Vertikalangeln am Rhein
Die revolutionäre Technik aus den Niederlanden – Zander, Barsch und Hecht direkt unter der Rutenspitze

Die revolutionäre Technik aus den Niederlanden – Zander, Barsch und Hecht direkt unter der Rutenspitze
Wenn ein Zander im Herbst deinen Gummifisch attackiert, während du ihn langsam direkt unter der Rutenspitze auf und ab bewegst, passiert etwas Besonderes. Der Biss kommt oft in der Haltephase – einem Moment, in dem der Köder fast regungslos in der Strömung schwebt. Du spürst einen harten Schlag in der kurzen, steifen Rute. Genau das macht Vertikalangeln so faszinierend: Die extreme Direktheit und Kontrolle über den Köder.
Vertikalangeln wurde in den Niederlanden entwickelt und hat das Zanderangeln revolutioniert. Die Methode ist simpel, aber hocheffektiv: Mit dem Boot langsam über vielversprechende Stellen driften, den Köder direkt unter sich bis zum Grund ablassen, mit kleinen Rucken anheben und in der Pause den Biss abwarten. Besonders im Herbst und Winter, wenn sich Zander in der Tiefe sammeln, spielt diese Technik ihre Stärken aus.
Ehrlich gesagt: Die ersten Versuche können frustrierend sein. Du brauchst ein Boot mit Echolot und E-Motor, musst lernen, die Drift-Geschwindigkeit zu kontrollieren und die richtigen Spots zu finden. Aber wenn du einmal verstanden hast, wie es funktioniert, wirst du nicht mehr aufhören wollen. Der Rhein bietet perfekte Bedingungen – tiefe Rinnen, Buhnenfelder und eine starke Strömung, die die Räuber auf kleinem Raum zusammendrängt.
In diesem Guide erfährst du alles über das Vertikalangeln am Rhein: Von der richtigen Ausrüstung über die Technik bis hin zu den besten Spots und rechtlichen Besonderheiten. Außerdem zeige ich dir, wie du auch vom Ufer aus vertikal angeln kannst – denn nicht jeder hat Zugang zu einem Boot.
Wichtig: Die Regelungen zum Bootsangeln am Rhein unterscheiden sich zwischen den Bundesländern. In Nordrhein-Westfalen ist Angeln vom Boot verboten, in Rheinland-Pfalz nur mit separater Bootskarte erlaubt. Informiere dich vor Ort über die aktuellen Bestimmungen!
Vertikalangeln bedeutet, den Köder senkrecht unter der Rutenspitze zu führen – daher der Name 'vertikal'. Anders als beim klassischen Spinnfischen, wo du den Köder auswirfst und horizontal durchs Wasser führst, bewegst du ihn hier nur auf und ab, während das Boot langsam über vielversprechende Stellen driftet.
Die Technik ist simpel: Du lässt den Köder bis zum Grund absinken, hebst ihn mit einem kurzen Ruck der Rute etwa eine Handbreit (ca. 20 cm) an und hältst die Position für mehrere Sekunden. In dieser Haltephase kommen die meisten Bisse. Der Köder schwebt fast regungslos in der Strömung, vibriert leicht durch seinen speziellen Schwanz – und genau das macht Raubfische verrückt.
Was diese Methode so effektiv macht: Du kannst punktgenau fischen. Das Echolot zeigt dir, wo die Fische stehen. Mit dem E-Motor am Heck steuerst du das Boot präzise über diese Stellen. Die kurze, straffe Rute überträgt jeden Kontakt sofort – du spürst, wenn der Köder über Steine schrammt, Strömungskanten passiert oder ein Fisch zupackt.
Ursprünglich wurde die Technik in den Niederlanden für Zander entwickelt. Holländische Angler hatten es satt, stundenlang mit Gummifischen die immer gleichen Strecken abzuwerfen. Sie wollten direkter, effizienter fischen – und erfanden das Vertikalangeln. Heute ist die Methode aus der modernen Raubfischangelei nicht mehr wegzudenken, funktioniert aber genauso gut auf Barsch und Hecht.
Die Köderführung beim Vertikalangeln folgt einem klaren Rhythmus: Absinken lassen, anheben, halten, wieder absinken lassen. Das Geheimnis liegt in der Haltephase. Während der Köder schwebt, arbeitet sein Schwanz durch die Strömung – feine Vibrationen, die Raubfische aus mehreren Metern Entfernung wahrnehmen.
