Barsch mit Crankbait
Bauchige Wobbler mit Tauchschaufel, die im Sommer aggressive Reaktionsbisse triggern – der perfekte Suchköder für große Wasserflächen

Bauchige Wobbler mit Tauchschaufel, die im Sommer aggressive Reaktionsbisse triggern – der perfekte Suchköder für große Wasserflächen
Wenn du einen Crankbait durchs Wasser kurbeln siehst, verstehst du sofort, warum Barsche darauf abfahren. Die bauchige Form und die aggressive Flanken-Action imitieren einen fliehenden Beutefisch – und das triggert bei Barschen einen instinktiven Reaktionsbiss. Sie können nicht anders. Wenn der Köder an ihnen vorbeizischt, denken sie: "Wenn ich nicht schnappe, tut es mein Rivale."
Das Beste daran: Crankbaits sind einfach zu führen. Linear einkurbeln reicht. Keine komplexe Twitchbait-Technik nötig. Du wirfst aus, kurbelst ein – und wartest auf den Einschlag. Besonders im Sommer, wenn die Barsche aktiv in Schwärmen jagen, sind Cranks wahre Erfolgsgaranten.
Aber hier kommt die Einschränkung: Crankbaits sind keine Allzweckwaffe. Sie funktionieren am besten, wenn du große Flächen absuchen willst und die Barsche aggressiv auf schnelle Bewegungen reagieren. Bei kaltem Wasser oder passiven Fischen musst du auf andere Köder zurückgreifen. Im Sommer aber, wenn das Wasser warm ist und die Barsche "voll im Saft stehen" – dann sind Cranks deine erste Wahl.
In diesem Guide erfährst du alles über die richtige Ködergröße, Lauftiefe und Führungstechniken. Du lernst, warum Bottom Bouncing die tödliche Taktik für tief stehende Barsche ist und wie du mit Tempowechseln mehr Bisse bekommst.
Crankbaits sind bauchige Wobbler mit einer Tauchschaufel, die beim Einkurbeln durch Wasserdruck in die Tiefe gleiten. Die Form erinnert an einen dicken Beutefisch – deshalb der Name "Crankbait" (engl. "crank" = kurbeln). Im Gegensatz zu schlanken Wobblern haben sie einen kompakten, rundlichen Körper und eine ausgeprägte Flanken-Action.
Die Tauchschaufel bestimmt die Lauftiefe: Je größer und steiler die Schaufel, desto tiefer läuft der Köder. Für Barsche sind Lauftiefen von 1-3 Metern optimal, tiefer wird es mit Barsch-Gerät schwierig zu handeln.
Crankbaits werden oft als "Krawallbrüder" unter den Hardbaits bezeichnet – und das zu Recht. Sie erzeugen viel Druck im Wasser, viele Modelle haben Rasseln (Rattles) integriert, die zusätzlich Aufmerksamkeit erregen. Das macht sie zum perfekten Suchköder: Du kannst große Wasserflächen schnell abdecken und Barsche aus der Distanz anlocken.
Barsche sind Schwarmjäger – und das ist der Schlüssel. Wenn ein Barsch einen Köder sieht, denkt er nicht lange nach ob dieser realistisch aussieht. Er denkt: "Wenn ich nicht schnappe, schnappt mein Kumpel." Dieser Konkurrenz-Instinkt macht Crankbaits so effektiv.
Die schnelle Führung eines Crankbaits löst einen Fluchtreflex aus. Der Köder zischt durchs Wasser, und der Barsch interpretiert das als fliehenden Fisch. Nicht weil er perfekt imitiert wird – sondern weil die Bewegung eine aggressive Reaktion triggert.
Hier liegt der Unterschied zu langsam geführten Ködern wie Gummifischen: Cranks funktionieren nicht durch Täuschung, sondern durch Provokation. Der Barsch beißt, weil er nicht anders kann – nicht weil er denkt, es sei ein echter Fisch.
Ein weiterer Vorteil: Crankbaits decken große Flächen ab. Du kannst mit ihnen schnell herausfinden, wo Barsche stehen. Wenn du an einem unbekannten Gewässer stehst, wirfst du den Crank aus, kurbelst mehrere Würfe – und sobald du einen Biss bekommst, weißt du: Hier lohnt sich gezieltes Angeln.
Crankbaits als Gewässer-Scout: Nutze Cranks in den ersten 20-30 Minuten am Gewässer, um schnell herauszufinden, wo die Barsche stehen. Sobald du einen Biss bekommst, wechselst du auf spezifischere Techniken – oder bleibst dabei, wenn es läuft!
