Äsche nähert sich vorsichtig einer Made im klaren Wasser

Äsche angeln mit Made

Montage, Köderführung & Praxis-Tipps

Hervorragende Fangchancen im Winter und Frühjahr

Wenn du an einem klaren Gebirgsbach stehst und die Äschen in der Strömung tanzen siehst, liegt der Gedanke nahe, mit Naturködern wie Maden zu angeln. Made ist tatsächlich ein klassischer und effektiver Köder für Äschen – besonders im Winter und direkt nach der Laichzeit im Frühjahr. Doch bevor du loslegst, musst du eine entscheidende Frage klären: Ist das überhaupt erlaubt?

An vielen Äschengewässern in Mitteleuropa ist das Angeln mit Naturködern verboten. In vielen Regionen – besonders in Österreich und Bayern – darfst du Äschen ausschließlich mit der Fliege oder Nymphe befischen. Der Grund: Äschen sind gefährdete Fische, und Naturköderangeln wird oft als zu effektiv und damit als Bedrohung für den Bestand angesehen.

Aber: Wenn dein Gewässer Naturköder zulässt, bietet die Made im Winter und Frühjahr hervorragende Fangchancen. In diesem Guide erfährst du alles über Madenarten, Montagen, Anköderung und die besten Bedingungen für diesen klassischen Köder.

Wichtiger Hinweis: An vielen Äschenflüssen Mitteleuropas sind Naturköder verboten! In vielen Regionen – besonders in Österreich und Bayern – darfst du Äschen ausschließlich mit der Fliege oder Nymphe befischen. Prüfe unbedingt die Gewässerordnung, bevor du mit Made auf Äsche angelst. Bei Verstößen drohen hohe Strafen und der Entzug des Fischereischeins.

Maden sind Maden? Nicht ganz. Es gibt verschiedene Arten, die sich in Größe, Farbe und Wirkung unterscheiden. Für das Äschenangeln sind vor allem vier Typen relevant:

1. Normale Maden (weiß/gelb): Die Klassiker. Weiße Maden sind der Standard-Köder für Äschen. Sie sind etwa 8-12mm lang, haben eine neutrale Optik und funktionieren ganzjährig. Gelbe Maden sind etwas auffälliger und werden von manchen Anglern in trübem Wasser bevorzugt.

2. Bienenmaden (Wachsmottenlarven): Diese dickeren, cremefarbenen Larven haben einen charakteristischen Honig-Duft, der auch Äschen anzieht. Sie sind etwas größer als normale Maden und funktionieren besonders gut, wenn die Fische wählerisch sind.

3. Pinkies: Winzige rosa Maden, oft nur 4-6mm lang. Sie werden häufig in Kombination mit normalen Maden verwendet – entweder als Anfutter oder als zusätzlicher Reiz am Haken. Pinkies imitieren sehr kleine Insektenlarven.

4. Caster: Das sind verpuppte Maden – die dunklen, harten Puppen kurz vor dem Schlüpfen. Sie haben eine andere Konsistenz als Maden und sinken schneller. Caster sind eine gute Alternative, wenn Maden nicht funktionieren.

Für Äschen sind normale weiße Maden und Bienenmaden die Top-Wahl. Im Winter, wenn die Fische mehr Nahrung aufnehmen, kannst du auch Madenbündel anbieten – mehrere Maden auf einem Haken.

Die richtige Montage

Äschen haben ein kleines, unterständiges Maul und sind extrem vorsichtig. Deine Montage muss deshalb so fein wie möglich sein – und gleichzeitig die Kraft haben, einen kapitalen Fisch in der Strömung zu bändigen.

Die klassische Posenmontage für Äschen mit Made sieht so aus:

  • Hauptschnur: 0,16mm monofile Schnur (nicht dicker!)
  • Pose: Schlank und empfindlich, 1-2g Tragkraft
  • Vorfach: 0,12-0,14mm, 3-5 Meter lang (!)
  • Bebleiung: Kleine Bleischrotkugeln – eine 15-20cm vor dem Haken (grundnah), restliches Schrot 20-30cm höher
  • Haken: Größe 14-18, dünn drahtig, Goldhaken (rot/gelb) sind beliebt
  • Wirbel: Ein kleiner Wirbel zwischen Hauptschnur und Vorfach schützt vor Verdrehen beim Drill

Warum ein Wirbel? Äschen drehen sich beim Drill wie wild. Ein Wirbel verhindert, dass sich dein feines Vorfach verdreht und reißt.

