Hechte angeln im Herbst
Der Fressrausch beginnt mit den ersten Nachtfrösten – jetzt ist die beste Zeit für Großhechte und XXL-Köder

Der Fressrausch beginnt mit den ersten Nachtfrösten – jetzt ist die beste Zeit für Großhechte und XXL-Köder
Wenn die ersten Nachtfröste übers Land ziehen und sich das Wasser langsam abkühlt, beginnt für Hechtangler die beste Zeit des Jahres. Oktober und November gelten neben April und Mai als die absoluten Top-Monate für Hechte – und das aus gutem Grund: Mit sinkenden Wassertemperaturen auf 10-15°C startet der biologisch programmierte Fressrausch.
Hechte müssen sich jetzt massive Energiereserven anfressen – nicht nur für den bevorstehenden Winter, sondern auch für die kräftezehrende Laichzeit im kommenden Frühjahr. Das macht sie extrem aggressiv und fressfreudig. Köder, die im Sommer noch zu groß erschienen, werden jetzt ohne zu zögern attackiert. XXL-Gummifische mit 22-30 cm Länge sind keine Seltenheit mehr – selbst kleinere Hechte schnappen sich diese Brocken.
Der Herbst verzeiht Experimente. Während du im Sommer oft feinfühlig vorgehen musst, kannst du jetzt mit großen Ködern und aggressiver Führung punkten. Die Hechte stehen nicht mehr träge in der sommerlichen Hitze – sie ziehen aktiv durchs Gewässer auf der Suche nach Beute.
In diesem Guide erfährst du, warum der Herbst so erfolgreich ist, welche Köder funktionieren, wo die Hechte jetzt stehen und wie du die besten Bedingungen erkennst. Ob du zum ersten Mal im Herbst auf Hecht angelst oder bereits Erfahrung hast – hier findest du praxiserprobte Tipps für maximalen Erfolg.
Wenn du Hechtangler fragst, wann die beste Zeit ist, hörst du immer wieder zwei Antworten: Frühjahr nach der Schonzeit und Herbst ab den ersten Nachtfrösten. Beide Jahreszeiten haben ihre Vorzüge – aber der Herbst bringt einen entscheidenden Vorteil: Die Hechte jagen nicht nur aus Hunger, sondern aus biologischer Notwendigkeit.
Wissenschaftlich belegt ist: Die optimale Wassertemperatur für Hechte liegt bei etwa 14°C. Genau in diesem Bereich bewegen sich die meisten Gewässer im Oktober und November. Bei diesen Temperaturen erreicht der Stoffwechsel des Hechts sein Maximum – die Fische sind aktiv, fressen gierig und bewegen sich viel.
Der Fressrausch beginnt nicht am kalendarischen Herbstanfang, sondern mit den ersten Nachtfrösten. Wenn morgens Raureif auf den Wiesen liegt und die Wassertemperatur merklich sinkt, schaltet der Hecht in den Fressmodus. Jetzt werden sie zu regelrechten Fressmaschinen – jede Beute, die vorbeikommt, wird attackiert.
Dazu kommt: Im Herbst ist die Schonzeit längst vorbei. Während die meisten Bundesländer Schonzeiten von Februar bis April haben (zum Schutz der Laichzeit), ist der Herbst komplett freigegeben. Du kannst legal und ohne Einschränkungen auf die dicksten Hechte des Jahres angeln.
Viele Angler schwören auf das Frühjahr, andere auf den Herbst. Die Wahrheit: Beide Jahreszeiten sind Top, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
Persönlich habe ich im Frühjahr mehr Fische gefangen, aber im Herbst die größeren Exemplare. Die wirklich dicken Hechte über 90 cm scheinen im Herbst hungriger zu sein – wahrscheinlich, weil sie mehr Energie für die kommende Laichzeit benötigen.
Der niederländische Hechtexperte Jan Eggers hat eine einfache aber mächtige Regel: 'Das Wetter ist eigentlich total egal, Hauptsache ist, es ist mindestens drei Tage alt.' Wetterumbrüche verwirren Hechte mehr als schlechtes Wetter selbst. Warte lieber auf stabiles Wetter – auch wenn es nicht perfekt ist – als ständig wechselnde Bedingungen.
