Hechte mit Spinner fangen
Der Klassiker seit 1938 – Warum Spinner auch heute noch zu den fängigsten Hechtködern gehören

Der Klassiker seit 1938 – Warum Spinner auch heute noch zu den fängigsten Hechtködern gehören
Wenn ein Hecht einen Spinner attackiert, passiert etwas Magisches. Du spürst einen harten Ruck in der Rute, die Schnur schneidet durchs Wasser – und dann bricht die Hölle los. Der Fisch schießt mit voller Kraft davon, das rotierende Spinnerblatt hat ihn perfekt gereizt.
Spinner gehören zu den ältesten und bewährtesten Kunstködern überhaupt. Seit 1938, als die Firma Mepps den ersten Aglia-Spinner auf den Markt brachte, haben diese Köder Millionen von Hechten überlistet. Der Grund: Das rotierende Spinnerblatt erzeugt intensive Druckwellen, die Hechte über ihr hochsensibles Seitenlinienorgan wahrnehmen – selbst in trübem Wasser, wo andere Köder versagen.
Doch nicht jeder Spinner funktioniert gleich gut. Die Blattform bestimmt die Lauftiefe, die Größe entscheidet über die Beutegröße, und die Führungstechnik macht den Unterschied zwischen Nachläufern und soliden Bissen. In diesem Guide erfährst du alles, was du über Spinner beim Hechtangeln wissen musst – von der richtigen Größenwahl über die Blattformen bis hin zu den Führungstechniken, die wirklich funktionieren.
Wenn du am Angelgeschäft stehst und auf die Spinner-Wand blickst, kann die Auswahl überwältigend sein. Größe 0 bis 6, verschiedene Gewichte, unterschiedliche Blattformen – wo fängst du an?
Die Größe 3 bis 5 hat sich beim Hechtangeln als ideal erwiesen. Das entspricht einem Gewicht von 7 bis 15 Gramm. Die meisten Angler schwören auf Größe 5 mit etwa 12 Gramm – groß genug, um kapitale Hechte zu reizen, aber noch nicht so wuchtig, dass kleinere Exemplare abgeschreckt werden.
Im Sommer kannst du aber auch kleinere Größen 1-2 ausprobieren. Wenn Hechte auf Brutfische fokussiert sind, imitiert ein kleinerer Spinner perfekt die Beute. Besonders Silber mit rotem Drilling ist in dieser Phase extrem fängig.
Für Großhechte ab 90 Zentimetern gibt es XXL-Formate wie den Mepps Musky Killer oder Giant Killer, die bis zu 50 Gramm wiegen. Diese Bucktail-Spinner mit Hirschhaar oder Marabufedern erzeugen zusätzliche Druckwellen und sind speziell für die Meterfische entwickelt worden. Allerdings brauchst du dafür eine Spinnrute mit 70+ Gramm Wurfgewicht – die Standard-30-60-Gramm-Rute ist hier überfordert.
Pro-Tipp: Spinner der Größe 5 funktionieren das ganze Jahr über. Wenn du dich für einen einzigen Spinner entscheiden müsstest, wäre das die richtige Wahl.
Die Form des Spinnerblatts ist kein Design-Gag – sie bestimmt die Physik des Köders. Und damit, wann und wo der Spinner funktioniert.
Das Colorado-Blatt ist rundlich und erzeugt durch seine breite Rotation maximale Druckwellen. Es rotiert in einem weiten Winkel um die Achse – das führt zu starken Verwirbelungen im Wasser, die Hechte aus großer Entfernung wahrnehmen.
Der Colorado-Spinner eignet sich besonders für:
Das Weidenblatt ist schmal und läuft enger um die Achse. Es erzeugt weniger Wasserwiderstand und rotiert in einem flacheren Winkel – dadurch läuft der Spinner tiefer.
Der Weidenblatt-Spinner eignet sich für:
Der Mepps Aglia Long ist der bekannteste Weidenblatt-Spinner. Wenn du in Stauseen oder tiefen Baggerseen angelst, ist das deine erste Wahl.
| Merkmal | Klassiker Colorado-Blatt Für Flachwasser | Weidenblatt Für tiefe Gewässer |
|---|---|---|
Form | Rundlich, breit | Schmal, länglich |
Rotationswinkel | Weit (60°+) | Eng (bis 30°) |
Druckwellen | Maximum | Mittel |
Lauftiefe | Flach, hoch | Tief |
Trübes Wasser | ||
Klares Wasser | ||
Flachwasser | ||
Starke Strömung |
Wenn du denkst, Spinner werden einfach eingekurbelt – liegst du halb richtig. Die Grundregel stimmt: konstantes Einkurbeln. Aber das Tempo macht den Unterschied zwischen Fischen und Fangen.
