Aal mit Tauwurm bei Nachtangeln am Fluss

Aale angeln mit Tauwurm

Der Klassiker für Dämmerung und Nacht

Warum der Tauwurm der beste Aalköder ist

Es gibt eine Faustregel, die jeder erfahrene Aalangler bestätigen wird: Der Tauwurm an einer normalen Grundmontage ist und bleibt der mit Abstand erfolgreichste Köder für den Aal. Keine fancy Kunstköder, keine teuren Spezialitäten – ein simpler, dicker Tauwurm auf einem 6er Haken ist das, was funktioniert. Über zwei Drittel aller Aalangler sehen ihn als den fängigsten Köder, und das aus gutem Grund.

Ich gehe zwar nur noch wenige Tage im Jahr gezielt auf Aal – die Art ist stark gefährdet, und ich möchte den Bestand nicht zusätzlich belasten – aber wenn ich am Rhein bei Einbruch der Dämmerung meine Grundmontage auslege, ist immer ein Tauwurm am Haken. Die größten Aale fange ich allerdings meist beim Zanderangeln mit Grundeln als Köderfisch – stattliche Exemplare, die sich den toten Fisch am Grund schnappen.

Was macht den Tauwurm so erfolgreich? Aale haben einen extrem feinen Geruchssinn und nehmen die Witterung dicker Tauwürmer über weite Distanzen auf. Ein 10-12 cm langer Tauwurm, der am Grund liegt und langsam seine Duftstoffe abgibt, ist für einen Aal wie ein leuchtendes Schild mit der Aufschrift "Hier gibt's Futter!". Und wenn der Aal erst einmal Witterung aufgenommen hat, folgt er der Duftspur unaufhaltsam bis zum Köder.

Auch wenn es Gewässer gibt, in denen der Aal tagsüber läuft, wird er hauptsächlich in Dämmerung und nachts gefangen – und da ist der Tauwurm unschlagbar. Nach einem Vortrag auf einer Messe in Neumünster über Aalbiologie und Wiederansiedlungsprogramme bin ich noch faszinierter von dieser Art. Die Programme funktionieren gut – ein Hoffnungsschimmer für den Bestand.

Die besten Anköder-Methoden für Tauwurm

Es gibt nicht "die eine" perfekte Methode, einen Tauwurm anzuködern – aber es gibt bewährte Varianten, die in der Praxis nachweislich funktionieren. Die Wahl hängt davon ab, wie groß deine Zielfische sind, wie stark die Strömung ist und wie viele Fehlbisse du vermeiden willst. Hier sind die drei effektivsten Methoden:

1. Halber Tauwurm (Meine Empfehlung!)

Einen halben Tauwurm mit der Ködernadel aufziehen – das ist meine Lieblingsmethode und wird von vielen erfahrenen Aalanglern als optimal bezeichnet. Du schneidest den Wurm mittig durch, ziehst ihn mit einer Ködernadel so auf, dass ein kurzes Stück am Haken überhängt, und fertig.

Vorteile:

  • Hält super am Haken, auch bei starker Strömung
  • Gibt mehr Aroma ans Wasser ab als ein ganzer Tauwurm (offenes Wurmende!)
  • Kann auch von kleineren Aalen gut bewältigt werden
  • Fehlbisse sind selten – der Aal nimmt den kompakten Happen komplett auf

Hakengröße: 6er oder 8er Haken – perfekt für diese Ködergröße.

Diese Methode nutze ich am Rhein bei Dämmerung. Der Tauwurm liegt direkt auf der Steinpackung, und wenn ein Aal zupackt, sitzt der Haken fast immer sicher.

2. Wurm-Schaschlik (Maximales Aroma!)

Du schneidest den Tauwurm in kleine Stückchen (ca. 2-4 cm) und ziehst sie nacheinander auf den Haken – wie ein Schaschlik. Das Ergebnis: Viele offene Wurmenden, die massiv Geruchsstoffe ins Wasser abgeben. Aale finden diesen Köder deutlich schneller, und die Bissfrequenz steigt stark.

Nachteile: Der Köder laugt relativ schnell aus und sollte spätestens nach einer Stunde erneuert werden. Außerdem hält er Attacken von Kleinfischen (Grundeln, kleine Brassen) nicht lange stand.

Wann nutzen? Wenn du in einem Gewässer mit vielen Aalen angelst und die Bissfrequenz erhöhen willst. Perfekt für warme Sommernächte, wenn Aale aktiv laufen.

