Montagen zum Barsch angeln
Drop Shot, Carolina, Texas – alle bewährten Rigs mit Aufbau, Köderführung und saisonalen Tipps für deinen Fangerfolg

Drop Shot, Carolina, Texas – alle bewährten Rigs mit Aufbau, Köderführung und saisonalen Tipps für deinen Fangerfolg
Wenn du das erste Mal einen Barsch mit Drop Shot fängst, verstehst du sofort den Unterschied. Der Köder zappelt am Grund, das Blei liegt still – und plötzlich spürst du diesen harten Ruck in der Rute. Kein zaghaftes Zupfen, sondern ein entschlossener Biss. Das ist Barsch-Angeln mit der richtigen Montage.
Die Wahl der Montage entscheidet darüber, ob du an einem Angeltag 2 oder 20 Barsche fängst. Drop Shot funktioniert in Hotspots, Carolina Rig im Winter bei trägen Fischen, Texas Rig für große Wasserflächen. Jede Montage hat ihre Stärken – und ihre Schwächen.
Ehrlich gesagt: Ich selbst habe jahrelang nur mit Jigkopf gefischt. Funktioniert, ja. Aber als ich das erste Mal vom Boot in Schweden mit Drop Shot und Wurm oder Gummifisch gefischt habe, war das ein Aha-Moment. Die Barsche standen vertikal unter der Rutenspitze, und ich konnte den Köder zentimetergenau dort halten, wo die Fische waren.
In diesem Guide erfährst du alles über die wichtigsten Barsch-Montagen: Aufbau, Einsatzgebiete, Köderführung und saisonale Tipps. Von klassischen Rigs wie Drop Shot und Carolina bis hin zu neuen Trends wie Ned Rig und Spine Rig. Am Ende weißt du genau, welche Montage in welcher Situation die beste Wahl ist.
Drop Shot wurde Mitte der 90er in Japan erfunden und hat seitdem unzählige Preisfischen-Turniere gewonnen. Der Name bedeutet 'immer erfolgreich' – und das zu Recht. Die Montage erlaubt präzise Köderführung in Hotspots, weil der Köder schwebt, während das Blei am Grund liegt.
Aufbau:
Pro-Tipp: Du kannst Drop Shot vertikal direkt unter der Rutenspitze fischen. Das funktioniert vom Boot hervorragend – du siehst die Barsche im Echolot und positionierst den Köder exakt über ihnen.

Carolina Rig ist die Wintermontage schlechthin. Das lange Vorfach (30-80cm) lässt den Köder langsam absinken und natürlich schweben – perfekt für Barsche, die bei kaltem Wasser unter 10°C nur noch sporadisch fressen.
Der entscheidende Unterschied zu Texas Rig: Carolina hat ein längeres Vorfach und eignet sich deshalb besser für träge Fische. Texas ist dynamischer und für aktive Barsche in größeren Wasserflächen gedacht.
Aufbau:
Köderführung: Langsame Führung mit langen Pausen. Der Köder sinkt nach jedem Zupfer natürlich ab – genau in dieser Phase beißen die Winterbarsche.
Geduld zahlt sich aus: Im Winter beißen Barsche oft erst nach 4-5 Sekunden Pause. Zähle innerlich 'eins, zwei, drei, vier' – dann zupfst du den Köder erneut. Diese Geduld macht den Unterschied zwischen 2 und 20 Fischen.
Texas Rig ist die dynamischere Variante zu Carolina. Das Blei liegt direkt am Haken, der Köder sinkt schneller und kann größere Wasserflächen effizient absuchen. Ideal für Sommermonate, wenn Barsche aktiv durchs Gewässer ziehen.
Der große Vorteil: Texas ist weedless – die Haken liegen am Gummikörper an und verhaken sich nicht im Kraut. Du kannst verkrautete Bereiche und Seerosenfelder befischen, ohne ständig Hänger zu haben.
Aufbau:
Köderführung: Jiggen am Grund mit Sägemuster – Köder anheben, absinken lassen, kurze Pause, wiederholen. Die Pausen sind kürzer als bei Carolina (2-3 Sekunden bei warmem Wasser).
Jika Rig ist die einfachste Montage in diesem Guide – und trotzdem extrem fängig. Kein komplizierter Aufbau, keine speziellen Knoten. Blei, Wirbel, Haken, fertig.