Die Bissphase ist entscheidend: Die meisten Zander beißen in der Haltephase oder kurz nachdem der Köder wieder absinkt. Barsch dagegen attackieren oft beim Anheben – sie mögen wildere Bewegungen. Wenn du einen Biss spürst, schlägst du kräftig an. Die kurze Rute braucht Raum für einen kraftvollen Anschlag – deshalb sollte die Rutenspitze immer dicht an der Wasseroberfläche geführt werden.
Drift-Geschwindigkeit anpassen: Wenn du die Kontrolle über die Geschwindigkeit verlierst, fährst du mit dem E-Motor gegen die Drift – nicht mit ihr! Das verzögert die Fahrt und hält den Köder länger an der gleichen Stelle. Beste Kontrolle hast du, wenn du rückwärts gegen den Wind fährst.
Beim Vertikalangeln zählt Direktheit und Sensibilität. Du brauchst eine kurze, straffe Rute, geflochtene Schnur und schwere Jigköpfe, die schnell zum Grund sinken und in der Strömung stabil stehen. Die Ausrüstung unterscheidet sich deutlich vom klassischen Spinnfischen – hier ist alles auf vertikale Führung optimiert.
Die Rute sollte 1,80 bis 2,00 Meter lang sein – deutlich kürzer als normale Spinnruten. Warum? Weil du den Köder direkt unter dir führst, nicht auswirfst. Eine kurze Rute gibt dir maximale Kontrolle und überträgt jeden Kontakt sofort in die Hand.
Die Aktion sollte schnell (Fast Action) sein – die Spitze biegt sich, aber das Rückgrat bleibt straff. Das sorgt für direkte Bisserkennung und kraftvolle Anschläge. Einsteiger fahren gut mit einer 30g Wurfgewicht-Rute, die fast alle Situationen am Rhein abdeckt. Fortgeschrittene ergänzen eine härtere Rute mit 65g Wurfgewicht für starke Strömung und große Tiefen.
Eine Stationärrolle in Größe 2500-3000 ist ideal – sie fasst genug geflochtene Schnur und hat eine präzise Bremse für den Drill großer Fische. Die Bremse muss fein justierbar sein, damit du auf plötzliche Fluchten von Hechten oder Welsen reagieren kannst.
Als Schnur kommt nur Geflochtene in Frage – 0,12 bis 0,15 mm Durchmesser. Monofile hätte zu viel Dehnung, du würdest Bisse und Grundkontakt kaum spüren. Geflochtene überträgt jeden Impuls direkt, ohne Verzögerung. Ein wichtiger Hinweis: Spare nicht an der Schnur! Billige geflochtene Schnüre haben oft ungleichmäßige Durchmesser – das kostet Wurfweite und führt zu Perücken.
Die Jigkopf-Gewichte sind beim Vertikalangeln deutlich schwerer als beim klassischen Jiggen: 30 bis 50 Gramm sind am Rhein Standard, je nach Strömungsstärke. Der Köder muss schnell zum Grund sinken und dort stabil stehen – leichte Köpfe werden von der Strömung weggetragen.
Ein Geheimtipp sind Football Jigs – ovale Jigköpfe, die in der Strömung deutlich besser stehen als normale runde Köpfe. Sie kippen nicht so leicht und geben dem Köder mehr Stabilität. Viele Profis schwören darauf, besonders bei starker Strömung.
Die Gummifische unterscheiden sich von klassischen Jigködern: Sie haben keine Schaufelschwänze, weil die bei langsamer Führung nicht spielen würden. Stattdessen haben Vertikalköder:
Die Köderlänge variiert mit der Jahreszeit: Im Sommer 12-15 cm, ab Oktober dürfen es auch XXL-Formate bis 23 cm sein. Große Köder fangen große Fische – und im Herbst/Winter sind die Räuber auf Fettzuwachs aus, bevor es kalt wird.
Bei den Farben gilt: Gedeckte Töne (braun, grün, schwarz) bei klarem Wasser, Schockfarben (chartreuse, orange, pink) bei trübem Wasser. Der Rhein ist oft trüb – bunte Köder stechen besser hervor.
Das Vorfach ist eine Glaubensfrage – und hängt vom Zielfisch ab. Wenn du gezielt auf Zander und Barsch angelst, reicht ein Fluorocarbon-Vorfach mit 0,24 bis 0,30 mm Durchmesser. Fluorocarbon ist nahezu unsichtbar im Wasser und abriebfest – ideal für misstrauische Räuber.
Sobald aber Hechte im Gewässer sind, kommst du um ein Stahlvorfach nicht herum. Hechte haben rasiermesserscharfe Zähne – ein Fluorocarbon-Vorfach ist innerhalb von Sekunden durchgebissen. Verwende flexible Stahlseide, keine brachialen Spinnstangen. Die Stahlseide sollte etwa 30-40 cm lang sein – lang genug, dass der Hecht nicht in die Hauptschnur beißt, aber kurz genug für direkten Köderkontakt.