Die optimale Lauftiefe für Barsch-Crankbaits liegt bei 2-3 Metern. In diesem Bereich findest du im Sommer die meisten aktiven Barsche – nicht zu flach, nicht zu tief.
Hier sind die gängigen Kategorien:
Wichtig: Die Lauftiefe hängt auch von der Schnur ab. Monofile Schnur dehnt sich und hilft dem Köder, auf Tiefe zu kommen. Geflochtene Schnur dagegen drückt den Köder zur Oberfläche. Für klassisches Cranken ist Monofilament oder Fluorocarbon die bessere Wahl – mehr Dehnung = besserer Lauf.
Hier kommt die Geheimwaffe für tief stehende Barsche: Bottom Bouncing. Die Technik ist simpel: Du wählst einen Crankbait, der tiefer läuft als dein Gewässer, kurbelst ihn ein, bis die Tauchschaufel den Grund berührt – und legst dann eine kurze Pause ein.
Was passiert? Der Crankbait steigt bei der Pause auf, wackelt verführerisch – und genau in diesem Moment beißen die Barsche zu. Diese Technik ist absolut tödlich auf tief stehende Barsche, die am Grund lauern.
Tipp: Du spürst die Grundberührung in der Rute – ein leichtes "Tock-Tock" signalisiert, dass die Tauchschaufel Steine oder Sand berührt. Sobald du das spürst: Pause für 1-2 Sekunden, dann weiterkurbeln.
| Merkmal | Flachläufer 1-1,5m | Optimal Mediumläufer 2-3,5m | Tiefläufer 5m+ |
|---|---|---|---|
Einsatzgebiet | Uferbereiche, flache Seen | Mittelwasser, Barsch-Hotspots | Tiefe Gewässer, große Seen |
Bottom Bouncing | |||
Barsch-Gerät geeignet | |||
Anfängerfreundlich |
Hier kommt eine Überraschung: Größere Barsche beißen nicht automatisch auf größere Köder. Oft sind es die kleineren, aggressiveren Barsche, die schneller zupacken. Wenn du also auf große Exemplare (40cm+) fischst, heißt das nicht, dass du riesige Cranks brauchst.
Die optimale Größe für Barsch-Crankbaits liegt bei 3-5 cm (ohne Tauchschaufel gemessen). Das entspricht einem Gewicht von etwa 7-9 Gramm – perfekt für Spinnruten in der 10-30g-Klasse.
Merk-Regel: Wenn die Barsche beißen, bleib bei der Größe. Wenn nichts läuft, werde kleiner, nicht größer! Kleinere Cranks (3cm) triggern oft mehr Bisse als große Modelle.
Das Schöne an Crankbaits: Sie sind einfach zu führen. Keine komplexe Rutenaktion wie bei Twitchbaits nötig. Aber ein paar Tricks gibt es trotzdem, die den Unterschied zwischen "ein paar Bissen" und "non-stop Action" machen können.
Die Standard-Technik: Auswerfen, Köder absinken lassen, dann gleichmäßig einkurbeln. Die Tauchschaufel sorgt dafür, dass der Crank auf Tiefe geht und wackelt. Du musst nichts weiter tun – die Aktion kommt vom Köder selbst.
Geschwindigkeit: Im Sommer kannst du schneller kurbeln als du denkst. Barsche mögen Tempo. Probiere verschiedene Geschwindigkeiten – von "zügig" bis "turboschnell" (Burning).
Hier wird es spannend: Während des Einholens legst du kurze Pausen ein. Der Crankbait steigt bei der Pause auf, wackelt – und genau dann beißen die Barsche oft zu.
Pausenlänge: 1-3 Sekunden. Bei warmem Wasser (über 15°C) reichen 1-2 Sekunden, bei kühlerem Wasser 3-4 Sekunden. Zähle innerlich oder warte, bis du spürst, dass der Köder aufgestiegen ist.
Die aggressivste Technik: Du kurbelst so schnell wie möglich. Der Crankbait rast durchs Wasser, die Flanken wackeln wild – und Barsche rasten förmlich aus. Diese Technik funktioniert besonders im Hochsommer, wenn die Barsche aktiv jagen.
Wann einsetzen? Wenn du merkst, dass langsames Einkurbeln keine Bisse bringt. Probiere Vollgas – oft triggert die rasante Fluchtbewegung Reaktionsbisse, wo andere Techniken versagen.