3. Ganzer Tauwurm (Für große Aale)

Du ziehst einen ganzen Tauwurm mit der Wurmnadel komplett aufs Vorfach – ähnlich wie bei einem Wattwurm. Diese Methode ist perfekt für kapitale Aale, weil der große Köder selektiv wirkt: Kleine Aale können ihn kaum bewältigen, große packen zu.

Vorteile:

  • Hält jeden Wurf aus, rutscht in Strömung nicht ab
  • Gibt dem Fisch wenig Chancen, Teile abzufressen
  • "Viel Wurm, großer Aal" – Motto für selektives Angeln

Nachteil: Bei Aalen mit kleinem Maul können Fehlbisse auftreten.

Halber Tauwurm – Die perfekte Balance

Diese Methode ist der Goldstandard unter erfahrenen Aalanglern. Du schneidest einen 10-12 cm langen Tauwurm mittig durch, nimmst eine Ködernadel und ziehst den halben Wurm so auf, dass er komplett auf dem Haken sitzt – nur ein kurzes Stück (ca. 1-2 cm) hängt am Ende über.

Warum funktioniert das so gut?

  • Das offene Wurmende gibt deutlich mehr Aroma ab als ein ganzer Wurm
  • Der Köder ist kompakt genug, dass auch mittelgroße Aale (50-70 cm) ihn problemlos nehmen
  • Die Hakenspitze steht immer frei – sicherer Hakeffekt beim Anschlag
  • Der Wurm hält auch bei mehreren Würfen und in Strömung

Hakengröße: 6er oder 8er Aalhaken – beide funktionieren perfekt. Ich nutze meist einen 6er mit 0,30er monofilem Vorfach.

Praxis-Tipp: Wenn du merkst, dass die Aale nur vorsichtig zupfen, aber nicht richtig zupacken, wechsle zu einem halben Wurm. Die kompaktere Größe führt oft zu deutlich mehr Vollbissen.

Die richtige Hakengröße für Tauwurm-Aalangeln

Die Hakengröße ist beim Aalangeln entscheidend – zu groß, und der Aal nimmt den Köder nicht richtig auf. Zu klein, und der Haken hält nicht sicher im harten Aalmaul. Hier sind die bewährten Größen:

6er Haken: Meine Standardgröße für halbe Tauwürmer und Tauwurmstücke. Diese Größe ist perfekt, weil sie groß genug ist für einen sicheren Hakeffekt, aber klein genug, dass auch mittelgroße Aale (50-70 cm) den Köder gut nehmen können.

8er Haken: Optimal für kleine Tauwurmstücke (2-4 cm) und wenn du in einem Gewässer mit vielen kleineren Aalen (unter 60 cm) angelst. Bei einem Biss wird sofort angeschlagen, und in 8 von 10 Fällen hängt der Fisch sicher – ohne den Haken verschluckt zu haben.

4er oder 2er Haken: Für ganze Tauwürmer oder wenn du gezielt auf kapitale Aale fischst. Diese größeren Haken sind robust genug für große Fische und bieten einen sehr sicheren Hakeffekt.

Spezial-Haken:

  • Wurmhaken mit zusätzlichen Widerhaken am langen Schenkel halten den Wurm besser – besonders bei starker Strömung oder weiten Würfen
  • Circle Hooks werden von manchen Anglern bevorzugt, weil sie sich oft selbst im Maulwinkel verhaken und das Unhaken erleichtern
  • Haken mit weitem Bogen sind ideal, weil die Hakenspitze auch dann frei steht, wenn sich der Wurm um den Haken windet

Wichtig: Die Hakenspitze sollte immer frei stehen – das ist der Schlüssel zu einem sicheren Hakeffekt. Nicht zu viel Wurm sollte herunterbaumeln, sonst gibt's viele Fehlbisse.

Tauwürmer sammeln – So geht's richtig

Frisch gesammelte Tauwürmer fangen deutlich besser als solche vom Händler – das ist eine Erfahrung, die viele Aalangler bestätigen. Aber wann und wie sammelst du Tauwürmer effektiv?

Beste Zeit: Etwa 2 Stunden nach Sonnenuntergang, an feuchten, warmen Nächten – idealerweise nach Regen. Tauwürmer kommen dann aus ihren Löchern, liegen halb auf dem Rasen und sind leicht zu greifen. Frühjahr und Herbst sind die besten Jahreszeiten, im Sommer funktioniert es bei ausreichend Feuchtigkeit aber auch gut.