Am Rhein bei Bonn laufen regelmäßig Hechte mit – also immer Stahlvorfach verwenden, auch wenn du eigentlich auf Zander aus bist. Nichts ist ärgerlicher, als einen kapitalen Fisch zu verlieren, weil das Vorfach nicht gehalten hat.
Der Rhein bietet unzählige vielversprechende Stellen für Vertikalangeln – wenn du weißt, wo du suchen musst. Die Grundregel: Raubfische stehen dort, wo Strömung auf Struktur trifft. Strömungskanten, Tiefenwechsel und Hindernisse ziehen Beutefische an – und damit auch Zander, Barsch und Hecht.
Buhnen sind künstliche Steinwälle, die quer zur Strömung ins Wasser ragen. Sie schaffen eine unglaubliche Vielfalt an Strukturen: Hinter den Buhnen bilden sich strömungsarme Buhnentaschen, davor entstehen starke Strömungskanten. Genau an diesen Kanten lauern die Räuber.
Die besten Stellen in Buhnenfeldern sind:
Meine Erfahrung am Rhein bei Bonn: Die Buhnentaschen sind oft überschätzt. Der Druck auf Raubfische ist dort geringer, aber auch die Aktivität. Die wirklich guten Fische stehen an den Strömungskanten – dort wo es anstrengend ist, aber die Beute vorbeischwimmt.
Brückenpfeiler sind Räubermagneten. Die Strömung bricht sich am Pfeiler, dahinter entsteht ein strömungsarmer Bereich – der perfekte Ort für Raubfische, um auf Beute zu lauern. Vertikalangeln funktioniert hier hervorragend, weil du den Köder punktgenau an den Pfeiler bringen kannst.
Spundwände sind vertikale Stahlwände, die das Ufer befestigen. Hier kannst du auch vom Ufer aus vertikal angeln – mehr dazu weiter unten. Die Fische stehen oft direkt an der Wand, teilweise nur 1-2 Meter vom Ufer entfernt. Mit einer kurzen Rute kannst du praktisch über ihnen stehen.
Hafeneinfahrten sind Engstellen, durch die Strömung gepresst wird. Genau dort, wo ruhiges Hafenwasser auf Strömung trifft, lauern oft große Zander. Diese Stellen sind besonders im Herbst und Winter top, wenn sich die Fische in tieferen Bereichen sammeln.
Altarme des Rheins – abgetrennte alte Flussläufe – bieten oft ruhigeres Wasser und mehr Struktur. Hier ist Vertikalangeln mit dem Boot besonders entspannt, weil du nicht ständig gegen starke Strömung arbeiten musst.
Tipp: Lade dir eine Gewässerkarte oder eine Angel-App mit Tiefenlinien herunter. So siehst du schon vor dem Angeln, wo interessante Strukturen liegen. Das Echolot bestätigt dann vor Ort, ob Fische da sind.
Die Tiefe, in der du fischst, hängt stark von der Jahreszeit und Wassertemperatur ab. Raubfische folgen ihrer Beute – und die orientiert sich an der Wassertemperatur.
Im Sommer (Wassertemperatur über 15°C) sind Zander oft in 4 bis 6 Metern Tiefe aktiv. Sie ziehen durch flachere Bereiche, jagen aktiv und sind leichter zu finden. Vertikalangeln funktioniert, aber klassisches Jiggen oder Wobblerfischen können genauso erfolgreich sein.
Ab Herbst (September/Oktober) wird Vertikalangeln richtig interessant. Die Wassertemperatur sinkt unter 15°C, die Fische werden träger und ziehen sich in tiefere Bereiche über 6 Meter zurück. Dort stehen sie oft dicht gedrängt in Rinnen und Löchern – perfekt für die punktgenaue Vertikalführung.
Im Winter (Wassertemperatur unter 10°C) wird es spannend: Die Fische sind am wenigsten aktiv, aber genau dann spielt Vertikalangeln seine größte Stärke aus. Du kannst den Köder langsam und lang vor ihrer Nase baumeln lassen – sie müssen sich kaum bewegen, um ihn zu nehmen. Tiefen über 8 Meter sind keine Seltenheit.