Wenn du im Herbst mit kleinen Ködern angelst, verschenkst du Potenzial. Die Devise lautet jetzt: Go big or go home. Was im Sommer noch übertrieben wirkte, ist im Herbst genau richtig.
Gummifische mit 15-18 cm Länge gelten als Standard, aber die wirklich erfolgreichen Angler greifen zu XXL-Ködern mit 22-30 cm. Und das funktioniert hervorragend – selbst kleine Hechte von knapp über Mindestmaß attackieren 23-cm-Gummifische ohne zu zögern.
Warum? Große Fische wollen satt werden. Sie bevorzugen den 'großen Happen' gegenüber vielen kleinen Bissen. Zusätzlich ist die Fischbrut im Herbst deutlich größer geworden – Hechte sind es jetzt gewohnt, voluminöse Beute zu jagen.
Wichtig bei Gummifischen: Achte auf eine breite Schwanzwurzel. Die scharfen Hechtfänge zerstören schmale Schwänze nach wenigen Bissen. Hochwertige Action-Shads halten deutlich länger – auch wenn sie teurer sind, sparst du am Ende Geld.
Bei klarem Herbstwasser sind natürliche, dezente Farben oft erfolgreicher. Hechte können die Köder genau inspizieren – zu grelle Farben wirken unnatürlich.
Wenn du deinen Gummifisch einfach nur monoton einkurbelst, verschenkst du Bisse. Hechte im Herbst reagieren besonders stark auf Tempowechsel, Stopps und unregelmäßige Bewegungen – genau das imitiert ein verletztes oder flüchtendes Beutetier.
Die erfolgreichste Technik: Stop-and-Go mit Twitches. Du kurbelst 3-5 Umdrehungen ein, machst eine kurze Pause (Köder sinkt ab), kurbelst wieder, gibst 1-2 kleine Zupfer mit der Rutenspitze, Pause, weiter. Diese Unregelmäßigkeit provoziert Attacken.
Wichtig bei Gummifischen: Nicht klassisch jiggen (hüpfen lassen am Grund), sondern im Mittelwasser mit Absinkphasen führen. Hechte stehen im Herbst oft nicht direkt am Grund, sondern im Freiwasser und lauern auf Beute. Dein Köder sollte dort sein, wo die Hechte sind – nicht am Grund.
Experimentiere während eines Angeltages! Was morgens funktionierte, kann mittags tot sein. Wechsle zwischen schneller und langsamer Führung, zwischen aggressiv und vorsichtig. Der Herbst verzeiht Experimente – nutze das aus.
Einer der größten Fehler beim Hechtangeln im Herbst: Den ganzen Herbst über an den gleichen Stellen fischen. Hechte ändern ihre Standorte im Laufe der Saison dramatisch – wer das nicht berücksichtigt, fischt oft ins Leere.
Das Wasser ist noch relativ warm (12-16°C), und die meisten Hechte stehen im Flachwasser zwischen 1-3 Metern Tiefe. Besonders über absterbendem Kraut und Seerosen lauern jetzt die Räuber.
Warum? Das Kraut stirbt langsam ab, bietet aber noch Deckung. Genau hier jagen Hechte – sie haben perfekte Tarnung und können Beute überraschen. Im Oktober gibt es noch viel Pflanzenwachstum, ideal für Großhechte, die sich verstecken wollen.
Top-Spots im Frühherbst:
Mit sinkenden Temperaturen (unter 10°C) ziehen sich die meisten Hechte in tiefere Bereiche zwischen 4-8 Metern zurück. Jetzt sind Kanten und Übergänge von flachem zu tiefem Wasser die absoluten Hotspots.
Diese Kanten funktionieren wie Autobahnen für Hechte. Sie patrouillieren entlang dieser Strukturen und lauern auf Beutefische, die zwischen flach und tief wechseln. Mit einem Echolot kannst du diese Kanten perfekt lokalisieren – ohne Technik musst du verschiedene Tiefen systematisch abfischen.