Wo suchen?

  • Blumenbeete – Tauwürmer lieben lockere, humose Erde
  • Moosige Flächen – Tauwurm liebt Moos!
  • Frisch gemähter Rasen – besonders nach Regen
  • Unter Laubbäumen – feuchtes Laub hält die Feuchtigkeit
  • Nähe von Komposthaufen – nährstoffreiche Erde

Ausrüstung:

  • Kopflampe mit mehreren Helligkeitsstufen (nicht zu hell! Tauwürmer sind lichtempfindlich)
  • Alternativ: Normale Taschenlampe mit roter Folie abgedunkelt
  • Beide Hände müssen frei sein – Lampe am Kopf befestigen
  • Wurmbox zum Sammeln (mit Luftlöchern!)

Technik: Tauwürmer haben einen feinen Sinn für Bodenerschütterungen – tritt also leise auf! Greife mit Daumen und Zeigefinger (wie beim Schreiben) so nah wie möglich am Loch auf den Wurm, damit er sich nicht zurückziehen kann. Dann vorsichtig und gleichmäßig ziehen – nicht quetschen oder reißen, sonst hast du nur ein Wurmstück.

Ertrag: In guten Wurmnächten sind 20-30+ Tauwürmer pro Stunde möglich. An manchen Abenden findest du kaum welche – das hängt von Feuchtigkeit, Temperatur und Mondphase ab.

Alternative: Die Senf-Methode

Funktioniert zu jeder Tageszeit und ist umweltverträglich: Fülle eine Gießkanne mit Wasser und gib 2-3 Esslöffel Senfpulver dazu. Verteile das Senfwasser gleichmäßig auf ca. 1 m² Rasenfläche. Nach kurzer Zeit flüchten die Würmer aus der Erde – du kannst über 20 Würmer pro m² sammeln. Kein nächtliches Kriechen über nassen Rasen nötig!

Lagerung und Hälterung von Tauwürmern

Tauwürmer sind sehr temperaturempfindlich und stellen hohe Ansprüche an die Lagerung. Aber mit der richtigen Methode kannst du sie mehrere Wochen bis Monate gesund halten.

Kurzfristige Lagerung (1-3 Wochen)

Methode: Tauwürmer in der Verkaufspackung im Kühlschrank lagern bei 2-5 Grad. Lege frisches Gras oder Moos in die Dose – das hält die Feuchtigkeit und gibt den Würmern zusätzliche Nahrung. So halten sie bis zu 3 Wochen.

Langfristige Lagerung (mehrere Monate)

Behälter: Styroporbox (ca. 10 Liter Volumen) – hält die Temperatur konstant und schützt vor Frost.

Substrat: Feuchtes Zeitungspapier (echtes grobes Zeitungspapier, kein Hochglanz!). Weiche das Papier in Wasser ein, wringe es gründlich aus (nur feucht, nicht tropfnass) und lege mehrere Lagen in die Box. Optional: Das Papier vorher in kochendem Wasser einweichen, um Druckerschwärze zu entfernen.

Alternative: Eimer mit normaler Muttererde aus dem Garten, dazu Zeitungspapier, Kaffeefilter oder Eierkartons als zusätzliche Schichten.

Wichtig: Kleine Luftlöcher im Deckel für Luftzirkulation!

Optimale Temperatur: 5-10 Grad bzw. etwa 3 Grad – lichtgeschützt, kühl, frostfrei. Ideal ist ein Keller oder die unterste Schublade im Kühlschrank.

Fütterung (wichtig!)

Zeitungspapier allein reicht nicht – Tauwürmer brauchen Nahrung. Geeignet sind:

  • Verdorbenes Obst und Gemüse (Schalen vorher entfernen wegen Spritzmittel!)
  • Gras, Küchenabfälle, Kartoffelschalen
  • Salat, Kohl, alte Blätter
  • Teeblätter, Kaffeesatz
  • Gurken- und Karottenschalen (vorher waschen!)

Warnung: Spritzmittel sind tödlich für Würmer – immer gründlich waschen oder Bio-Produkte verwenden!

Pflege

Wöchentlich: Nachsehen, tote Würmer entfernen, Zewa oder altes Laub auf Erde legen, auf Schimmel und Ameisenbefall kontrollieren.

Nach dem Sammeln: Gesunde Würmer graben sich sofort ein, verletzte bleiben oben – diese absammeln. NICHT einbuddeln! Lass die Würmer selbst entscheiden, wo sie sich wohlfühlen.