Meine beste Zeit am Rhein bei Bonn sind warme Sommernächte bei niedrigem Pegelstand. Dann ziehen Zander in flachere Bereiche direkt vor den Buhnen – du kannst sie sogar vom Ufer aus mit flachlaufenden Wobblern fangen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wassertemperatur: 8-15°C
Die Zander werden langsam aktiver, sind aber noch nicht in Hochform. Vertikalangeln funktioniert gut in mittleren Tiefen 4-6 Meter. Köderführung: Langsame Sprünge mit langen Pausen (5-8 Sekunden). Die Fische sind noch träge und brauchen Zeit, um den Köder zu inspizieren.
Die kurze Antwort: Ja, absolut! Vertikalangeln ist nicht auf Boote beschränkt. An Spundwänden, Kaimauern und Brückenpfeilern kannst du praktisch direkt über dem Fisch stehen und mit kurzen Ruten vertikal fischen. Das hat sogar Vorteile: Du brauchst kein Boot, kein Echolot, keinen E-Motor – nur eine kurze Rute und die richtige Stelle.
Die Technik bleibt gleich: Köder ablassen, anheben, halten, absinken lassen. Der einzige Unterschied: Du bewegst dich zu Fuß entlang der Struktur, statt mit dem Boot zu driften. An Spundwänden kannst du 50-100 Meter entlanglaufen und dabei alle paar Meter ein paar Würfe machen. Die Fische stehen oft direkt an der Wand – manchmal nur 1-2 Meter vom Ufer.
Eine Rute zwischen 1,90 und 2,40 Metern ist ideal fürs Uferangeln – etwas länger als beim Boot, damit du den Köder auch weiter rauswerfen kannst, falls nötig. Aber meistens reicht es, ihn direkt vor dir runterzulassen.
Am Rhein bei Bonn gibt es einige gute Spundwände und Hafeneinfahrten, wo diese Methode hervorragend funktioniert. Besonders im Herbst und Winter, wenn die Fische tief stehen, kannst du sie vom Ufer aus mit vertikaler Führung erreichen.
Spundwände sind oft unterschätzt! Viele Angler laufen daran vorbei, weil sie denken, dort wären keine Fische. Genau das Gegenteil ist der Fall – Zander und Barsche lieben vertikale Strukturen. Probier es aus, du wirst überrascht sein!
Jetzt wird es kompliziert – und verdammt wichtig. Die Regelungen zum Bootsangeln am Rhein unterscheiden sich drastisch zwischen den Bundesländern. Was in Rheinland-Pfalz erlaubt ist, kann in Nordrhein-Westfalen verboten sein. Und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
In NRW ist das Angeln vom Boot am Rhein grundsätzlich verboten. Die Rheinfischereigenossenschaft NRW macht das in ihren Ausübungsbestimmungen glasklar: Beim Fischfang dürfen keine Fahrzeuge verwendet werden. Erlaubt sind nur Uferfischerei und Watfischerei (außer in FFH-Schutzgebieten zum Schutz von Laichgründen).
Das bedeutet: Vertikalangeln vom Boot ist in NRW illegal. Du kannst mit dem Boot rausfahren, aber sobald du eine Angel ins Wasser hältst, machst du dich strafbar. Die einzige Möglichkeit bleibt Vertikalangeln vom Ufer an Spundwänden und Brückenpfeilern.
In Rheinland-Pfalz ist Bootsangeln am Rhein erlaubt, aber nur mit separater Bootskarte. Die Karte kostet etwa 30 Euro pro Jahr und muss zusätzlich zu Angelschein und Erlaubnisschein erworben werden. Sie gilt nur für bestimmte Abschnitte – vor allem den Mittelrhein.
Wichtige Regeln in RLP:
In Altrheinarmen gelten besondere Regeln: Die unterstromigen Teile dürfen mit E-Motor oder Verbrenner befahren werden, ab Einbahnstraßen-Schild ist nur noch Rudern erlaubt.
Achtung: Fischereigesetze können sich ändern und variieren je nach Bundesland und Gewässer. Informiere dich vor jedem Angelausflug über die aktuell geltenden Regelungen. Bei Verstößen drohen empfindliche Bußgelder und der Entzug des Fischereischeins!
Theoretisch ja – praktisch wird es schwierig. Das Echolot zeigt dir, wo Fische stehen, wie tief das Wasser ist und wo Strukturen liegen. Ohne Echolot fischst du blind. Du kannst natürlich bekannte Hotspots abfahren (Buhnenköpfe, Brückenpfeiler), aber du weißt nie, ob gerade Fische da sind. Vom Ufer aus ist ein Echolot nicht nötig – dort erkennst du die Struktur (Spundwand, Brückenpfeiler) mit bloßem Auge.