Pro-Tipp aus dem Inn: Mit einer 1,5g Pose, 0,12er Vorfach, einem 18er Goldhaken und einer einzigen Made werden im bayerischen Inn regelmäßig große Äschen gefangen. Die einfachste Montage ist oft die beste.

Montage-Varianten im Detail

Die Posenmontage ist die beliebteste Methode für Äschen mit Made. Sie ermöglicht es dir, den Köder mit Fließgeschwindigkeit treiben zu lassen – genau so, wie Äschen ihre natürliche Nahrung aufnehmen.

Aufbau: Feste Pose (nicht Laufpose!), 3-5m Vorfach, kleine Bleischrotkugeln verteilt am Vorfach. Die unterste Kugel sitzt 15-20cm vor dem Haken und hält den Köder grundnah. Das restliche Schrot sitzt höher und stabilisiert die Montage.

Führung: Wirf stromabwärts aus und lass die Pose mit der Strömung treiben. Verzögertes Fischen verschreckt Äschen! Die Pose muss exakt mit Fließgeschwindigkeit treiben. Wenn sie schneller oder langsamer treibt als die Oberfläche, stimmt die Bebleiung nicht.

Bologneserute: Ideal sind 5-6 Meter lange Bologneseruten. Sie sind perfekt für die typische Breite von Äschenflüssen und erlauben weite Würfe mit fester Posenmontage.

In tiefen Gumpen (über 1,5m) kannst du die Made auch auf Grund anbieten. Das funktioniert besonders gut im Winter, wenn größere Äschen am Grund stehen.

Aufbau: Durchlaufblei oder Tiroler Hölzl (stehendes Blei, das nicht im Kies versinkt), 1-2m Vorfach, Haken Größe 14-16. Das Blei liegt am Grund, die Made treibt leicht darüber in der Strömung.

Vorteil: Der Köder bleibt lange an einer Stelle – ideal für scheue Fische. Nachteil: Du verpasst viele Bisse, weil Äschen den Köder oft nur vorsichtig antippen und sofort wieder loslassen.

Tipp: Nutze eine empfindliche Rutenspitze und straffe Schnur. So spürst du auch vorsichtige Bisse.

Im Winter, wenn die Äschen fettige, nahrhafte Happen bevorzugen, funktionieren Madenbündel hervorragend. Du bietest 3-5 Maden gleichzeitig an – ein größerer Happen, der mehr Lockwirkung hat.

Spezielle Variante: Zapfenfischen – eine klassische Wintermethode an schnell fließenden Flüssen. Du verwendest einen Stick-Zapfen (längliche Pose), Tropfenblei zur Beschwerung und einen Haken mit mehreren Fleischmaden (dickere, rote Maden).

Vorteil: Das Zapfenfischen erlaubt präzises Angeln in tiefen, schnell fließenden Bereichen – genau dort, wo Winteräschen stehen.

Beste Zeit: Unmittelbar nach der Laichzeit (März/April) und im Hochwinter (Dezember/Januar), wenn die Äschen Energie tanken müssen.

Die Art, wie du die Made anköderst, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Äschen haben ein kleines Maul und sind extrem misstrauisch gegenüber unnatürlich präsentierten Ködern.

So köderst du die Made richtig an:

  1. Verwende dünn drahtige Haken – dicke Haken lassen Maden auslaufen und sehen unnatürlich aus
  2. Führe den Haken an der Mundöffnung der Made ein (am dickeren Ende)
  3. Ziehe die Made bis zum Schwanzende auf, sodass sie den gesamten Hakenschenkel bedeckt
  4. Lass die Hakenspitze frei – sie muss greifen können beim Anhieb
  5. Eine Made reicht oft! Übertreibe es nicht mit Madenbündeln, außer im Winter

Präsentation in der Strömung: Der Köder muss exakt mit Fließgeschwindigkeit treiben. Werfe die Montage stromabwärts aus und lass sie voraustreiben. Äschen lassen sich gerne flussabwärts treiben und nehmen Köder auf, die natürlich mit der Strömung kommen.

Häufiger Fehler: Verzögertes Treiben! Wenn deine Pose langsamer treibt als die Strömung, weil zu viel Blei am Grund schleift, sieht das unnatürlich aus. Äschen ignorieren solche Köder komplett.

Anfüttern mit Maden

Äschen sind Schwarmfische. Wenn du einen Fisch fängst, sind meist mehrere da. Durch loses Anfüttern mit Maden oder kleinen Ködermengen kannst du den Schwarm länger am Platz halten.

