie aufnehmen. Kleine Happen lohnen sich nicht mehr.

Meine Top-Köder für den Herbst:

  • Gummifische 9-10 cm: Creature-Baits, Pintails und Krebsimitationen in herbstlichen Farben (Orange, Braun, Motoroil). Am Jigkopf oder am Drop-Shot-Rig.
  • Drop-Shot Montagen: Die Finesse-Montage schlechthin für kaltes Wasser. Langsam zuppeln mit langen Pausen – perfekt für träge Barsche an kühlen Tagen.
  • Texas-, Carolina- und Free-Rigs: Diese Montagen erlauben langsames Fischen am Grund und sind ideal für Strukturen mit Kraut oder Totholz.
  • Schaufellose Wobbler und Spinner: An warmen Herbsttagen, wenn die Barsche noch aktiv sind, können aggressive Köder explosive Bisse provozieren.

Wichtiger Hinweis zur Köderführung: Je kälter es wird, desto weniger Aktion brauchst du. Im September darf es noch aggressiv sein – mit schnellen Jigs und viel Bewegung. Im Oktober und November solltest du auf langsame, subtile Führung umsteigen. Faulenzen mit langen Pausen, Drop-Shot mit minimalen Zupfern, Carolina-Rig langsam über den Grund gezogen.

Farbwahl: Im klaren Herbstwasser funktionieren natürliche Farben (Braun, Grün, Motoroil) oft besser als Schockfarben. An trüben Tagen oder bei wenig Licht kannst du aber auch mit Orange, Chartreuse oder Pink experimentieren.

Wo du Barsche im Herbst findest

Die Schwarmsuche ist im Herbst der entscheidende Faktor. Du kannst die besten Köder und die perfekte Montage haben – wenn du nicht am richtigen Spot bist, fängst du nichts. Barsche im Herbst sind hochmobil und ziehen in Schwärmen durchs Gewässer. Deine Aufgabe: Diese Schwärme finden und ihnen folgen.

Hotspots im Herbst:

  • Übergänge Flach-/Tiefwasser (Drop-Offs): Steil abfallende Kanten sind Barsch-Magneten. Barsche nutzen diese Strukturen, um schnell zwischen Tiefen- und Flachwasserzonen zu wechseln. Besonders produktiv sind Drop-Offs mit Seegraswiesen oder Steinfeldern.
  • Seegraswiesen mit Struktur: Im Herbst sterben viele Wasserpflanzen ab. Barsche halten sich an den Rändern dieser absterbenden Pflanzenteppiche auf – dort finden sie Deckung und Beute.
  • Strömungskanten und Häfen: In Flüssen wie dem Rhein konzentrieren sich Barsche an Strömungskanten, Buhnenköpfen und Hafeneinfahrten. Die Strömung bringt Nahrung – und Barsche lauern dort auf Beute.
  • Brückenköpfe und Pfeiler: Unterwasserstrukturen wie Brückenpfeiler oder versunkene Bäume ziehen Barsche magisch an. Diese Spots sind oft unterschätzt, aber absolut top.
  • Kraftwerksauslässe (warmes Wasser): Ein Geheimtipp für den Spätherbst: Warme Einläufe von Kraftwerken konzentrieren bis zu 10x mehr Barsche als die kalte Umgebung. Wenn das restliche Gewässer schon abkühlt, sammeln sich hier die Fische.

Tagsüber halten sich Barsche im Herbst oft in 4-5 Meter Tiefe auf – im unteren Drittel der Wassersäule. Nachts ziehen sie in flachere Bereiche mit Wasserpflanzen, wo sie Schutz suchen. Dieser Rhythmus verschiebt sich im Tagesverlauf: Morgens sind sie noch relativ flach, mittags und nachmittags zunehmend tiefer.

Meine Strategie: Ich starte morgens an flachen Strukturen (2-3 Meter) und arbeite mich im Laufe des Tages in tiefere Zonen vor (6-8 Meter). Dabei decke ich mit dem Boot systematisch große Flächen ab – entweder mit dem Echolot oder durch aktives Abfischen verschiedener Spots.