Spinner für Hecht werden langsam geführt – noch gemächlicher als Blinker. Das rotierende Blatt soll sanft durch Mittel- bis Oberwasser gleiten und dabei kontinuierlich Druckwellen aussenden. Ein hochwertiger Spinner beginnt sofort nach dem Wasserkontakt zu rotieren – das ist das Qualitätsmerkmal.
Die Technik:
Wenn ein Hecht dem Spinner folgt, ohne zu beißen, gibt es einen Trick: Plötzlich beschleunigen. Diese abrupte Tempowechsel triggert oft den Jagdinstinkt – der Hecht will die vermeintliche Beute nicht entkommen lassen und schießt vor.
Häufiger Fehler: Spinner zu schnell führen! Das Spinnerblatt muss sauber rotieren – bei zu hohem Tempo trudelt es nur noch und verliert die Druckwellen-Wirkung.
Hechte haben ein trichromatisches Farbsehen – sie können etwa eine Million Farben unterscheiden. Das klingt beeindruckend, aber beim Spinner ist die Farbe sekundär. Die Druckwellen sind der Hauptreiz. Trotzdem gibt es Situationen, in denen die Farbwahl den Unterschied macht.
Bei guter Sicht und hellem Licht setze auf natürliche Farben:
Der Klassiker Silber mit rotem Drilling hat sich über Jahrzehnte bewährt. Das Rot imitiert Kiemen oder Verletzungen – ein zusätzlicher Reiz für Räuber.
Bei schlechter Sicht müssen Spinner auffällig sein:
Bei Dunkelheit sehen Hechte nur die Silhouette des Köders gegen die hellere Wasseroberfläche. Deshalb funktionieren schwarze Spinner nachts am besten – sie erzeugen den größten Kontrast.
Natürliche Farben imitieren Beutefische, wenig Aufdringlichkeit
Grelle Farben erhöhen Sichtbarkeit bei schlechten Bedingungen
Imitiert Brutfische, Rot als Verletzungsreiz
Maximaler Kontrast zur Wasseroberfläche, beste Silhouette
Wenn du in Anglerforen fragst, welcher Spinner der beste ist, kommt eine Antwort garantiert: Mepps Aglia. Seit 1938 ist dieser französische Klassiker der Maßstab.
Der Mepps Aglia Größe 5 in Silber hat in unzähligen Foren den Ruf, eine 'fast Fanggarantie' zu sein. Die Qualität ist herausragend: Das Blatt beginnt sofort nach dem Wasserkontakt zu rotieren, die Achse läuft butterweich, und selbst nach hunderten Würfen läuft der Spinner noch perfekt.
Für Großhechte gibt es den Mepps Musky Killer und Giant Killer – Bucktail-Spinner mit Hirschhaar, die zusätzliche Druckwellen erzeugen und speziell für Meterfische entwickelt wurden.
Der Blue Fox Vibrax ist qualitativ mit Mepps gleichauf. Das Besondere: Das Spinnerblatt ist auf einer Glocke montiert, die zusätzliche Vibrationen erzeugt. Manche Angler schwören darauf, dass dieser Extra-Reiz bei passiven Hechten den Unterschied macht.
Wenn du nicht 8-12 Euro pro Spinner ausgeben möchtest, ist der DAM Effzett Spinner eine solide Budget-Option. Die Qualität ist nicht ganz auf Mepps-Niveau, aber für gelegentliche Angeltouren völlig ausreichend.
Wenn du nur einen Spinner kaufst: Mepps Aglia Größe 5 in Silber. Kostet etwa 10 Euro, hält ewig und fängt in fast allen Situationen.
Wenn die Schonzeit endet, sind Hechte ausgehungert. Sie haben wochenlang kaum gefressen und müssen sich jetzt Reserven anfressen. Das ist die beste Zeit für große Spinner der Größe 4-5.
Tipp: Frühjahr ist die beste Zeit, um kapitale Hechte vom Ufer aus zu fangen. Sie stehen jetzt flach und sind leicht zu erreichen.
Spinner sind relativ leichte Köder – das stellt besondere Anforderungen an die Ausrüstung. Du brauchst eine ausgewogene Kombination, die sowohl den Wurf ermöglicht als auch beim Drill genug Power hat.