Regelmäßig: Frische Erde dazugeben, um das Substrat aufzufrischen.

Regel: Frische fängt! Würmer, die in der Sonne lagen oder schon Tage in der Box sind, fangen deutlich schlechter als frisch gesammelte.

Montagen mit Tauwurm für Aal

Die klassische Aalgrund-Montage ist die am häufigsten genutzte Methode beim Aalangeln – und das aus gutem Grund: Sie ist einfach, effektiv und funktioniert überall.

Aufbau:

  • Anti-Tangle-Boom (verhindert Verwicklungen beim Wurf)
  • Durchlaufmontage (der Aal spürt beim Biss keinen Widerstand)
  • Grundblei (40-60 g, je nach Strömung)
  • Monofiles Vorfach (0,25-0,35 mm, 60-80 cm lang)
  • Aalhaken Größe 6 oder 8

Vorteil: Der Köder liegt direkt am Gewässergrund, wo Aale bevorzugt nach Nahrung suchen. Die Montage ist robust, verwicklungsfrei und funktioniert in Flüssen, Kanälen und Seen.

Meine Praxis am Rhein: Ich nutze eine simple Teleskoprute, große Rolle, 40er Mono als Hauptschnur und ein Grundblei von 40-60 g (je nach Strömung). Die Montage liegt auf der Steinpackung, und wenn ein Aal zupackt, gibt's keine Kompromisse – sofort rausheben! Wenn sich ein Aal in der Steinpackung festsetzt, bleibt er dort.

Tipp: Eine Aalglocke als Bissanzeiger ist nachts Gold wert – du hörst sofort, wenn sich was tut.

Bei schlammigem oder krautigem Grund sinkt ein normaler Tauwurm oft zu tief ins Sediment und wird für Aale unsichtbar. Die Lösung: Auftrieb!

Aufbau: Wie normale Grundmontage, aber mit kleiner Schwimmerkugel (rot oder schwarz, ca. 1-2 cm Durchmesser) auf dem Vorfach. Die Kugel wird ca. 20-30 cm vor dem Haken montiert.

Ergebnis: Das Wurmbündel schwebt ca. 20 cm über dem Grund und bleibt für Aale gut sichtbar und zugänglich – auch wenn der Grund weich ist.

Alternative: U-Pose mit 2-30 g Gewicht, je nach Wurmmenge und Strömung. Die Pose wird so eingestellt, dass der Köder knapp über Grund schwebt.

Wann einsetzen? An Seen mit weichem Schlammboden, in Häfen mit organischem Sediment oder an Kanälen mit Krautfeldern am Grund.

Die Dropshot-Montage ist eigentlich eine Raubfisch-Technik, funktioniert aber auch hervorragend für Aal – besonders in Still- und Fließgewässern.

Aufbau: Das Blei sitzt am Ende der Schnur, der Haken wird ca. 5-10 cm darüber seitlich ans Vorfach gebunden (Palomarknoten). Der Tauwurm hängt dann schwebend über dem Grund.

Vorteil: Der Köder schwebt beweglich über dem Grund, reagiert auf Strömung und Bewegung und ist für Aale extrem attraktiv. Außerdem fängt diese Montage auch Barsch, Brasse und Döbel – ein echter Allrounder.

Wann einsetzen? Wenn du nicht sicher bist, ob Aale da sind, oder wenn du gleichzeitig auf mehrere Arten fischen willst. Auch gut für flache Bereiche mit steinigem Grund.

Im Hochsommer, wenn Aale größere Happen bevorzugen, ist ein Wurmbündel oft erfolgreicher als ein einzelner Tauwurm. Die Montage ist etwas aufwändiger, aber sehr effektiv.

Aufbau: Mehrere Würmer (2-3 Dendrobenas oder Tauwürmer) werden mit der Ködernadel auf den Haken gezogen – entweder ganz oder halbiert. Das Kopfstück bleibt frei, damit die Würmer sich bewegen können.

Spezial-Haken: Wurmhaken mit zusätzlichen Widerhaken am Schenkel oder Schrumpfschläuche auf dem Hakenbogen verhindern, dass die Würmer vom Haken rutschen.

Präsentation: Am Grund, bei schlammigem oder krautigem Grund mit kleiner Styroporkugel leicht anheben (siehe Montage mit Auftrieb).