Echolot-Einsatz: Schwärme gezielt finden

Ohne Echolot ist die Schwarmsuche im Herbst extrem schwierig. Ein guter Fischfinder zeigt dir nicht nur die Tiefenstruktur, sondern auch, ob sich Fische unter deinem Boot befinden. Barschschwärme sehen auf dem Echolot aus wie dichte Wolken – oft in Bodennähe oder im Mittelwasser über Strukturen.

Worauf ich achte:

  • Baitfish-Wolken: Wo Brutfische sind, sind oft auch Barsche. Besonders im September, wenn Brutfische in Massen auftreten, lohnt es sich, diese Bereiche abzufischen.
  • Strukturen mit Details: Kanten, Buckel, versunkene Bäume – je mehr Struktur, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich Barsche dort aufhalten.
  • Temperaturunterschiede: Manche Echolote zeigen auch Wassertemperaturen an. Warme Zonen (z.B. Kraftwerksausläufe) sind im Spätherbst absolute Hotspots.

Wenn du keinen Fischfinder hast: Setze auf Sichtfischen an klaren Tagen. Im Herbst ist das Wasser oft kristallklar – wenn du Glück hast, siehst du die Schwärme direkt vom Ufer oder Boot aus.

Die besten Beißzeiten im Herbst

Im Sommer sind Barsche oft in den frühen Morgen- und späten Abendstunden am aktivsten. Im Herbst verschiebt sich die Aktivität in die Mittagsstunden. Je weiter der Herbst voranschreitet, desto ausgeprägter wird dieser Effekt. Im November liegt die beste Zeit oft zwischen 12 und 16 Uhr – wenn die tief stehende Sonne das Wasser noch etwas erwärmt.

Warum ist das so? Barsche sind Sonnenanbeter. Bei kühleren Temperaturen suchen sie aktiv nach Wärme. Sobald die Sonne das Wasser in flachen Bereichen erwärmt, werden die Fische aktiver. Das gilt besonders an trüben Tagen: Die kurzen Phasen, in denen die Sonne durchbricht, können explosive Beißphasen auslösen.

Beißzeiten nach Monat:

  • September: Noch relativ gleichmäßig über den Tag verteilt. Früher Morgen (6-9 Uhr) und später Nachmittag (16-19 Uhr) sind top. Brutfische in Massen – besonders gute Zeit!
  • Oktober: Aktivität verlagert sich zunehmend in die Mittagsstunden (11-15 Uhr). Morgens und abends wird es ruhiger. Fressrausch intensiviert sich – großartige Fangchancen.
  • November: Beste Zeit: 12-16 Uhr. Barsche stehen jetzt oft tiefer (10-12 Meter) und sind wählerischer. Kurze Beißphasen erfordern Geduld und Timing.

Ein wichtiger Punkt: Die Beißphasen werden im Herbst kürzer, aber intensiver. Wenn die Barsche anbeißen, kann es sein, dass du innerhalb von 30 Minuten zehn Fische fängst – und danach stundenlang nichts mehr. Deshalb ist es entscheidend, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Wetter und Beißverhalten

Das wechselhafte Herbstwetter hat einen massiven Einfluss auf das Beißverhalten. An stabilen Hochdrucktagen mit klarem Himmel sind Barsche oft träge und vorsichtig. An trüben, leicht windigen Tagen mit wechselndem Licht hingegen drehen sie richtig auf.

Ideale Bedingungen:

  • Leicht bewölkt mit Sonnendurchbrüchen: Die Phasen, in denen die Sonne durchbricht, sind oft die besten Beißzeiten.
  • Leichter Wind (2-4 Beaufort): Wellenbewegung bringt Sauerstoff ins Wasser und aktiviert die Barsche. Außerdem bricht der Wind die Wasseroberfläche – Fische fühlen sich sicherer.
  • Fallender Luftdruck: Vor einem Wetterumschwung werden Barsche oft besonders aktiv. Wenn ein Tiefdruckgebiet naht, kann das eine regelrechte Fressorgie auslösen.