Richtig anfüttern:

  • Wirf kleine Portionen Maden stromaufwärts der abtreibenden Pose
  • Die Maden treiben mit der Strömung – dein Hakenköder treibt genau in dieser Futterwolke mit
  • Nicht übertreiben! 10-15 Maden alle paar Minuten reichen
  • Alternative: Pinkies zum Anfüttern, normale Maden am Haken

Was NICHT funktioniert: Semmelbrösel, Paniermehl oder andere Friedfischangler-Futter. Das passt nicht ins Beuteschema der Äsche. Halte dich an Maden, Pinkies oder – wenn erlaubt – kleine Wurm-Stücke.

Maden funktionieren nicht das ganze Jahr über gleich gut. Es gibt Zeitfenster, in denen Äschen Naturköder deutlich besser annehmen als in anderen Phasen.

Winter (November – Februar): Die beste Zeit für Maden! Äschen fressen sich eine Fettschicht an und nehmen gierig Madenbündel. Die Bissfrequenz ist im Herbst/Winter oft höher als im Sommer. Grund: Im Winter gibt es weniger Anflugnahrung – Maden sind dann eine willkommene Proteinquelle.

Frühjahr nach der Laichzeit (März/April): Direkt nach dem Laichen sind Äschen ausgehungert und nehmen fettige Happen wie Madenbündel besonders gern. Das ist eine Goldphase für Naturköderangler.

Sommer (Mai – August): Schwierige Zeit für Maden! Im Sommer fressen Äschen überwiegend Anflugnahrung von der Oberfläche – Eintagsfliegen, Köcherfliegen, kleine Insekten. Maden am Grund werden oft ignoriert. Jetzt ist Fliegenfischen deutlich erfolgreicher.

Beste Fangzeiten am Tag: Früher Morgen bis Mittag, dann wieder ab 17 Uhr bis Sonnenuntergang. Äschen sind tagaktiv und beißen bei Licht am besten.

Pro-Tipp für Winter-Äschen: Je größer eine Äsche, umso mehr Zeit verbringt sie am Grund. Wenn du gezielt auf Kapitale angelst, präsentiere deine Made grundnah in tiefen Gumpen. Jüngere Äschen stehen in allen Wasserschichten, große Fische halten sich am Boden auf.

Häufige Fragen zu Maden auf Äsche

Die richtige Hakengröße liegt zwischen 14 und 18. Welche Größe du wählst, hängt von der Größe der Äschen und der Maden ab:

  • Größe 18: Für einzelne Maden und vorsichtige Äschen in klarem Wasser. Goldhaken in 18 sind besonders beliebt – die Farbe scheint Äschen anzuziehen.
  • Größe 16: Universalgröße für normale Maden, funktioniert fast immer.
  • Größe 14: Für Madenbündel im Winter oder wenn du gezielt große Äschen befischst.

Wichtig: Der Haken muss dünn drahtig sein! Dicke Haken lassen Maden auslaufen und sehen unnatürlich aus. Spezielle Äschenhaken haben oft extra dünnen Draht und scharfe Spitzen.

Beides funktioniert, aber es kommt auf die Jahreszeit an:

Maden sind im Winter und Frühjahr (November – April) oft erfolgreicher. Sie sind klein, leicht zu präsentieren und Äschen nehmen sie bereitwillig. Maden sind ideal für vorsichtige Fische in klarem Wasser.

Wurm funktioniert das ganze Jahr, ist aber im Sommer oft die bessere Wahl. Würmer haben mehr Bewegung und Lockwirkung. Außerdem sind Würmer größer – wenn du gezielt auf große Äschen angelst, ist ein Wurm oft effektiver.

Top-Alternative: Köcherfliegen-Larven (Sprock) gelten als absoluter Top-Köder für Äschen. Sie sind natürlicher als Maden oder Würmer und funktionieren ganzjährig. Problem: Sprock ist schwer zu beschaffen und meist nur lokal an Gewässern sammelbar.

Für Äschen in klarem Wasser brauchst du lange, dünne Vorfächer – das ist entscheidend. Die richtige Länge liegt bei 3-5 Metern.

Warum so lang? Äschen sind extrem vorsichtig und sehen die Hauptschnur in klarem Wasser. Ein langes Vorfach sorgt dafür, dass der Köder weit genug von der auffälligen Hauptschnur entfernt ist.