Die Montage ist besonders robust und eignet sich für hartes Grundangeln. Wenn du an steinigen oder verkrauteten Stellen fischt, hast du mit Jika Rig weniger Verluste als mit filigranen Drop Shot Montagen.
Aufbau:
Vorteil: Ohne Vorfach kannst du die Montage blitzschnell neu binden, falls ein Hecht die Schnur kappt oder du einen Hänger hast. Kein langes Fummeln am Wasser.
Free Rig ist die noch minimalistische Alternative zu Carolina. Ursprünglich aus Korea stammend, besteht es nur aus Blei, Perle und Haken. Kein Wirbel, kein Vorfach – das Blei läuft frei auf der Hauptschnur.
Aufbau:
Ideal für Ultralight-Fishing mit feiner Ausrüstung. Der Köder schwebt nahezu gewichtslos über dem Grund – perfekt für vorsichtige Barsche.
Die klassische Jigkopf-Montage ist nach wie vor flexibel und effektiv. Du kannst damit große Wasserflächen absuchen, verschiedene Tiefen befischen und die Köderführung individuell anpassen.
Aufbau:
Köderführung:
Pro-Tipp: Bewegung ist essentiell! Barsche reagieren auf taumelnde, zappelnde Köder. Ein toter Köder ohne Führung bringt nichts – auch wenn er noch so realistisch aussieht.
Posenmontagen sind ideal für Naturköder wie Würmer, Maden oder Köderfische. Besonders im Frühjahr vor der Laichzeit (Februar-März) beißen Barsche aggressiv auf lebendige Präsentationen.
Aufbau:
Köderfisch-Tipp: Rotaugen gelten als beste Köderfischart für Barsche. Sie haben die richtige Größe, sind robust und verströmen starke Lockstoffe.
Wichtig: Lebende Köderfische sind in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten. Verwende ausschließlich tote Köderfische.
Sbirolino ist ein schwebendes Wurfgewicht, das große Wurfweiten ermöglicht, ohne den Köder zu beschweren. Du kannst winzige Gummifische oder Twister ohne Jigkopf verwenden – sie schweben natürlich durchs Wasser.
Aufbau:
Ideal für flache Gewässer und Sommermonate, wenn Barsche in den oberen Wasserschichten jagen. Die Montage ist besonders effektiv, wenn du große Wasserflächen absuchen musst.
Die richtige Ausrüstung macht den Unterschied zwischen 'funktioniert manchmal' und 'fängt verlässlich'. Barsche sind schnurscheu und vorsichtig – grobe Ausrüstung verscheucht sie.
Wichtiger Hinweis: Spare nicht an der Schnur! Billige Geflechtschnüre haben ungleichmäßige Durchmesser – das kostet Wurfweite und führt zu Perücken. Investiere in Qualität.
Die Montage ist nur die halbe Miete. Wie du den Köder führst, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Barsche reagieren auf Bewegung – ein toter Köder wird ignoriert.
Kontinuierliches Zittern der Rutenspitze bei Drop Shot oder Jigkopf. Der Köder vibriert am Grund und imitiert eine zappelnde Larve. Extrem effektiv im Winter, wenn Barsche träge sind und keine weiten Wege schwimmen.
Sägemuster mit Anheben und Absinken. Kurze Zupfer, dann Pause beim Absinken. Die Bisse kommen meist in der Absinkphase – sei bereit und halte Schnurkontakt.
Horizontale Rutenhaltung, Köder nur mit Kubelumdrehungen führen. Keine aktiven Rutenbewegungen. Der Gummifisch taumelt durchs Wasser und fällt immer wieder zur Seite. Perfekt für große Wasserflächen.
Bei kaltem Wasser unter 10°C musst du extrem langsam führen. Der Köder muss bereits bei minimaler Geschwindigkeit spielen – deshalb sind weiche Gummifische mit beweglichen Schwänzen im Winter besser als harte Modelle.
Herbst ist die absolut beste Zeit für Barsche. Die Wassertemperatur liegt bei 10-15°C, die Fische verfressen sich vor dem Winter. Du kannst mit 10-20 Fischen pro Stelle rechnen – unter idealen Bedingungen.
Beste Montagen:
Tipp: Nach Regen-Sonnenphasen sind Barsche besonders aktiv. Grauer, regnerischer Westwind triggert Großbarsche in klaren Gewässern.
Im Winter stehen große Barsche in Schwärmen am Grund, bevorzugt in Tiefenzonen. Die Fische fressen nur noch sporadisch – deshalb musst du extrem langsam führen und lange Pausen machen.