Eine Spinnrute mit 30-60 Gramm Wurfgewicht ist für Spinner der Größe 3-5 ideal. Die Rute sollte ein schnelles bis mittelschnelles Blank haben – das ermöglicht präzise Würfe und direkten Kontakt zum Köder. Eine Länge von 2,40-2,70 Meter ist universell einsetzbar.
Für XXL-Spinner ab 30 Gramm brauchst du eine schwerere Rute mit 70+ Gramm Wurfgewicht – sonst überlastest du das Blank.
Eine Stationärrolle der Größe 2500-3000 ist für Einsteiger die beste Wahl. Achte auf eine fein justierbare Bremse – Hechte haben explosive Fluchten, die Bremse muss Schnur freigeben, ohne dass die Schnur reißt.
Fortgeschrittene Angler setzen auf Baitcaster-Rollen. Sie ermöglichen präzisere Würfe und mehr Kontrolle beim Drill – erfordern aber Übung, um Perücken (Schnurverhedderungen) zu vermeiden.
Verwende geflochtene Schnur mit 0,20-0,25 mm Durchmesser. Geflechtschnur hat fast keine Dehnung – du spürst jeden Zupfer und jeden Biss sofort. Das ist beim Spinner wichtig, weil du die Rotation des Blatts über die Rute wahrnehmen kannst.
Ein Stahlvorfach ist Pflicht! Hechte haben rasiermesserscharfe Zähne. Ohne Stahlvorfach ist der Abriss vorprogrammiert – und der Hecht schwimmt mit Haken und Schnur davon. Verwende ein Stahlvorfach mit 30-40 cm Länge und etwa 10 Kilogramm Tragkraft.
Spinner sind vielseitig – aber in manchen Situationen brauchst du spezielle Techniken, um erfolgreich zu sein.
Standard-Spinner sinken langsam – in tiefen Baggerseen oder Stauseen erreichen sie die Hechtzone nicht. Die Lösung: Bleikopfspinner oder ein vorgeschaltetes Blei.
Beim Bleikopfspinner ist der Spinnerkopf aus Blei gefertigt – der Köder sinkt schneller und läuft tiefer. Alternativ kannst du 5-10 Gramm Blei vor dem Stahlvorfach montieren. Das Blei zieht den Spinner runter, während das Spinnerblatt weiterhin rotiert.
Wichtig: Lass den Spinner nicht auf Grund sinken! Hechte lauern am Grund – führe den Spinner über ihnen durch. Das reizt ihren Jagdinstinkt.
Krautfelder sind Hechtparadiese – aber auch Köder-Friedhöfe. Standard-Spinner verfangen sich sofort. Die Lösung: Weedless Spinner mit Krautschutz.
Diese Spinner haben Haken, die am Körper anliegen und erst beim Biss ausklappen. Sie gleiten über Kraut hinweg, ohne hängenzubleiben. Alternativ: Colorado-Blatt-Spinner extrem langsam knapp unter der Oberfläche führen – das Blatt läuft hoch und bleibt über dem Kraut.
In fließenden Gewässern wirft die Strömung alles durcheinander. Standard-Führung funktioniert nicht – der Spinner trudelt unkontrolliert. Die Lösung: Diagonal zur Strömung werfen.
Wirf flussaufwärts in einem 45-Grad-Winkel und lass den Spinner mit der Strömung abtreiben, während du langsam einkurbelst. Das Weidenblatt stabilisiert den Lauf – es hat weniger Wasserwiderstand und rotiert auch in starker Strömung sauber.
Spinner der Größe 3-5 (7-15 Gramm) sind bewährte Hechtköder. Größe 5 mit etwa 12 Gramm wird am häufigsten empfohlen, weil sie kapitale Hechte reizt, aber auch von kleineren Exemplaren genommen wird. Im Sommer können auch kleinere Größen 1-2 sehr erfolgreich sein, da Hechte auf Brutfische fokussiert sind. Für Großhechte ab 90 Zentimetern eignen sich XXL-Formate wie der Mepps Musky Killer (bis 50 Gramm).
Beide haben ihre Stärken: Spinner erzeugen starke Druckwellen durch Rotation und eignen sich gut für fließende Gewässer und Flachwasser. Sie werden konstant eingekurbelt. Blinker taumeln unregelmäßig, arbeiten mit Lichtreflexen und sind ideal für tiefere oder trübere Seen. Sie können abwechslungsreich mit Spinnstopps geführt werden. Spinner funktionieren besonders gut bei trübem Wasser, weil Hechte die Druckwellen über ihr Seitenlinienorgan wahrnehmen.