Material: 0,12-0,14mm monofile Schnur. Nicht dicker! Je dünner, desto besser – aber du musst einen Kompromiss finden zwischen Unauffälligkeit und Tragkraft.

Spezial-Vorfächer: Es gibt spezielle Shock-Absorbing-Vorfächer für Äschen, die einen eingearbeiteten Dehnungseffekt haben. Das schützt vor Vorfachbruch beim Drill mit kleinen Haken und dünnem Material.

Das hängt komplett vom Gewässer ab. Es gibt keine bundesweite Regelung – jedes Gewässer hat eigene Vorschriften.

An vielen klassischen Äschenflüssen in Österreich, Bayern und der Schweiz sind Naturköder häufig verboten. Dort ist oft nur Fliegenfischen oder Angeln mit Nymphe erlaubt.

Wo Naturköder oft erlaubt sind: Schweden, Norwegen, teilweise Polen und Deutschland außerhalb Bayerns.

Wie du es herausfindest: Prüfe die Gewässerordnung des jeweiligen Gewässers oder frag beim Fischerei-Pächter nach. Bei Unsicherheit: Nicht mit Naturköder angeln! Die Strafen bei Verstößen sind hoch und können den Entzug des Fischereischeins bedeuten.

Äschen anzufüttern funktioniert anders als bei Brasse oder Friedfischen. Loses Anfüttern ist die einzige sinnvolle Methode:

Richtig: Wirf kleine Portionen Maden (10-15 Stück) stromaufwärts deiner abtreibenden Pose. Die Maden treiben mit der Strömung, und dein Hakenköder treibt in dieser Futterwolke mit. Das hält den Schwarm am Platz und reizt zum Biss.

Alternative: Verwende Pinkies (kleine rosa Maden) zum Anfüttern und normale Maden am Haken. Das gibt mehr Lockwirkung.

Was NICHT funktioniert: Semmelbrösel, Paniermehl, Mais oder andere Friedfischangler-Futter. Äschen sind Raubfische, die sich von Insektenlarven ernähren – pflanzliche Futter passen nicht ins Beuteschema.

Nicht übertreiben: Weniger ist mehr! Zu viel Futter sättigt die Fische. 10-15 Maden alle 10 Minuten reichen völlig.

Ja, aber mit Einschränkungen. Im Sommer sind Maden deutlich weniger erfolgreich als im Winter und Frühjahr.

Der Grund: Im Sommer fressen Äschen hauptsächlich Anflugnahrung – Eintagsfliegen, Köcherfliegen, kleine Insekten, die auf die Wasseroberfläche fallen. Sie konzentrieren sich auf die Oberfläche und ignorieren Köder am Grund oft komplett.

Trick für den Sommer: Biete die Made höher im Wasser an! Nutze eine leichte Bebleiung oder kombiniere die Made mit einer kleinen Styropor-Kugel, um sie zum Schwimmen zu bringen. So treibt sie in mittleren Wasserschichten – dort, wo Äschen im Sommer stehen.

Besser im Sommer: Fliegenfischen mit Fliege oder Nymphe ist im Sommer deutlich erfolgreicher. Wenn du Naturköder verwenden darfst, probiere Wurm – er hat mehr Bewegung als Maden.

Maden sind ein klassischer, effektiver Köder für Äschen – wenn du sie einsetzen darfst. Vor allem im Winter und Frühjahr, wenn andere Köder versagen, bringen Maden zuverlässig Bisse. Sie sind einfach zu beschaffen, leicht anzuködern und perfekt für Anfänger geeignet.

Aber: Die größte Hürde ist die Gesetzgebung. An den meisten Äschengewässern Mitteleuropas sind Naturköder verboten. Prüfe unbedingt die Gewässerordnung, bevor du loslegst. Wenn Naturköder erlaubt sind, hast du mit Maden – besonders in Kombination mit einer feinen Posenmontage – eine der erfolgreichsten Methoden für Winteräschen.

Die Montage ist einfach: Feine Pose, 0,12-0,14mm Vorfach, Goldhaken 14-18, eine Made – und Geduld. Lass die Pose mit Fließgeschwindigkeit treiben, und warte auf den Biss. Wenn du alles richtig machst, erlebst du die Faszination dieser eleganten Fische im Winter.

Und wenn Maden nicht erlaubt sind? Dann bleibt dir immer noch das Fliegenfischen – die klassische und oft noch spannendere Art, Äschen zu fangen.

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