Beste Montagen:
Wetter-Tipp: Ablandiger Wind im Winter/Spätherbst – kaltes Oberflächenwasser wird weggedrückt, Barsche kommen näher ans Ufer.
Vor der Laichzeit (März-Juni) beißen Barsche aggressiv auf Naturköder. Posenmontagen mit Würmern, Maden oder Köderfischen sind jetzt extrem erfolgreich.
Beste Montagen:
Bisszeiten: Morgens, nachmittags, abends – mit letztem Sonnenlicht hören Barsche auf zu fressen.
Im Sommer ziehen Barsche durch flache Gewässer mit Kanten. Große Exemplare sind schwer zu filtern, weil auch viele kleine Barsche aktiv sind. Konzentriere dich auf Strukturen: Holz, Kraut, Stege, Seerosenfelder.
Beste Montagen:
Köderführung: Aktiv und dynamisch – Barsche sind jetzt aggressiv und jagen schnellen Beuten hinterher.
| Kriterium | Empfohlen Drop Shot Universal | Carolina Rig Winter | Texas Rig Sommer | Jika Rig Robust |
|---|---|---|---|---|
Schwierigkeit | Mittel | Einfach | Einfach | Sehr einfach |
Anfängerfreundlich | ||||
Winter-Eignung | ||||
Sommer-Eignung | ||||
Weedless | ||||
Große Flächen | ||||
Hotspot-Präzision |
Häufiger Fehler: Keine Sprengringe verwenden! Barsche werden argwöhnisch, wenn sie Metall am Köder sehen. Verwende kleine, hochwertige Wirbel und Einhänger – aber keine auffälligen Sprengringe.
Drop Shot oder Posenmontage sind ideal für Anfänger. Drop Shot ist einfach zu handhaben und fehlerverzeihend – du spürst jeden Biss direkt in der Rute. Posenmontagen sind ebenfalls unkompliziert und funktionieren mit Naturködern, die Barsche lieben.
Barsche beißen morgens, nachmittags und abends. Mit letztem Sonnenlicht hören sie auf zu fressen. Die beste Jahreszeit ist Spätherbst (September-November), wenn die Wassertemperatur bei 10-15°C liegt.
Im Winter und Herbst grundnah in Tiefenzonen. Im Sommer flache Kanten und Strukturen (Holz, Kraut, Stege). Barsche folgen nicht der Tiefe, sondern den Strukturen – suche nach Verstecken und Jagdgebieten.
Kunstköder (Gummifische) sind ideal fürs Spinnfischen und dynamische Präsentation. Naturköder (Würmer, Maden, Köderfische) sind oft effektiver, besonders im Frühjahr vor der Laichzeit. Teste beides und schaue, was am jeweiligen Tag funktioniert.
Ja, extrem wichtig! Barsche sind schnurscheu – dicke Schnüre verscheuchen sie. Verwende geflochtene Hauptschnur 0,08-0,12mm und Fluorocarbon-Vorfach 0,25-0,30mm. Fluorocarbon ist unter Wasser nahezu unsichtbar.
Carolina hat längeres Vorfach (30-80cm) – der Köder schwebt und ist ideal für träge Fische im Winter. Texas ist dynamischer mit Blei direkt am Haken – perfekt für aktive Fische und große Wasserflächen im Sommer.
Nein! Die Verwendung lebender Köderfische ist in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten. Verwende ausschließlich tote Köderfische – sie funktionieren genauso gut, wenn du sie richtig anbietest und führst.
Bei trübem Wasser: Motoroil, Braun, Grün (starker Kontrast). Bei klarem Wasser: Naturfarben wie Weiß, Grau, durchsichtig. Im Zweifel: Motoroil funktioniert fast immer.
Die richtige Montage macht den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem herausragenden Angeltag. Drop Shot, Carolina und Texas Rig sind die drei Kern-Montagen, die du beherrschen solltest – der Rest sind Spezialfälle für bestimmte Situationen.
Top-3-Tipps zum Abschluss:
Das Beste am Barsch-Angeln: Du siehst fast jeden Biss. Wenn die Pose abtaucht, die Rutenspitze zuckt oder du diesen harten Ruck in der Hand spürst – dieser Moment macht süchtig. Probiere die Montagen aus, experimentiere mit Köderführung und finde heraus, was an deinem Gewässer funktioniert. Viel Erfolg!
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