Top-Spots im Spätherbst:
Wichtig: Der Übergang von flach nach tief erfolgt nicht kalendarisch, sondern temperaturabhängig. Warmer Herbst? Hechte stehen länger flach. Früher Kälteeinbruch? Rückzug ins Tiefe früher. Beobachte die Wassertemperatur und passe deine Strategie an.
Wenn dich jemand fragt, wann das perfekte Hechtwetter ist, lautet die Antwort für den Herbst: Wind, Wolken und Regen. Was viele Angler als 'schlechtes Wetter' bezeichnen, ist für Hechte Traumwetter.
Ideales Hechtwetter im Herbst:
Schlechtes Hechtwetter:
Aber Achtung: Die 3-Tage-Regel von Jan Eggers gilt auch hier. Lieber 3 Tage stabiles, nicht-perfektes Wetter als ständige Wetterumschwünge. Wenn das Wetter sich stabilisiert hat (egal ob gut oder schlecht), gewöhnen sich Hechte daran – und beißen wieder.
Im Herbst sind Hechte den ganzen Tag über fängig – anders als im Hochsommer, wo nur Morgen und Abend funktionieren. Nutze das aus und angle auch mittags, wenn andere Pause machen.
Wichtig für Großhechte: Wenn du einen Hecht über 90 cm aus der Tiefe drillst, pumpe ihn NICHT schnell hoch! Große Hechte überleben schnelle Druckveränderungen oft nicht. Drill sie langsam und gleichmäßig nach oben. Diese Fische sind wichtig fürs Ökosystem – behandle sie respektvoll.
Beide Jahreszeiten sind Top für Hechte, aber mit unterschiedlichen Vorzügen. Das Frühjahr (April/Mai) bietet längere Beißzeiten über den ganzen Tag, da Hechte nach der Laichzeit ihre Reserven auffüllen. Der Herbst (Oktober/November) bringt einen aggressiveren Fressrausch – Hechte fressen sich Energiereserven für Winter UND kommende Laichzeit an.
Viele erfahrene Angler berichten: Im Frühjahr mehr Fische insgesamt, im Herbst aber größere Exemplare. Wenn du gezielt auf Großhechte über 90 cm angelst, ist der Herbst oft erfolgreicher. Es kommt auch aufs Gewässer an – teste beide Jahreszeiten und bilde dir deine eigene Meinung.
Ja, definitiv! Im Herbst attackieren selbst kleinere Hechte (kaum über Mindestmaß) Gummifische mit 23-25 cm Länge. Große Fische wollen satt werden und bevorzugen 'große Happen'. Die Fischbrut ist im Herbst ebenfalls größer geworden, sodass Hechte an voluminöse Beute gewöhnt sind.
Gummifische mit 15-18 cm sind Standard und funktionieren immer, aber wenn du gezielt Großhechte suchst, greife zu 22-30 cm. Achte auf breite Schwanzwurzeln – die halten Hechtattacken besser stand als schmale Modelle. Action-Shads mit großem Schwanzteller erzeugen ausladende Flankbewegungen, die Hechte magisch anziehen.
Der Fressrausch startet nicht am kalendarischen Herbstanfang, sondern mit den ersten Nachtfrösten. Wenn morgens Raureif auf den Wiesen liegt und die Wassertemperatur merklich auf 10-15°C sinkt, schalten Hechte in den Fressmodus.
In den meisten Regionen Deutschlands ist das Anfang bis Mitte Oktober. Die optimale Wassertemperatur liegt bei etwa 14°C – dann erreicht der Stoffwechsel des Hechts sein Maximum. Beobachte die Wettervorhersage: Wenn die ersten Nachtfröste angekündigt werden, plane deine Angelausflüge!
Oktober: Noch viel Aktion im Flachwasser (1-3 m) über absterbendem Kraut. Das Pflanzenwachstum bietet Deckung für Großhechte – ideal zum Jagen. Krautfelder, Seerosen und flache Buchten sind Top-Spots.