Wann einsetzen? Hochsommer (Juli-August), wenn Aale aktiv laufen und große Portionen bevorzugen. Auch in Gewässern mit vielen kapitalen Aalen (über 70 cm) ist diese Methode erfolgreich.

Tauwurm vs. Dendrobena – Was fängt besser?

EigenschaftBewährt
Tauwurm
Der Klassiker
Dendrobena
Robust & lebhaft
Kombination
Tauwurm + Dendro
Anziehungskraft auf Aal
Legendär – sehr hochHoch durch Bewegung
Haltbarkeit am Haken
Lagerung
Schwierig, 2-5 GradEinfach, mehrere Monate
Temperaturtoleranz
Aromaabgabe
Erfolgsquote Aal
Oft am besten
Preis
Ca. 30 Cent/StückGünstigerMittel

Checkliste: Aalangeln mit Tauwurm

Dämmerung oder nachts angeln

Hauptaktivität der Aale ist nachts – tagsüber nur in Ausnahmefällen

Tauwürmer frisch sammeln oder kaufen

Frische Würmer fangen deutlich besser als alte vom Händler

Halbe Tauwürmer oder Schaschlik verwenden

Mehr Aroma durch offene Wurmenden – höhere Bissfrequenz

6er oder 8er Aalhaken nutzen

Optimale Größe für sicheren Hakeffekt ohne Fehlbisse

Grundmontage mit Durchlaufblei

Klassiker – einfach, effektiv, verwicklungsfrei

0,30er Mono-Vorfach (60-80 cm)

Robust genug für Aal, unauffällig im Wasser

Köder spätestens nach 1 Stunde erneuern

Wurm-Schaschlik laugt schnell aus – frische fängt!

Bissanzeiger (Aalglocke) verwenden

Nachts hörst du jeden Biss sofort – auch wenn du kurz wegschaust

Häufige Fragen zum Aalangeln mit Tauwurm

Tauwürmer geben starke Geruchsstoffe ins Wasser ab, die Aale über weite Distanzen wahrnehmen. Aale haben einen extrem feinen Geruchssinn und folgen der Duftspur unaufhaltsam bis zum Köder. Zusätzlich ist der Tauwurm eine natürliche Beute – Aale kennen den Geschmack und nehmen ihn ohne Misstrauen auf. Über zwei Drittel aller Aalangler bestätigen: Kein anderer Köder fängt mehr Aale als der Wurm.

Das hängt von der Situation ab:

  • Halber Tauwurm: Beste Balance zwischen Aroma, Haltbarkeit und Bisssicherheit – meine Empfehlung für allgemeines Aalangeln
  • Wurm-Schaschlik: Maximum Aroma, hohe Bissfrequenz – ideal für aktive Aalnächte, muss aber oft erneuert werden
  • Ganzer Tauwurm: Selektiv für große Aale, hält lange am Haken – gut für kapitale Exemplare

Probiere alle drei Methoden aus und schau, was in deinem Gewässer am besten funktioniert.

Halber Tauwurm: Kann 2-3 Stunden am Haken bleiben, wenn er noch gut aussieht. Spätestens erneuern, wenn er ausgelaugt oder von Kleinfischen angefressen wurde.

Wurm-Schaschlik: Spätestens nach 1 Stunde erneuern – die vielen offenen Wurmenden laugen schnell aus.

Ganzer Tauwurm: Hält mehrere Stunden, solange er nicht von Kleinfischen attackiert wird.

Faustregel: Frische fängt! Wenn du unsicher bist, erneuere den Köder lieber einmal zu viel als zu wenig.

Nachts (2 Stunden nach Sonnenuntergang) auf feuchten Rasenflächen, Blumenbeeten, unter Laubbäumen oder in moosigen Bereichen. Beste Bedingungen: Warme, feuchte Nächte nach Regen im Frühjahr oder Herbst.

Tagsüber: Nutze die Senf-Methode – Senfwasser gleichmäßig auf 1 m² Rasen verteilen, Würmer flüchten aus der Erde. Funktioniert zu jeder Tageszeit und ist sehr effektiv (über 20 Würmer pro m²).

Ausrüstung: Kopflampe (nicht zu hell!), Wurmbox mit Luftlöchern.

Kurzfristig (1-3 Wochen): In der Verkaufspackung im Kühlschrank bei 2-5 Grad, frisches Gras oder Moos dazulegen.

