Stippangeln für Anfänger
Die einfachste Form des Posenangelns – ohne Rolle, ohne komplizierte Technik. Lerne die Grundlagen und fange noch heute deinen ersten Fisch.

Die einfachste Form des Posenangelns – ohne Rolle, ohne komplizierte Technik. Lerne die Grundlagen und fange noch heute deinen ersten Fisch.
Wenn du das erste Mal eine Stipprute in der Hand hältst, wirst du überrascht sein: Keine Rolle, keine Rutenringe, kein mechanischer Schnickschnack. Nur eine lange Rute, eine Schnur und eine Pose. Genau diese Einfachheit macht das Stippangeln zur perfekten Methode für Einsteiger.
Am Wasser sitzt du entspannt, beobachtest deine Pose, und wartest auf den Moment, in dem sie abtaucht. Kein hektisches Werfen, kein kompliziertes Equipment – nur du, das Wasser und die Konzentration auf dieses kleine Signal an der Oberfläche. Diese Ruhe ist genau das, was viele Angler am Friedfischangeln lieben.
In diesem Guide erfährst du alles über die richtige Ausrüstung, Montage und Technik beim Stippangeln. Vom Aufbau der Pose bis zur Köderwahl – nach diesem Artikel bist du bereit für deine ersten Bisse.
Stippangeln ist die ursprünglichste Form des Posenangelns – und gleichzeitig die einfachste. Du angelst mit einer langen Rute ohne Rolle und Rutenringe. Die Schnur ist direkt an der Rutenspitze befestigt und etwa so lang wie die Rute selbst. Das war's schon.
Der große Vorteil: Du brauchst kein teures Equipment und musst keine komplizierten Wurftechniken lernen. Die Rute wird einfach ausgeschwungen – der Köder landet genau da, wo du ihn haben willst. Bei 6 bis 8 Metern Rutenlänge (für Anfänger ideal) erreichst du problemlos eine Reichweite von etwa 5 bis 7 Metern vom Ufer.
Zielfische beim Stippen:
Das Schöne daran: Du musst nicht kilometerweit rauswerfen, um Fisch zu fangen. Viele Weißfische halten sich in Ufernähe auf – genau im Bereich, den du mit der Stipprute perfekt abfischen kannst.
Das Beste am Stippangeln: Du brauchst wirklich nicht viel. Kein teures Equipment, keine technischen Spielereien – eine überschaubare Grundausstattung reicht völlig aus.
Stippruten gibt es in Längen von 2 bis 16 Metern – bei Profis sogar bis zu 20 Meter. Für den Einstieg sind 6 bis 8 Meter ideal. Diese Länge ermöglicht es dir, Fische in komfortabler Ufernähe zu erreichen, ohne dass die Rute zu schwer wird.
Wichtiger Tipp: Teste die Rute im Laden! Du musst sie problemlos mit ausgestrecktem Arm halten können, ohne dass dir nach wenigen Minuten die Schulter wehtut. Moderne Stippruten sind aus Carbon gefertigt und wiegen oft unter 200 Gramm – trotz ihrer beeindruckenden Länge.
Die Montage sollte etwa 40 cm kürzer als die Rute sein. Das kompensiert die weiche Rutenspitze und erleichtert das Handling.
Der Aufbau einer Stippmontage ist simpel – aber ein paar Details entscheiden darüber, ob du Bisse verwertest oder nicht.
Ausloten der Tiefe:
Damit dein Köder in der richtigen Tiefe schwebt, musst du das Gewässer ausloten. Häng dazu ein schweres Blei (Lotblei) an den Haken und verschiebe die Pose so lange, bis sie an der Oberfläche schwimmt. Die richtige Tiefe liegt meist 1 bis 3 Meter – je nach Gewässer und Zielfisch.
Die Pose sollte so ausgebleit sein, dass nur die Antenne (idealerweise zur Hälfte) aus dem Wasser ragt. So minimierst du den Bisswiderstand – der Fisch merkt nicht sofort, dass etwas nicht stimmt, wenn er den Köder nimmt.
Bei starkem Wind kannst du die ersten zwei Rutenteile untertauchen – so bleibt die Schnur unter Wasser und wird nicht vom Wind abgedriftet. Das erhöht deine Bissausbeute deutlich!