Spinner werden langsam und monoton geführt – noch gemächlicher als Blinker. Das Spinnerblatt muss kontinuierlich rotieren, um Druckwellen zu erzeugen. Gelegentlich kurze Beschleunigungen einbauen, um Fluchtverhalten zu imitieren. Wichtig: Spinner nicht auf Grund sinken lassen, sondern über den lauernden Hechten durchs Mittel- bis Oberwasser führen. Bei Nachläufern plötzlich beschleunigen – das triggert oft den Jagdinstinkt.
Die Farbwahl hängt von der Gewässertrübung und Lichtverhältnissen ab. Bei klarem Wasser und Sonne verwende natürliche Farben wie Kupfer, Gold oder Silber. Bei trübem Wasser und bewölktem Himmel setze auf grelle Farben wie Firetiger, Fluo-Orange oder UV-aktive Muster. Der Klassiker Silber mit rotem Drilling funktioniert fast überall. Für Nachtangeln sind schwarze Spinner wegen dem maximalen Kontrast zur Wasseroberfläche am besten.
Mepps ist der Klassiker: Der Mepps Aglia Größe 5 in Silber hat in Anglerforen den Ruf einer 'fast Fanggarantie'. Die Qualität ist herausragend – das Blatt rotiert sofort nach Wasserkontakt, und die Achse läuft butterweich. Für Großhechte gibt es den Musky Killer und Giant Killer. Als gleichwertige Alternative gilt der Blue Fox Vibrax, der durch eine zusätzliche Glocke Extra-Vibrationen erzeugt. Beide Marken sind hochwertig, haben aber auch ihren Preis (8-12 Euro pro Spinner).
Ja, unbedingt! Hechte haben rasiermesserscharfe Zähne – ohne Stahlvorfach ist der Abriss vorprogrammiert. Verwende ein Stahlvorfach mit 30-40 Zentimetern Länge und etwa 10 Kilogramm Tragkraft. Geflochtene Schnur allein reicht nicht – sie wird beim ersten Kontakt mit Hechtzähnen durchgebissen. Ein Stahlvorfach schützt nicht nur deine Montage, sondern verhindert auch, dass Hechte mit Haken und Schnur davonschwimmen.
Das Colorado-Blatt ist rundlich und rotiert in einem weiten Winkel – es erzeugt maximale Druckwellen und eignet sich für Flachwasser und trübes Wasser. Das Weidenblatt ist schmal und läuft tiefer, weil es weniger Wasserwiderstand hat. Es ist ideal für tiefere Gewässer und starke Strömung. Der Mepps Aglia hat ein Colorado-Blatt, der Mepps Aglia Long hat ein Weidenblatt. Für die meisten Hechtsituationen ist das Colorado-Blatt die bessere Wahl.
Spinner sind im Winter nicht die erste Wahl – Gummifische und langsam geführte Wobbler funktionieren besser, weil Hechte träge sind und Energie sparen. Wenn du es dennoch versuchst: Verwende große Spinner ab Größe 5 mit extrem langsamer Führung. Bleikopfspinner oder vorgeschaltetes Blei nutzen, um in die Tiefe zu kommen (Hechte stehen jetzt in 5-10 Meter Tiefe). Natürliche Farben wie Kupfer und Gold sind bei kaltem Wasser am besten.
Spinner haben seit 1938 Millionen von Hechten überlistet – und sie werden es auch in Zukunft tun. Kein Köder erzeugt so intensive Druckwellen, die Hechte über ihr Seitenlinienorgan wahrnehmen. Selbst in trübem Wasser, wo andere Köder versagen, locken Spinner Hechte aus großer Entfernung an.
Die drei wichtigsten Erkenntnisse:
Wenn du einen einzigen Spinner kaufst, nimm den Mepps Aglia Größe 5 in Silber. Kostet etwa 10 Euro, hält ewig und fängt in fast allen Situationen. Ergänze deine Box mit Firetiger für trübes Wasser und Kupfer für klares Wasser – damit bist du für jede Situation gerüstet.
Und vergiss nicht: Spinner sprechen das Seitenlinienorgan an, nicht nur die Augen. Deshalb funktionieren sie, wenn andere Köder versagen. Wirf sie aus, kurbel sie langsam ein – und spüre den harten Ruck, wenn ein Hecht zuschlägt. Dieser Moment macht süchtig.
Entdecke mehr über Hechtköder und erweitere dein Wissen!