Langfristig (mehrere Monate): Styroporbox mit feuchtem Zeitungspapier (gründlich ausgewrungen, nicht tropfnass), Temperatur 5-10 Grad, lichtgeschützt im Keller oder Kühlschrank. Luftlöcher im Deckel! Regelmäßig füttern mit Obst-/Gemüseresten (ohne Spritzmittel!), Kaffeesatz, Teeblättern.

Wichtig: Tote Würmer wöchentlich entfernen, auf Schimmel kontrollieren.

6er Haken: Standard für halbe Tauwürmer und Tauwurmstücke – perfekte Balance zwischen Hakeffekt und Akzeptanz

8er Haken: Für kleine Tauwurmstücke und kleinere Aale (unter 60 cm)

4er oder 2er Haken: Für ganze Tauwürmer oder wenn du gezielt auf kapitale Aale fischst

Wichtig: Die Hakenspitze muss immer frei stehen – das ist der Schlüssel zu einem sicheren Hakeffekt.

Es hängt vom Gewässer ab – testen ist erforderlich! Tauwürmer haben die legendäre Anziehungskraft auf Aale, sind aber schwierig zu lagern. Dendrobenas sind robuster, lebhafter und einfacher zu halten, werden aber in manchen Gewässern weniger gut angenommen.

Die beste Lösung: Kombination aus beiden! Ein Tauwurm-Kopfstück auf den Haken, dann 1-2 Dendrobenas dazu – in manchen Gewässern (z.B. Hamburger Hafen) wird diese Kombi als "absolut tödlich" beschrieben.

Meine Empfehlung: Nimm beide Sorten mit ans Wasser und teste, was besser funktioniert.

Nicht zwingend, aber sie können helfen. Tauwürmer haben von Natur aus einen starken Eigengeruch, der Aale anzieht. Aber in manchen Situationen – besonders wenn Aale sehr vorsichtig sind – können Lockstoffe wie "Aalkiller" den Unterschied machen.

Erfahrungswerte: In Vergleichstests gab es Situationen, in denen behandelte Würmer Bisse brachten, während unbehandelte stundenlang verschmäht wurden. Aber in vielen Gewässern funktioniert der natürliche Wurmgeruch perfekt.

Meine Meinung: Probiere es aus! Aber verlasse dich nicht darauf – der wichtigste Faktor ist immer die Frische des Köders.

Fazit: Der Tauwurm bleibt unschlagbar

Nach all den Jahren Erfahrung am Rhein und anderen Gewässern kann ich eines mit Sicherheit sagen: Der Tauwurm ist und bleibt der beste Aalköder. Keine teuren Spezialköder, keine komplizierten Montagen – ein dicker Tauwurm auf einem 6er Haken, ausgelegt bei Dämmerung auf Grund, ist das, was funktioniert. Über zwei Drittel aller Aalangler bestätigen das in Umfragen, und die Praxis gibt ihnen Recht.

Die Anköder-Methode ist dabei entscheidend: Ein halber Tauwurm mit Ködernadel aufgezogen ist meine persönliche Empfehlung – perfekte Balance zwischen Aroma, Haltbarkeit und Bisssicherheit. Wenn du die Bissfrequenz erhöhen willst, probiere Wurm-Schaschlik mit vielen offenen Wurmenden. Und wenn du gezielt auf kapitale Aale fischst, setze auf einen ganzen Tauwurm als selektiven Köder.

Sammeln statt kaufen lohnt sich – frisch gesammelte Tauwürmer fangen nachweislich besser als solche vom Händler. Eine warme, feuchte Nacht nach Regen, eine Kopflampe und etwas Geduld – und du hast Köder für mehrere Ansitze. Mit der richtigen Lagerung (Styroporbox, feuchtes Zeitungspapier, 5-10 Grad) halten sie mehrere Monate.

Aber denk dran: Der Aal ist stark gefährdet. Ich angle nur noch wenige Tage im Jahr gezielt auf Aal, um den Bestand nicht zusätzlich zu belasten. Die Wiederansiedlungsprogramme funktionieren gut – ein Hoffnungsschimmer – aber wir Angler tragen Verantwortung. Entnehme nur, was du wirklich verwerten willst, und setze große Laichfische zurück.

Und wenn du einen schönen Aal gefangen hast? Heißräuchern im Tischräucherofen – im Garten oder auf dem Balkon. Nachbarn vorher warnen wegen des Rauchs, aber das Ergebnis ist fantastisch!

Tight lines und viel Erfolg mit dem Tauwurm!

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