Beim Stippangeln geht es um natürliche, unauffällige Köder – keine großen Kunstköder oder aggressive Aromen. Die Klassiker funktionieren am besten:
Wenn du am Wasser stehst und dich fragst, welcher Köder heute funktioniert, liegst du mit Maden selten falsch. Sie funktionieren das ganze Jahr über und locken praktisch alle Weißfische an. Besonders im Frühjahr, wenn die Fische aktiv werden, sind 2–3 Maden auf einem kleinen Haken oft unschlagbar.
Pinkies (kleine rote Maden) sind eine gute Alternative, wenn du gezielt kleinere Fische fangen willst – sie sättigen weniger schnell als große weiße Maden.
Wichtig: Halte deine Köder frisch und kühl. Maden werden schnell träge, wenn sie zu warm werden – tote Maden sind weniger attraktiv.
Beim Stippangeln ist das Anfüttern entscheidend – du angelst ja an einer festen Stelle und willst die Fische genau dorthin locken. Zu Beginn wirfst du 5 bis 6 apfelsinengroße Futterballen ins Wasser – genau an die Stelle, wo dein Haken liegen wird.
Danach fütterst du nur noch walnussgroße Portionen nach – etwa alle 10 bis 15 Minuten, je nach Aktivität der Fische. Das Ziel: Die Fische sollen interessiert bleiben, aber nicht satt werden.
Ein einfaches Futter-Rezept für Weißfische: Semmelbrösel + Haferflocken + Kokosraspel + Vanillepudding (für den süßen Geschmack) + etwas Maiswasser. Bei Strömung mischst du schwere Komponenten wie Hartweizen-Paniermehl und Biskuitmehl ein, damit das Futter nicht sofort weggespült wird.
Das Schöne am Stippangeln: Die Technik ist nicht kompliziert. Du schwingst die Rute sanft aus, der Köder landet im Wasser, und dann heißt es: Warten und beobachten.
Halte die Rute mit beiden Händen – eine Hand vorne am Griff, die andere etwa in der Mitte der Rute (bei langen Ruten). Schwinge die Rute sanft nach vorne, sodass die Montage in einem flachen Bogen ins Wasser fliegt. Kein hektisches Werfen – die Länge der Rute macht die Arbeit für dich.
Sobald die Pose im Wasser liegt, ziehst du die Rute leicht zurück, um die Schnur zu straffen. Die Pose sollte ruhig stehen – nur die Antenne ragt aus dem Wasser, wie eine kleine rote Flagge.
Jetzt kommt der spannendste Teil: das Warten auf den Biss. Beobachte die Pose genau. Ein Biss zeigt sich auf verschiedene Arten:
Der Anhieb erfolgt mit einer kurzen, kontrollierten Bewegung nach oben – nicht zu heftig, sonst reißt die Schnur oder der Haken aus dem Fischmaul. Denk daran: Du hast keine Rollenbremse, die Fluchten abfedert. Die monofile Schnur übernimmt diese Aufgabe durch ihre Dehnung.
Nach dem Anhieb hältst du die Rute hoch und führst den Fisch langsam zum Ufer. Bei kleinen Weißfischen geht das schnell – bei größeren Brassen oder Karpfen wird es spannend. Lass dem Fisch etwas Spielraum, wenn er flüchtet – die Dehnung der Schnur fängt die Kraft ab.
Wenn der Fisch nahe am Ufer ist, nimmst du die Rute nach hinten und holst die Schnur mit der freien Hand ein. Ein Kescher ist hier Gold wert – gerade bei größeren Fischen. Heb den Fisch niemals nur an der Schnur aus dem Wasser, das kann zum Abriss führen.
Häufiger Fehler: Zu früh anhieben! Wenn die Pose nur zuckt, ist der natürliche Reflex, sofort zu reagieren. Das führt oft dazu, dass du den Köder dem Fisch aus dem Maul ziehst. Warte, bis die Pose sich richtig bewegt oder abtaucht – dann sitzt der Haken sicher.
Für Einsteiger sind 6 bis 8 Meter ideal. Diese Länge ermöglicht es dir, komfortabel Fische in Ufernähe zu erreichen, ohne dass die Rute zu schwer wird. Teste die Rute im Laden: Halte sie mit ausgestrecktem Arm – wenn dir nach wenigen Minuten die Schulter wehtut, ist sie zu schwer. Moderne Carbon-Stippruten wiegen oft unter 200 Gramm und sind auch für längere Angelsessions geeignet.