Die Profi-Variante: Du wechselst während des Einholens die Geschwindigkeit. Erst langsam, dann plötzlich beschleunigen – dann wieder verlangsamen. Diese unregelmäßige Bewegung imitiert einen verletzten Fisch und triggert oft Bisse, wenn andere Methoden nicht funktionieren.
Ideal für Einsteiger, funktioniert immer, Geschwindigkeit variieren
1-3 Sekunden Pause, triggert Bisse beim Aufsteigen
Aggressive Technik für Sommer, Vollgas-Einkurbeln
Unregelmäßige Bewegung imitiert verletzten Fisch
Tödlich auf tief stehende Barsche, Köder steigt nach Pause auf
Zusätzliche Aktion, wenn Barsche zögerlich beißen
Die Hauptsaison für Crankbaits ist der Sommer. Sobald das Wasser über 15°C steigt, werden Barsche aktiv und schnell – genau dann funktionieren Cranks am besten.
Nach dem Laichen (typischerweise März bis Mai) bilden Barsche Schwärme und ziehen durchs Gewässer. Diese Phase – von Juni bis September – ist Crankbait-Prime-Time. Die Fische sind "voll im Saft", fressen aggressiv und reagieren auf schnell geführte Köder.
Im Winter funktionieren Cranks auch noch – aber mit Lipless-Varianten (ohne Tauchschaufel) und deutlich langsamer geführt. Die klassischen Sommer-Techniken (Burning, schnelles Einkurbeln) bringen im Winter kaum Bisse.
Die Farbregel für Crankbaits ist simpel: Klares Wasser = natürliche Farben, trübes Wasser = Schockfarben. Aber hier kommt die Wahrheit: Größe und Form sind wichtiger als die exakte Farbimitation.
Ein Barsch beißt auf einen Crankbait nicht, weil er denkt "Das sieht aus wie ein Rotauge." Er beißt, weil die Bewegung eine Reaktion triggert. Die Farbe spielt eine Rolle – aber eine untergeordnete.
Das sagen erfahrene Angler: "Es gibt 50 Millionen Farben – die meisten davon fangen Angler, nicht Fische."
Persönlicher Tipp: Starte mit zwei Farben: einer natürlichen (z.B. Ayu) und einer grellen (z.B. Firetiger). Probiere beide – und bleib bei der, die Bisse bringt. Verschwende keine Zeit mit 20 verschiedenen Farben.
Illex Diving Chubby 38 (4,3g, 1m Lauftiefe) in Ayu oder Mat Tiger wird von vielen Barsch-Anglern als Klassiker genannt. Alternative: OSP Blitz MR oder Lucky Craft DRS 2.5 Square Bill. Diese Modelle haben sich bewährt!
Die ideale Rute für Barsch-Crankbaits hat ein Wurfgewicht von 20-30 Gramm und eine weiche Spitze. Warum weich? Weil Crankbaits beim Einholen Vibrationen erzeugen – eine zu steife Rute überträgt das unangenehm auf die Hand.
Aktion: Eine parabolische Aktion (die ganze Rute biegt sich) ist ideal. Das puffert die Kopfschläge beim Drill und verhindert, dass der Haken ausschlitzt.
Der häufigste Fehler: Du spürst einen Biss und schlägst sofort an. Das Problem: Barsche attackieren den Köder oft mehrfach, bevor sie richtig zupacken. Wenn du zu früh anschlägst, ziehst du den Crankbait aus dem Maul.
Lösung: Warte, bis die Rute sich richtig krümmt und du konstanten Zug spürst. Dann erst anschlagen. Bei Crankbaits funktioniert oft sogar: Einfach weiterkurbeln – der Fisch hakt sich selbst.
Viele Anfänger führen Crankbaits zu langsam. Im Sommer mögen Barsche Tempo – oft viel schneller, als du denkst. Wenn du keine Bisse bekommst, probiere schneller zu kurbeln, nicht langsamer.
Tipp: Teste verschiedene Geschwindigkeiten. Fang langsam an, steigere dich – und schau, bei welcher Geschwindigkeit die Bisse kommen. Oft ist "turboschnell" die Lösung.
Ein Crankbait, der zu flach läuft, erreicht die Barsche nicht. Einer, der zu tief läuft, bleibt ständig am Grund hängen. Die optimale Lauftiefe ist knapp über dem Grund – oder bei Bottom Bouncing am Grund entlang.
Lösung: Teste die Lauftiefe vor dem ersten Wurf. Kurbel den Crankbait nah am Ufer ein und schau, wie tief er läuft. Dann weißt du, ob er für dein Gewässer passt.