Das hängt von der Jahreszeit ab: Im Sommer 12-15 cm, ab Oktober bis zu 23 cm XXL-Format. Große Köder fangen große Fische – und im Herbst/Winter sind die Räuber auf Fettzuwachs aus. Beim Bootsangeln brauchst du außerdem schwere Jigköpfe 30-50g je nach Strömung, damit der Köder schnell zum Grund sinkt und dort stabil steht.
Das ist noch nicht abschließend erforscht. Viele Profis empfehlen, den Köder 1-2 Bootslängen hinter dem Boot zu führen – außerhalb des direkten Geberbereichs. So können misstrauische große Exemplare den Köder eher nehmen, ohne vom Echolot-Signal irritiert zu werden. Kleinere Fische scheinen weniger empfindlich zu sein.
Kurze straffe Ruten zwischen 1,80 und 2,00 Metern mit schneller Aktion (Fast Action). Einsteiger fahren gut mit einer 30g Wurfgewicht-Rute, die fast alle Situationen am Rhein abdeckt. Fortgeschrittene ergänzen eine härtere Rute mit 65g Wurfgewicht für starke Strömung und große Tiefen. Vom Ufer kannst du auch etwas längere Ruten (1,90-2,40m) verwenden.
Das wird in Foren diskutiert, besonders bei Fischen aus großer Tiefe über 10 Metern. Dort kann es zu Druckproblemen kommen – die Schwimmblase dehnt sich aus, wenn der Fisch schnell nach oben gezogen wird. Viele Angler sehen das jedoch als übertrieben an. Am Rhein fischst du meist in 4-8 Metern Tiefe – dort sind Druckprobleme kein Thema. Wichtiger: Fische schonend drillen, schnell landen und bei Catch & Release vorsichtig zurücksetzen.
Ja, aber du musst die Drift mit dem E-Motor gegen die Strömung verzögern. Wenn du einfach nur treibst, ist die Geschwindigkeit zu hoch und der Köder steht nicht stabil. Fahre mit dem E-Motor gegen die Drift – das bremst die Fahrt und gibt dir mehr Kontrolle. Bei sehr starker Strömung (Hochwasser) wird es schwierig – dann sind Football Jigs mit 50g+ deine beste Wahl, weil sie besser stehen als normale Jigköpfe.
Absolut! Barsche lieben Vertikalangeln – oft noch mehr als Zander. Der Unterschied: Barsche mögen wildere Köderführung – höhere Sprünge, kürzere Pausen. Während Zander bei zu aggressiver Führung oft abgeschreckt werden, reizt das Barsche zusätzlich. Eine spezielle Technik für Barsche ist die Dropshot-Variante: Blei am Ende der Hauptschnur, Gummi-Köder an einem Seitenarm. Der Köder schwebt über dem Grund und zittert verführerisch bei jedem Zupfen.
Das ist eine fortgeschrittene Technik, bei der der Köder nicht am Grund, sondern in der Freiwasserzone angeboten wird. Dafür brauchst du ein gutes Echolot, das Fische in verschiedenen Tiefen anzeigt. Wenn du siehst, dass Zander beispielsweise in 4 Metern Tiefe stehen (obwohl das Wasser 8 Meter tief ist), lässt du den Köder nicht bis zum Grund, sondern nur bis auf 4 Meter ab. Diese Technik erfordert Übung, kann aber extrem effektiv sein!
Vertikalangeln am Rhein ist eine der effektivsten Methoden für Zander, Barsch und Hecht – besonders im Herbst und Winter, wenn sich die Fische in der Tiefe sammeln. Die Technik ist simpel: Köder direkt unter der Rutenspitze auf und ab bewegen, in der Haltephase den Biss abwarten. Was diese Methode so erfolgreich macht, ist die extreme Präzision und Direktheit. Du fischst nicht irgendwo, sondern punktgenau dort, wo das Echolot Fische anzeigt.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
Auch wenn du kein Boot hast, musst du nicht verzichten: An Spundwänden und Brückenpfeilern kannst du vom Ufer aus vertikal angeln – die Fische stehen oft direkt vor deinen Füßen. Beachte aber unbedingt die rechtlichen Regelungen: In NRW ist Bootsangeln am Rhein verboten, in RLP nur mit separater Bootskarte erlaubt.
Vertikalangeln ist keine Wunderwaffe – es erfordert Übung, Geduld und die richtige Vorbereitung. Aber wenn du einmal den Dreh raus hast, wirst du nicht mehr aufhören wollen. Der direkte Kontakt zum Köder, die präzise Kontrolle und die spektakulären Bisse in der Haltephase – das macht süchtig. Probier es aus – und erlebe, warum diese Technik aus den Niederlanden die Raubfischangelei revolutioniert hat!
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