An kalten, klaren Tagen mit Hochdruck solltest du deine Erwartungen herunterschrauben. Die Fische stehen tief, sind wählerisch und beißen oft nur in kurzen Fenstern. Dann gilt: Geduld haben und auf die Mittagsstunden setzen.

Montagen und Köderführung im Detail

Die richtige Montage und Köderführung können im Herbst den Unterschied zwischen Schneidertag und Sternstunde machen. Je kälter das Wasser wird, desto subtiler muss deine Präsentation sein. Was im Sommer noch mit aggressiven Sprüngen und schnellen Retrieves funktioniert hat, schreckt jetzt die Fische ab.

Die Finesse-Waffe für kaltes Wasser

Drop-Shot ist meine Nummer 1 Montage für den Herbst. Der Köder schwebt über dem Grund und kann mit minimalen Bewegungen geführt werden – perfekt für träge Barsche, die keine Lust auf wilde Verfolgungsjagden haben.

Aufbau:

  • Hauptschnur: 0,10-0,12 mm Geflecht
  • Vorfach: 0,20-0,25 mm Fluorocarbon, 80-120 cm Länge
  • Haken: Offset-Haken Größe 1/0 oder 2/0, ca. 30-50 cm über dem Blei eingebunden
  • Blei: 5-10 g Drop-Shot Blei am Ende der Schnur
  • Köder: 8-10 cm Creature-Baits, Würmer oder Pintails

Führung:

Auswerfen, absinken lassen, dann langsam zuppeln mit der Rutenspitze. Kleine Bewegungen nach oben, dann wieder absenken. Pausen von 3-5 Sekunden zwischen den Zupfern. Der Köder tanzt dabei über dem Grund – unwiderstehlich für hungrige Barsche.

Ehrlich gesagt: Drop-Shot vom Boot in Schweden mit Wurm oder Gummifisch war mein Aha-Moment. Diese Montage funktioniert einfach immer – egal ob am Rursee, am Rhein oder in skandinavischen Gewässern.

Wichtig: Im Herbst gilt die Regel: Je kälter, desto langsamer. Wenn die Wassertemperaturen unter 10°C fallen, reduziere die Ködergeschwindigkeit auf ein Minimum. Langsame Führung mit langen Pausen (4-5 Sekunden) ist dann oft der Schlüssel zum Erfolg.

Schwarmverhalten und Kannibalismus

Barsche sind Herdenfische – aber mit einer dunklen Seite. Innerhalb der Schwärme herrscht eine klare Hierarchie: Große Barsche fressen kleine Barsche. Dieser Kannibalismus beeinflusst das Verhalten massiv. Kleine Barsche meiden instinktiv Bereiche, in denen große Exemplare stehen.

Was bedeutet das für dich als Angler? Wenn du mehrere kleine Barsche nacheinander am selben Spot fängst, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass dort auch große Exemplare stehen. Die Kleinen hätten sich sonst längst verzogen. Umgekehrt: Wenn du einen großen Barsch fängst, lohnt es sich, den Spot weiter zu befischen – oft stehen mehrere Große zusammen.

Im Herbst wird das Schwarmverhalten besonders ausgeprägt. Mit sinkenden Temperaturen ziehen sich Barsche zu kompakten Einheiten zusammen. Diese Schwärme können Hunderte von Fischen umfassen – ein faszinierendes Naturschauspiel. Wenn du einen solchen Schwarm findest, ist es entscheidend, dort zu bleiben. Schwärme ziehen zwar durchs Gewässer, halten sich aber oft stundenlang in einem bestimmten Bereich auf.

Meine Strategie: Wenn ich einen Schwarm lokalisiert habe, werfe ich eine Boje aus oder markiere den Spot im GPS. Dann fische ich diesen Bereich systematisch ab – in verschiedenen Tiefen und mit verschiedenen Ködern. Oft wandert der Schwarm langsam weiter – dann folge ich ihm.