Die optimale Tiefe liegt meist zwischen 1 und 3 Metern – je nach Gewässer und Zielfisch. Lote die Wassertiefe mit einem Lotblei aus und stelle die Pose so ein, dass der Köder entweder in Bodennähe oder im Mittelwasser schwebt. Rotaugen und Rotfedern halten sich oft im Mittelwasser auf, Brassen und Karpfen eher am Grund. Probiere verschiedene Tiefen aus, bis die Bisse kommen.
Für Weißfische wie Rotaugen, Brassen und Rotfedern sind Haken der Größe 14 bis 16 ideal. Diese Fische haben kleine Mäuler – ein zu großer Haken führt zu Fehlbissen. Wenn du mit dicken Würmern auf Barsche oder Schleien angelst, kannst du einen etwas größeren Haken (Größe 10-12) verwenden. Die Faustregel: Lieber einen Haken zu klein als zu groß – kleine Haken werden oft trotzdem genommen, große Haken schrecken ab.
Monofile Schnur hat Dehnung und puffert Fluchten ab – das ist beim Stippangeln entscheidend, denn du hast keine Rollenbremse. Wenn ein Fisch nach dem Anhieb flüchtet, fängt die Dehnung der monofilen Schnur die Kraft ab und verhindert einen Schnurbruch. Geflochtene Schnur hat nahezu keine Dehnung – ein kräftiger Fluchtstoß würde die Schnur oder den Haken sofort aus dem Fischmaul reißen. Deshalb ist monofile Schnur (0,18–0,20 mm) beim Stippangeln Pflicht.
Zu Beginn wirfst du 5 bis 6 apfelsinengroße Futterballen an die Stelle, wo du angelst. Das lockt die Fische an und hält sie im Bereich. Danach fütterst du nur noch walnussgroße Portionen nach – etwa alle 10 bis 15 Minuten, je nach Aktivität. Wichtig: Die Fische sollen interessiert bleiben, aber nicht satt werden! Passe die Farbe des Futters dem Gewässergrund an (hell auf hellem Grund, dunkel auf dunklem) – so finden die Fische es leichter.
Ja, größere Fische wie Karpfen sind mit der Stipprute möglich – aber du brauchst eine stabile Montage und etwas Erfahrung. Verwende eine dickere Hauptschnur (0,20 mm), ein stabiles Vorfach (0,16–0,18 mm) und einen größeren Haken. Der Drill wird spannend, denn du musst den Fisch ohne Rollenbremse kontrollieren – die Dehnung der monofilen Schnur ist dein einziger Puffer. Ein Kescher ist bei größeren Fischen Pflicht!
Das Hebeschrot ist ein kleines Bleischrot, das etwa 5 cm vor dem Haken angebracht wird. Es zeigt dir sogenannte 'Kopfstand-Bisse' an: Wenn ein Fisch (z.B. Brassen, Karpfen, Schleien) den Köder vom Grund aufsaugt, hebt sich die Pose leicht – statt abzutauchen. Ohne Hebeschrot würdest du diesen Biss verpassen. Das Hebeschrot sorgt dafür, dass du auch vorsichtige Bisse erkennst und rechtzeitig anhieben kannst.
Der Klassiker sind Maden – sie funktionieren das ganze Jahr über und locken praktisch alle Weißfische. Weitere fängige Köder: Pinkies (kleine rote Maden) für kleinere Fische, Caster (verpuppte Maden) für Brassen, gekochter Hanf für Rotaugen und Mais für Karpfen und Brassen. Mit einem Wurm kannst du auch Barsche und Schleien fangen. Halte die Köder frisch und kühl – tote Maden sind weniger attraktiv!
Stippangeln bietet etwas, das hektische Methoden nicht können: Die Ruhe am Wasser, das geduldige Warten, die Konzentration auf die Pose. Du brauchst kein teures Equipment, keine komplizierten Wurftechniken – nur eine Rute, eine Schnur und ein bisschen Geduld.
Und wenn dann die Pose abtaucht, dein Anhieb sitzt und du einen schönen Fisch landest – dieser Moment macht süchtig. Ob Rotaugen, Brassen oder sogar Karpfen: Mit der richtigen Montage und Technik fängst du zuverlässig. Das Beste daran: Du kannst sofort loslegen, ohne monatelang Techniken zu üben.
Die wichtigsten Punkte nochmal:
Pack deine Rute ein, such dir eine ruhige Stelle am Wasser – und erlebe, warum so viele Angler beim Stippen die pure Freude am Angeln wiederfinden. Petri Heil!
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