November: Mit sinkenden Temperaturen ziehen sich Hechte in tiefere Bereiche (4-8 m) zurück. Jetzt sind Kanten (Übergänge flach/tief) die absoluten Hotspots. Versunkene Bäume, Steinschüttungen und Hafenkanten funktionieren ebenfalls gut.
Sei flexibel und fische beide Tiefen ab! An warmen Novembertagen können Hechte auch mittags nochmal ins Flachwasser ziehen. Der Übergang erfolgt nicht kalendarisch, sondern temperaturabhängig.
Perfektes Hechtwetter: Wind über 10 km/h (am besten Südwest), bewölkt, leichter Regen aber relativ warm (10-15°C Luft). Wind erzeugt Wassertrübung, was die Sicht der Hechte reduziert und sie aggressiver macht.
Schlechtes Hechtwetter: Windstille bei Sonnenschein, plötzlicher Temperatursturz durch Ostwind, stabiles Hochdruckwetter über Tage. Aber: Die 3-Tage-Regel ist wichtiger als 'perfektes' Wetter! Wenn das Wetter mindestens 3 Tage stabil ist (egal ob gut oder schlecht), beißen Hechte wieder. Wetterumbrüche verwirren sie mehr als schlechtes Wetter selbst.
Spinnfischen ist die einfachste und erfolgreichste Methode. Du deckst viel Wasserfläche ab und kannst schnell verschiedene Tiefen und Strukturen testen. Gummifische, Wobbler und Blinker funktionieren alle gut.
Weitere erfolgreiche Techniken:
Nein! Die Schonzeit für Hechte liegt in den meisten Bundesländern zwischen Februar und April (zum Schutz der Laichzeit). Oktober, November und Dezember sind komplett freigegeben – du kannst legal und ohne Einschränkungen auf Hechte angeln.
Beachte aber das Mindestmaß, das je nach Bundesland zwischen 40-50 cm liegt. Kleinere Hechte müssen zurückgesetzt werden. Der Herbst ist die perfekte legale Hauptsaison für Hechtangler.
Absolut! Besonders im Frühherbst (September/Oktober) stehen viele Hechte im Flachwasser in Ufernähe. Krautfelder, Seerosen und Buchten sind vom Ufer gut erreichbar. Das ist sogar ein Vorteil gegenüber dem Frühjahr – wo nach der Laichzeit viele Hechte tiefer stehen.
Im Spätherbst (November) wird es vom Ufer schwieriger, da Hechte in tiefere Bereiche ziehen. Mit langen Würfen und gezieltem Befischen von Kanten kannst du aber auch hier erfolgreich sein. Ein Boot bringt Vorteile, ist aber nicht zwingend nötig – besonders in kleineren Gewässern.
Die Schonzeiten und Mindestmaße variieren je nach Bundesland. Aktuelle Schonzeiten ansehen → | Mindestmaße prüfen →
Wenn die ersten Nachtfröste übers Land ziehen und die Blätter sich verfärben, beginnt für Hechtangler die magischste Zeit des Jahres. Der biologisch programmierte Fressrausch macht Hechte zu gierigen Jägern – sie müssen sich massive Energiereserven für Winter und Laichzeit anfressen.
Was den Herbst so besonders macht: Die Aggressivität der Hechte. Köder, die im Sommer ignoriert wurden, werden jetzt ohne zu zögern attackiert. XXL-Gummifische mit 22-30 cm sind keine Spielerei, sondern ernstzunehmende Werkzeuge für Großhechte. Selbst kleinere Fische schnappen sich diese Brocken – der Fressrausch kennt keine Zurückhaltung.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Der Herbst verzeiht Experimente. Während du im Sommer oft feinfühlig vorgehen musst, kannst du jetzt groß denken und aggressiv fischen. Die Hechte sind bereit – die Frage ist: Bist du es auch?
Pack deine XXL-Gummifische ein, zieh deine wetterfeste Jacke an und fahr ans Wasser. Wenn der Wind über den See pfeift und die ersten Regentropfen fallen, während andere Angler nach Hause fahren – dann weißt du: Jetzt ist Hechtzeit.
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