Großbarsche im Herbst gezielt angehen

Der Herbst bietet die beste Chance des Jahres auf wirklich große Barsche (40+ cm). Während sich kleinere Exemplare zu großen Schwärmen zusammenfinden, stehen kapitale Barsche oft einsam und tiefer. Sie meiden die Hektik der Schwärme und lauern an strukturreichen Spots auf größere Beute.

Strategien für Großbarsche:

  • Größere Köder (12-15 cm): Große Barsche wollen große Happen. Scheue dich nicht, richtig dicke Gummifische oder große Wobbler zu verwenden. Das filtert die Kleinen raus.
  • Tiefere Bereiche (8-12 Meter): Während kleine Barsche im Mittelwasser jagen, stehen Große oft am Grund in tieferen Zonen.
  • Strukturen mit Deckung: Versunkene Bäume, große Steine, steile Kanten – Großbarsche lieben solche Verstecke. Hier lauern sie auf vorbeiziehende Beute.
  • Langsame Präsentation: Große Barsche sind nicht so hektisch wie Kleine. Sie beobachten den Köder genau, bevor sie zupacken. Langsame Führung mit langen Pausen ist oft der Schlüssel.

Ehrlich gesagt: Die Bissfrequenz auf Großbarsche ist deutlich niedriger als auf Schwarmbarsche. Du wirst vielleicht nur 2-3 Bisse am Tag haben – aber wenn einer davon ein 45er ist, war der Tag ein voller Erfolg. Im Herbst ist der Kontakt mit Großbarschen häufiger – aber du musst gezielt darauf fischen und die Schwärme ignorieren.

Checkliste: Perfekt vorbereitet fürs Herbst-Barschangeln

Echolot/Fischfinder zur Schwarmlokalisation

Gummifische 9-10 cm in herbstlichen Farben

Drop-Shot, Texas- und Carolina-Rig vorbereitet

Fluorocarbon-Vorfächer 0,20-0,30 mm

Verschiedene Bleigewichte (5-20 g)

Offset-Haken in verschiedenen Größen

Polarisationsbrille für Sichtfischen

Warme Kleidung in Schichten

Thermoskanne mit heißem Tee oder Kaffee

Kescher mit weichem Netz

Hakenlöser und Maßband

Tackle-Box mit Ersatzködern

Häufige Fragen zum Barschangeln im Herbst

Die absolute Hochzeit liegt zwischen Mitte September und Ende November. Je später der Herbst, desto mehr verlagert sich die beste Beißzeit in die Mittagsstunden (12-16 Uhr). Im September sind Morgen- und Abendstunden noch produktiv, im November konzentriert sich die Aktivität auf die wärmsten Stunden des Tages.

Ohne Echolot musst du systematisch vorgehen: Fische strukturreiche Bereiche wie Drop-Offs, Seegraswiesen und Strömungskanten ab. Wenn du einen Barsch fängst, bleibe am Spot und fische ihn intensiv weiter. An klaren Tagen kannst du versuchen, Schwärme visuell zu lokalisieren – im Herbst ist das Wasser oft sehr klar. Achte auch auf springende Brutfische – wo Beute ist, sind oft auch Barsche.

Als Minimum gilt eine Ködergröße von 8 cm, besser sind 10-13 cm. Im Herbst wechseln Barsche von kleinen auf größere Nahrungsbrocken. Wenn du gezielt auf Großbarsche fischen möchtest, kannst du auch 15 cm Köder verwenden – das filtert die Kleinen raus und spricht nur kapitale Exemplare an.

Absolut! Vom Ufer aus solltest du dich auf Strukturen in Wurfweite konzentrieren: Schilfkanten, Stege, Buhnenköpfe, Hafenmauern. Gehe nicht davon aus, dass die Fische weit draußen stehen – im Herbst ziehen Barschschwärme oft direkt am Ufer entlang. Wichtig: Sei mobil und wechsle Spots, wenn du nach 20-30 Minuten keinen Biss hattest. Die Schwärme zu finden ist der Schlüssel.