Geflochtene Schnur hat keine Dehnung – das drückt den Crankbait zur Oberfläche und überträgt jede Vibration schmerzhaft auf die Hand. Für Crankbaits ist Monofilament oder Fluorocarbon die bessere Wahl.
Lösung: Nutze Monofile oder Fluorocarbon-Schnur in 10-12 Pfund. Die Dehnung puffert die Vibrationen und sorgt für einen besseren Lauf des Köders.
Die Hauptsaison ist der Sommer (Juni bis September). Sobald das Wasser über 15°C steigt und die Barsche nach dem Laichen wieder Schwärme bilden, funktionieren Cranks sehr gut. Besonders wenn es "richtig heiß wird" und die Barsche "voll im Saft stehen", sind Crankbaits unschlagbar. Auch der frühe Herbst (September/Oktober) ist noch produktiv.
Optimal sind 3-5 cm (ohne Tauchschaufel gemessen). Das entspricht einem Gewicht von etwa 7-9 Gramm. Die Spanne reicht von 2,5 bis 9 cm – aber kleinere Köder werden oft aggressiver attackiert als große. Größere Barsche beißen nicht automatisch auf größere Köder – oft sind es die kleineren, schnelleren Fische, die zuerst zupacken.
Die optimale Lauftiefe liegt bei 2-3 Metern. Im Sommer in flachen Bereichen (1-1,5m) mit Flachläufern. Bis ca. 3,5m funktionieren Mediumläufer gut. Ab 5m wird es schwierig mit Barsch-Gerät zu handeln. Die Bottom Bouncing Technik funktioniert am besten: Köder läuft tiefer als Gewässer, bei Grundberührung Pause einlegen – der Crank steigt auf und triggert Bisse.
Beide funktionieren. Viele erfahrene Angler berichten, dass Silent-Cranks (wie Rapala Scatter Rap aus Balsa) mittlerweile genauso gut oder besser laufen als Modelle mit Rasseln. Persönliche Präferenz spielt eine Rolle. In trübem Wasser können Rasseln helfen, Barsche aus der Distanz anzulocken. In klarem Wasser sind Silent-Cranks oft unauffälliger und bringen mehr Bisse.
Ja, Crankbaits sind einfach zu führen. Linear einkurbeln reicht – keine komplexe Technik wie bei Twitchbaits nötig. Das macht sie perfekt für Einsteiger. Aber: Geschwindigkeit und Lauftiefe-Anpassung sind wichtig. Wenn du diese beiden Faktoren im Griff hast, fängst du mit Crankbaits schnell und zuverlässig Barsche.
Faustregel: Klares Wasser = natürliche Farben (Ayu, Mat Tiger, Silber). Trübes Wasser = Schockfarben (Chartreuse, Firetiger, Orange). Dunkle Töne in der Dämmerung. ABER: Größe und Form sind wichtiger als exakte Farbimitation. Barsche reagieren auf Fluchtinstinkt, nicht auf perfekte Farbkopie. Starte mit zwei Farben und bleib bei der, die Bisse bringt.
Bottom Bouncing ist die tödliche Taktik für tief stehende Barsche. Du wählst einen Crankbait, der tiefer läuft als dein Gewässer, kurbelst ihn ein, bis die Tauchschaufel den Grund berührt – dann legst du eine kurze Pause (1-2 Sekunden) ein. Der Crankbait steigt bei der Pause auf, wackelt – und genau in diesem Moment beißen die Barsche zu. Absolut tödlich auf tief stehende Barsche und Zander.
Crankbaits funktionieren vom Ufer und vom Boot. Ein großer Vorteil: Sie werfen weiter als schlanke Wobbler – ideal fürs Uferangeln auf Distanz. Vom Boot aus kannst du gezielter Strukturen abfischen (Kanten, Krautbänke, tiefe Bereiche). Beide Varianten funktionieren – Crankbaits sind extrem vielseitig.
Crankbaits sind im Sommer deine Geheimwaffe für aggressive, schnelle Barsche. Sie funktionieren nicht durch perfekte Imitation, sondern durch Provokation – schnelle Bewegungen triggern Reaktionsbisse. Das macht sie zum perfekten Suchköder: Du deckst große Flächen ab und findest schnell heraus, wo die Barsche stehen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Wenn du am Wasser stehst und große Flächen absuchen willst – wirf einen Crankbait aus. Kurbel schnell ein, probiere verschiedene Geschwindigkeiten, leg Pausen ein. Und wenn die Rute sich krümmt und ein Barsch am Haken hängt – dann weißt du: Crankbaits funktionieren.
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