Die Pausenlänge hängt von der Wassertemperatur ab. Bei warmem Wasser (über 15°C) reichen 2-3 Sekunden Pause. Bei kühlerem Wasser (10-15°C) solltest du 4-5 Sekunden warten. Unter 10°C kann es sinnvoll sein, noch längere Pausen (6-8 Sekunden) zu machen. Eine Faustregel: Zähle innerlich 'eins, zwei, drei' oder warte, bis du den Köder in der Rute wieder spürst, bevor du die nächste Aktion machst.

Ja, November kann sogar hervorragend sein! Die Barsche sind immer noch im Fressrausch und bereiten sich auf den Winter vor. Allerdings musst du dich auf tiefere Bereiche (10-12 Meter) konzentrieren und sehr langsam führen. Die Beißphasen werden kürzer, aber wenn die Fische aktiv sind, kannst du innerhalb kurzer Zeit viele Barsche fangen. Wichtig: Fische zwischen 12 und 16 Uhr – dann ist die Aktivität am höchsten.

Im Frühherbst (September) sind Barsche noch relativ aggressiv und nehmen fast alles. Im Spätherbst (Oktober/November) werden sie wählerischer. Dann kann es entscheidend sein, Farbe, Größe und Ködertyp zu variieren, bis du den richtigen findest. Natürliche Farben (Braun, Grün, Motoroil) funktionieren oft besser als Schockfarben. Wichtig ist auch die Köderführung – im Spätherbst solltest du sehr langsam und subtil fischen.

Wenn du innerhalb kurzer Zeit mehrere Barsche am selben Spot fängst, hast du wahrscheinlich einen Schwarm gefunden. Typische Anzeichen: Bisse kommen in schneller Folge, die Fische haben ähnliche Größen, und wenn du den Spot verlässt und zurückkommst, beißen sie wieder. Mit einem Echolot siehst du Schwärme als dichte Wolken auf dem Display. Bleibe am Spot und fische ihn intensiv ab – Schwärme bleiben oft stundenlang in einem Bereich.

Fazit: Der Herbst gehört den Barschen

Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt und die ersten Nebelschwaden über dem Wasser hängen, beginnt die Königsdisziplin des Barschangelns. Der Herbst ist nicht einfach nur eine weitere Jahreszeit – es ist die Zeit, in der Barsche alles geben, um sich auf den Winter vorzubereiten. Schwärme ziehen durch das Gewässer, fressen alles was ihnen vor die Nase kommt, und liefern dir unvergessliche Drills.

Was du aus diesem Guide mitnehmen solltest:

  • Schwärme finden ist der Schlüssel – ohne die richtigen Spots wirst du nicht erfolgreich sein. Nutze ein Echolot, fische strukturreiche Bereiche und sei mobil.
  • Größere Köder, langsamere Führung – im Herbst wollen Barsche große Happen und haben keine Lust auf hektische Verfolgungsjagden. 9-10 cm Köder mit langsamer, subtiler Führung sind perfekt.
  • Mittagszeit ist Beißzeit – je später der Herbst, desto mehr verlagert sich die Aktivität in die Mittagsstunden (12-16 Uhr). Nutze die wärmsten Stunden des Tages.
  • Geduld zahlt sich aus – die Beißphasen werden im Herbst kürzer, aber intensiver. Wenn die Barsche aktiv sind, kannst du innerhalb von 30 Minuten zehn Fische fangen. Dazwischen kann es still werden – bleibe dran.

Für mich persönlich ist der Herbst die schönste Zeit am Wasser. Die Ruhe, die klare Luft, das goldene Licht – und dann dieser Moment, wenn die Rute sich krümmt und ein Barsch an der Oberfläche explodiert. Das ist es, wofür wir Angler leben. Der Herbst gehört den Barschen – und dir, wenn du die Strategien aus diesem Guide umsetzt.

Also: Schnapp dir deine Rute, pack die richtigen Köder ein und ab ans Wasser. Die Schwärme warten auf dich.

Entdecke mehr über Barsche und die besten Angeltechniken für jede Jahreszeit!